Beiträge von Julia Duccia Germanica

    Ich sah zur Seite. Ich musste verdammt neugierig klingen. Dummes Mädchen, dachte ich mir. Niemals würde ich mich an die römische Sitte der Zurückhaltung der Frauen gewöhnen können... Ich würde immer mit germanischen Sitten bleiben, aber das war vielleicht auch gut so. Dann bliebe ich meiner Abstammung treu.


    Ich frage dich aus, richtig? Das wollte ich nicht...


    Ich klang sicherlich wie eine Frau, die um jeden Preis erfolgreiche und mächtige Freunde haben wollte. Dabei wollte ich lediglich Freunde haben um nach vorn sehen zu können, nicht immer in die Dunkelhei meiner Vergangenheit zurückzufallen...

    Mit heftig schlagendem Herzen trat ich die Stufen hinauf. Ich machte mir Sorgen um Sinona, sie war schon sehr lange nicht mehr da, doch sie hatte mich gebeten, wenn sie sich verspäten sollte, sollte ich mich um ihre Kandidatur kümmern. Ich mochte Reden nicht, doch eine Freundin war mir dieses Opfer wert und so fasste ich mir ein Herz und sprach:


    Volk von Rom! Ihr Alle!
    Ihr mögt euch wundern, dass ich hier stehe, doch ich tue es aus Freundschaft. Denn eine sehr gute Freundin von mir wünscht sich nichts sehnlicher als diese Quaestorwahlen erfolgreich zu durchrunden, denn sie hat so einige Pläne. Sie bat mich, sollte ihre Abwesenheit länger sein, dies für sie zu übernehmen! Ich spreche nun noch von mir aus, sie wird sicherlich bald zurück sein, wenn ihr nichts geschehen sein sollte! Ich stelle euch ihre Pläne vor.


    Ich räusperte mich einmal kurz um dann fortzufahren.


    Sinona Matinia ist die Freundin, für welche ich hier spreche und mögen manche von euch sie nicht als positiv in Erinnerung haben, sie hat wahrlich gute Ziele und ist sehr motiviert, dass sie es packt. Sie möchte für das Amt des Quaestor principi kandidieren.Sie möchte als ein Mitglied des Cultus Deorum ebendieses in der Politik vertreten, ebenso wie Frauen. Sie möchte die Frauen verstärken, dafür sorgen, dass sie auch in der Politik in weiteren Maßen auf hohen Stellen stehen. Für ihre Ziele, über die ich natürlich jede Frage wahrheitsgemäß antworten kann, will sie sich Zeit nehmen und sich mit voller Aufopferungsgabe hingeben. Es ist ihr wichtig, dass gerechte Beförderungen gemacht werden. dies ist keine Anschuldigung, dass auch nur ein Kommandat ungerecht befördert, sondern dieses Versprechen dient der Überwachung und dem Ziele, dass es auch so bleibt wie es ist! Auch wenn einige trotz hoher Aktivität lange brauchen um befördert zu werden. Dies mag an den Qualifikationen liegen, dies soll aber dann nachgerpüft werden!


    Ich sah mich um, hatte ein klein wenig Selbstvertrauen dazu gewonnen.


    Für Fragen und Kritiken stehe ich gerne offen und ich werde dann Sinonas Ideale erklären und vertreten, doch es müssen nicht immer meine Auffassungen sein, denn es ist ihre Kandidatur, die ich nur schon einmal ankündige!

    Ich musste nun auch lachen - diese Adria gefiel mir. Auch sie war sehr gewitzt und scheinbar sehr intelligent.


    Die Freude ist ganz meinerseits! Dann wünsche ich dir einen guten Heimweg, wir werden uns sicherlich auch noch kennenlernen.


    Ich lächelte Adria zum Abschied zu und wandte mich dann wieder an Meridius. Wo waren wir stehengeblieben? Seine letzten Worte waren über die Praetorianer. Ich kramte in meinem Gedächtnis, und wurde erst nach einer gewissen Zeit fündig. Genau, die Leibgarde!!!!


