Beiträge von Servius Matinius Ocella

    Ocella schnippte eine Beinscheibe von seiner Ausgangstunica. Auch er war ein wenig angepisst. Was bildete sich dieser Fatzke ein? Sabaco ging schon einmal auf Tuchfühlung mit dem Schreihals. Doch das dauerte ihm alles viel zu lange. Einer der Schwarzkittel positionierte sich so, daß er Sabaco gefährlich werden konnte. Mit zwei Schritten war Ocella bei ihm und versenkte seine Faust in seiner Wange. Unter der Wucht zerbrach knirschend Kiefer und Jochbein und der Kerl sackte wie ein gespießter Eber in sich zusammen.
    Ocella grinste hämisch und massierte sich die Faust.
    Na was ist ihr Lutscher? Abreibung gefälligst?

    Auch Ocella mißfiel die Art und Weise mit der die schwarzgekleideten Kerle sich hier Raum verschafften. Auf Sabacos Frage hin raunte er, Ich habe keine Ahnung, wer die Typen sind, aber du könntest Recht haben. Die benehmen sich ziemlich selbstsicher und haben diese Art an sich...das sind Praetos... Grimm stieg in seinem Hals hoch. Sein Herz begann zu klopfen. Praetorianer waren damals in seiner Kindheit eine fast schon angebetete Einrichtung. Die Elite, ...jeder Junge träumte davon. Sie waren die Besten der Besten, ...inzwischen wußte er es besser. Gedungene Mörder, gewissenlose Vollstrecker des kaiserlichen Willens. Rücksichtslos, brutal und unbarmherzig. Er selbst entkam dem Durchritt einer Turma der Praetorianischen Reiterei durch einen Markt nur knapp. Einige andere hatten weniger Glück. Nein, die Praetos waren vielleicht respektiert, weil sie aus ordentlichen Familien stammten, aber sie waren bei ihm und seinem Bruder nichts weiter als arrogante, aufgeblasene Bastarde.
    Brummend, aber mit einem Auge auf die Kerle wandte er sich wieder Sabaco zu.
    Interessante Auslegung,...so schnell wie möglich. Ich versuche morgen mal mein Glück und leiere dem Decurio zwei Tage Urlaub aus den Rippen...dann begleite ich dich ein Stück und in Borbetomagus machen wir Halt,...das liegt auf dem Weg und birgt ein nettes Lupanar,...wer weiß wann wir das nächste Mal dazu kommen. grinste er seinen Bruder an und im Gegensatz zu diesem strahlten seine Zähne fast.

    Ocella sah wie sich Heyhey über die Fleischplatte hermachte. Was war los? Er war erst kurz aus der Ala entlassen, er musste doch eine saftige Donatio bekommen haben.
    Da fiel ihm der Name wieder ein,...Varro hatte davon gesprochen.Vorenus,...Appius Vorenus...nach der Honesta Missio ht er einen römischen Namen angenommen. dabei grinste er ein wenig, denn er glaubte nicht, daß mit einem Namenswechsel der Schädel von Hilko besser funktionieren würde als sein Gemächt...hatte er nicht ein paar Kinder?
    Da Vorenus ja nun beschäftigt war wandte sich Ocella seinen Bruder Wie lange kannst du bleiben Bruder? Falls sie noch Zeit hatten würde er Urlaub beantragen und sie könnten die Lupanare von Confluentes oder Borbetomagus unsicher machen. Das war besser als hier, denn hier kannte man ihn und die Lupanare hatten schon lange keine neuen Frauen bekommen. Er kannte die auf die es ankam...und hatte keine Lust die Vermittlerinnen zu nageln, die zwar schon recht betagt aber immer noch gut bei Figur waren. Nein, Borbetomagus, da sollte angeblich eine Numidierin für Aufsehen sorgen. Wie eine Katze sollte sie sich bewegen und recht biegsam sein. Ocella schluckte und griff nach dem Becher. Er musste sich ablenken, denn er hat schon länger keinen Stich mehr gehabt.

