Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Und der alte Senator erhob sich und trat vor den Senat.


    Er schaute durch die Reihen und schien nicht recht zu wissen, was er sagen sollte. Sein Blick wanderte über die Senatoren in den ersten Reihen und dann räusperte er sich leicht.


    Ein weiterer Blick und dann begann er, mit einer Stimme die für sein Alter und seine Verfassung ungewöhnlich fest war:


    "Senatoren, die meisten von euch kennen mich. Für die, die mich nicht kennen: Gaius Prudentius Commodus ist der Name, den meine Eltern mir gaben. Der Sitz im Senat ist das, was unser Kaiser mir für meine Dienste am Imperium und dem römischen Volk zugesprochen hat. Ich diente Rom in Hispania, in Germania und hier im Zentrum der Welt. Ich war Magistratus, Duumvir, Magister Scriniorum und Comes. Ich führte eine Curia Provincialis und war in zweien als Mitglied vertreten. Ich wurde gewählt zum Quaestor, zum Aedil und zum Praetor."


    Eine kurze Pause.


    "Und genau dieses letzte Amt, das des Praetors, ist es, was mich heute wieder hierher führt. Denn, verehrte Mitsenatoren, ich stelle mich hier und heute vor euch, um erneut als Praetor zu kandidieren.


    Meine letzte Amtszeit, vielleicht erinnert sich der eine oder andere von euch daran, war nicht unbedingt eine, die von Glanzlichtern geprägt war. Durch eine schwere Krankheit an mein Bett gefesselt, fehlte es mir zumeist an der Kraft den Weg in die Basilica zu beschreiten und dort meine Aufgaben in ihrer ganzen Fülle auszufüllen. Doch nun, mit der Garantie meines Medicus, stehe ich hier und versichere euch, dass dies in der kommenden Amtszeit nicht erneut passieren wird."


    Er schluckte etwas und räusperte sich noch einmal. Das Alter machte ihm manchmal doch noch ein wenig zu schaffen.


    "Sicherlich werdet ihr fragen, warum ein Mann meines Alters sich diesen Aufgaben erneut stellen will. Nun, diese Frage lässt sich einfach beantworten. Ich habe in meiner letzten Amtszeit als Praetor nur einen Bruchteil meiner Leistung gezeigt und kann dies nicht akzeptieren, denn dies war weder das Maximum, noch war es wirklich zufriedenstellend. und so bitte ich euch, Senatoren, gewährt einem alten Mann, gewährt mir, die Genugtuung dem Volk noch einmal zu dienen und dieses Mal alles zu geben und eine maximale Leistung zu bieten."


    Der sonst so wortkarge Mann endete und hatte, seiner Meinung nach, viel zu viele Worte benutzt.

    Commodus nickte erneut. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher nicht viel mit diesem Mann zu tun hatte, mal von einigen kurzen Gesprächen abgesehen. Daher möchte ich mir nicht anmassen ein tatsächliches Urteil über ihn zu sprechen. Er hat die Nota Censoria empfangen, dies ist auch in den Chroniken festgehalten worden. Doch wenn er nun wieder auf einer Kandidatenliste auftaucht, so wird dies seine Gründe haben."

    "Ja, diese Befürchtungen kenne ich. Prudentia Aquilia, so ihr Name, ist in Germania aufgewachsen und hat daher einige etwas..." Er suchte nach dem richtigen Wort "... unrömische Ansichten." sagte er.


    "Wie wäre es, wenn du die junge Paulina ebenfalls mitbringst?" fragte er.


    "Ich bin mir über den Termin noch nicht hundertprozentig klar, doch hatte ich das Ende der nächsten Woche, also in etwa zu den Wahlen, ins Auge gefasst."

    "Ich bezweifle, dass es ein fairer Wahlkampf wäre, wenn wir gegeneinander antreten würden." sagte er mit leichtem Grinsen. "Ich freue mich drauf, nach einer erfolgreichen Wahl mit dir zusammenarbeiten zu können."


    "Ich habe meine Kandidatur dem Consul mitgeteilt und wurde von ihm auf die Liste gesetzt." sagte er.

    Commodus wandte sich dem Hereinkommenden zu und lächelte ebenfalls. "Quaestor, ich danke dir, dass du mir ein wenig deiner Zeit erübrigen kannst." Er grinste.


    "Ich freue mich dich wiederzusehen, Fuscus. Mir geht es mittlerweile wieder hervorragend. Jedenfalls, wenn man das in meinem Alter behaupten kann." Und dies behauptete sein Medicus nicht, doch das musste er ja nicht jedem auf die Nase binden.

    "Ich danke dir trotzdem, auch wenn ich hoffe, dass du Recht behalten wirst und ich keinen Zuspruch benötigen werde." sagte Commodus ernst.


    Aber dann schwang seine Stimmung auch schon wieder um und er lächelte erfreut.


    "In der Tat.. Ich würde dich und deine reizende Gemahlin gerne zu einem kleinen Essen in mein Haus einladen. Keine grosse Angelegenheit oder Feierlichkeit, sondern lediglich ein kleines Essen unter Freunden." sagte er und fügte hinzu: "Nebenbei möchte ich die Gelegenheit nutzen um einer jungen Verwandten von mir einen ersten Kontakt mit der römischen Gesellschaft zu ermöglichen."

    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazyl…riumRomanum/Pyradonis.png] | C PRUDENTIANUS PYRADONIS
    ******************************************


    Der Händler nickte und machte sich eine kurze Notiz auf einer Wachstafel. Wenn du es dringend brauchst, könnte ich dir einen Teil bereits jetzt anbieten, da ich eine gewisse Menge auch hier im Lager habe. Er deutete wage in Richtung der Tür, durch die er zuvor den Verkaufsraum betreten hatte.


    Den Rest muss ich aber wie gesagt erst aus Germania kommen lassen und du weisst sicherlich, dass dies im Winter etwas dauern kann.









    .