    Habt ... hast du am Anfang deiner Karriere auch schon einmal daran gedacht, vielleicht zu den Praetorianern zu gehen? Verzeih mir, wenn ich manches Mal nicht so über das römische Reich Bescheid weiß und von Dingen keine Ahnung habe, die dein Alltag sind, ich habe noch nie mitten drin gelebt, was sich nun ja ändern wird.. ändern muss!!!


    Insgesamt wurde die Menge der Zuschauer beträchtlich verringert, da das spannendste nun schon vorbei war. Ich sah sich ein wenig um. Extra hatte ich von dem Wein abgelassen, damit ich nicht von diesem angeschlagen wurde, denn dann plauderte ich über Dinge, die mir nicht ganz genehm waren. Ihm könnte man sicherlich alles anvertrauen, doch um wirklich zu vertrauen, brauchte ich lange, besonders bei Männern...

    Ich nahm die Apfelhälfte mit großen Freuden an, ich hatte Appetit bekommen. Dankbar lächelte ich Meridius an und begann, ein wenig daran zu nagen, musste daran denken, welchen Vorwurf mir Valentin doch das letzte Mal gemach hatte, als ich richtig losgelegt habe... Ich hatte wohl wirklich etwas zu barbarisch gegessen, grinste ich in mich hinein.


    Nun tragt Ihr wohl wirklich eine sehr große Verantwortung auf Eur.... deinen Schultern, Meridius... Was genau machst du als Legat denn? Ist da nicht auch... ein wenig Büroarbeit bei?


    Ich sprach von der Büroarbeit in einem zynischen Ton... Obwohl ich mir eingestehen wusste, dass ich wirklich nicht allzuviel vom römischen Leben wusste, da ich nie so wie jetzt darin steckte. Entsetzlich viel hatte ich in Britannia nicht mitbekommen. Es gab nun viel für mich zu lernen und das tat ich sehr gerne.


    Naja, wie ich rumgekommen bin, habe ich ja bereits erwähnt... Germanien, Gallia... Gallia aber nur für kurze Zeit und äußerst flüchtig. Am besten kenne ich mich in Britannia aus, da ich zwar nicht den größten Teil meines Lebens dort verbracht habe, jedoch meine letzten Jahre. Dort ist es auch wahrlich schön.


    Doch dann begann die Siegerehrung und die Rede von Marcus Didius Falco gefiel mir sehr gut. Er brachte das alles mit Witz. aber auch mit Ernsthaftigkeit rüber. Eine gesunde Mischung aus beidem. Und auch Deanra strahlte etwas ehrwürdiges aus, wie sie die Plakette überreichte. Jedoch, ging es mir durch den Kopf, wäre dies wohl für jeden eine Ehre und im Stolze dies tun zu können, würde jeder in einem besonderen Licht erstrahlen. Ich war sehr stolz auf unsere Factio!


    Es ist wirklich ein prachtvoller Anblick! Es muss schön sein, die Siegerehrung durchzuführen... Aber für mich wäre das glaube ich nichts, ich bin nicht unbedingt der Redner und schon garnicht vor so vielen Leuten!


    In diesem Moment schweifte ich wiedermals ab, um in meinen Gedanken auf Skadi durch die Wälder Germaniens und die Hügel und Wiesen Britannias zu reiten. Eines Tages, das schwor ich mir, würde ich viele Tage unterwegs sein. Und am besten mit Freunden. Zwar bin ich manchmal ganz gern für mich allein, doch in einer kleinen Gruppe zu reiten - sofern sie Freude daran hatten - war ungefähr genauso schön. da plötzlich hörte ich einen leisen singsang, konnte allerdings nicht ganz verstehen, was gesungen wurde. Nur einen Teil des Namens von Meridius nahm ich wahr. Ich drehte mich und sah eine hübsche Frau, die Meridius in diesem Moment ansprach.


    Salvete!


    Ich wusste nicht mehr zu sagen, denn mich einfach vorzustellen wäre vielleicht ein wenig unhöflich gewesen, doch dann fasste ein Herz und nannte meinen ganzen Namen - sie wirkte sehr freundlich!

    Ich nickte.


    Ja, bis vor kurzem lebte ich immer in völliger Abgeschiedenheit und es ist ein seltsames Gefühl in einer so großen Menschenmasse... War ich nochnie...


    Ich lächelte ihn an. Er sah kurz ein wenig betreten aus - was er wohl dachte?