    Ocella war ein wenig enttäuscht, daß der alte Andriscus so angepisst war. Er hätte sich gefreut den Tirones die Hammelbeine langzuziehen. Aber Varro hatte Recht, die erfahrenen Kräfte wurden für die Patrouillen gebraucht. Sollten die Blauen die Wache stellen zusammen mit den arschfaulen Immunes...da würde es noch eine Sonderregelung geben,...von wegen Immunes. Als die Rede auf die Calones kam grinste Ocella. Diese Sackratten konnten besser reiten als mancher alte Ala Kämpe. Außerdem waren es durch die Bank integere Kerle die sich richtig reinhingen. Wie stellst du dir das denn vor? Sollen wir die Turmae mischen? Also halbieren und jede Turma bekommt ein paar Legionsreiter und Calones? Das würde im Falle eines Kampfes die Turma aber doch erheblich schwächen?! Wenn nur die Hälfte braucbar war, dann war das eine riskante Gleichung.

    Ocella war das nicht neu und als Varro die Lage schilderte warf er ein,
    Die Turmae durch Legionsreiter zu verstärken ist in Ordnung, die Jungs können Reiten, aber wie sieht es im Kampf aus? Es war kein Geheimnis, daß die römische Legionsreiterei ihre Hauptaufgabe in der Meldereiterei und in hübschen Paraderüstungen versah. Formationskampf war weniger ihr Metier.
    Die Luschen halten sich für was besseres, sind aber lausige Formationskämpfer,...ich schlage vor sie am Bogen auszubilden damit sie notfalls aus der Deckung eingreifen können. Besser weitab vom Schuss den Gegner einheitzen als reihenweise von den Gäulen gerissen zu werden.

    Ocella hörte sich das alles an und fragte sich ob er hier im Wald oder auf irgendeinem Flohmarkt war. Was dachte sich dieser Vogel eigentlich, daß man derlei Dinge mal eben so im Matsch stehend auf dem Campus erfuhr? Salve Eques Einar Virilis, nein ich bin nicht zuständig, dafür haben wir eine Principia mit spezialisierten Immunes und Offiziere, die sich um solche Fragen kümmern.
    Die Frage warum dieser Mensch hier planlos herumstand stellte sich ihm nicht. Er würde gleich mal ein paar Ärsche an der Porta eintreten. Was wenn dieser Virilis ein Spion war? So abwegig war das nicht in diesen Zeiten. Es waren immer solche Typen die den Legionen den Todesstoß versetzten.
    Seine Miene blieb indessen genauso unbewegt und undurchsichtig wie eh und je.
    Duplicarius Andriscus,...bitte "geleite" den Eques zur Principia und weise ihm den entsprechenden Offizier zu, am besten Decurio Falvius Iustus...
    Iustus war dafür der zuständige Offizier. Ocella musterte den Eques noch einmal kurz und nickte ihm dann zu. An Andriscus gewandt meinte er dann Andriscus, kommst du nachher zur Besprechung in Varro´s Officium? Ich muss noch die anderen einsammeln,...in einer Stunde?! Vale... sprach´s und stiefelte davon. Es gab noch viel zu planen für die neuen Patrouillen. Dieser Einar Visipilis oder Virillisis, egal, den könnte man doch...

    Ocella kam um die Ecke gestiefelt um sich in der Principia mit den neuesten Befehlen einzudecken als er Andriscus mit einem ihm unbekannten Mann reden sah. Was nicht weiter verwunderlich war, denn im Moment lief so einiges fremdes Voilk durch sein Castellum.
    Er fragte sich gerade warum sich Andriscus als Hilfsausbilder degradierte und beschloß da mal einzuschreiten.
    Salvete Männer, ...Duplicarius Andriscus,...was geht hier vor? Wer ist dieser... er musterte den Kerl. irgendwie kam er ihm bekannt vor, wenngleich er ein schlechtes Namensgedächtnis hatte, so war sein Faible für Gesichter unerreicht. ...Eques?! ursprünglich hatte er anderes im Sinn, jedoch wollte er dem Kerl nicht gleich am ersten Tag zeigen wo hier der Hammer hing. Ganz offensichtlich war er ein Peregrinus,...

