Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    "Ich lebte zuletzt in Germania." antwortete er. "Und davor in Hispania und am Beginn meines Lebens in Roma. Die Zeit dazwischen ist mit Reisen durch verschiedene Provinzen gefüllt."


    "Warum ich nach Germania ging, ist ganz einfach zu beantworten. Es bot mir, im Vergleich zu Hispania, damals die besseren Perspektiven."

    "Die meisten Senatoren, die das Volk kennt, sind schon länger Senatoren als ich." sagte er zur Bestätigung.


    Dann setzte er einen etwas sentimentalen Blick auf.


    "Ich wurde in den Senat berufen, nachdem ich meine Amtszeit als Aedil hinter mir hatte. Wie gesagt, damals liess der Kaiser die Leute einfacher in den Senat kommen. Ich hatte in der vorrangegangenen Amtszeit keine sonderlich grossen Leistungen vorzuweisen und konnte mich lediglich darauf stützen, dass ich die meisten Strafgelder gemäss Lex Mercatus ausgestellt habe als die meisten anderen Aedile vor und nach mir."

    Commodus überlegte einen Moment lang. "Ich weiss gar nicht genau, wann ich ihn das erste Mal getroffen habe. Aber es ist schon eine Weile her. Wie eigentlich bei jedem Menschen." Er lachte leise.


    "Sein missglücktes Consulat war bisher glaube ich auch einer der Höhepunkte seiner Karriere. Jedenfalls empfinde ich dies so. Wie er in den Senat gelangen konnte... Eine wirklich gute Frage. Ich glaube ihm kam, wie vielen anderen auch, zu Gute, dass dem Kaiser die Senatsberufungen früher etwas lockerer von der Hand gingen." Dass auch er selbst davon profitiert hatte, war eigentlich weithin bekannt.


    "Allerdings kam er in den Senat, lange bevor ich hineingelangte."

    "Lass dir von einem alten Mann sagen, dass es in manchen Situationen besser ist zu schweigen. Aber nur zu dem Zweck, dass man später zu einem grösseren Schlag ausholen kann." Ein leichtes Lächeln erschien.


    Er rutschte ein Stück auf der Bank zur Seite und deutete auf den Platz neben sich. "Bitte."


    "Avarus sollte man nicht zwangsläufig ernst nehmen. Er ist ein Mann, der sehr darunter leidet, dass die Taten, die er vollbracht hat und die in seinen Augen grossartig sind, nicht von allen anderen gewürdigt werden. Er wird erst zufrieden sein, wenn seine Statue zwischen denen der Götter steht."

    "Sagen wir, jener Mann hat sich im Senat nicht sonderlich viele Freunde gemacht. Er war Tribunus Plebis und ist einigen sehr auf die Nerven gefallen." sagte er.


    "Sofern er ein anderer Typ Mensch ist, sehe ich kein Problem."

    Commodus hörte sich die Worte des Tiberiers an und schwieg danach. Es war mehr oder weniger eine Entschuldigung, auch wenn sie natürlich in die patrizisch-schönen Worte gekleidet war.


    "An dieser Angelegenheit kannst du einige grundlegende Dinge für deine Zukunft im Senat lernen. Du kannst natürlich sofort, wenn dir etwas auffällt beginnen zu sprechen, doch siehst du, wohin so etwas führen kann." begann er dann.
    "Besser wäre es, wenn du dich informierst, bevor du das Wort ergreifst. Selbst Avarus tut dies. Soviel muss man ihm zugestehen, wenn er auch sonst nicht viel sinnvolles von sich gibt."

    Commodus trank einen Schluck und hörte seiner Nichte zu. Als der Name Terentius fiel, musste er zwangsläufig an diesen unverschämten Volkstribun denken, der ihm so sehr auf die Nerven gegangen war.


    "Terentius Tacitus? Ist er verwandt mit Terentius Cyprianus?" fragte er.

    "Du hast vermutlich recht. Solange es nur einige wenige sind, kann man das natürlich verkraften." bestätigte Commodus.


    Dann wandte er sich dem Maiordomus zu: "Hast du ihre Sachen hinaufbringen lassen? Und hast du auch einen Platz für ihre Sklaven gefunden?"