    Nun, schlecht hat er sich jedenfalls auch nicht geschlagen... Besser als so manch einer aus dem Publicum, der vergessen kann, dass es sich nur um Spiele handelt. Manche können Krieg und Spiel nicht voneinander trennen. Wie oft daran schon Kontakte durchbrochen wurden, die nicht schlecht waren...


    Ich seufzte. Ich kannte es zwar nicht, doch ich zerbrach mir in Britannia immer sehr den Kopf darüber. Ich war froh, dass es nicht Sommer war, denn die Sonne schien und mir war ohnehin schon sehr warm, mochte wer wissen warum.


    Sagt einmal, wo wart ihr schon überall? Wenn... i... du noch nicht im Norden wart, kennt ihr doch sicherlich die südlichen Provinzen, oder? Oder halten dich deine militärischen Pflichten in Hispania?

    Meridius nenne ich dich schon die ganze Zeit, aber ich glaube ich weiß wie du das meinst...


    Ich zwinkerte. Es war schön sich mit einem Manne unterhalten zu können, der mir nicht nachstieg. Nun, im Grunde gesehen war es auch erst der dritte außerhalb der Familie, oder der 4... Ich musterte ihn einghend - nein, er schien wirklich anders zu sein, nicht aufdringlich... Einfach nur freundlich und verdammt nett. Freundinnen hatte ich ebenfalls nicht außerhalb der Familie. Und nun fiel mir auf, dass sich bislang mein ganzes Leben nur bei meinen Brüdern oder in der Einsamkeit abgespielt hatte. Abgesehen von einem... schrecklichen Jahre... Plötzlich schlug mein Puls wieder schneller und bei dem Versuch die kommende Angst und das Zittern zu unterdrücken, verlrampfte ich ein wenig. Nein, ich wollte weitersprechen und hob an, zwar etwas leise und gedrückt, aber doch noch mit dem aöten Tonfall.


    Du kannst auch einfach bei Julia bleiben... Das Duccia macht den Namen so lang, ganz zu schweigen von dem Germanica...


    Ich lächelte. Kurz sah ich zu meinem Bruder, er schien langsam weniger interessiert an ihrem Gespräch undhing wohl seinen eigenen Gedanken nach, das erkannte sie an seinem Blick. Der Blick, der so nachdenklich aussah wie selten. Was wohl mit ihm los war?


    Caligula scheint wirklich ein wundervolles Tier zu sein. All diese Eigenschaften sind schon etwas besonderes... ich kann nicht soviel prahlen, doch dafür ist Skadi unglaublich treu, es findet mich überall und folgt mir immer, es sei denn sie ist in den Stallungen. Und auch sie ist unglaublich schnell!


    Ich versuchte mir vorzustellen, wie Caligula wohl aussah. Dann blickte ich Meridius an, mir fiel gerade eine Frage ein, die ich eigentlich hätte als erstes stellen sollen. Immerhin ging es hier darum...


    Welches Gespann hast du denn angefeuert? Oder welche Farbe?


    Ich musste grinsen - dies war nicht für allzu großen Wert, doch ich wollte ihm die Möglichkeit eines Themenwechsels anbieten, sollte er dies wollen. Ich wollte nicht, dass er nun immer über ein Thema spricht, das ihn letztendlich nicht so entsetziich fesselte, dass er den ganzen Tag darüber sprechen konnte. Auch wenn er Caligula sehr zu lieben schien.

    Ich hörte ihm zu, ich merkte er wurde ein wenig offener, ein wenig mehr Vertrauen baute sich auf. Sicherlich dachte er, ich wollte auf irgendetwas hinaus und vermutlich ging er nun von diesem Gedanken ab. Ja, ich wollte auf etwas hinaus, ich wollte Freundschaften mit guten und lieben Menschen schließen, einfach schöne Gespräche führen und mit ihm konnte ich das wunderbar.


    Den wahren Namen meiner Stute kenne ich nicht, den kennen nur sie und ihre Artgenossen, doch ich nenne sie Skadi...dies entspricht einer germanischen Göttin, der Göttin des Winters und der Berge, ich fühle mich mit meinem Pferdchen verbunden und ich finde, der Name passt sehr gut Diese Göttin ist außerdem eine begnadete Jägerin...!


