Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

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    Schraubzieris öffnete die Porta und war etwas ausser Atem, da er gerade von einem kurzen Abstecher zur Latrine zurückgekehrt war. Daher japste er leicht, als er den Mann, der vor der Tür stand ansah und den er, trotz des Gefühls ihn schon mal irgendwo gesehen zu haben, keinem Namen zuordnen konnte. Lediglich, dass es sich um einen wichtigen Mann handelte wusste er sicher.
    Salve, Herr. Was kann ich für dich tun? fragte er möglichst freundlich.

    "Senatoren, stimmt für oder gegen jeden gewesenen Magistrate.


    Decemvir litibus iudicandis Manius Flavius Gracchus


    QUAESTOR CLASSIS Lucius Claudius Marcellus


    QUAESTOR PRINCIPIS Manius Matinius Fuscus


    PRAETOR URBANUS Lucius Flavius Furianus


    PRAETOR PEREGRINUS Gaius Prudentius Commodus



    "Es mögen abstimmen:"

    Secundus Flavius Felix
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Tiberia Livia
    Gaius Octavius Victor
    Spurius Purgitius Macer
    Marcus Decimus Livianus
    Lucius Aelius Quarto
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Gaius Prudentius Commodus
    Lucius Flavius Furianus
    Marcus Octavius Maximus
    Manius Tiberius Durus
    Maximus Decimus Meridius

    "Ich glaube, das wird nicht notwendig sein." sagte er. "Ich werde mal sehen, bei welchen Festen meine Anwesenheit notwendig sein wird. Mit etwas Glück werde ich meinen Collegen davon überzeugen können, den Grossteil der religiösen Feste zu übernehmen."

    Commodus dachte einen kurzen Moment lang nach, ob er alles angesprochen hatte, weswegen er hier war, dann verneinte er die Frage.


    "Derzeit wäre das eigentlich alles. Ich danke dir für deine Zeit und auch für deine Auskünfte." sagte er und machte sich bereit das Haus der Purgitier zu verlassen.

    Commodus nahm alles entgegen und betrachtete es eine Weile. Dann legte er die Schriftrollen und die Tabula auf den Tisch. "So dachte ich mir das doch schon fast. Den Priestern wäre es sicherlich am liebsten, wenn die Consuln bei jedem noch so kleinen Feiertag anwesend wären." sagte er.


    "Dann werde ich mich am besten mal mit meinem Kollegen beraten."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Sie hat also von sich aus bei dir gekündigt?", fragte Macer nach und wirkte ein wenig in Gedanken vertieft. "Sie macht nicht unbedingt den Eindruck, als wenn sie unbedingt Aquarius werden wollte und deshalb ihren vorherigen Arbeitgeber verlassen hätte. Aber nun, wie dem auch sei, es scheint tatsächlich ein etwas seltsamer Zweig dieser Gens zu sein. Andererseits kann ja vielleicht nicht jeder Decimer ein held sein, das wäre dann wohl auch zu viel."


    "Sie kündigte von sich aus, ja. Und sie war sehr darauf aus, dass ihre Kündigung fristlos geschieht und bat mich inständig, die entsprechende Bestimmung unseres Vertrages ausser Acht zu lassen." sagte er.
    "Es wäre wirklich zu viel, wenn jeder von ihnen ein Held wäre, doch zweifle ich bei diesem Zweig der Familie ein wenig an der tatsächlichen Verwandtschaft."

    Commodus war zwar überrascht über den plötzlichen Wechsel, doch schmunzelte er dann.


    "Nun ja, die wenigen Erfahrungen die ich mit ihr machte waren mehr oder weniger befriedigend. Ich führte ein Bewerbungsgespräch mit ihr und vertraute ihr die Kaufabwicklung und die Verwaltung eines Landgutes an. Es gab anfangs keine Gründe zur Klage, doch war ihre Kündigung, nun sagen wir ungewöhnlich."

    Langsam wurde es Commodus dann doch ein wenig zu bunt und er begann darüber nachzugrübeln, ob er nicht einfach mal ausprobieren sollte, wofür man die Consularische Macht nutzen konnte. Vielleicht ein schönes kleines Consularisches Edict, dass es allen Senatoren unter einem Alter von sechzig Jahren verbot an Abstimmungen teilzunehmen. Doch verwischte er diese Idee recht schnell wieder, da dies einfach zu lächerlich war. Und da auch die Debatte langsam drohte in jene Richtung abzudriften, erhob er erneut das Wort.


    "Meine Herren, ich kann mich irren, doch wüsste ich nicht, wo geschrieben steht, ob ein Senator seine Stimme per Brief abgeben darf oder nicht. Abgesehen davon halte ich dies sowieso für ein recht umständliches und schwer realisierbares Verfahren. Ich selbst lebte eine Zeit lang in Germania und ich habe selten im Voraus erfahren, über welche Themen wann abgestimmt wurde. Hätte ich einen Boten losgeschickt, so hätte er mehrere Tage gebraucht um hierher zu kommen und bis dahin, wäre die Abstimmung zu der ich meine Stimme hätte abgeben wollen, schon längst vorbei gewesen. Daher halte ich dies per se für einen Punkt, der jenseits jeglicher Diskussion liegt."

