Beiträge von Marcus Helvetius Severus

    Wenigstens ging sie nicht weiter auf das Geburtsthema ein und Severus hoffte, dass niemand sonst etwas davon mitbekommen hatte. Er hatte ohnehin schon genug daran zu knabbern, dass es sich womöglich negativ auf seinen Aufstieg in die Kanzlei auswirken würde. Nun, da musste er aber jetzt wohl durch. Dennoch fuhr die Plinia fort, diesmal mit einer kleinen Flut aus Fragen, mit der sie ihn konfrontierte. Bestimmend und neugierig. Eine gefährliche Mischung, wie Severus glaubte. Als Leibmedica des Kaisers war aber wohl beides irgendwie zwingend erforderlich. Ich bin das erste Mal hier und durch den Freund eines Freundes auf diese Treffen aufmerksam gemacht worden. antwortete er auf ihre erste Frage, setzte dann aber erstmal ab. Er fühlte sich ausgefragt und das mochte er nicht. Vor allem nicht von Personen, die ihn vor einigen Tagen noch in eine unmögliche Lage gebracht hatten. Er zögerte. Sollte er weiter antworten? Na ja, dafür war er ja letztlich hier und vielleicht konnte es ihm auch irgendwie nutzen, sich mit der Leibärztin des Kaisers näher bekannt zu machen. Es ist eine Mischung aus beidem, könnte man sagen. Natürlich interessiere ich mich für die Wissenschaft, aber sicherlich kann man hier auch interessante, aber zugleich niveauvolle Menschen kennenlernen, nicht wahr? beantwortete er dann auch die zweite Frage, wobei man ihm seinen Unwillen nicht unbedingt ansah.


    Allerdings war es jetzt auch an ihm, mal eine Frage loszuwerden. Aber sag, Plinia, du hast ja eine wichtige Anstellung. Stammst du denn auch hier aus Roma? Interessiert blickte er die Plinia an und schloss mit sich selbst eine Wette ab, dass sie nicht aus Rom stammte. Vielleicht aus Griechenland oder Alexandria? Aber nicht aus Rom, dafür wirkte sie irgendwie zu... bodenständig.

    Ihr letztes Zusammentreffen war bei Severus nicht grade mit angenehmen Gedanken verbunden. Ganz im Gegenteil. Daher brachte er ihrem durchaus ehrlichen und offenen Lächeln auch lediglich ein unverbindliches Lächeln gepaart mit einem Nicken des Wiedererkennens entgegen. Sie war also eine Plinia und trug einen typisch griechischen Cognomen. Ob sie wohl auch aus Griechenland stammte. Erst galt es aber ihre Frage zu beantworten.


    Ich heiße Severus. Helvetius Severus. Ich bin eigentlich Stadtschreiber in der Basilica Iulia.


    Noch. Aber das stand ja im Moment noch auf einem anderen Blatt Papyrus. Von der Sergia hatte er seitdem nichts mehr gehört und die letzte Salutatio bei deren iulischen Ehemann hatte er aufgrund einer Dienstverpflichtung nicht aufsuchen können. Pech gehabt. Seine Rolle als "Geburtshelfer" ließ er derweil unter den Tisch fallen. Dieser hatte hier nichts zu suchen und er wäre nur froh, wenn die Plinia nicht auch noch weiter darauf eingehen würde. Vor allem nicht hier, wo er eigentlich nette Bekanntschaften machen und nicht gleich durchfallen wollte, weil er bei einer Geburt nicht nur körperlich anwesend gewesen war - was ja schon mehr als ungewöhnlich war - sondern auch noch tatkräftig hatte mithelfen müssen, die beiden Kinder zur Welt zu bringen. Nein, es war keine Glanzstunde in seinem Leben.

    Severus wusste nicht mehr genau, wie er auf diese Gruppe aufmerksam gemacht worden war. Es muss wohl der Freund eines Freundes gewesen sein, der wiederum über den Freund eines Freundes davon erfahren hatte, dass ein weiterer Freund eines anderen Freundes regelmäßig die Treffen im Garten dieses Hauses besuchte - und diese Treffen in philosophischer Hinsicht sehr interessant sein sollten, auch wenn man sich nicht gleich als Anhänger dieser Gruppe, beziehungsweise dieser Lehre und ihrem Gründer, dem bekannten Epikur, sehen sollte. Zudem hatte der erste Freund, also Severus' direkter Freund - oder war es dessen Freund gewesen? - durchscheinen lassen, dass man hier auch nette Kontakte knüpfen, während man gleichzeit noch etwas lernen konnte. Und so hatte sich der Helvetier entschieden, diese zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und einfach mal vorbeizukommen, nur um mal zu schauen, wie sich diese Treffen so gestalteten, wer noch anwesend sein würde und was er vielleicht auch von diesen Treffen mitnehmen könnte.


