Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus liess sich bereitwillig von ihr ziehen.


    "Ich werde wohl erst einmal die Freiheiten Germaniens geniessen, bevor ich wieder über irgendeinen Beruf nachdenke. Zumal ich auch nicht mehr der jüngste bin." sagte er und machte ein gespielt leidendes Gesicht.


    "Rom ich so wie immer. Es ist laut, es stinkt und das Volk wankt in seinen Interessen und seiner Meinung."


    "Meine Amtszeit war, wie soll ich sagen, ein Desaster. Ich wurde von einer schweren Krankheit heimgesucht und konnte meine Amtsgeschäfte nur rudimentär ausüben. Meinem Sohn geht es gut. Zumindest als ich ihm vor meiner Abreise das Haus übergeben habe. Wie es jetzt aussieht weiss ich nicht genau."

    Das Essen wurde von mehreren Sklaven auf silbernen Tablett hereingetragen. Es gab mehrere Fleischsorten, Fisch, Brot, Garum und diverse andere Leckereien der römsichen, germanischen und gallischen Küche.


    Als die Sklaven aufgetischt hatten, wandte Commodus sich an seine Gäste: "Bitte, bedient euch und lasst es euch schmecken."

    Soviel Bescheidenheit in den jungen Mann amüsierte Commodus ein wenig, so dass er das Schmunzeln einfach nicht abschalten konnte.


    "Aedil oder Volkstribun. Eine gute Frage. Ich würde dir beides zutrauen, doch solltest du bedenken, dass du als Volkstribun das Volk bewegen können musst. Als Aedil müsstest du hauptsächlich verwalten und das ist eine Tätigkeit auf die dich deine bisherigen Aufgaben bereits vorbereitet haben."

    Commodus trank einen kleinen Schluck, bevor er fortfuhr.


    "Nun, der Grund der dich, Decima Valeria, betrifft wäre mein Interesse an der Situation des Cultus Deorum hier in Germania. Ich hörte es sei nicht besonders gut um diesen bestellt, weiss jedoch nichts genaueres, da ich erst vor kurzem aus Rom zurückgekehrt bin." sagte er.


    Ein Sklave teilte Commodus mit, dass das Essen zum Servieren bereit war. Commodus nickte und als der Sklave sich wieder zurückzog sprach er weiter: "Und was dich betrifft, Sabbatius Sebastianus, wäre ich interessiert an der Situation der Classis sowie einiger möglicher geschäftlicher Beziehungen."


    "Doch sollten wir diese Dinge noch ein klein wenig hinten an stellen, da das Essen jetzt gleich serviert werden wird."

    "Furianus ist der Sohn des Senators Flavius Felix. Ich kenne ihn aus meiner Arbeit in der Factio Purpurea, wo er als mein Vicarius in der Factioleitung dient. Er hat sich in den letzten Jahren einen gewissen Einfluss aufgebaut." sagte er.


    "Eine Klientenschaft wäre sicherlich hilfreich. Und eventuell solltest du auf die Klienten von Agrippa zurückgreifen solange du keine eigenen hast."


    "Du willst in den Militärdienst?"

    Der Sklave brachte Valeria einen Becher Wasser und reichte Commodus ebenfalls einen Becher Wasser.


    "Ich danke dir. Es ist zwar ein eher bescheidenes Anwesen, aber trotzdem fühle ich mich hier zuhause." erwiderte er auf ihr Kompliment.


    "Da nun alle hier sind, und ihr bereits beide nach dem Grund der Einladung gefragt habt, werden wir diesen wohl angehen." sagte er.


    "Es gibt in der Tat mehrere Gründe für die Einladungen. Als erstes wäre da, dass ich gerne die Menschen, die in meiner Umgebung wichtige Positionen bekleiden, kenne." begann er.

    Er überlegte einen Moment und nahm einen Bissen Brot zu sich. Nachdem er das gekaute Brot runtergeschluckt hatte sagte er:


    "Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht solltest du versuchen mit ein oder zwei Senatoren in Kontakt zu treten... Decimus Livianus vielleicht, er ist derzeit in Mantua stationiert, wenn ich mich nicht irre. Ich nehme an, du kennst ihn bereits. Er könnte dir sicherlich eine gewisse Unterstützung zukommen lassen, so er denn gewillt ist."


    Er überlegte noch einen Moment.


    "Wenn ich wüsste, dass er bis dahin wieder in Rom ist, würde ich dir Flavius Furianus empfehlen. Er hat einen einigermassen grossen Klientenpool der dir sicherlich zugute gereichen würde."


    Ein weiterer Moment des Nachdenkens.


    "Wende dich auf jeden Fall einmal an meinen Patron, Aelius Quarto. Er kann dir sicherlich eine gewisse Unterstützung zukommen lassen."

    "Nicht durchschaubar. Es war nur zu erwarten, dass du den Gründen dieser sicherlich unerwarteten Einladung nachgehen würdest." sagte er.


    Ein Sklave, der an der Tür wartete, servierte Sebastianus etwas vom besten Wein des Weinkellers.


    "Valeria? Was darf ich dir anbieten?" fragte er in Richtung der Sacerdos.

    "Glaube mir, auch wenn es hier nicht notwendig ist, so ist es doch praktisch nicht immer allein unterwegs zu sein." sagte er schmunzelnd.


    "Ich habe mir vorgenommen es zumindest zu versuchen. Ob ich es schaffe kann ich allerdings nicht versprechen."

    Noch bevor er eine Antwort von Valeria erhalten konnte, war auch schon der nächste Gast da. Commodus lächelte leicht als der Soldat vor ihm sich leicht verbeugte.


    "Salve. Prudentius Commodus. Ich freue mich ebenfalls dich hier begrüssen zu können."

    Lange liess der Senator nicht auf sich warten und so erschien er kurz darauf in der grossen Tür.


    "Salve, Sacerdos." sagte er als er eintrat. "Ich bin Prudentius Commodus und freue mich, dass du die Zeit gefunden hast meine Einladung anzunehmen."


    Er durchquerte mit wenigen Schritten den Raum und stand bei der jungen Frau.