    Ocella merkte einmal mehr, daß die Betrachtungsweise seines Bruder aus einer anderen Perspektive vollzogen wurde. Wenn zwei das gleiche tun ist es halt lange nicht dasselbe. Diese Binsenweisheit traf wohl auf sie beide zu.
    Zum Geier?...nein hier gibt es keine Geier, hier gibt es Bären und Wölfe, Füchse und Dachse, Ratten und Ameisen, so kleine Viecher die dich ratz fatz abnagen. Er wischte eine kleine Pfütze weg die aus Sabaco´s Becher entkommen war als er seinen Becher wieder auf den Tisch gerammt hatte.
    Sein Blick fiel auf Heyhey. Er hatte schon viele Menschen sterben sehen, einieg davon durch seine eigene Hand, auch Kameraden, doch seid Heyheys Verletzung war er unsicher geworden. Bis dahin sah er das Ganze als eine Art Spiel an, möge der Bessere gewinnen.
    Manchmal konnte man gut sein wie man wollte, wenn die schiere Masse gepaart mit Wut und Verzweiflung auftrat, da konnte man diszipliniert sein wie man wollte, gegen diese Mischung war man auf Dauer machtlos. Er zog also die Schultern hoch und entgegnete auf Sabaco´s Frage Ich bin halt ein wenig müde, Brüderchen, die Zeiten waren hart und naja,... er klopfte mit den Knöcheln auf die grob gezimmerte Tischplatte, wir werden im allgemeinen nicht jünger. Er würde seinem Bruder wohl kaum auftischen, daß er sich beim letzten Gefecht einen Hoden gequetscht hatte und immer noch Schmerzen litt. Das war zum einen zu peinlich und zum anderen hatte er keine Lust sich derbe Bemerkungen anzuhören. Und als ob das nicht verunsichernd genug war holte er auch noch Heyhey an den Tisch.
    Ein wenig gequält lächelnd winkte er auf diessen Frage hin ab und raunte scheinbar jovial, Ach was, ...setz dich zu uns und erzähl uns wie es dir ergangen ist nach deiner honesta missio.
    Er war höflich, denn natürlich war es wichtig, daß der Neubürger nicht schlecht von ihm dachte. Im Grunde war es ihm ja egal was man über ihn dachte, jedoch war Heyhey unter seinem Kommando verwundet worden, auch wenn er sich wie immer saudämlich angestellt hatte, diesem Schlag konnte er nicht ausweichen, das hätte selbst Ocella nicht geschafft. Er nickkte ihm also zu und rief nach neuem Met.

    Gelaber, gelaber,gelaber. Natürlich waren sie die Größten, die Besten, die Schönsten. Immer die selbe Leier. Ocella langweilte sich, wie wahrscheinlich der Großteil der anderen Kumpels auch. Der neue Praefect allerdings sah aus als würde es gleich losgehen, ganz im Gegensatz zu Calenus und seine Stabsschleimer. Er konnte sich nicht erinnern Calenus schon einmal auf einem Pferd gesehen zu haben. Immer lief er mit seinen weissen Stiefelchen zu Fuß herum und immer schnieke, wie ein Tribun...schön mit weißen Federn und all dem Tant.
    Der war bestimmt einer von diesen Knabenliebhabern. So ein phaticus . Und die anderen,...boah, alles homullus ex argilla et luto fictus...Mars sei Dank war dieser Subpraefect weg,...den hätte er pausenlos in die Fresse schlagen können. So ein
    lotiolentus. Nicht mal trocken hinter den Ohren kam er mit seinem goldenen Löffeln, ach was dem ganzen Besteck im Arsch und wollte hier den großen Planer spielen. Ocella grinste ein wenig. Und dann scheitert er daran Winterfutter zu organisieren, so daß Ocella den Auftrag bekam es notfalls zu requirieren. War toll damals, die Bauern freuten sich.
    Er schüttelte leicht seinen Kopf und sah den Terentier wieder an. Irgendwie war der anders,...mal sehen...vielleicht war er ja brauchbar.