    Ich lächelte, es war seltsam über das alte Leben zu sprechen.


    Ich habe Skadi als Fohlen bekommen und zwar vor... 4 Jahren in Britannia! Ihre Mutter war verstorben, ich habe den Kadaver und das Fohlen bei einem Spaziergang entdeckt. Noch konnte man das Fohlen nicht ganz ohne Mutter lassen und glücklicherweise hatte sie gar überlebt. Bei uns im Ort gab es eine Stute, die das Kleine aufgenommen hat. Ich war so erleichtert, dass sie sich akzeptierten. Skadi... Ja


    Ich lächelte bei dem Gedanken an das Tier, dass ich daheim hatte. Bald würde ich es wieder in meine Arme schließen können. Noch nie hatte Skadi mir etwas angetan. Ich trank wieder etwas von dem Wein und ich konnte sagen, er schmeckte mir sehr gut.


    Aber ich habe das Gefühl, dass unsere Gefühle beim Reiten wohl recht ähnlich sind. Und ich glaube du... Ihr habt auch ein sehr gutes Verhätlnis zu Caligula, es hört sich zumindest so an! Ich habe Skadi großgezogen, bin für sie beinahe eine Adoptivmutter...


    Ich bemerkte, wie Flavius manchmal verstohlen zu uns herüber sah und musste grinsen. Als er einmal wegsah, zwinkerte ich Meridius zu und nickte in Richtung meines Bruders. Nun, er hatte nicht unrecht besorgt zu sein. Noch immer war es möglich, dass ich zu schwach werden könnte, um meine Verletzungen durch den Sturz problemlos zu verkraften. Und vorallem bei dem, was ich ihm anvertraut hatte...

    Ich schreckte aus meinen Gedanken aus - du liebe Güte, ich hatte ganz vergessen weiterzusprechen. Entschuldigend sah ich ihn an.


    Ich wollte Euch etwas fragen und nun bin ich in diese Gedanken hineingerutscht und habe ...


    Nun lachte ich - es war zu komisch. Ich hatte mich in meinen eigenen Gedanken gefangen. Er würde es schon verstehen, ich vermutete auch er war außerhalb der Legion ein sehr nachdenklicher Mensch!


    Ich wollte Euch fragen, ob Ihr auch das Gefühl der Freiheit beim Reiten verspürt. Viele reiten, weil es angesehen ist, weil es schneller ist... Ich reite... Dieses unbeschreibliche Gefühl, wenn man eines ist mit dem Tier, wenn man über die Lande galoppiert, ohne Befehle, man verständigt sich durch Gefühle...


    Ihr Götter, was sprach ich da für einen Roman. Er musste denken, es gäbe für mich kaum etwas anderes. Aber es war wirklich wundervoll. Es ist, als wenn die Zeit stehen bliebe. Und wieder frate ich mich, ob er dies auch verspürte, wenn er auf seinem Caligula unterwegs war. Ich sah ihn fragend an. Ich war verlegen, ich hoffte nun nicht wie eine einfältige Frau dazustehen, weil ich mich allzu sehr hineingesteigert hatte. Manche sahen das gerne, andere wiederum nicht.

    Ich habe keine eigene Familie... Ich habe meine Brüder und Cousinen, aber keine eigene. und Betriebe muss ich auch nicht bezahlen, bzw. unterhalten, denn auch dort bin ich frei. Somit kann ich mich voll und ganz um meinen Beruf kümmern. Ich hoffe nur wirklich, dass es mir - sofern ich überhaupt gewählt werde - auch gelingt, dem Volke meine Versprechungen zu demonstrieren...


    Etwas mitleidig sah ich ihn an. Er hatte sicherlich eine ganze Menge zu tun, bei dem was er abzuleisten hatte. Legatus Legionis war schon etwas... dachte ich grinsend. Ob Flavius es auch einmal schaffen würde? Von seinen Qualifikationen her ganz gewiss, doch fragt sich auch ob der Posten dann überhaupt frei sein wird, wenn er Abspruch darauf erheben kann. Auch ich sah nun einmal mehr auf die Bahn und stellte mir die gleiche Frage, die Meridius laut stellte.