    So betrat er also den Garten, grüßte gleich den Freund des Freundes seines Freundes - na ja, wie auch immer - und blickte sich dann im Garten um. Ein weiteres bekanntes Gesicht fiel ihm dabei ins Auge, doch brauchte er einige Augenblicke um diesem Gesicht einen Namen oder besser, eine Beschäftigung zuzuordnen, da ihm jetzt erst auffiel, dass er den Namen der jungen Frau gar nicht kannte. Irgendwie musste er an ihm vorbeigegangen sein, doch leider blieb sein Blick zu lange an der jungen kaiserlichen Leibmedica hängen, sodass er wohl kaum unbeachtet bleiben konnte.

    Urplötzlich fing das Bündel auch noch an sich zu bewegen und zu strampeln, was Severus endgültig überforderte. Er wartete also die Reaktion der sergischen Mutter ab, die irgendwie so gar nicht enthusiastisch zu sein schien, und war dann umso erleichteter, als er den kleinen Jungen endlich - endlich! - an die Medica abgeben konnte. Doch wenn er gedacht hatte, dass er dadurch erlöst war, hatte er sich getäuscht, denn gleich kam die Medica mit einer neuen Aufgabe: Er sollte den Heimtransport der Mutter und ihrer Kinder organisieren. Gut. Diese Aufgabe war deutlich angenehmer und brachte ihn vor allem endlich raus aus diesem Raum, in dem er Dinge getan hatte, die man als Mann einfach nicht tat.


    Ich kümmere mich darum. antwortete er daher schnell und mit leicht zitternder Stimme - seine Nerven waren ganz offensichtlich immer noch mehr als gespannt - und verschwand dann aus dem Raum, um sich um eine Sänfte, Träger sowie Decken für die Kinder zu kümmern. Draußen im Korridor atmete er danach erstmal tief durch, bevor ihm die Blicke mehrerer Notarii auffielen, die offensichtlich die Arbeit niedergelegt hatten und sich im Gaffen übten. Mit ernster Miene blickte er die Schreiber an und zischte sie - freilich ohne jegliche tatsächliche Autorität - an. Zurück an die Arbeit jetzt! Überraschenderweise spurten sie dennoch. Doch hielt er aber noch einen zurück, von dem er sich sagen ließ, wo er eine Sänfte mit Trägern herbekam, und den er aufforderte eine Cubicularia um zwei oder am besten vier Decken zu bitten. Dann entschwanden er und der Notarius in verschiedene Richtungen.

    Kaum dass sich Severus versah, wurde ihm auch schon das zweite Kinderbündel in die Arme gedrückt. Was sollte er jetzt damit? Was machte man mit so einem Bündel? Die Antwort kam schnell. Er sollte das Kind seiner Mutter zeigen. Netter verpackt, nicht im Aufforderungston, doch war die Entscheidungsfrage auch keine wirkliche Entscheidungsfrage, denn ob er das nun seiner Mutter zeigen wollte oder nicht, spielte keine Rolle. Was war so üblich, also machte er es. Er drehte sich um, machte einen Schritt, bis das Bündel in Sichtweite der Sergia war, und wandte sich und das Kind ihr zu. Sergia, dein zweiter Sohn. Mehr wusste er nicht zu sagen und wäre wohl mehr als froh wenn er das kleine Bündel so schnell wie möglich wieder los werden könnte. Offenbar gab es aber noch etwas zu tun, weshalb er nun noch abwartete, dass die Sergia ihren Sohn entweder annehmen oder Severus mit ihm beiseite winken würde, wenn sie bei dem, was sie noch zu tun hatte, freie Hände brauchte.

    Sobald auch das zweite Kind, offenbar ein kleiner Junge, was Severus aber wirklich nur am Rande mitbekam, zog er fast ruckartig seine Hände wieder zurück, damit er nicht länger diesen ungehörigen Körperkontakt mit der Sergia aufrechterhalten musste. Zum Glück war es jetzt vorbei, dachte der Helvetier zumindest, denn sofort rief auch schon wieder die Medica. Ob ihr bewusst war, was sie ihm hier abverlangte? Dass das hier alles Aufgaben waren, die Frauen zu erledigen hatte, während er halt nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war? Nun gut, irgendwann wäre auch dieser Tag einmal zu Ende und danach müsste niemand mehr darüber sprechen, was hier passiert war. (Das war natürlich praktisch unmöglich, denn draußen gingen ja ständig irgendwelche Notarii vorbei.) So ging er nun einfach um den Tisch herum und wartete auf weitere Anweisungen.