    Vor der Barracke warteten Ocella und Andriscus auf die Unglücklichen. Wie zu erwarten waren sie eher uneinheitlich gekleidet.
    Ocella musste sich ein Grinsen verkneifen, dankbar für diese Steilvorlage.
    In aciem venite! er zog mit seinem Zeigefinger eine imaginäre Linie vor den herantaumelnden Tirones.
    ...und für alle Hinterwälderischen Taugenichts unter euch nochmal auf eurer Misthaufensprache: ..in Linie angetreten!
    Er wartete das Durcheinander ab und ließ Andriscus noch etwas Spielraum, schließlich war er heute hier nur Gast. Aber alles in allem war der Anblick ein echtes Trauerspiel. Andriscus würde das sicherlich noch thematisieren.
    Ocella stellte sich zehn Fuß von den Männern entfernt auf,verschränkte die Hände hinter seinem Rücken und beschränkte sich darauf mit seinen Blicken Schneisen in die Seelchen der Tirones zu brennen.

    Der Platz war vorbereitet und Einweiser standen bereit um die einzelnen Turmae an ihre Plätze zu bringen. Und bals schon stand die Prima bereit, immer schön 7 Reiter nebeneinander in Vier Reihen. Ocella lenkte sein Pferd neben das Varro´s und nickte ihm zu. Turma Prima vollzählig angetreten Decurio, ... Alles in Ordnung. Dann fiel sein Blick auf den Praefectus Alae...etwas irritiert bemerkte er dessen Rüstung,...sie war wenig pompös, eher so als würden sie gleich im Anschluss abrücken und Banden jagen.
    Mal sehen was jetzt kam.Sein Pferd war warm und schnaupte unaufgeregt. Er klopfte ihm liebevoll auf den muskulösen Hals.

    Nach seinem Spaß in der Ausbildungsturma, für den er sich bei Kumpel Andriscus noch mit einem kräftigen Schulterklopfer bedankt hatte, betrat er gut gelaunt die Unterkunft der Prima und seine gute Laune blieb, denn die Kumpels waren schon dabei sich in Schale zu werfen, wobei Hand in Hand ging und jeder jedem half.
    Hach was war das schön wenn alles funktionierte... dachte sich Ocella und ging um sich ebenfalls fertig zu machen.

    Ocella machte sich immer einen Spaß daraus an solchen Tagen etwas früher aufzustehen und die Tirones zu wecken. Zusammen mit Andriscus betrat er leise die Unterkunft, die nicht nur die Nase beleidigte sondern sich auch durch verschiedene Schnarchtöne extremierte.
    Ocella grinste Andriscus wissend an, daß in wenigen Augenblicken hier ein paar höchst verstörte Typen umherirren würden.
    Er stand am Eingangsbereich während Andriscus auf die gegenüberliegende Seite der Barracke ging, damit sie sie auf sich zukommend die Herren Tirones aus ihren Träumen reissen konnten. Andriscus war angekommen und Ocella holte tief Luft um dann mit einer Stimme zu schreien, deren Lautstärke sicher auch den Praefecten im Praetorium aus dem Bett scheuchen würde.
    Turmaaaa, aufsteeeeehn` Fertig machen zu Appell! Er trat gegen das erste Bett und brüllte Na los ihr Luschen, auf, auf...!