    Das frage ich mich auch gerade. Aber das Rennen war wirklich spannend. Sagt einmal, Meridius?


    Ich sah ihn neugierig an, doch dann wandte ich den Blick ab - dies war eine ziemlich dumme Frage und die Antwort kannte ich ohnehin. Er war sicherlich zu beschäftigt... Andererseits war er gerne mit seinem Pferd unterwegs... Ich versank in meine Gedanken ob ich die Frage nun stellen solle oder nicht... Ich dachte an das freie Gefühl, wenn ich auf meinem ungesattelten Pferde durch die tiefen und wunderschönen Wälder Germaniens ritt - so musste sich fliegen anfühlen.

    Ich sah ihn - wohl zu seiner Überraschung, ziemlich interessiert an. Nun, würde ich niemals in den Krieg ziehen dürfen, so interessierten mich die Legionen, die für Ordnung und Gesetz sorgten, dennoch sehr.


    Wieso werden denn die Zeiten des Entspannens seltener? Gibt es Unruhen oder Probleme anderswo? Ich...


    Vielleicht hörte er das nicht gerne, vielleicht dachte er dann, einige hätten es wohl ein wenig zu gut daheim... Bequem...


    Ich wäre froh, wenn ich ein wenig mehr zu tun hätte, mich von meinen Gedanken ablenken könnte..


    Ich seufzte hilflos - das wäre wahrlich schön, doch würde es wohl noch eine Zeit dauern, bis die Wunden vollends verheilt waren.

    Seine Worte hatten wirklich bewirkt, dass ich mich ein wenig munterer fühlte - da mochte er vielleicht sogar Recht haben. Ich sah kurz zu Flavius - meinte er es ernst, dass ich nach ihm kommen würde? Dann würde mir wahrlich nicht mehr viel im Wege stehen...


    Ihr wurdet auch gewählt, ohne dass Ihr viel Erfahrung hattet? Was macht Ihr eigentlich derzeit? Und vielen Dank, geholfen hat es mir wahrlich... Ich hoffe es wird mir auch bei den Wahlen helfen...


    Ich musste lächeln. Ich konnte mir wirklich keinen Reim machen, wo er wohl tätig war. Bestimmt war er ein sehr beliebter Mann. So, sein Bruder züchtete Pferde... Dieses Gespräch war wirklich gut und ich gestand mir ein, dass es wohl das beste mit einem "Fremen" war, dass ich jemals hatte. Nun, viel Kontakt zu Leuten außerhalb der Familie hatte ich ohnehin nicht. Selbst während meiner Zeit in Britannia lebte ich sehr abgeschieden, hatte zwar eine Unterkunft mit äußerst freundlichen Briten, doch ich war doch zumeist allein. Ich sah mich um und dachte, dass es sehr selten geschah, dass ich mich so unter die Menge mischte...

    Zaghaft schüttelte ich den Kopf.


    Nein, Erfahrungnn habe ich noch nicht gesammelt... Lebenserfahrung genug, ich habe schon einiges an Durchsetzungsvermögen dazubekommen... Doch wirkliche Erfahrung? Nein...


    Ich zog eine traurige Miene - wohl wahr, daran hatte ich wirklich nicht gedacht... Das würde auch noch eine wohl unüberwindbare Hürde darstellen, doch ich musste es versuchen! Aufgeben gab es bei den Germanen nicht und erst Recht nicht in der Gens Duccia.

    Auch Julia setzte sich nun ein wenig zaghaft auf einen Platz zwischen Meridius und Flavius. Ich begann erst langsam zu sprechen - es war zwar nichts Geheimes, aber mir wäre es lieber zu schweigen... Nun, Meridius würde es wohl erfahren können, ich stellte sich ja nicht verkündend auf die Rostra. In etwas gedämpften Tonfall sprach ich weiter.


    Der Duumvir Confluentes ist verstorben und mir wurde eine Stelle als Duumvir angeboten... Ich habe mich nun zur Kandidatin aufstellen lassen... Doch bitte, schweigt darüber, ja? Ich möchte nich für Aufruhr sorgen und groß Konkurrenz haben... Am Ende ziehe ich mich von allein zurück, noch bevor die Wahlen beginnen.