    Ob seine Hände nun kalt waren oder nicht, war Severus im Moment vollkommen egal. Wahrscheinlich waren sie es, denn erneut bekam er die Fingernägel der Sergia in den Unterarm gerammt, dieses Mal aber etwas weiter oben Richtung Ellenbogen. Zudem musste er immer noch darum kämpfen, dass das Aufbäumen Faustas ihn nicht umwarf, auch wenn er das Gefühl hatte, dass er immer und immer weniger Kraft aufwenden musste, um der Kraft der Sergia entgegenzuwirken. Dann war das erste Kind auch schon da, was Severus aber nur mit einem Seitenblick zu Kenntnis nahm. Ein Mädchen. Aha. Nett. Faustina sollte sie heißen. Ok. Nachvollziehbar. Doch gab es da ja noch ein winziges Problem, dass sie zu lösen hatten: Das zweite Kind.


    Und hier setzte nun die nächste Herausforderung an, denn offenbar war die Sergia am Ende ihrer Kräfte. Dabei konnte es doch sicherlich nicht die Welt sein, so ein Kind zu gebähren, zumal Frauen ja dafür auch "gebaut" worden waren. Allerdings wollte und wollte das Kind nicht seinen Weg hinaus finden und das Aufbäumen der Sergia wurde nun tatsächlich und für ihn ganz klar spürbar immer weniger kraftvoll. Alle Versuche der Medica scheiterten und so kamen sie zu einem Punkt, an dem Severus wohl nicht mehr nur dagegenhalten, sonden aktiv eingreifen sollte. Die Medica zeigte ihm seine Aufgabe und er - zögerte. Das konnte er unmöglich machen. Das hier war verdammt noch mal nicht seine Schwester - die er ja ohnehin nicht hatte - oder seine eigene Frau, sondern jemand, die er grade eben erst persönlich kennengelernt, die eine Abteilung der kaiserlichen Kanzlei leitete, die ihm eine Anstellung genau dort verschaffen wollte (bis jetzt!) und die nicht zuletzt die Frau seines Patrons war. Allerdings ließen die Aufforderungen der beiden Frauen zum wiederholten Mal keinen Widerspruch gelten und so ließ er seine Hände von der Medica auf den Bauch der Sergia führen und spürte dann tatsächlich durch die Bauchdecke etwas, dass offenbar der winzige Hintern des Kindes war. Und dann, der nächste Schrei Faustas, das Kommando der Medica und schon drückte Severus so auf den sergischen Bauch, wie es ihm die Medica gezeigt hatte.

    Bislang war der Prozess noch recht unspektakulär, wenn er bedachte, welch ein spektakuläres Verbrechen hier begangen worden war. Wie erwartet gab es die göttliche Zustimmung durch das augurische Auspicium (alles andere wäre unpraktisch gewesen). Danach folgten die Eröffnungsreden der beiden Parteien, die ebenfalls ungewöhnlich sachlich ausfielen. Grade in einem solchen Prozess, der ja nicht nur wegen der Besetzung, sondern auch des Verbrechens wegen, das hier verhandelt wurde, hatte er eigentlich mehr... Effekt erwartet. Stattdessen betonte der Flavier, dass es hier nicht um Gesetze ginge, während der Atier grade den Wert der Gesetze betonte, auch wenn er dabei die Rolle des Volkes deutlich überbewertete und - pikanterweise - den Senat komplett links liegen ließ. Stand da etwa ein neuer Popularer, der am liebsten die Bedeutung der Volksversammlung anheben wollte?


    Viel Zeit, darüber nachzudenken blieb Severus nicht, denn schließlich war es ja seine Aufgabe, die Kernforderungen der Prozessparteien mitzuschreiben.

    Mit ernstem Gesichtsausdruck hatte Severus die Rede des Iuliers und die anschließende, etwas kürzere Wortmeldung des Kaisers, den er hier nun das erste Mal wirklich von Nahem sehen durfte, verfolgt. Beide hatten den Aufruf zu Eintracht und gegenseitigem Respekt. Die Rede des iulischen Quaestorius ging aber deutlich weiter. Dives ging auf die familiären Werte ein, aber viel wichtiger, er rottete Gerüchte um die moralische Fragwürdigkeit - oder gar Unkeuschheit! - seiner vestalischen Adoptivtochter an der Wurzel aus. Natürlich war damit auch eine Agenda für die Unterstützer und Klienten des Iuliers gesetzt, darauf zu achten, dass solche Gerüchte gar nicht erst wieder aufkommen konnten. Severus nickte zustimmend, sowohl zu den Kernthemen der iulischen, als auch der Forderung der kaiserlichen Ansprache.