    Der Chor der thebanischen Alten betrat die Bühne und teilte sich in zwei Gruppen auf, die sich links und rechts der Bühne aufstellten.


    Die linke Hälfte des Chores begann mit Strophe I.


    Strahl der Sonne, das schön-
    ste Licht, das dem siebentorigen Theben aufging
    von allen früheren,
    endlich bist du erschienen, o goldenen
    Tages Auge; über die Dirk-
    ischen Fluten kamst du,
    den Mann mit dem weissen Schild aus Argos,
    der in voller Rüstung antrat,
    den triebst du, dass er flüchtend davonlief
    mir schärfer angelegtem Zügel.
    Ihn hatte gegen unser Land Polyneikes geführt,
    als der sich erhopb infolge trennenden Streites;
    jener aber flog mit schrillem Schrei
    wie ein Adler ins Land,
    von schneeweissem Gefieder bedeckt,
    mit vielen Waffen
    und rosshaargeschmückten Helmen.


    Die Gegenstrophe I wurde dann von der rechten Hälfte des Chores dargeboten.


    Er stand über den Dächern mit tod-
    bringenden Lanzen, rings umlauernd
    den siebentorigen Mund;
    er musste gehen, ehe noch mit unserem
    Blut er seinen Rachen sättig-
    te und ehe den Kranz der Türme
    Hephaist mit seiner Kienfackel erfasste.
    Also erhob sich im Rücken
    ein Wirbel des Ares, für den Gegner
    des Drachens nicht zu bewältigen.
    Denn Zeus hasst grosssprecherischer Zunge Prahlen
    über alles, und als er sie sah,
    wie sie sich in breitem Strom heranwälzten
    übermütig in goldklirrender Rüstung,
    warf er den Blitz nach dem,
    der auf den hohen Mauern
    schon ansetzte, "Sieg" zu schreien.


    Es wechselte für Strophe II wieder auf die linke Seite.


    Auf die Erde stürzte er, hingeschmettert, dass sie dröhnte,
    der Feuerbringer, der in wildem Angriff
    bakchisch taumelnd heranschnob
    mit der Urgewalt feindlicher Stürme.
    Doch es erging ihm nicht wie erwartet,
    den anderen teilte mit schwerem Schlag ihr Los zu der mächtige Ares,
    der kraftvolle Helfer.
    Denn sieben Führer an den sieben Toren
    aufgestellt, Mann gegen Mann, liessen
    dem siegverleihenden Zeus den ehernen Tribut,
    ausser dem schrecklichen Brüderpaar, das von einem Vater
    und einer Mutter abstammend gegeneinander
    die beidstarken Lanzen richtete und den Teil
    gemeinsamen Todes bekam, beide zusammen.


    Ein letztes Mal erhob die rechte Hälfte für die Gegenstrophe II die Stimme.


    Aber es kam Nike, mit dem grossen Namen,
    jubend entgegen der wagenreichen Thebe
    nach dem Kriege denn:
    Macht Platz dem Vergessen jetzt,
    gehen wir doch zu allen Tempeln der Götter
    im Tanz die ganze Nacht lang, der Erschütterer Thebens,
    Bakchios gehe voran.


    Doch siehe, es kommt nunmehr König dieses Landes
    Kreon, des Menoikeus Sohn, ein neuer Führer
    durch die letzte glückliche Fügung der Götter;
    welche Überlegungen wälzt er hin und her,
    dass er diesen Rat der Alten
    zum Gespräch bestellte
    durch allen gemeinsamen Heroldsruf?

    Da dem scheinbar nicht so zu sein schien, wandte Commodus sich an seinen Collegen um sich mit ihm abzusprechen. Dann sagte er: "Da ja scheinbar niemand beabsichtigt etwas gegen den Kandidaten zu sagen, bitte ich euch nun der Form halber abzustimmen. Stimmt für oder gegen Claudius Myrtilus."

    "Nun, ich glaube das ist auch schon genug was ich über ihn wissen muss. Viel mehr scheint niemand über ihn sagen zu können." sagte er und seufzte leicht. Vielleicht hatte sein Ianitor ja doch recht und die Anzahl der Merwürdigen und Geisteskranken die an seine Tür klopften hatte sich erhöht.


    "Er scheint einem sehr merkwürdigen Zweig seiner Gens zu entstammen."

    Commodus hörte sehr interessiert zu und war offensichtlich überrascht.


    "Das klingt anders als das, was er mir über seinen Amtswechsel sagte." kommentierte er. "Dass er dein Klient war, erwähnte er nicht. Er sagte mir lediglich, dass er durch eine Auseinandersetzung mit dir eine Lektion über Treue gelernt hätte."
    Er schaute den Senator an. "Ich weiss, dass auch wir unsere kleinen Differenzen hatten, doch machte es mich stutzig, dass er von einer Auseinandersetzung mit dir sprach und vor allem, dass er nicht weiter darauf eingehen wollte. Ich habe dich nie als einen Menschen erlebt, mit dem man leicht in einen Streit geraten könnte, daher wollte ich dieser Angelegenheit erst einmal nachgehen."


    Einen Kommentar zum Comes ersparte er sich.