Beiträge von Galeo Sergius Plautus

    Eine Weile hatte Plautus hin und her überlegt, ob er mit oder ohne Wissen seines Vorgesetzten seinen Amtskollegen Tiberius Helvetius Varus, den Aquarius Italiae aufsuchen sollte. Weil er aber so auf die Schnelle seinen Curator nicht fragen konnte, weil der einfach nicht da war, sagte er sich, dass es die Oberbonzen kaum kratzen würde, wenn man sich einfach mal guten Tag sagte.


    So stiefelte er durch die Flure der Curia Italica und ließ sich von den dort herumstreunenden Staatsangestellten den Weg zum Officium des Aquarius Italiae erklären. Dort angekommen, klopfte er kurz und trat ein.


    "Salve Helvetius, ich bin Sergius Plautus, der neue Aquarius Romae und möchte Dir gerne einen Begrüßungsbesuch abstatten."

    Plautus fuhr herum. Doch dann fasste er sich wieder, denn er hatte ja nichts Verbotenes gemacht. Bloß einen Götterdiener gesucht und der stand auch jetzt vor ihm. Langsam richtete er sich auf.


    "Aber, aber, an einem solch heiligen Ort würde ich es mir nicht erlauben, mich herumzutreiben, Matinius. Ich hab nur nach Dir gesucht. Alles hier ist sehr beeindruckend und ich komme mir etwas deplatziert vor mit meinem unwichtigen Anliegen. Ach ja, das war es, ich wollte Dich um einen Rat fragen. Ich brauche sozusagen den Rat eines erfahrenen Aedituus und ich kenne nur einen, nämlich Dich. Lässt Dir Dein Dienst ein bißchen Zeit? Wirklich, nur ein kleines Weilchen, es müssen ja nicht gleich drei oder vier Stunden sein."

    Bevor Plautus an der Aqua Appia noch weitere Inspektionen außerhalb der Stadtmauer von Roma durchführen wollte, schien es richtig zu sein, nochmal beim Praefectus Urbi nachzufragen.


    Er ging also hinüber zu Vetilius Caprarius, dem Abfangjäger des Praefectus.


    "Salve Optio, ich hätte gern mit dem Praefectus ein paar Worte gesprochen. Normalerweise wäre ich ja zum Curator Aquarum gegangen, aber der ist grade nicht hier."

    Pixodarus erstarrte für ein kleines Weilchen und glotzte ungläubig, bis ihm der Sinn seines neuen Auftrags klar wurde. Dann breitete sich ein breites Lächeln in seinem Gesicht aus und er verließ mit eiligem Schritt den Raum.


    Plautus wandte sich an Aufidius Nasica: "Beim Pluto, ich bin zwar nicht vom Ergebnis unserer Wasserprüfung überzeugt, aber Nachprüfen ist immer besser als Spekulieren. Wann ist denn die Appia zu letzten Mal inspiziert worden?"


    Nasica rollte ausgiebig mit den Augen und murmelte etwas von der Art, dass es schon einige Äonen her sein müsste, weil das alte Hütchen mittlerweile schon recht bröcklig wäre.


    Plautus wiegte den Kopf: "Nicht gut. Nimm Dir ein paar Leute und fangt da an, wo die Aqua Appia ans Tageslicht kommt. Den Teil der oberirdisch verläuft, könnt Ihr links liegen lassen. Kontrolliert erst mal alle Abwasserkanäle, die die Leitung kreuzen. Dann schaut Ihr Euch die unterirdische Röhre von innen an, ob es Bruchstellen gibt, aber steigt immer nur zu zweit in die Kontrollschächte. Macht das erstmal nur bis zur Stadtmauer. Wie es draußen vor der Stadtmauer weiter geht, überleg ich mir noch."

    Ach ja, auch wir haben eine veritable Klimakatastrophe im IR! Oder? Ich hab mal etwas "in die Vergangenheit" gelesen und mir ist dabei nur eines aufgefallen:


    Zugenommen haben eigentlich nur die Jammer-Threads. Meine Hypothese: Man kann sich eine Klimakatastrophe auch herbeireden.