    Fass mich nicht an! in jeder anderen Situation wäre Severus sofort zurückgewichen, oder, noch besser, hätte es erst gar nicht dazu kommen lassen, dass eine solche Situation entstand. Bislang hatte er es ja offenbar geschafft, einen guten Eindruck auf die Sergia zu machen. Und jetzt wurde das alles in Frage gestellt, weil diese seltsame Leibärztin nicht in der Lage war, eine Cubicularia zu organisieren, die deutlich besser die Rolle ausgefüllt hätte, die Severus nun - gezwungenermaßen! - zu übernehmen hatte. Und diese Aufgabe war kein Honigschlecken, denn er hatte alle Mühe damit, den parallel zu den Schmerzenschreiben auftretenden Anspannungen des Körpers der sergischen Procuratrix entgegenzuwirken. Ein erneuter Schrei folgte und Severus spürte einen brennenden Schmerz in seinen Unterarmen. Ein kurzer Blick bestätigte, dass die Sergia ihm bei der erneuten Verkrampfung ihre Fingernägel dort hinein gerammt hatte. Severus quittierte den Schmerz mit einem unterdrückten Hngh..., spannte dann aber seine Hände an, um seinerseits den Schmerz zu betäuben. Es ging jetzt nicht um ihn, sondern um die Sergia, auch wenn er, sobald dass hier alles vorbei wäre, darum bitten würde, die Wunden zu versorgen.


    Allerdings bot sich ihm danach bereits ein erneuter Blick in seine Zukunft, der dieses Mal noch klarer ausfiel. Die Sergia schimpfte und zeterte und Severus konnte sich denken, was ihm für diese - von der Leibmedica geforderte - moralische Grenzüberschreitung blühte: Umbringen. Vierteilen. Bestien der Arena. Ja, er würde sich wünschen, sie nie kennengelernt zu haben, hätte aber wohl ohne nicht die Zeit, das Bedauern auszuleben, wenn er - wahrscheinlich sogar unterstützt durch seinen Patron - in den Tartarus gejagt werden würde.

    Severus hatte sich an seinem Platz vor der Tür mittlerweile gut eingerichtet, da wurde er schon von der Medica zur Sergia komplimentiert. Er trat daher in den Raum hinein und hörte zu, was die junge Frau von ihm wollte. Er sollte den Schreibtisch leerräumen. Gut, das war nicht schwierig, fiel irgendwie in seine Kernkompetenz als Stadtschreiber und war schnell gemacht. Dann sollte er noch dabei helfen, die Sergia auf den Tisch zu heben. Auch das war kein Problem, auch wenn das irgendein Sklave oder Cubicularius auch hätte machen können. Nur war grade keiner vorhanden, also folgte er auch dieser Anweisung und half dabei, die Sergia auf den Tisch zu heben. Dann aber stockte er und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck, der pure Fassungslosigkeit zeigte. Er, ein Mann, ein Schreiber, sollte bei der Geburt helfen und zwar nicht irgendwie, sondern indem er der Schwangeren als Lehne diente und sie - zu allem Überfluss - auch noch festhalten sollte. Wohlgemerkt war die Schwangere zudem nicht irgendeine Frau, sondern eine der kaiserlichen Procuratoren - und ihm damit sogar nach seiner baldigen Beförderung noch rangmäßig vorgesetzt war - und - als wäre das nicht alles schon genug! - auch noch die Frau seines Patrons... Wenn hier irgendwas schief liefe, würde er dafür verantwortlich gemacht. Mit Sicherheit. Und dann konnte er sich seinen schön geplanten Aufstieg abschminken. Wegen einer Frauenaufgabe, schließlich bekamen Frauen die Kinder und waren daher auch dafür verantwortlich, dass sie zur Welt kamen.


    Ablehnen konnte er aber auch nicht. Das würde man ihm nämlich auch ankreiden. Und der bestimmende Ton der Medica ließ aber ohnehin keinen Widerspruch zu, also nahm er seine Position hinter der Sergia ein, stemmte sich leicht gegen ihren Rücken und hielt ihre Arme fest. Ein Umfassen des Bauches war ja sowieso nicht möglich und eines der Brüste würde wäre unangebracht und würde ebenso sicher falsch ausgelegt werden, wie es sicher war, dass er mit dieser Aktion hier um Längen zurückgeworfen werden könnte.

    Es dauerte für Severus eine gefühlte Ewigkeit, bis irgendwann eine junge Frau den Korridor entlanggelaufen kam und ohne ihn einer Erklärung oder auch nur eines Blickes zu würdigen an ihm vorbei in die Kammer. Severus wollte schon protestieren, bekam aber mit, dass es sich wohl tatsächlich um einen weiblichen Leibarzt, sprich eine Leibärztin handelte, die der Kaiser mit auf den Palatin genommen hatte. Daher hielt er sich zurück, blieb aber an der Tür stehen, damit auch weiterhin niemand eintreten konnte, der die Geburt nur stören würde. Wenige Augenblicke später erschien auch schon eine weitere junge Frau mit einer Instrumententasche, die Severus natürlich ebenfalls passieren ließ und ihr erneut einige Augenblicke später nachblickte, als sie aus der Kammer trat um weitere Dinge zu holen. Die Schreie der Sergia drangen derweil weiter in den Korridor, doch wusste Severus jeden, der verwundert stehenblieb, weiterzuschicken.