    Ocella war sichtlich beeindruckt von dem schonungslosen Oracel welches sich sein Bruder stellte.Für Rom sagst du? Er nickte beifällig.Was ist denn passiert Bruder? Ich kenne dich noch als einen der nur für sich ,gerade noch für mich war aber im Grunde bewußt alleine stand und für sich selbst kämpfte. Er konnte es nicht fassen und nahm sich vor lauter Fassungslosigkeit noch eine Lammstelze, welche er aber schnell wieder zurücklegte. Sie war kalt und schmeckte dementsprechend als sei das Lamm auf einer nassen Wiese stehend gekeult worden.
    Da kam Heyhey herein. Ocella nickte ihm zu, seit er die Ala verlassen hatte war es still um Hilko, der jetzt anders hieß geworden. Wie vielen Kriegern ging es auch Ocella nicht besonders gut ihn so zu sehen, versehrt, verkrüppelt. Das ist Teres Hilko, ehrnhaft entlassen nach einem Gefecht vor ein paar Wochen. Ein Barbar hat ihm mit einem Schlag das Bein durchtrennt und seinen Gaul halb aufgerissen...
    Er nahm seinen Krug und stellte fest daß er leer war, ebenso die Kanne. Eine stille Verzweiflung kam in ihm hoch, der ganze Scheiß mit den Gerüchten, sein Bruder, Heyhey,...setzt auch noch nichts mehr zu trinken und er hatte keine Kohle mehr.
    Seufzend atmete er aus und verschränkte die Arme vor sich auf dem Tisch.
    Verliebt? Hah...!Gefühlsduselei war nicht sein Ding.
    Doch es gab Gemengelagen die waren nicht gut für ihn. Besonders die zu erkennen, daß sein großer Bruder plötzlich sowas wie Verständnis oder Wahrnehmung für andere entwickelte. Kopfschüttelnd dachte er an die fast schon pathetische Aussage mit seinen Überresten und seiner offenbar neuen Gottheit...dem Scheiß Rom...
    Für Rom tust du das alles ? Es gab mal ein Rom für das es sich zu kämpfen lohnte, weil es die Seine achtete.
    Die Bedienung stellte die Absacker vor ihn hin und er prostete seinem Bruder zu
    Auf die Brüder die keine Wahl haben, auf die Kameraden die mit uns stehen und fallen, auf den Adler Bruder und hoffen wir, daß er nicht auf uns scheisst wenn er sich davonmacht!

    Ocella kaute weiter und betrachtete seinen Bruder während dessen Erklärungen, zweifellos schien er es Ernst zu meinen und er kaufte es ihm auch ab.
    Wieder kam ihm eine Erinnerung in welcher Sabaco das Rattenproblem in ihrem Viertel dadurch löste, daß er Feuer legte. Im Endeffekt waren die Ratten dann für eine Weile weg und sie beide im Prinzip auch. In der Folge des Untertauchens machte Ocella die Erfahrung, daß man sich nehmen muss wenn man etwas will und je höher das Verlangen umso rigoroser der Einsatz. Inzwischen lagen einige Knochen auf dem Tisch und der Metkanne wurde zum dritten Mal gefüllt. Doch Sabaco schien den Hunger eines Bären zu haben.
    Wer er selbst zu weich geworden? Früher hatte er Sabaco in nichts nachgestanden, war ihm gefolgt durch dick und dünn. Bis zu jenem Tag als es ihn einfach alleine zurückließ. Sicher Sabaco mochte seine Gründe gehabt haben und die Götter sandten ihm Varro anstelle Sabacos. Aber Ocella hatte es irgendwie tief getroffen, daß sein Bruder ihn so sang und klanglos zurück gelassen hatte.
    Oh, ich bin sicher du wirst in deiner neuen Provinz schon für entsprechende Taten gerühmt werden,...oder sie treten dir mit Anlauf in den Arsch.
    Er warf einen letzten Knochen auf den Tisch,...nein er war jetzt definitiv satt. Sollte er weiteressen müssen würde er sich draussen mal kurz den Finger in den Hals halten müssen.

