Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus folgte ins Innere des Hauses, während seine beiden lustigen Leibwächter draussen blieben. Im Atrium nutzte er die kurze Wartezeit um sich einmal kurz umzusehen und fand, dass es sich bei diesem Haus um kein schlechtes handelte.
    Als Macer dann eintraf begrüsste er ihn ebenfalls freundlich.
    "Salve Senator. Die Freude ist ganz meinerseits und wenn ich mir dein Haus so betrachte, ist es eine Schande, dass mich mein Weg nicht schon früher hierher geführt hat."


    "Aber kommen wir gleich zum Grund meines Besuchs." sagte er. "Es geht um eine Angelegenheit in der ich dich um deinen Rat bitten möchte. Und zwar geht es um einen jungen Mann, der für dich arbeitete und nun zu mir kam um mein Klient zu werden."

    "Sofern er zu Hause und zu Sprechen ist." sagte Commodus mit einem freundlichen Lächeln. Er wunderte sich in dieser Stadt über so gut wie nichts mehr, daher auch nicht darüber, dass der Türhüter ihn erkannte.

    "Weder ich noch mein Collegen würden uns anmassen, als deine direkten Stellvertreter angesehen zu werden." sagte er.


    Dann nickte er. "Unsere Türen sind für das Volk und seine Anliegen natürlich weit geöffnet. Und soweit es in unsere Kompetenzen fällt, werden wir natürlich zur vollsten Verfügung stehen."

    Commodus hatte die Debatte bis hierher verfolgt und das eine oder andere Mal den Drang niederkämpfen müssen, die Redner zur Ordnung zu ermahnen. Er mochte diese persönlichen Angriffe, die sich die Senatoren in letzter Zeit angewöhnt hatten, überhaupt nicht. Doch im Sinne einer konstruktiven Disskussion liess er die Senatoren erst einmal debattieren. Ihnen den Mund verbieten konnte er später immernoch.


    Als Macer die Problematik der Liste ansprach erhob er dann aber doch kurz das Wort.


    "Soweit ich das sehe, handelt es sich bei der angesprochenen Liste nicht über ein Schriftstück, das jemanden als nicht stimmberechtigten kennzeichnet. Stattdessen gibt die Liste an, welche der stimmberechtigten Senatoren sich derzeit nicht im Einzugsgebiet des Senates aufhalten. Wenn wir uns diese Liste ansehen, so finden wir darauf primär die Namen von Statthaltern und Legaten von Legionen ausserhalb Italiens."

    Na da hatte er aber Glück gehabt. Er lächelte leicht und begann dann:


    "Da ich um die momentane Situation weiss und auch hörte, dass die Audienzen derzeit auf ein Minimum beschränkt sind, wollte ich diese Gelegenheit nutzen, um dich zu fragen, ob es während deiner Abwesenheit besondere Aufgaben oder Ähnliches gibt, die du dem Senat, mir und meinem Mitconsul aufzutragen gedenkst, oder ob für uns lediglich die normalen Aufgaben anstehen."

    Als das Gespräch zwischen seinem Sohn und dem Kaiser beendet war und niemand von den ernannten Offizieren sonst mehr mit dem Kaiser reden wollte, nutzte Commodus die Gelegenheit und trat an den Kaiser heran.


    "Mein Kaiser, hättest du vielleicht einen Moment Zeit?" fragte er vorsichtig.

    Commodus war schon den halben Tag hinter seinem Schreibtisch gefesselt und verfluchte die Tatsache, dass er Consul geworden war. In den letzten Tagen waren soviele Anfragen von den verschiedenen Magistraten eingetroffen, dass er vor lauter Papyri die Tischplatte nicht mehr sehen konnte.
    Gerade war er mit einer Nachricht von den Senatsschreibern beschäftigt, in der es um die Rednerliste für den nächsten Tag ging und der eine klene Beschwerde angefügt war. Auch wenn er vollstes Verständnis dafür hatte, dass die Schreiber Änderungen an der Rednerliste, die kurz vor Torschluss gemacht wurden, nicht sonderlich mochten und dass es für sie immer eine gewisse Zusatzbelastung war, konnte er schlecht allen Senatoren verbieten sich noch am späten Abend auf die Liste für den nächsten Tag setzen zu lassen.


    Glücklicherweise wurde er gestört, als sein treuer Ianitor Schraubzieris, Caecilius Metellus in das Officium führte.

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    Schraubzieris öffnete die Porta und als er erkannte, wer vor der Tür stand, atmete er auf, da es sich nicht um einen offensichtlich geisteskranken handelte.
    Salve Caecilius Metellus. Der Consul erwartet dich bereits. Bitte folge mir. Es stimmte zwar nur bedingt, schliesslich konnte der Consul ja nicht wissen, dass sein Scriba Personalis genau zu dieser Zeit hier erscheien würde, doch klang sowas natürlich immer gut.
    So führte der Ianitor den Caecilier nun ins Haus hinein und in das Obergeschoss zum Officium des alten Senators.

    Commodus kannte den Senator natürlich und war selbst vor Jahren auch einmal leicht mit ihm aneinandergeraten, doch konnte er sich nicht vorstellen, dass aus einer Auseinandersetzung mit ihm eine grundlegende Änderung der Persönlichkeit hervorgehen konnte.


    "Lassen wir das also erst einmal beiseite." sagte er und fuhr dann fort: "Gehen wir mal davon aus, ich akzeptiere dich als meinen Klienten, was genau bietest du mir?"