    Also keine besonderen Eigenheiten. Macken sprachen sich ja sonst schnell herum. Severus wusste zum Beispiel, dass sein Tischnachbar in der Schreibstube eine gradezu krankhafte Abneigung gegen Honig hatte. Bienenpisse, nannte er ihn in seiner grobschlächtigen, die Severus manchmal daran zweifeln ließ, ob er nicht auf dem Feld oder beim Militär besser aufgehoben wäre, als in einer zivilen Schreibstube. Zudem gab die Sergia ihm noch den Ratschlag, am Anfang zwar genug Persönlichkeit zu zeigen, um als leitender Schreiber der Abteilung anerkannt zu werden, aber nicht zu viel, wahrscheinlich, damit sich der Procurator nicht in den Schatten gestellt drohte. Gut, Severus konnte sich anpassen, dass hatte er immer schon gekonnt und grade mit Blick auf seinem weiteren Weg wüde das noch nützlich sein.


    Dann fuhr die Sergia fort, wirkte dabei aber anders, angespannt, offenbar wieder das Kind. Severus hatte der Höflichkeit genüge getan und sie nach ihrem Befinden gefragt. Sie hatte abgewunken. Also war das Thema für ihn erledigt... Dachte er zumindest. Denn plötzlich schien seine Gegenüber von einem heftigen Schmerz geschüttelt, ihre Sätze kamen nur noch stoßweise und wurden von spitzen Schreien unterbrochen. Eine Sekunde, zwei Sekunden. Dann verstand er: Die Sergia bekam ihr Kind. Jetzt. In dieser Kammer. Und er war der einzige, der irgendwie helfen konnte. Langsam erhob er sich. Eine Geburt - ein Kind wird geboren - der Schwangeren muss geholfen werden - wer hilft Schwangeren? - keine Ahnung - wer hilft Kranken? - Ärzte - gibt es Ärzte in der Verwaltung? - nein, nur Schreiber und Soldaten - wen beschützen die Soldaten? - den Kaiser - der Kaiser wird krank - der Kaiser hat einen Leibarzt - der Leibarzt ist ein Arzt!


    In Ordnung. sagte Severus unschlüssig, als er schließlich stand. Versuch dich zu entspannen, Sergia... und zu atmen... zumindest hatte er das irgendwann mal auf dem Landgut gehört, als eine der Pächterinnen ein Kind zur Welt gebracht hatte. Ruhig bleiben, Severus, ruhig bleiben und die Nerven behalten. Ich bin gleich wieder da. fügte er schließlich an, nickte der Sergia mit dem aufmunternsten Gesichtsausdruck zu, den er zu stande brachte und ging mit schnellen Schritten zur Tür, die er öffnete und heraustrat.


    Draußen traf er gleich auf einen Notarius, der offenbar etwas von der Sergia wollte. Du! Herkommen! sagte der Helvetier bestimmend mit dem Ton, den er bei Sklaven anzuwenden pflegte. Du holst jetzt sofort den Leibarzt des Kaisers her. Keine Umwege, keine Plaudereien. Falls dich der Arzt fragt, worum es geht, sagst du ihm, dass die Procuratrix Sergia in den Wehen liegt. Der Notarius zögerte einen Augenblick, da er den Helvetier nicht kannte. Severus ließ aber keine Verzögerungen zu. Wirds bald! Sogleich lief der Notarius los, um den Leibarzt herbeizuholen. Währenddessen stellte sich Severus an die Tür, damit niemand die Sergia in ihrem Zustand begaffen konnte.


    Sim-Off:

    Edit: Hab ein wenig plausibler gemacht.

    Severus nickte verstehend. Es gab genug unfähige Menschen und manchmal machten sie sich einen Spaß daraus, sich zu sammeln und den fähigen Menschen ein Bein zu stellen und ihr Leben schwer zu machen. Dann die Übernahme des neuen Amtes gleich verbunden mit dem Willen, das Archiv neu zu ordnen und dann auch noch die Schwangerschaft. Tja, so war das halt als Frau, wenn man gerne über den eigenen Horizont im Haushalt hinaus Karriere machen wollte. Das hatte die Sergia aber mit sich selbst auszumachen und mit ihrem Mann.


    Dann aber kam die erlösende Zusage: Er konnte auf den Posten des Primicerius ab epistulis hoffen. Ein guter Posten, ein wichtiger Posten, ein Posten bei dem er sich, wie die Sergia ja bereits gesagt und er auch schon vorher gewusst hatte, Kontakte bei den Truppen und in der Verwaltung einrichten konnte. Mit etwas Glück lief dabei alle wichtige Korrespondenz über seinen Tisch, bevor sie dann zum Procurator kam. Grade richtig für seinen Geschmack - und vor allem wäre er endlich raus aus der anonymen Schreibstube, in der er nur einer von vielen war. Schließlich fragte sie, ob er sonst noch Hilfe brauchte. Mit der Anmeldung seines Vorstellungsgesprächs war schon einiges gemacht. Dennoch gab es noch etwas und zwar Eine Kleinigkeit noch, Procuratrix. Hat der ab epistulis irgendwelche Eigenheiten, auf die ich beachten muss? Nicht dass er da in irgendein Fettnäpfchen trat, weil der alte zum Beispiel keine weißen, sondern nur terrakottafarbenen Tuniken mochte. Sowas gab es ja auch.

