Innerlich durchschnaufend war Camelia froh den Zugang nicht noch länger blockiert zu haben. Ein paar Schritte trennten sie von dem Herrn in Uniform und die waren entscheidend nicht erneut in Schockstarre zu verfallen. Welch ein Auftritt! Den dargebotenen Ehrgeiz kannte sie von ihrem Vater und er nötigte ihr auch genau so viel Respekt ab wie damals im Kindesalter.
Schmetterlingsartig begann der Blick der Braunhaarigen zwischen allen Anwesenden hin und her zu flattern als eine Art von Ansprache begann. Als der Redner dabei auch die Worte auf das nicht vorhandene Geschenk lenkte bildete sich ein wachsendes drückendes Knäuel in ihrer Kehle und brennende Röte stieg ihren Hals nach oben. Hatte sie doch auch kein Geschenk und das durch die romantische Stimmung irgendwie zu verdrängen versucht. Jetzt war es deutlich wieder gegenwärtig und kreisende Gedanken wirbelten hinter ihrer Stirn. Vielleicht sollte ich …? Zu Ende denken war derzeit noch unmöglich, dazu ihre bestehende Nervosität noch viel zu groß. Als Möglichkeit jedoch schloss sie es nicht sofort aus. Im Gegenteil. War es doch für sie etwas wo sie Selbstsicherheit beweisen und zeigen konnte, dass auch sie den Ehrgeiz einer Decima in sich barg.
Noch ein Gratulant, der sich wahrscheinlich im Hintergrund gehalten hatte und der jetzt seine Glückwünsche überbrachte. Nicht minder sonderbar seine Worte und auch die Ankündigung gleich wieder gehen zu wollen fand sie befremdlich für eine Verlobungsfeier. Doch stand ihr auch weiterhin nicht der Sinn eine Wertung dazu abzugeben. Viel verlockender war es eine der einladenden Klinen aufzusuchen und es sich bequem zu machen beim Beobachten des weiteren Geschehens.
Ihre Glückwünsche wollte sich Camelia noch aufsparen und später die Gelegenheit nutzen um das nun auch endgültig von ihr geplante Geschenk entsprechend präsentieren zu können.