"Sehr gut." sagte er. "Wenn die Wahl vorbei ist, bist du entweder der Scriba eines Consuls oder der eines einfachen Senators." Er grinste leicht.
Beiträge von Gaius Prudentius Commodus
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Commodus sass an seinem Schreibtisch und war damit beschäftigt die Abrechnungen der Landgüter zu überprüfen und zu war damit recht zufrieden. Er legte gerade die Abrechnung aus Germania auf den Tisch, als ihm etwas einfiel. Er rief nach einem Sklaven und gab die Anweisung, dass er Aquilia hierher bringen sollte.
Während er wartete, schaute er noch einmal über die Abrechnung.
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Die Bühne iwar leer. Das Bühnenbild zeigte einen Palast.
Eine Frau betrat die Bühne und zog eine weitere hinter sich her. Die beiden würden sich später als Antigone und Ismene vorstellen.
Vom gleichen Blut, schwesterlich verbunden, Ismenes Haupt, kennst du nur eines der von Oedipus herkommenden Leiden, welches Zeus an uns beiden noch Lebenden nicht erfüllt?
Denn nichts Scherzendes, nichts ohne Unheil, nichts Schändliches, nichts Entehrendes gibt es, das ich nicht in deinem und meinem Unglück gesehen habe.
Und jetzt, was ist dies wieder - wie sie sagen - für eine Verfügung, die der Herr des Militärs vor allem Volk verkünden liess?
Weisst du etwas und hast du's gehört? Oder merkst du gegen die Freunde gerichtete Anschläge der Feinde nicht?Mir kam kein Wort, Antigone, von Freunden, weder ein angenehmes noch ein schmerzendes, seit beide Brüder verloren wir zwei, als an einem Tage sie starben durch zweifachen Streich.
Nachdem aber fort ist der Argeier Heer, in dieser Nacht jetzt, weiss ich nichts weiteres, weder dass es mir besser noch schlechter erginge.Dies dacht' ich mir, und dich liess ich vor das Hoftor deswegen kommen, damit du allein es hörst.
Was gibt es? Man sieht, du bist aufgewühlt über die Kunde.
Hat nämlich nicht der Bestattung unsere beiden Brüder Kreon den einen gewürdigt, dem anderen sie verwehrt?
Den Eteokles zwar hat er, wie man sagt, nach dem Recht, in richtiger Anwendung, und nach dem Brauch in der Erde bestattet, mit reichen Ehren bei den Toten.
Den elend Gefallenen, des Polyneikes Leiche aber - den Stadtern sagt man, sei es kundgetan - solle man nichtg im Grabe bergen, und auch keiner solle um ihn klagen, sondern ihn unbeklagt, unbestattet lassen, den Vögeln ein begehrter Vorrat, wenn sie ihn sehen, zu willkommendem Frass.
Solches hat, wie man sagt, der hervorragende Kreon dir und mir, ja ich sage auch mir, verkünden lassen und dass hierher er komme, um dies denen, die es nicht wissen, in aller Deutlichkeit zu sagen, und dass er die Sache so angehe, als habe sie volles Gewicht, und dass jedem, der davon etwas tut, der Tod drohe durch öffentliche Steinigung in der Stadt.
So steht es für dich, und bald wirst du zeigen können, ob du wohlgeboren bist oder bei edler Abstammung schlecht.Was, du Unglückselige, wenn dem so ist, könnte ich, lösend oder knüpfend dazu tun?
Ob du die Mühe mit mir teilen und mithelfen willst, sie zu.
Was für ein riskantes Stück? Wohin in deinem Denken nur gehst du?
Ob du den Toten zusammen mit dieser Hand aufhebst!
Ja denkst du denn ihn zu bestatten, wo es verboten ist in der Stadt?
Meinen doch und deinen Bruder, auch so du micht willst; nicht will ich nämlich als Verräterin so dastehen.
Entsetzliche! Bei Kreons ausdrücklichem Verbot?
Aber es steht ihm überhaupt nicht zu, von den Meinen mich wegzudrängen.
Ach mir! Bedenke, Schwester, der Vaer, wie er uns verhasst und ruhmlos zugrunde ging, als nach selbstentdeckten Verbrechen beide Augen er asstach, selbst, mit eigentätiger Hand.
Dann, die Mutter und Gattin, ein doppeltes Wort, mit geflochtener Schlinge machte sie schändlich ihrem Leben ein Ende.
Zum dritten, es brachten sich beide Brüder, an einem Tage, den Tod bei, die Unglückseligen, und erfüllten ein Verhängnis, für sie gemeinsam, mit gegeeinander gerichteten Händen.
Jetzt aber hinwiederum sind wir beide allein noch übrig; bedenk, wie schmählich wir sterben müssen, wenn dem Gesetz zu Trotz wir den Beschluss der Herrscher oder ihre Macht übertreten.
Nein, bedenken muss man dies einmal, dass als Frauen wir geboren wurden, um gegen Männer nicht zu kämpfen. Dann aber, dass wir beherrscht werden von Stärkeren und dass wir dies hören müssen und noch Schmerlicheres als dies.