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    Jawohl, Herr. Ihr Gepäck ist bereits oben und ihren Sklaven wurde eine Kammer zugewiesen. bestätigte er und untermalte es mit einem Nicken. Soll ich die junge Dame hinaufführen?


    "Nein, das wird nicht notwendig sein. Ich werde mich selbst darum kümmern. Du kannst dich zurückziehen." sagte er und winkte in Richtung der Tür.


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    Jawohl Herr. Es ist im übrigen Cubiculum IV. sagte Alexandros, bevor er sich zurückzog.



    Commodus wandte sich wieder seiner Nichte zu. "Du sagtest, es gäbe einen Mann, der dir am Herzen liegt. Darf man erfahren, wer er ist?"

    Commodus war gerade damit beschäftigt einige gerichtliche Entscheidungen zu diktieren und zu siegeln, als ihm eine Notiz in die Hände fiel, die er einige Tage zuvor gemacht hatte. Er unterbrach das Diktat und sagte einem der Gerichtssklaven, dass er Caecilius Metellus holen sollte. Als der Sklave davon eilte, diktierte Commodus weiter.

    "Das will ich doch hoffen, dass wir uns öfters sehen. Das sollte sich recht einfach einrichten lassen, wenn wir im selben Haus leben. Und mein Zeitplan ist gar nicht so eng, dass ich nicht etwas Zeit für meine Nichte hätte." sagte er.



    Die Sklavin betrat, mit einem Tablett voller Früchte, Brot, Käse und Gemüse das Zimmer und stellte das Tablett auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes ab, dann ging sie wieder.



    "Ich bin derzeit noch amtierender Praetor Peregrinus und kandidiere bei der bevorstehenden Wahl als Consul." Ein gewisser Stolz schwang in seiner Stimme mit. "Bitte, bedien dich." Er deutete auf das Tablett.

    Cubiculum IV


    Ein Zimmer zur Strasse
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    Eine Zimmerflucht an der vorderen Ecke der Casa.
    Die Einrichtung ist eher unspektakulär, da das Cubiculum ursprünglich als
    Gästezimmer diente.
    Das Cubiculum besteht, wie fast alle anderen im Haus, aus zwei Zimmern.
    Das grössere dient als Aufenthaltsraum und bietet durch zwei Fenster
    einen Ausblick auf den Hof des Hauses. Hier gibt es eine Sitzecke mit
    zwei bequemen Clinen und einem kleinen Tisch, sowie ein recht großes
    Regal in dem persönliche Gegenstände des Bewohners aufgestellt
    werden können.
    Der kleinere Raum dient als Schlafzimmer und ist mit einem bequemen
    Bett und einer großen Kleidertruhe ausgestattet. Ein Fenster hier zeigt
    auf die Strasse.



    VOR DEM UMBAU:
    Eine Zimmerflucht an der vorderen Ecke der Casa.
    Die Einrichtung ist eher unspektakulär, da das
    Cubiculum ursprünglich als Gästezimmer diente.
    Das Cubiculum besteht, wie fast alle anderen
    im Haus, aus zwei Zimmern. Das grössere
    dient als Aufenthaltsraum und bietet durch
    zwei Fenster einen Ausblick auf den Hof des
    Hauses. Das kleinere Zimmer enthält das
    Mobiliar eines Schlafzimmers.

    Commodus bewegte sich auf die marmorne Bank zu und nahm darauf Platz.


    "Wenn dies dein Wunsch ist, so bitte, sprich." sagte er und unterliess es vorerst dem Patrizier einen Sitzplatz anzubieten.

    "Wenn wir ehrlich sind, gibt es nur sehr wenige Männer unseres Standes, die nur für das Wohl Roms arbeiten. Die Grosszahl der Senatoren arbeitet für sich selbst und, wenn es sich zufällig deckt, auch mal für die Interessen des Imperiums. Eine weitere schwierige Aufgabe, die auf mich zu kommt, wenn ich tatsächlich zum Consul gewählt werde. Ich habe keine grossen Hoffnungen den Senat in ein Bündel der Tugend zu verwandeln, aber zumindest habe ich vor, dafür zu sorgen, dass die Interessen Roms wenigstens eine Amtszeit lang an oberster Stelle stehen."