    Es war nur ein kurzer Weg vom Atrium Vestae zur Rostra, die dem traurigen Anlass entsprechend vorbereitet war. Doch wurde der kurze Weg ganz durch den iulischen Trauerzug eingenommen. Abseits von den Musikern, die rhytmisch-schwere Trauermusik spielten und den Klageweibern in schwarze Kleider gehüllt und mit wirrem Haar, die laut und klirrend ihre Klagerufe und -gesänge über den Platz hallen ließen, schwiegen die meisten Begleiter in den Reihen der Klienten respektvoll. Die wenigsten konnten von sich sagen, Iulia Torquata, Tochter des Marcus Dives von den Iulii Capiones, persönlich gekannt zu haben. Auch Severus hatte die junge Frau nicht kennenlernen dürfen, zumal sie ja ohnehin den letzten Abschnitt ihres Lebens abgeschlossen im Atrium Vestae verbracht hatte. Dennoch kam der Helvetier hier seiner Pflicht nach und betrauerte die junge Iulia, die Tochter seines Patrons, auf ihrem letzten Weg mit ernstem Gesichtsausdruck und langem Schweigen. Auch ließ er seinen Blick nicht schweifen, sondern hielt ihn nach vorne auf den Wagen gerichtet, auf dem eine junge Darstellerin die Iulia darstellte. Daher nahm er auch kaum war wer um ihn herum , geschweige denn wer hinter ihm lief.


    An der Rostra angekommen nahm er einen Platz zur linken der Rostra ein. Dort war etwas Platz für Klienten und Freunde gemacht worden, wobei man sehen musste, ob dort auch alle Platz fanden. Severus zumindest hatte seinen Platz dort gefunden und blickte nun hinauf zur Rostra wo der zweite Teil der öffentlichen Trauerfeier stattfinden würde.

    Die Sympathie beruhte auf Gegenseitigkeit und Severus konnte - bis jetzt - noch nicht erkennen, worauf die Warnung des Iuliers beruhte, dass dessen Frau eigen sein sollte. Letztlich war doch jeder Mensch irgendwie eigen. Was er hier sah war lediglich eine Frau, die wusste, wie man sich durchsetzte, die offensichtlich ähnliche Erfahrungen gemacht hatte, wie der Helvetier und die nun einen Posten hatte, dessen Möglichkeiten sie kannte. Und diese Frau hatte sich soeben bereit erklärt, Severus bei seinen Ambitionen zu unterstützen. Daher nickte er erstmal dankbar, als sie ihm ebenjene Unterstützung zusagte, hörte sich danach aber auch ihre beiden Karrierehinweise an. Der drehte sich um Loyalität, der zweite um seine zukünftige Lebensplanung. In Anbetracht der Tatsache, dass er sich darüber bereits Gedanken gemacht hatte, hatte er auch kein Problem, diese vorzustellen - auch wenn er sie noch nicht seinem Patron mitgeteilt hatte, der aber die aktuelle Angelegenheit ohnehin an seine Frau delegiert zu haben schien. Sei dir versichert, dass ich weiß, wem meine Loyalität zu gelten hat: Nach dem Kaiser was ja irgendwie eine unausgesprochene Selbstverständlichkeit war und man in der Kanzlei ja die Interessen des Kaisers auch in bestimmten Grenzen lenken konnte natürlich meinem Patron, deinem Mann, und der Person, die mir dazu verholfen hat, die Anstellung zu bekommen, die ich haben will. Damit stand die Sergia auch sehr weit oben auf seiner zukünftigen Loyalitätsliste und da er nicht davon ausging, dass ihre Interessen und die Interessen ihres Mannes auseinandergingen, sah er da auch überhaupt keine Probleme.