Ich nun will die Unterirdischen bitten, Verzeihung zu gewähren, weill ich gezwungen werde dazu, und den fest im Amte Stehenden will ich mich fügen; denn das Vermessene zu tun hat keinen Sinn.Weder mag ich dich bitten, noch, wenn du mitmachen wolltest, wirst du es mir zu meiner Freude tun. Sei nun, wie es dir richtig erscheint. Jenen aber werde ich bestatten. Schön für mich, danach zu sterben!
Lieb werde ich bei ihm liegen, mit dem Lieben zusammen, nach frommenm Frevel. Denn länger ist die Zeit, die ich gefallen muss den Unteren als denen hier oben.
Dort nämlich werde ich immer liegen. Du aber, wenn es dir recht erscheint, entehre das bei den Göttern Ehrenhafte.[/i]Ich schätze es der Ehre nicht unwert, aber zum Trotz der Bürger zu handeln, bin ich unfähig.
Du zwar magst dies vorschützen; ich aber werde nun ein Grab dem liebsten Bruder graben gehen.
Weh mir Ärmsten, wie habe ich Angst um dich!
Nicht um micht sorge dich; dein Geschick bring in Ordnung.
Aber dann verrate dies wenigstens niemandem, dieses dein Tun, geheim aber verberge es, ebenso wie ich.
Ach! Erzähle es laut überall! Viel verhasster wirst du sein durch Verschweigen, wenn du nicht dies allen verkündest.
Bei eisigen Dingen hast du ein heisses Herz.
Aber ich weiss zu gefallen, wem am meisten ich gefallen muss.
Wenn du es auch nur könntest; aber Unmögliches willst du.
Nun, wenn ich es denn nicht schaffe, wird es ein Ende geben.
Von vorneherein dem Unmöglichen nachjagen ist nicht richtig.
Wenn du das meinst, wirst du von mir gehasst werden, verhasst aber wirst du dem Toten gegenüberstehen mit Recht.
Nein, lass mich und die Torheit, die aus mir herauskommt, erleiden das Schreckliche da; denn erleiden werde ich nicht so Schlimmes, dass es nicht schön wäre zu sterben.Wohlan, wenn es dir so recht erscheint, geh! Dies aber wisse, dass im Unverstand du gehst, den Lieben aber recht in der Liebe.
Die beiden verliessen die Bühne.
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Commodus war an der Tür stehen geblieben und beobachtete seine Nichte, wie sie durch die Räume ging.
"Natürlich nicht." sagte er. "Wenn du etwas brauchst, so melde dich einfach."
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"Sehr gut." sagte Commodus mit einem leichten Lächeln. "Dann kannst du dich am besten schon mal darauf vorbereiten, dass du nach den Wahlen das Officium hier räumst. Ich persönlich bin recht zuversichtlich, was die Wahl angeht."
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"Als ich dich als Scriba eingestellt habe, sagtest du, dass du gern Erfahrung an den Gerichten sammeln würdest. Daher bin ich mir nicht sicher, was du vorhast, wenn meine Amtszeit hier endet." sagte er.
"Wie du vielleicht gehört hast, kandidiere ich als Consul. Wenn du Interesse daran hast, würde ich dich gern auch weiterhin beschäftigen, wenn ich Rom als Consul dienen werde. Es wird sicherlich viel Arbeit auf mich zukommen, daher wäre es mir recht einen fähigen Mann in meinen Diensten zu wissen, dem ich auch vertrauen kann. Hättest du Interesse?"
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"Meine Vilica, eine junge Decima, hat den Auftrag erhalten Getreide und Oliven anzubauen. Und bisher gedeiht dort beides recht gut." sagte er.
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"Ich habe mir eines in Misenum gekauft." sagte er. "Oder besser gesagt, ich habe es kaufen lassen, da es mir bisher noch nicht vergönnt war dort hin zu reisen."
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Und der frisch gebackene neue Consul begab sich zum Stuhl des Senatsvorsitzenden um diesen, zusammen mit dem Vorsitz zu okkupieren. Er setzte sich auf den Stuhl und sagte, nach wenigen Augenblicken des Schweigens:
"Senatoren, ich danke allen, die mit ihrer Stimme dafür gesorgt haben, dass ich heute hier auf diesem Stuhl Platz nehmen kann. Und da ich nicht der einzige bin, der darauf brennt seinen Dienst als Magistrat zu beginnen, sollten wir nun über die Verteilung der Ämter des Vigintivirats und der Quaestur sprechen."Er liess sich von einem der Senatsschreiber eine Tabula reichen und schaute auf sie.
"Während der Kandidaturen äusserten unsere frisch gewählten Magistrate zum Teil ihre Wünsche. Diese lauten wie folgt:
Lucius Octavius Detritus äusserte den Wunsch als Quaestor Consulum oder Quaestor pro Praetore eingesetzt zu werden.
