Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus sass im Tablinum und war vertieft in die Lektüre einer, recht alt aussehenden, Schriftrolle, auf der neben lateinischen auch griechische Buchstaben zu erkennen waren.
    Während er den Text las, murmelte er immer wieder einige unverständliche Worte vor sich hin. Neben ihm, auf einem kleinen Tischchen direkt neben seinem dekadenten Stuhl, standen ein mit Wasser gefüllter Becher und eine fast leere Glaskaraffe, deren Restinhalt ebenfalls als Wasser identifiziert werden konnte.
    Ab und an griff er nach dem Becher um aus diesem einen kleinen Schluck zu trinken.

    "Die Mühlen der römischen Justiz malen in diesem Zeiten langsam. Früher einmal war das anders, da dauerte eine solche Verhandlung nur wenige Tage. Heute zieht sich sowas sehr in die Länge." sagte er.


    Er überlegte kurz. "Jetzt im Moment nicht. Aber nach deiner Rückkehr aus dem Tabularium gibt es einige Briefe zu schreiben."

    "Sehr gut. Halte mich auf dem Laufenden." sagte er. "Und was die germanischen Betriebe betrifft, so kann dies durchaus auch an der Post liegen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass dort oben so mancher Brief gerne etwas länger braucht."

    Commodus nahm den ersten Brief zur Hand und las ihn und musste leicht schmunzeln.


    "Der Magister Memoriae sollte vielleicht noch einmal über seine Berufswahl nachdenken." kommentierte er die doch recht merkwürdige Formulierung.


    "Es war zu erwarten, dass ich ausgeschlossen würde, daher überrascht es mich nicht unbedingt." sagte er. "Warten wir mal ab, für welchen alternativen Iudex man sich entscheiden wird."


    Er legte den Brief auf den Tisch und nahm den zweiten zur Hand.


    "Dieser Tribun ist recht früh dran." sagte er. "Ist doch die nächste Wahl noch ein Stück weit entfernt. Aber gut, werden wir schon mal mit ihm anfangen, dann ist später nicht mehr so viel los." Er legte den Brief ebenfalls auf den Tisch.


    Damit würde wieder mal etwas aufwendigere Arbeit auf den Scriba zukommen. "Tritt mit dem Tabularium in Kontakt und besorge von dort die relevanten Informationen über diesen Tribun. Also Bestätigung seines Ordos, über das Ablegen des Cursus Res Vulgares und die Bestätigung, dass er derzeit als Tribun in Germania ist." wies er den Scriba an.

    Commodus schaute fasziniert und verwundert zugleich.
    "Ehemaliger Duumvir und trotzdem kein Decurio? Interessant." sagte er und nahm sich vor, diesem Mann mal auf den Zahn zu fühlen.


    "Also wie gesagt, ich finde die Lex an sich interessant und durchaus brauchbar. Und wenn die Curia sich nicht durchringen kann, sollten wir sie dem Senat vorlegen."

    "Quintus Didus Albius." wiederholte er den Namen und versuchte ihn irgendwie zuzuordnen.


    "Ich persönlich sehe nicht, wo diese Lex irgendwelche Patrizier auf Posten hebt. Soweit ich das sehe, finden hier Senatoren, Equites und Decurionen Erwähnung und zu diesen Gruppen gehören Patrizier nicht per se."

    Der Consul nimmt die Worte des Gesetzes in sich auf und überlegt einen Moment lang.


    Dann zeigte er eine Reaktion. Diese begann mit einem kurzen "Hmm.", gefolgt von einem Nicken. Dann sagte er: "Das klingt für mich alles sehr vernünftig. Was genau hatten die Mitglieder der Curia daran auszusetzen?"

    Commodus nickte. "Eine neue Lex für die italische Verwaltung." wiederholte er.


    "Nun, wenn die Curia zu keinem Ergebnis kommt, dann tust du richtig daran zu mir zu kommen." sagte er. "Bitte." Er deutete auf das Schriftstück in des Octavier's Hand.

    Commodus befand sich im Atrium und diskutierte mit dem Maiordomus, dem Cellerarius und dem Koch über die bevorstehende Feier. Die drei Sklaven waren sich lediglich in einer Angelegenheit sicher und das war die Tatsache, dass sie sich nicht einigen konnten.


    Der Ianitor führte den Quaestor in das Atrium und meldete diesen dem Consul, woraufhin dieser die Sklaven wegscheuchte.

    Schraubzieris war krank und lag auf ärztliche Anweisung auf seinem Lager. Als Vertretung an der Tür diente daher der Sklave, der normalerweise nur des nachts als Ianitor arbeitete. Als Nachtianitor kannte er natürlich kaum jemanden, da nachts eher selten Besuch kam. So fragte er den vor der Tür stehenden: Was kann ich für dich tun, Herr?

    Commodus lächelte. "Und was hast du deinem alten Grossvater sonst noch so zu berichten?" fragte er und es war offensichtlich, dass sich der alte Mann freute, dass überhaupt mal wieder ein Verwandter da war um sich mit ihm zu unterhalten.

    Agrippas Ankunft war natürlich auch den beiden Consuln nicht unbemerkt geblieben, hatte doch einer der Senatsschreiber sie darüber informiert.
    Es lag jedoch eigentlich nicht in Commodus' Absicht ihn sofort zu konfrontieren. Daher traf den Tiberier, der sich hier so frech direkt dem Ankömmling zuwandte, ein äusserst strafender Blick des alten Consuls.
    Doch da die Angelegenheit nun ins Rollen gebracht worden war, blieb nicht viel anderes übrig, als dem Karren zu folgen. Bevor der Tiberier oder irgendwer sonst noch ein weiteres Wort an den Proconsul richten konnte, sprach Commodus ihn an.


    "Proconsul Matinius Agrippa, willkommen zurück in Rom und in den Hallen des Senates." sagte er, schliesslich wollte man ja nicht unhöflich sein.


    "Der Senat wünscht sich nichts sehnlicher als einen Bericht über den Aufstand in Hispania aus deinem Munde zu vernehmen. Daher möchte ich dich bitten, vorzutreten und uns ausführlich zu berichten."


    Es schmerzte Commodus Agrippa, den er als einen Freund betrachtete, so den Aasgeiern des Senates aussetzen zu müssen, doch hatte er kaum eine andere Wahl.

    Zitat

    Original von Germanica Aelia
    "Salve Commodus!", sagte ich fröhlich lächelnd und umarmte meinen ältesten Freund. "Wie schön, dass Du heute Zeit gefunden hast, ich weiß, als Consul hat man Einiges zu tun."


    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Salve Consul. Es ist uns eine ganz besondere Ehre, dass du es einrichten konntest.“


    Commodus genoss die kurze Umarmung der Braut, war es doch seit Aquilias Abwesenheit sehr selten gewesen, dass er von schönen Frauen umarmt wurde. Er lächelte.


    "Ach Aelia, für einen so freudigen Anlass finde ich doch immer Zeit. Vor allem wenn es dabei um meine Lieblings-Aelia geht."


    Er begrüsste natürlich ebenfalls den Bräutigam. "Salve Germanicus Corvus, es ist vor allem mir eine Ehre, dass ihr mich eingeladen habt." erwiderte er.