    Und da gibt es noch was: Pessimisten und Optimisten haben in etwa zu gleichen Teilen recht. Aber Optimisten haben mehr vom Leben. 8o

    Lange hatte Plautus mit sich gerungen, dann war er doch zum Capitolium hinaufgegangen. Es war schon richtig, dass sein Anliegen vielleicht doch zu winzig für den mächtigen Iuppiter war. Einerseits. Aber er kannte nun mal bloß einen einzigen Aedituus in Roma und das war Aulus Matinius Agrippa. Nichts zu machen, dieser Agrippa verrichtete seinen Dienst ausgrechnet im Capitolium. Andererseits. Der alte Iuppiter würde sich auch eh nicht darum kümmern, dass Plautus von eben diesem Agrippa nur einen Ratschlag haben wollte.


    Es war der erste warme Apriltag und man musste sich erst noch mit der ungewohnten Wärme anfreunden. So nahm Plautus den kühlenden Wind auf dem Tempelvorplatz mit einiger Dankbarkeit wahr. Erst stand er etwas unschlüssig herum, weil er sich mit seinem winzigen Anliegen im Angesicht der Größe und Pracht der Bauten doch etwas fehl am Platz fühlte. Dann ging er zu einem der Häuser, die den Tempelvorplatz umsäumten und steckte seinen Kopf in eine der offenen Türen. Irgendwo mussten ja die Götterdiener stecken!

    Am nächsten Tag nahmen sich Plautus und Nasica die Verdampfungsrückstände in den Bronzeschalen vor. Nichts. Nada. Sie glotzten wieder und wieder auf den weißlichen Belag, mit Tageslicht am Fenster, im Licht einer Öllampe. Trotzdem immer noch nichts. Plautus lehnte sich zurück.


    "Das ist mir Alles viel zu dünn. Hören wir auf damit, bevor wir das Augenlicht verlieren. Leg's zu den Akten, Nasica."


    Da erschien Pixodarus und berichtete, dass sich schon wieder Leute über das Wasser der Aqua Appia beklagt hätten. Diesmal andere Leute. Aber wieder das Gleiche. Plautus fragte, ob die Leute wenigstens beschrieben hätten, was denn jetzt tatsächlich schlechter sei als früher. Nein, meinte Pixodarus, bloß immer das Früher-war's-besser. Das roch verdächtig nach einem Volksmärchen. Volksmärchen enstehen aus Gerüchten, die nicht nachprüfbare Behauptungen enthalten und genau deswegen so immens glaubhaft sind. Kein Schwein kann heute noch feststellen, ob das Wasser der Appia früher besser war oder nicht, weil es längst in den Tiber gelaufen ist. Erledigt.


    Plautus winkte mit einer weit ausholenden Armbewegung ab: "Das sind Gerüchte und wenn die mal in der Welt sind, dann zeugen sie Nachkommen. Und zuletzt glaubt alle Welt daran. Wir könnten jetzt eventuell eine Inspektion der Aqua Appia ins Auge fassen, aber mir fällt was Besseres ein: Pixodarus, geh zu Deinem Barbier und erzähl ihm, dass das Wasser der Appia jetzt besser sei denn je. Und zwar, weil früher Kaiser Salinator gewohnheitsmäßig in die Aqua Appia gepinkelt hätte, wozu er jetzt ja nicht mehr imstande sei. Sag dazu, dass Dir das informierte Kreise hinter vorgehaltener Hand gesteckt hätten."

    Die Worte des Helvetiers ließen dann doch die Vorsicht des gebrannten Kindes aufschimmern.


    "Nun, wie Du gelegentlich sicher schon bemerkt hast, verfügt Sergia Fausta über ein sehr gefestigtes Standesbewusstsein. Wenn sie also meiner ansichtig wird, der ich zu einem nicht ganz so angesehenen Zweig der Sergia gehöre, wird der leichte Schatten einer Zornesröte ihre Stirn verdunkeln. Wenn es Dir also unangenehm sein sollte, mit mir zusammen gesehen zu werden, dann werde ich, falls Sergia Fausta hier doch erscheinen sollte, so leise wie blitzartig verschwinden, ohne mich zu verabschieden. Ich hoffe, Du wirst mir diesen fehlenden Gruß dann nachsehen."