    Der zweite Punkt war bereits Teil einiger Überlegungen gewesen, die er hier skizzieren konnte. Was deinen zweiten Punkt angeht, kann ich sagen, dass ich nicht nur meine kurzfristige, sondern auch meine langfristige Zukunft in der kaiserlichen Kanzlei sehe. Nun weiß ich, dass die ritterliche Laufbahn keinen direkten Einstieg hier zulässt. Das sollte aber kein Problem darstellen, da ja bereits die zweite Stufe einen Procuratorenposten ermöglicht. Je nachdem, wo die Sergia ihre Zukunft sah, würde Severus ihr natürlich keine Konkurrenz machen, sie aber entweder beerben, wenn sie weiter aufsteigen sollte, oder den anderen Procuratorenposten als Leiter der Abteilung a cognitionibus anstreben. Daher möchte ich dir folgenden Gedankengang vorstellen, mit dem ich mir die Möglichkeit auf einen höheren Posten offenhalten möchte: Als Stadtschreiber habe ich bereits Erfahrungen in der Zivilverwaltung sammeln können, als Primicerius, egal in welcher Abteilung - da kommt es natürlich auch darauf an, welcher der beiden Posten am ehesten vakant fallen kann - werde ich Erfahrungen in der Kanzlei selber machen, fehlt also nur noch die Leitung einer militärischen Einheit. Ehrlich gesagt habe ich nur wenig Lust, die Hauptstadt zu verlassen. Aus den Augen, aus dem Sinn, heißt es ja bekanntlich, und das möchte ich mit allen Mitteln vermeiden. Daher halte ich den Posten als Tribunus Vigilium für eine wunderbare Möglichkeit, diese Erfahrung zu sammeln. Vorteil: Er blieb in Rom, konnte auch Erfahrung in der militärischen Verwaltung sammeln, ohne gleich irgendwo ins Feld (oder, Neptun bewahre, aufs Wasser) zu müssen und sich gleichzeitig im Gespräch halten, wenn er dem Prafectus oder dem Subpraefectus zur Hand ginge. Gut, er müsste sich im schlimmsten Fall mit unkultivierten, rüpelhaften Peregrini herumärgern, aber das war es ihm wert. Danach böte sich dann wieder ein Wechsel in die Kanzlei an. stellte er schließlich den weiteren Gang seiner Karriere klar. Saß er nämlich erstmal in der Kanzlei, würde man ihn so schnell nicht mehr aus seinem Officium herauskriegen, oder eben nur im Rahmen eines Wechsels in die nächst höhere ritterliche Karrierestufe in der Kanzlei.


    In der Tat: Er hatte sich Gedanken gemacht. Er hatte ja auch genug Zeit dafür gehabt. Als die Sergia dann, offenbar unter einem Schmerz zusammenzuckte, runzelte der Helvetier die Stirn. Alles in Ordnung? Doch da machte sie schon eine beruhigende Geste.

    Severus zögerte kurz, als die Sergia bei der Frage nach ihrem ersten Kind ein wenig unschlüssig wirkte. Woran das wohl lag? Er konnte sich die Frage selbst beantworten, denn tatsächlich hatte der Iulier ja noch seine vor kurzem verstorbene und begrabene Adoptivtochter Torquata gehabt. Allerdings war diese ja "nur" eine Adoptivtochter und keine leibliche Tochter des Paares, weshalb Severus diese einfach mal nicht mitgezählt hatte. Das konnte man anders sehen, Severus aber tat es nicht, auch wenn er gesehen hatte, wie tief Dives um seine Adoptivtochter getrauert hatte. so ging er auch nicht mehr auf dieses Nebenthema ein, sondern konzentrierte sich auf die erste Frage der Sergia, mit dem sie unbewusst Salz in eine noch nicht verheilte Wunde streute. Mein Vater wollte, ebenso wie ich nun, meinem Großvater nachfolgen, konnte dies aber nicht umsetzen. Kurz nachdem wir in Rom angekommen waren, wurden er und meine Mutter bei einem Überfall getötet. Ihr Mörder konnte bis heute nicht ausfindig gemacht werden. Severus schluckte. Es war eines der wenigen Dinge, die ihm wirklich an die Nieren gingen. Ich wuchs danach auf dem Landgut meines Großvaters nahe Fregellanum auf. zwar nicht als Verwandter zweiter Klasse aber trotzdem in dem Wissen, aus der Erbfolge des Großvaters hinausgefallen gewesen zu sein, was ihm seine Verwandten auch nicht selten auf Brot schmierten. Ich erhielt dort eine umfangreiche Ausbildung und war nach dem Tod meines Großvaters an der Verwaltung des Guts beteiligt. Natürlich ohne die Aussicht darauf, das Landgut auch tatsächlich einmal zu besitzen, wodurch er dann doch irgendwie in die zweite Reihe abgerutscht war.


    Daher traf Fausta ins Schwarze, als sie davon erzählte, wie sie und ihr Vater quasi das gleiche Schicksal ereilt hatte, eben keine Erben gewesen zu sein. Severus blickte auf. Ja, ich strebe auch den Ritterstand an, Procuratrix. Denn, wie soll ich es sagen, natürlich war ich nach dem Tod meines Vaters nicht mehr Teil der direkten Erbfolge meines Großvaters. Daher bin ich auch hergekommen, um nun, ebenso wie du und dein Vater, aus eigener Kraft zu erreichen, was anderen in den Schoß fiel. Es war komplett an Severus vorbeigangen. Da halfen auch die gönnerhaften Zuwendungen seiner Familie nicht, die er regelmäßig erhielt. Allerdings drängten die Verwandten schon darauf, diese einstellen zu können, sodass er dann endgültig raus war aus ihrer ach so luxuriösen Welt auf dem Landgut, das sie ja noch nicht mal ohne seine Mithilfe ordentlich verwaltet bekamen.


