Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus gab der Sklavin, die sich um die Katze kümmerte, die Anweisung eine Kanne Wasser und zwei Becher zu holen und nahm dann ebenfalls auf der Bank Platz.


    "Ich geniesse die Ruhe, die von diesen kleinen Oasen ausgeht, immer wieder gern. Selbst in Germania im tiefen Winter setzte ich mich an das Impluvium meines Hauses und beobachtete, wie das Eis, das sich darauf häufig bildete, im Licht der Sonne glitzerte."

    Commodus entstieg der flavischen Sänfte und stand, mit Furianus an seiner Seite, einen kurzen Moment vor dem Haus.


    "Lediglich ein bescheidenes Haus für einen bescheidenen Mann und seine Familie." erwiderte Commodus.


    Dann wandte er sich kurz an den Ianitor: "Führe die Sänftenträger unseres Gastes auf den Hof und sorg dafür, dass sie die Gelegenheit erhalten ein Wenig Wasser zu sich zu nehmen.


    Der Ianitor nickte und tat wie ihm befohlen worden war.



    Commodus wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder seinem Gast zu und führte diesen zur Porta. "Bitte, tritt ein und erweise mir die Ehre dich als meinen Gast begrüssen zu dürfen." Dann führte er ihn durch den kleinen Korridor ins Atrium.

    Commodus führte Furianus in das Atrium des Hauses, wo gerade mehrere Sklaven damit beschäftigt waren die, auf dem Impluvium schwimmenden, Blumen auszutauschen, während eine Sklavin in einer Ecke sass und dort die Hauskatze bürstete.


    Commodus ging auf das Impluvium und die, an dessen Rand stehende, Marmorbank zu. Vor dieser blieb er stehen und wandte sich Furianus zu: "Darf ich dir etwas anbieten?"

    Commodus war an diesem Tag auf den Markt gegangen, da er aus sicheren Quellen gehört hatte, dass es auf dem Sklavenmarkt frische Ware geben sollte. So war er, in Begleitung zweier Leibwächter und seines Maiordomus, hier um möglicherweise etwas nettes zu kaufen.
    Als er am Stand des Titus Tranquillus ankam war dort bereits eine Auktion im Gange. Er beobachtete den Verlauf der Versteigerung und liess sich von seinem Maiordomus leise mitteilen wer die Bieter waren. Dann beschloss er sich zu beteiligen.


    "1300!" liess er seinen Maiordomus als Gebot abgeben.

    Vom Palast her kommend erreichte die Sänfte, die Commodus und seinen jungen flavischen Freund, beinhaltete die Casa Prudentia. Ein paar prudentische Sklavenkinder trollten sich gerade auf der Strasse vor dem Haus rum und sahen, dass ihr Herr zurückgekehrt war und eilten schnell zum Seiteneingang. Die Nachricht, dass der Senator in einer Sänfte vor der Tür angekommen war, verbreitete sich innerhalb des Hauses schnell und erreichte so auch Schraubzieris, den Ianitor, der wie meist um diese Zeit damit beschäftigt war eine kleine Speise zu sich zu nehmen. Sofort sprang er auf und eilte zur Tür um diese zu öffnen.


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    Der Ianitor schaute durch die Tür hinaus und sah die Sänfte, von der die Kinder gesprochen hatten. Er rief ins Haus und trat dann heraus auf die Strasse. Ein weiterer Sklave kam einen Moment später ebenfalls hinaus. Herr, willkommen zurück. sagte Schraubzieris, während er dem alten Mann seine Hilfe beim Entsteigen der Sänfte anbot.

    Wieder brachte ein sklavischer Nuntius einen Brief.


    Duccia Venusia
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Germania Superior



    Salve Duccia Venusia,


    ich sende dir Grüsse aus Rom und hoffe, dass Germania sich noch immer in jenem Zustand befindet, in dem ich es verlassen habe. Auch hoffe ich, dass du und deine Familie sich bester Gesundheit erfreuen.


    Als erstes möchte ich dir für deinen letzten Brief danken, den zu beantworten ich, bedingt durch die vielen Verpflichtungen hier in Rom, zu meinem Bedauern und meiner Schande noch keine Zeit gefunden habe. Ich hoffe in dieser Angelegenheit auf dein Verständnis und deine Vergebung. Ich fand es überaus erfreulich von dir zu hören und Neuigkeiten aus der Heimat zu erfahren. Ich möchte dich auch zu deiner erneuten Wahl beglückwünschen, auch wenn ich mir sicher bin, dass diese für dich weniger Ehre und Freude als Arbeit und Anstrengung bedeutet und du dies sicherlich nur schweren Herzens erneut auf dich nimmst.
    Auch freute ich mich sehr zu lesen, dass Meridius scheinbar mittlerweile eingesehen hat, dass diplomatische Kontakte ebenso wichtig sind wie eine starke Armee und militärische Aktionen. Gibt es denn mittlerweile Neuigkeiten von Decimus Mattiacus und seiner kleinen diplomatischen Mission? Dies würde mich sehr interessieren. Was deine Sorgen bezüglich des Legatus betrifft, so sind diese ja nun, nach der Neubesetzung der Statthalterschaft, weitestgehend hinfällig. Ich bin mir sicher, dass Vinicius Lucianus ein geeigneter Mann für diesen Posten ist, auch wenn er noch recht jung ist.