    Der Helvetier trug zwar die Farben der Praesina, meinte aber, dass er dies ohne innere Überzeugung täte. "Wie ich darauf komme? Ja, Du hast doch eben gesagt, dass Du die Farben der Praesina aus familiärer Verpflichtung tragen würdest. Ich habe noch nichts davon gehört, dass es auch bei den Sergiern eine solche Verpflichtung geben könnte".

    Warum gibt es unter 'Angebote' in der WiSim viele Produkte, die nicht gekauft werden können, weil in der letzten Spalte der Tabelle das Wort 'kaufen' (auf das man klicken kann) fehlt? So ist z. B. der ganze Bereich 'Wohnen' gesperrt.


    Hat da ein (unbekannter) Paragraph der Lex Mercatus zugeschlagen?

    Zitat

    Helvetius Commodus: "Darüber hinaus bin ich, wenn auch halbwegs entfernt mit ihre blutsverwandt ..."


    Bei allen Göttern! Wenn dieser Helvetier mit Fausta verwandt war, dann musste es ja in Roma von Plautus' Verwandten nur so wimmeln, denn Helvetier gab es hier doch wie Sand am Meer. Plautus hätte im Ernst nie daran gedacht, dass Roma eine solch vielköpfige Mischpoche beherbergen würde.


    "Nun ja, Helvetius, ich gehöre zu einer etwas abgelegenen Linie der Sergier, und ich gebe Dir einen guten Rat: Sprich nie in Faustas Gegenwart über eine irgendwie auch immer bestehende Verwandschaft zu Sergius Plautus. She won't be amused." :D


    Plautus konzentrierte sich jetzt darauf, rauszukriegen, wer da grade vor der Spitze der riesigen Staubwolke herfuhr.


    "Sag mal, ist das tatsächlich so, dass man als Helvetier ein Fan der Praesina sein muss?"

    Ich suche nach einer deutschen Übersetzung der Lex Quinctia de aquaeductibus. Der lateinische Text liegt mir vor, doch trotz Latinum scheitere ich an einer Übersetzung.


    Kann mir jemand einen Tip geben, wo eine solche Übersetzung zu finden ist? (Guugeln war zwecklos).

    Pixodarus sagte: "Ja, hab ich", und stellte vier Phiolen auf den Tisch: "Ich habe Proben genommen. Hier. Die beiden sind aus einem Laufbrunnen der Aqua Appia, die anderen aus einem der Marcia."


    Jetzt stand uns eine Trinkwasserprüfung bevor. Aber nicht nach DIN 2000 (die gibt es erst in ferner Zukunft), sondern nach den Möglichkeiten, die man halt in Roma hatte. Wir hielten die Phiolen gegen das Licht, dann schütteten wir einen Teil des Wassers der ersten beiden Phiolen in Trinkschalen und machten uns an eine Verkostung. Wir rochen daran, nahmen ein Schlückchen, schnalzten mit der Zunge und ließen es langsam die Kehle hinunter rinnen. Doch wir schüttelten die Köpfe. Bis auf Nasica, der meinte: "Im Abgang hat es einen ganz feinen Schimmer von Kuhstall."


    Ein bißchen stritten wir, ob Nasicas Abgang real war oder eingebildet. Dann wiederholten wir die gleiche Prozedur mit dem Wasser aus der Aqua Marcia. Ohne Ergebnis. Die Marcia hatte bekannterweise das beste Wasser in Roma. Den Rest des Wassers gossen wir dann in Bronzeschalen, getrennt nach Herkunft, versteht sich. Wir wollten es verdampfen lassen, um uns die Verdampfungsrückstände anzusehen.


    Pixodarus sagte: "Das Wasser im Becken des Laufbrunnens war nicht ganz klar. Es hatte einen leicht bläulichen Ton oder so was. Aber ich könnte es nicht beschwören."


    Aufidius Nasica notierte Alles fein säuberlich. Auch das mit dem Kuhstallschimmer. Er konstatierte: "Das wird sauschwierig. Die Appia läuft beinahe auf der ganzen Strecke unterirdisch."