    Severus schluckte seinen Ärger über diese ganze Bagage hinunter, denn hier war sie zweifellos fehl am Platz. Stattdessen konzentrierte er sich auf das Gespräch und seine Ziel auf den Palatin zu kommen. Komme, was wolle. Wie ich deinem Mann bereits gesagt hatte, würde ich gerne als Primicerius auf den Palatin wechseln. Dabei kommen für mich entweder die Abteilung a libellis oder ab epistulis in Frage. Bei ersterer wäre ich, wie du ja wahrscheinlich weißt, Amtsnachfolger meines Großvaters. und hätte damit auch schon fast mit ihm gleichgezogen. Danach ging es nur noch um den Ritterstand und sie wären auf Augenhöhe. Alles, was darauf folgen würde, wäre die Kür einer Karriere, mit der er seinen Verwandten weit, weit voraus sein könnte.

    In Ordnung. Er war hier richtig, das war schon mal gut. Zudem hellte sich die Stimmung der Sergia gleich auf, als er seinen Namen nannte. Offenbar war sein Kommen eine angenehme Abwechslung, denn diese kleine Kammer war ja wohl kaum das Officium der Procuratrix. Wahrscheinlich galt es Arbeiten im Archiv abzuschließen, sodass sie möglichst nah dran sein sollte. Wie auch immer, die Sergia machte einen angenehmen ersten Eindruck auf den Helvetier, sodass er sich hinsetzte und gleich auf ihre unausgesprochene Frage antwortete. Ja, das ist richtig, Procuratrix. Ich bin ebenfalls ein Vetter von Commodus, allerdings im männlichen Stamm. Sein Großvater, der Senator Titus Geminus, war der Bruder meines Großvaters, Marcus Verus, eines ehemaligen Primicerius. Damit waren dann auch wieder die Verwandtschaftsverhältnisse klargestellt.


    Natürlich war dem Helvetier auch nicht entgangen, wie sich die Sergia über ihren schon leicht angerundeten Bauch streifte. Da muss ich euch ja gratulieren. Es ist jetzt euer zweites Kind, nicht wahr? Seltsam, dass sein Patron noch nichts in diese Richtung hatte durchblicken lassen. Normalerweise platzten römische Männer doch immer vor Stolz, wenn sie Väter wurden. Wahrscheinlich lag es aber einfach an der momentanen Trauerzeit, um seine Adoptivtochter. Jedenfalls nahm sich Severus vor, bei der nächsten Salutatio auch dem Iulier noch Glückwünsche zukommen zu lassen, schließlich gehörte das Elternwerden mit zu den wichtigsten gesellschaftlichen Ereignissen. Zudem würde das Kind den Iulier hoffentlich auch aus seiner Trauer herausreißen. Denn ein antriebsloser Patron, war nicht unbedingt ein guter Patron.


    Das war allerdings nur eine Nebensächlichkeit zu seinem eigentlichen Anliegen. An diesem wollte er heute weiterarbeiten. Unser Vetter hat mir jedenfalls nur Gutes über dich erzählt. Zumindest war das wenige, was er erzählt hatte gut gewesen. Daher ist es bedauerlich, dass wir uns erste heute persönlich kennenlernen können. Damit waren auch schon ein paar Nettigkeiten ausgetauscht und ein gutes Licht auf ihren schon ewig lange abwesenden Vetter geworfen, der sich lieber in seinem Geburtshaus auf Paxos aufhielt, anstatt hier in der Hauptstadt einige Scherben aufzukehren.

    Severus hörte von der anderen Seite der Tür nur die durchdringende Stimme einer Frau. Als sie ihn dann mit "Der Nächste" hineinrief, lief erstmal ein Schreiber an ihm vorbei und verschwand wenige Augenblicke später durch eine weitere Tür, die von dem Korridor abging. Schlechte Stimmung war nie gut für solch ein erstes Gespräch, ging ihm durch den Kopf, doch da war er schon in den Raum getreten und stand nun vor vornehm gekleideten Frau mit einem ebenso vornehmen, wie auffälligen Rittering an ihrem Ringfinger. Salve! Meine Name ist Marcus Helvetius Severus. Bin ich hier richtig für mein Treffen mit der Procuratrix a memoria? stellte er sich vor und eine Frage an die Frau, die sich durch ihr Auftreten eigentlich schon klar als die Gesuchte herausgestellt hatte. Dennoch fragte er sicherheitshalber nach, bevor es hier zu einem Missverständnis kam.