    Ich lachte. ich lachte meine Verlegenheit still, denn ich hatte Angst vor diesen Wahlen. Ich war bestimmt zu unsicher, sodass ich es nicht schaffen würde. Würde ich es schaffen das Volk zu überzeigen? Es war sehr wichtig für mich, nicht der Ruhmes wegen, sondern um mich wieder aufzubauen, nach den schrecklichen Ereignissen.

    Er liebt seine Heimat ebenso wie ich, wir sind eingegliederte Germanen...


    Ich musste ihn nun angrinsen. Ob er damit gerechnet hatte? Wahrscheinlich dachte er immer, wir wären schon lang Teil der römischen Zivilisation...


    Seine Schwachpunkte... Nun...


    Ich zuckte die Schultern und flüsterte, aber so dass Flavius es noch hören konnte, damit er sich nicht Sorgen müssen ich plauderte etwas aus.


    Seine Familie...


    Lauter sprach ich weiter.


    Ihr wart noch nicht in Germanien? Nun, dann haben wir beide noch eine scheinbar schöne Gegend kennenzulernen...

    Ich überlegte einen Moment - ich wusste nciht allzugenau zu beschreiben, wo Confluentes liegt, doch sagte ich es mal ganz grob:


    In Germania Superior... Nicht seeehr weit von Mogontiacum entfernt!


    Ich dachte ein wenig nach - ja, von Caligula hatte ich auch schon gehört, mir hat das sehr gefallen.


    Sicher, wir werden sie alsbald es möglich ist wahrnehmen, doch erst einmal muss ich mich um die Wahlen kümmern...


    Ich lächelte.


    Auch Ihr könnt uns natürlich gern einmal in Confluentes oder Mogontiacum besuchen, wenn Ihr wünscht... Dort oben ist ebenfalls eine sehr gastfreundliche Gegend...

    Ihr habt eine Pferdezucht?


    Ich sah ihn aus großen Augen an - ich liebte Pferde, das hatte auch dieser Vibullius richtig erkannt. Ich sah meinen Bruder kurz an - vor kurzem noch hatte ich ihm soviel Ärger beschert.


    In Confluentes ist es aber auch sehr schön, bin dort erst wenige Tage...


    ich lächelte, als ich an meine Wahl dachte - oh wie sehr hoffte ich, dass es gut gehen würde...

    Ich schüttelte lächelnd den Kopf.


    Nein, ich habe meine gesamte Kindheit in Germanien verbracht und mit 12 Jahren habe ich aus unschönen Gründen Germanien verlassen müssen war eine kurze Zeit in Gallien... Dann habe ich mich in Britannia zurückgezogen. Vor einigen Wochen bin ich dann in Rom eingezogen, doch nur für kurze Zeit. Nun wohne ich in Confluentes... Mich zieht es immer wieder in den Norden, wenngleich es südlicher auch sehr schön ist!


    Ich hatte ein wenig unbeholfen gesprochen, denn für mich war es sehr untypisch, soviel zu sprechen. Ich sprach normalerweise nur sehr einsilbig.


    Wie ist es dort? Ich kenne es nur aus wenigen Erzählungen...

    Ich lächelte zurückhaltend und nickte dem Senator Anton höflich zu, als ich ihm vorgestellt wurde. Dann sah ich Meridius dankbar an:


    Sehr erfreut, Senator Anton!Könnt Ihr Gedanken lesen, Meridius? Ich habe einen unglaublichen Durst... Sehr gerne würde ich einmal von Eurem Weine kosten...


    Ich lächelte... Falerner war mir in diesem Moment sowieso nicht allzu genehm, auch wenn ich ihn recht gerne mochte.


    Und nochmals Danke, Meridius...


    Ich sah nochmals hinunter... Ich würde versuchen mehr über ihn in Erfahrung zu bringen, denn noch stand es mir nicht zu, mir eine feste Meinung über ihn zu bilden, auch wenn ich mir sicher war, dass auch dieser erste Eindruck stimmen würde. Ich vermutete, Meridius käme aus Spanien... Er sprach nur vom spanischen Weine, der italienische wurde nicht erwähnt. Ich grinste.


    Ihr kommt aus Hispania?


    Sim-Off:

    Mein Editieren war weilm ich die Begrüßung Antons vergessen hatte ^^''