Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Er schaute sie etwas verständnislos an, als sie lachte. Als sie dann erklärte, warum musste er auch leicht lachen.


    "Davon ging ich aus." sagte er als Kommentar auf die Sache mit dem Lügen.


    Er schaute sich noch einmal auf der Strasse um und registrierte erfreut, dass das Gepäck bereits durch den Seiteneingang ins Haus gebracht wurde.


    "Lass uns hineingehen." sagte er und deutete auf die Tür.

    Der Himmel über Ostia war fast wolkenlos und über das Meer kam eine angenehm leichte Brise aus Richtung Corsica. Die Luft war, wie an jedem Tag, erfüllt vom salzigen Geruch des Mare Internum und den Schreien der Vögel, die über dem Hafenbecken kreisten.


    Im Hafen selbst herrschte reges Treiben. Schiffe wurden entladen, andere beladen. Hafenarbeiter spurteten zwischen grossen Kisten umher und hier und da waren auch einige Passagiere zu sehen, die den Schiffen entstiegen oder auf sie hinaufgingen. An Rand des Hafens gab es verschiedene Geschäfte, vor denen zum Teil Menschen standen und wahren anpriesen, während anderen noch geschlossen zu sein schienen. Auch aus den diversen Tavernen, die sich hier überall verteilten, war rege Geschäftigkeit zu vernehmen. Es war für die meisten Tavernenbesitzer ein fast so lukrativer Tag wie für die zahllosen Lupae die sich hier überall rum trieben und sich an Reisende und Seemänner verkauften.




    Doch all dies ignorierte das kleine Handelsschiff, das vor knapp drei Tagen im gallischen Massilia aufgebrochen war. Der erfahrene Kapitän war vollauf damit beschäftigt das Schiff zwischen all den anderen hindurch an seinen Landeplatz zu manövrieren und konzentrierte sich einzig und allein auf diese Aufgabe. Langsam schob sich das Schiff durch das Hafenbecken und kam, trotz mehrfacher Beinahe-Kollisionen, unbeschädigt am Kai an.



    Dort sprangen sofort mehrere Matrosen an Land und vertäuten das Schiff fest an de dafür vorgesehen Stelle. Der Landungssteg wurde ausgelegt und der Kapitän verliess das Schiff. Am Kai wartete bereits sein Kontaktmann und er hielt direkt auf ihn zu. Nach einer kurzen Begrüssung verfielen die beiden in das übliche Gespräch über die hiesigen Behörden und Prozeduren und zwischen zwei Sätzen gab der Kapitän seiner Mannschaft mit einem Winken den Befehl zum Löschen der Fracht. Als er sah, dass damit begonnen wurde, nickte er und gemeinsam mit dem Ortsansässigen Kontakt machte er sich auf zur üblichen Tavernentour.


    Auf dem Schiff herrschte nun ähnliche Betriebsamkeit wie sie auch im Hafen herrschte. Eilig wurden die Frachtstücke an Deck gebracht, wo sie von einem Scriba aus einer Liste gestrichen und dann von Trägern an Land gebracht wurden. Dort verlud eine Gruppe Sklaven alles auf mehrere grosse Karren, die sich immer weiter füllten und unter dem Gewicht schon beinahe zusammenzubrechen drohten. Auch hier stand ein Scriba und hakte auf einer Liste jedes einzelne Frachtstück ab.


    Nachdem das Schiff leer und die Karren gefüllt waren, trafen sich die beiden Scriba am unteren Ende des Landungsstegs und tauschten ihre Wachstafeln aus. Sie überprüften die Angaben des anderen und tauschten die Tafeln mit einem Nicken zurück. Sie verabschiedeten sich und während der eine zurück aufs Schiff ging, machte sich der andere mit den Karren zusammen auf den Weg in die Stadt zu ihrem Lager.

    Zur möglichen Nicht-Wahl unterliess Commodus es einen Kommentar abzugeben und nickte nur.


    "Ich würde sagen, wir sollten uns auf eines von beiden beschränken. Immerhin ist der finanzielle Aufwand nicht gerade gering und ich persönlich verfüge ohne weiteres nicht über unbegrenzte Mittel."

    Einige Tage nach Commodus' Besuch bei den Matiniern, kam ein von ihm gesandter Nuntius hier her. Er steckte einen Brief in den Postkasten und ging wieder.



    Salve Matinius Fuscus,


    ich möchte dich informieren, dass das Essen, über das wir sprachen, am ANTE DIEM VII ID FEB DCCCLVII A.U.C. (7.2.2007/104 n.Chr.) in der Casa Prudentia Romana in der Via Flaminia stattfinden wird.
    Damit wird es erst nach den Wahlen stattfinden, doch leider ist dies nicht vorher möglich.


    Ich hoffe trotzdem darauf, dass du mein Haus mit deiner Anwesenheit erfreuen wirst.


    Commodus war nie ein Freund der Kämpfe gewesen, auch wenn er diesen aus gesellschaftlichen Gründen beiwohnte. Aber auch die Wagenrennen hatten ihn in letzter Zeit nicht mehr so erfreut, wie es früher der Fall war. Daher war ihm dieser Punkt eher gleichgültig.


    "Dann werden es also die Spiele beider Praetoren werden." sagte er bestätigend. "Es spricht nichts gegen Aufführungen im Theatrum Flavium. Im Gegenteil würde ich sogar sagen, dass es bei Spielen, die von einem Flavier ausgerichtet werden, eine Pflicht wäre dort etwas zu machen."

    Commodus nickte und sprach dann wieder: "Senatoren, ihr habt mich gehört, ihr habt die Fragen gehört, die mir gestellt wurden und die Antworten, die ich darauf gab. Ich hoffe, dass euch das Gehörte bei eurer Entscheidung hilft und ihr euch dazu entscheidet mir noch einmal die Möglichkeit zu geben dem Volk und dem Imperium zu dienen."


    Mit einem kurzen "Danke." begab er sich dann an seinen Platz zurück.

    "Es gibt mehrere kleine Anlässe. Zum einen natürlich die anstehenden Wahlen, dann zum anderen einfach meine Rückkehr nach Rom." sagte er und fügte dann erst den eigentlich wichtigsten Grund an.


    "Ausserdem möchte ich die Gelegenheit nutzen einer Verwandten die ersten Schritte in der römischen Gesellschaft zu wagen."


    "Der Termin steht noch nicht genau fest, aber es wird auf jeden Fall in meiner hiesigen Casa stattfinden."

    Commodus nickte. "Eine gute Einstellung." sagte er und verkniff sich einen Kommentar darüber, dass es natürlich auch eine gute Möglichkeit war sich beim Volk einzuschmeicheln.


    "Was hälst du davon, wenn wir uns in dieser Angelegenheit zusammentun und so die individuellen finanziellen Belastungen etwas reduzieren?"

    "Vermutlich hast du Recht." sagte Commodus.


    Eine kurze Weile schwieg er, bevor er sich wieder zu Wort meldete:


    "Um noch einmal auf die Wahlen zurückzukommen. Hast du für das, was während der kommenden Amtszeit passieren soll, also mal abgesehen von den täglichen Arbeiten als Praetor, schon etwas geplant?"

    "Einfluss und Ansehen habe ich jedoch eher in Germania als in Rom. Hier innerhalb der Stadt zähle ich zur Masse der eher unbedeutenden Senatoren." sagte er und war auch überzeugt davon.


    "Deine Fürsprache, auch wenn du sagst ich bedürfe ihrer nicht, öffnete mir dennoch so manche Tür auf meinem Weg."