Mit wachen Blauen verfolgte Camelia das Geschehen zwischen ihrer Mentorin und der Kaiserin, immer noch verborgen hinter der dicht gedrängten Eskorte. Deshalb entging ihr auch nicht, dass die beiden Damen recht offensichtlich die Aufmerksamkeit auf einen Mann richteten, in dem sie beim genaueren Hinsehen den Germanicus wieder erkannte. Auch sie wandte daraufhin ihren Blick kurz vollends Aculeo zu, um ihn mit einem verhaltenen Lächeln zu bedenken.
Die junge Decima wusste im gleichen Moment allerdings auch mehr als genau, Serapio sah es nicht sehr gerne, wenn sie in der Öffentlichkeit und ohne sein Beisein sich jungen Herren widmete. Kaum, dass sie die Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen hinter den Prätorianern lenkte, wurde sie daran erinnert. Kam doch ohne Umschweife auch sofort die geraunte Ermahnung ihrer Lieblingssklavin von einem strafenden Blick begleitet. Camelia errötete ob der Worte und der leisen Zurechtweisung, zog ertappt ihre Unterlippe ein, ließ zum Verstehen sogleich ein verhaltenes verstehendes Grummeln hören.
Als ihr Blick nachfolgend den von Vespa auch noch kreuzte, die gerade in ihre Richtung sah und sich dabei mit Augusta unterhielt, errötete das junge Ding ertappt. Hoffentlich würde die Stiefmutter ihres Onkels sie bei diesem und nach der Verfehlung nicht auch noch verraten. Der Gedanke drängte sich präsent hinter ihre Stirn, verursachte ihr kurzzeitiges Magendrücken. Jedoch verflog er ebenso so schnell wieder, wurde sogar von einem zufriedenen Lächeln abgelöst, nachdem die beiden Damen ihre Unterhaltung wieder aufnahmen. Hätte sie gewusst, worum es dabei ging … erst einmal wähnte sie sich weiter in der Beobachterposition.