    Ocella betrachtete seinen Bruder eine Weile und ließ Erinnerungen Revue passieren. Nicht alle waren der Erinnerung wert, aber oft war es Sabaco, der ihn aus der gröbsten Scheisse herausgeholt hatte. Dessen Vorgehensweise war dabei genauso rabiat wie sein Gedankengut zum weiteren Umgang mit Barbaren. Ocella hatte kein bestimmtes Verhältnis zu den Germanen. Er mochte ihre Weiber, prügelte sich zuweilen mit großmäuligen Kerlen, aber solange sie ihn in Ruhe ließen betrachtete er sie als von den Göttern gegeben.
    Nur wenn jemand ihn mit einer Waffe angriff verstand er keinen Spaß. Dann verwandelte er sich in eine Tötungsmaschine die erst wieder zur Ruhe kam wenn kein feind mehr auf seinen Beinen stand. Na ich weiß nich Sabo,...was meinst du denn wie lang und hoch die Mauer werden muss um alle Barbaren vor dem Imperium auszusperren...? er warf einen abgenagten Knochen auf den Tisch und klopfte sich gegen die Brust bis er rülpste. Ein Schluck Met hinterher und das nächste Stück, eine Lammhaxe landete in seinem Mund. Kauend meinte er, Du kannst nicht alle erschlagen, besonders nicht die Weiber! Ausserdem weißt du nicht wieviele da hinten in den Wäldern lauern! Da kommt man aus dem abschlachten garnicht mehr raus und kommt zu nichts anderem mehr...noch nichtmal zum vögeln...sein Grinsen offenbarte Fleischfasern zwischen den Zähnen und ein fettiges Kinn.

    Auch Ocella beugte sich über die Karte. Vor seinem geistigen Auge sah er die Punkte an denen in der jüngeren Vergangenheit die Fetzen geflogen sind.
    Dem was Varro sagte konnte er nichts hinzufügen. Die Turmae mit Legionsreitern aufzufüllen fand er gar nicht so schlecht. Obwohl er keine Ahnung hatte ob die Kerle kämpfen konnten, sahen sie ihnen doch sehr ähnlich. Auf diese Weise konnte man schon zwei drei Turmae mehr auf die Starßen schicken.

    Ocella fragte sich ob sein Bruder jemals richtig sauber würde. Seine Kleidung müffelte in Konkurrenz zu dem Duftöl auf seinem Schädel.
    Er schob dem sichtlich zufriedenem Sabaco seinen Humpen Met zu und winkte nach einer Serviermagd. Nach kurzem Geschäker bestellte er, Njaa, bring uns mal die große Fleischplatte , so mit allem was da ist,...Gemüse?...Nein...aber Brot für das Fett. Und eine Kanne Met,...mit einem zweiten Humpen, und das Ganze hurtig, mein Bruder hier hat einen Mordshunger! Die Magd bekam noch einen Kllapser auf ihren prächtigen Hinter und Ocella andte sich seinem Bruder zu.
    Japp, Duplicarius der Turma Prima unter Varro, du weißt doch noch mein alter Kumpel vom Aventin,...er ist Decurio und schmeisst den Laden ganz ordentlich.Der Met kam und Ocella nahm einen Schluck.
    Insgesamt bin ich zufriedener als bei der Legio II. Da waren wir zuerst, aber Varro bekam einen Posten bei der Ala, ...du weißt ja,...der und seine Gäule.Noch ein Schluck.
    Ich ging mit, hatte keine Lust mehr auf die ewige Marschiererei...das Reiten ist zwar auch nicht ohne, aber es ist deutlich angenehmer. Sein Blick wurde ernst als er weitersprach.Die Sache ist die Sabaco,...hier brodelt es, auch wenn man das hier nicht merkt. Er wies mit dem Daumen über seine Schulter.Hinter dem Limes ist wer weiß wieviel Pack. Und alle wollen sich eine Scheibe vom Kuchen abschneiden. Sein Lächeln wurde traurig.Du weißt, ich scheue keinen Kampf und glaub´mir, hier kommt keine Langeweile auf,...aber was sich da zusammenbraut!? Ich weiß nich´,...das ist kaum zu stemmen.Die Magd kam mit einem Laib Brot, während zwei stämmige Kerle die dampfende Fleischplatte auf den Tisch stellten. Ocella grinste seinen Bruder an ...du hattest doch Hunger,...oder?