    Doch nun muss ich leider zu den schlechten Nachrichten und damit zu meinen Anliegen kommen. Durch einige neue, unerfreuliche Entwicklungen hier in Rom, werde ich gezwungen sein in Zukunft mehr Zeit in diesem Moloch zu verbringen. Daher wird eine Rückkehr nach Germania in nächster Zeit für mich nahezu unmöglich sein. Aus diesem Grund muss ich, schweren Herzens, darum bitten, mich von der Liste der Beisitzer der Curia Provincialis zu streichen. Dies fällt mir extrem schwer, ist mir Germania in den vielen Jahren doch sehr ans Herz gewachsen und bot mir stets eine glückliche Ersatzheimat.
    Ein weiteres kleines Anliegen hat ebenfalls mit meiner neuen Anbindung an Rom zu tun. Wie du weißt nenne ich ein Landgut vor der Colonia Claudia Ara Agrippinensium mein Eigen. Dies sollte während meiner Abwesenheit und auch in Zukunft von meinem Vilicus, einem Peregrinus, verwaltet werden. Vor einigen Tagen erhielt ich jedoch die Mitteilung, dass eben dieser Mann verschwunden ist und mein Gut dadurch ohne Verwalter ist. Ich wollte dich fragen, ob du eventuell einen Bürger, eine Bürgerin, einen Peregrinus oder eine Peregrina kennst, der oder die geeignet wäre mein Gut zu verwalten. Falls dem so sein sollte, wäre ich dir sehr dankbar diesen Menschen an mich zu vermitteln.


    Mir bleibt dann an dieser Stelle nicht mehr zu sagen, als dass ich mit besten Grüssen und Wünschen, sowie einer Einladung nach Rom für dich und deine Familie und die besten Wünsche für die Provinz verbleibe.


    Vale


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    ANTE DIEM V KAL APR DCCCLVII A.U.C.
    [size=6](28.3.2007/104 n.Chr.)[/size]
    Casa Prudentia Romana, Roma, Italia



    Nauarchus Publius Terentius Pictor
    Classis Germanica
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Regio Germania Inferior, Provincia Germania


    Salve Nauarchus Terentius Pictor,


    ich habe deinen Brief erhalten und danke dir für deine Glückwünsche.


    Was dein Anliegen angeht, so fühle ich mich durchaus geehrt, dass du mich für würdig und einflussreich genug hältst, dich in Rom zu vertreten und für dich die eine oder andere positive Entwicklung zu bewirken.
    Auch ich erinnere mich nur zu gut an unser Gespräch auf meinem Landgut und vor allem an das, was dadurch losgetreten wurde. Sicherlich ist der Quaestor Classis derweil bei euch eingetroffen. Ihn kannst du als Reaktion des Senates auf das ansehen, worüber du mir berichtetest.
    Doch kommen wir zurück zu deinem Anliegen. Ich werde dich als meinem Klienten akzeptieren, dies zum einen im Vertrauen auf die Eigenschaften, die du mir in deinem Brief beschrieben hast und zum anderen aufgrund meines persönlichen Eindrucks, den ich in unserem Gespräch sammeln konnte. Du kannst dich also ab heute als meinen Klienten ansehen.
    Damit kommen wir auch schon zu meiner Bitte als Patron. Der oben bereits erwähnte Quaestor wurde zwar angewiesen dem Senat Berichte zukommen zu lassen und wird am Ende seiner auch einen Tatenbericht ablegen müssen, doch würde ich lieber schon frühzeitig wissen, was genau er im germanischen Norden anstellt. Daher würde ich dich bitten, mich regelmässig über die Tätigkeiten des Quaestors zu unterrichten. Dies vor allem, um eine ehrliche Einschätzung und einen objektiven Bericht aus erster Hand zu bekommen, statt hinterher nur das beschönigte Gerede im Senat zu hören.


    Dies wäre dann für den Moment von meiner Seite her alles. Ich verbleiben mit den besten Grüssen und Wünschen an dich und hoffe darauf von dir zu hören.


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/sigpf1.png]
    ANTE DIEM V KAL APR DCCCLVII A.U.C.
    [size=6](28.3.2007/104 n.Chr.)[/size]
    Casa Prudentia Romana, Roma, Italia


    Sim-Off:

    Bitte von der Wertkarte

    Nachdem der Aquarius gegangen war, wandte sich Commodus voll und ganz dem Scriba zu und fragte nach dem nächsten Brief, den es zu beantworten galt. Dieser nickte und holte einen Brief hervor, den er ihm dann vorlas.


    Commodus hörte aufmerksam zu und überlegte, woher er den Namen des Absenders kannte. Dann, als der Briefeschreiber das Gespräch auf dem Landgut erwähnte, fiel es ihm ein, und er erinnerte sich an den Classisoffizier, dessen Berichte im Senat für Aufruhr und zur Entsendung des Quaestor Classis geführt hatten.


    Nachdem der Scriba geendet hatte, überlegte Commodus einen Moment lang und diktierte ihm dann eine Antwort. Als diese fertig war, verliess er, nach einigen letzten Anweisungen, das Tablinum und machte sich auf den Weg zur Basilica Ulpia.