Herius Claudius Vesuvianus wünscht ebenfalls als Quaestor pro Praetore dienen zu dürfen.
Und Quintus Germanicus Sedulus bat um die Chance sich als Tresvir Capitales beweisen zu dürfen."Er liess die Tabula sinken und schaute durch die Reihen.
"Meinungen?"
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Commodus lächelte. "Bevor ich Germania verliess, um als Praetor Peregrinus zu kandidieren, feierte ich meinen sechzigsten Geburtstag." sagte er.
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Commodus schaute den Tiberier an. "Nach dem Ende meines möglichen Consulats, werde ich sicherlich zu alt sein, um die Reise nach Germania noch einmal auf mich zu nehmen. Daher werde ich hier bleiben und den Rest meines Lebens im Senat verbringen." sagte er, auch wenn er insgeheim darauf hoffte, vielleicht doch noch ein letztes Mal Rom in einem Amt dienen zu können.
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"Möglich ist vieles." bestätigte Commodus und versuchte herauszufinden, was genau den Tiberier an der Wand so faszinierte.
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"Der Praefectus Urbi bleibt hier in Rom. Das ist jedenfalls, was der Kaiser dem Senat sagte. Von einer Neubesetzung ist mir nichts bekannt." sagte er.
"Was die Praetorianerpraefecten angeht. Caecilius Crassus ist noch immer in Hispania mit dem Aufstand in Corduba beschäftigt. Und der zweite Praefect, dieser..." Er versuchte sich an den Namen zu erinnern. "... Mann dessen Name mir nicht einfällt, wird den Kaiser begleiten. Jedenfalls sagte mein Sohn mir dies."
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Commodus, als Verantwortlicher für das Schauspiel, betrat das Theater. Er war in die Amtstracht eines Praetors gehüllt und wurde von den üblichen Liktoren begleitet.
Er hielt auf die Plätze zu, die für ihn und seinen Mitpraetor, der etwas später kommen würde, vorbereitet worden waren. Er stellte sich vor seinen Platz und schaute sich in den, mittlerweile gut gefüllten, Reihen des Theaters um. Er erblickte hier und da einzelne bekannte Gesichter und grüßte diese mit einem Nicken. Dann setzte er sich, denn es sollte bald beginnen.
Ein einzelner Mann betrat die Bühne. Er wartete einen Moment auf die Aufmerksamkeit des Publikums und erhob dann die Stimme.
Römer! Willkommen! Für euch, organisiert durch eure Praetoren Gaius Prudentius Commodus und Lucius Flavius Furianus, präsentieren wir heute des grossen Meister Sophokles' Tragödie ANTIGONE.
Doch genug der Worte. Möge das Spiel nun beginnen.Der Mann trat von der Bühne.
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"Du solltest es auf jeden Fall zu den Dingen hinzufügen, die du in deinem Leben noch tun willst. Vor allem die nördlichen Provinzen sind wirklich schön und eine Reise wert."
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Commodus lächelte. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Du gehörst zur Familie und daher ist dies hier genauso dein Haus, wie es meines ist."
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"Ah, Metellus. Ja. Wir müssen uns unterhalten." sagte er und legte das Schriftstück, dass einer der Scribae nach seinem Diktat erstellt hatte, beiseite.
"Bitte setz dich." Er deutete auf einen leeren Stuhl.
"Wie du weisst, endet meine Amtszeit hier in der Basilica recht bald."
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"Dann lass uns gehen." sagte er und erhob sich.
"Vale, Quarto." sagte er noch, bevor er mit seinem Enkel das Officium verliess.
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Commodus stand an der Seite des Kaisers und trat vor, als er dazu aufgefordert wurde. Mit kräftiger Stimme sprach er dann den Amtseid.
"EGO, GAIUS PRUDENTIUS COMMODUS HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
SOLLEMNITER IURO.EGO, GAIUS PRUDENTIUS COMMODUS OFFICIO CONSUL IMPERII ROMANI ACCEPTO,
DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.EGO, GAIUS PRUDENTIUS COMMODUS RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.EGO, GAIUS PRUDENTIUS COMMODUS OFFICIIS MUNERIS CONSUL
ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
MUNUS CONSUL UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO." -
"Germania ist eine wunderschöne Provinz. Die Winter sind recht kalt und hart, aber im Sommer ist es dort ebenso warm, wie im Norden Italias oder in Gallia. Mein Haus dort, ist so gebaut, dass im Sommer möglichst viel geöffnet werden kann um die frische warme Luft durch das ganze Haus strömen zu lassen." sagte er schwärmend.
"Es war vor allem die Perspektive unter einem vernüftigen Statthalter zu arbeiten. Als ich Hispania in Richtung Norden verliess, wurde Hispania durch Flavia Messalina Oryxa regiert. Vom Standpunkt eines Verwaltungsbeamten, wie ich einer war, war dies eine Katastrophe. Daher nahm ich das Angebot in der Regioverwaltung in Germania zu arbeiten auch dankend an."