    Könnte sein, dass Du recht hast, Duccius. Letzter Stand (Mi, 13:30):
    Platz 1: Mogontiacer Dünnbier
    Platz 2: Echt Römerbräu
    Platz 3: Mogontiacer Starkbier
    Echt spannend!
    Ich sollte ein Wettbüro aufmachen (was heißt Wettbüro auf lateinisch?) :D

    Merkwürdiges geschieht da in der Liste 'Angebote' im WiSim. Am Dienstagvormittag belegte Echt Römerbräu noch den ersten Platz auf der Liste, gefolgt von Mogontiacer Dünnbier. Den dritten Platz belegte Mogontiacer Starkbier.


    Am Dienstagabend hatte das Mogontiacer Dünnbier erfolgreich Echt Römerbräu auf den zweiten Platz verwiesen.


    Am Mittwochvormittag hatte sich dann das Mogontiacer Starkbier auf den zweiten Platz vorgearbeitet, während sich Echt Römerbräu mit dem dritten Platz begnügen musste.


    Man darf auf das Endergebnis dieses Rennens gespannt sein. Vielleicht kann sich die Spielleitung dazu bereit finden, einen Live-Ticker einzurichten. :]

    Zitat

    Zitat Helvetius Commodus: "Ach so... ich dachte du wärst ein Nachbar von Tiberius Helvetius Varus. Gerade weil der auch Aquarius ist.... naja wie auch immer mein Name ist Marcus Helvetius Commodus. Gens Sergia... näher mit Sergia Fausta verwandt?"


    Man glaubt es nicht, der Typ wohnte tatsächlich neben diesem Aquarius Italiae. Roma war doch kleiner als Plautus sich das gedacht hatte. Aber Plautus überging die Bemerkung, weil es ihm nie einfallen würde, sich in der Nachbarschaft eines Kollegen niederzulassen. Dann hatte der Helvetier gefragt, ob Plautus mit Sergia Fausta näher verwandt sei. Plautus überlegte. 'Näher' war doch wohl nicht das richtige Wort.


    "Nee, mit Sergia Fausta bin ich eher entfernt verwandt, Helvetius. Ist sie denn in Roma so bekannt und berühmt? Aber, was ganz anderes: Welcher Rennstall hat eigentlich bei dem Rennen hier die besten Chancen? Ist vielleicht ne dumme Frage, aber ich bin wirklich neu hier."

    Jetzt komm mal runter von Deinem Baum, Avarus. Ich weiß nicht, ob jetzt schon der Punkt erreicht ist, wo man einen Generationswechsel ausrufen kann (und vielleicht auch schon gleich den Weltuntergang im IR). Bleiben wir bei den Fakten: Fakt ist, dass Sedulus ins EXILIUM gegangen ist, nicht ins ELYSIUM. Das ist, wie Du auch weißt, reversibel. Halten wir uns also an die Fakten. Amen.


    Ich hab das schon seit einigen Tagen geahnt/befürchtet. Sedulus war sauer; den Grund kennen wir. Niedrige pH-Werte können sich aber wieder einpendeln. Eine Pause kann da sehr hilfreich sein. Insofern war die Entscheidung von Sedulus richtig: EXILIUM statt ELYSIUM. Ich wünsche ihm säuregradmäßig ganz herzlich gute Besserung.


    Vielleicht hat er sich eingekreist gefühlt. Erst kartätscht Sergia Fausta auf ihn ein, dann platziert sie auch noch einen anderen Sergier (nämlich Sergius Plautus) ganz in seiner Nähe. Nö Leute, das ist genau die falsche Verschwörungstheorie, denn auch Plautus hat seinen Privatkrieg mit Sergia Fausta. Er lässt sich deshalb von Fausta nicht instrumentalisieren.


    Noch eins, Avarus, Du sagst: Aber manch einer meint ja das die letzten alten Spieler eh weg müssen. Dann kehrt mal schön die Reste auf und schaut zu ob die Neuen genau jene Ikonen ersetzen können. Schau Dir das mal mit Distanz und Vernunft an: So reden Rentner (seit Menschen denken können).