Severus blieb ruhig und mit jedem Wort seines Gegenübers schwand mehr und mehr sein Misstrauen gegenüber dem jungen Mann. Es stimmte alles, Großvater Verus, der Primicerius gewesen war und dem Severus ja bekanntermaßen nacheiferte, das Gut in Fregellanum, sein Onkel Geta und dessen Frau Priscilla, die die Eltern seines Cousins Quintus Scaeva waren. Zufrieden nickte er. Natürlich habe ich dich erkannt, Scaeva. Aber hier in Rom weiß man nie. Hinterher kommt noch jemand, der zwar aussieht wie du, sich hier aber nur eine billige Unterkunft verschaffen und danach meine Geldkiste ausräumen will. Nicht, dass da sonderlich viel drin war, aber nichts war dann im Endeffekt deutlich weniger als ein wenig. Er grinste seinen Cousin an, trat dann auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Aber erstmal herzlich Willkommen in meiner bescheidenen Habitatio. sein Ton war freundlicher geworden, zwar immer noch etwas distanziert, da der Helvetier nicht wusste, was Scaeva nun eigentlich hierher gebracht hatte, aber deutlich freundlicher als die erste Testfrage. Darauf folgte nun eine Einladung an den Tisch. Setz dich doch bitte. Ich habe keine Gäste erwartet, aber sicher wird sich noch was in der Vorratskammer finden lassen. Ein strenger Blick zu dem Sklaven genügte und schon verschwand er in den kleinen Raum, der sowohl als Vorratskammer, als für die Zubereitung von Speisen genutzt wurde.
Als der Sklave schließlich mit einem weiteren Schale gefüllt mit den Dingen, die bereits auf dem Tisch standen, und einem zweiten Becher zurückkehrte, hatte sich Severus mittlerweile wieder an seinen Platz gesetzt. Der Helvetier nickte dem Sklaven zu, der sich daraufhin wieder unsichtbar machte, und wandte sich dann seinem Verwandten zu. Nun, bedien dich und erzähl mir dabei, was dich in die Stadt führt. Scaeva wohnte ja eigentlich in einem Landgut nahe Ostia und hatte sich auch nicht angemeldet - daher auch die Vorsichtsmaßnahme mit der Testfrage.