Einmal Exil bitte.
Beiträge von Gaius Fabius Valens
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Im Gefolge des neuen Statthalters hielt sich auch Valens auf. Er trug immer noch die Reisekleidung und hatte sich von einem der Soldaten in der Principia eine Tabula und einen Stylus geliehen, um irgendwelche Entscheidungen aufzuschreiben. Er wusste nicht genau welche Aufgaben er in Zukunft erledigen sollte. Zumindest sollte er den Statthalter auf Schritt und Tritt begleiten. Das war schon mal eine gute Sache, denn so würde er auch einen Einblick in die wichtigen Angelegenheiten bekommen und nicht nur in einer Schreibstube versauern.
"Ich glaube dieser Praefectus Alae hat auch eigenständig das Kriegsrecht verhängt und die gesamte Stadtverwaltung von Confluentes verhaftet." flüsterte er dem Iunier zu, um die Worte des Legatus Augusti zu bestätigen. In einem seiner letzten Briefe aus Germanien hatte sein Vater einen ganzen Absatz dazu genutzt über den Kerl zu schimpfen. Von daher musste er es schon ziemlich verbockt haben, dachte sich Valens. Im Besprechungsraum angekommen nahm er in der Nähe des Statthalter Aufstellung. Dann lauschte er gespannt und wartete auf irgendwelche Aufgaben.
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Hier noch die Familienverhältnisse:
Vater: Marcus Fabius Licinus
Mutter: Ofillia Lariscola -
Meinen Wohnsitz bitte auf Mogontiacum umstellen.
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Das liegt daran, dass dein alter Account angepasst und freigeschaltet wird. Du musst dir also keinen neuen erstellen. Logge dich einfach mit dem Benutzernamen "Titus Fabius Posca" und deinem alten Passwort ein. Dann wird es schon klappen.
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Dann bräuchtest du auch meine Zustimmung und die hast du hiermit. Das Verwandtschaftsverhältnis würde ich die Tage nachreichen. Ich hoffe, dass man ihn bis dahin trotzdem schon mal freischalten kann.
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Original von Aulus Iunius Seneca
Sein Stellvertreter?
Seneca beäugte den Mann ganz genau, immerhin hatte er den Schneid sich frühzeitig vorzustellen und ein wenig zu plaudern, aber letztendlich hatte nicht Seneca das Sagen, auch wenn er sicherlich nicht unzufrieden wäre darüber den Fabier in seiner Einheit zu wissen..
"Nun, für dein Vorhaben wünsche ich dir alles Gute. Ich bin sicher du könntest mir eine große Hilfe sein." antwortete der Praefectus aufrichtig. Immerhin war immer der Mann der Favorit auf den Posten den man kannte, und nicht irgendwelche gesichtslosen. Außer der betreffende Mann stellte sich echt dämlich an, was hier ja nicht der Fall war..
"Also, stammst du aus Germanien? Wenn ja, erzähl mir ein wenig." hakte der Iunier nach, schließlich lag seine Kenntnis bei plus minus null."Ich muss gestehen, dass ich wohl nicht sehr viel mehr über Germanien weiß als du. Ich bin Aegyptus aufgewachsen. Mein Vater war dort Prafectus Castrorum der Legio XXII." sagte Valens entschuldigend, als der Iunier ihn nach Germania fragte. Er kannte nur ein paar Brocken der Sprache und kaum etwas über das Leben der Germanen. Das erste was ihm einfiel, waren die Worte seines Patrons zu Germania. Ja, das war ein guter Anfang. Bestimmte wusste noch nicht jeder über die Sache mit den Chatten. Und da waren noch ein zwei Fakten aus den Briefen seines Vaters, an die er sich erinnerte. Aber seine Familie gehörte auch zu den romanisierten Germanen und nicht zu den wilden, Hosen tragenden Barbaren. "Zwei für Germania Superior relevante Stämme hinter dem Limes sind die Mattiaker und die Chatten. Erstere sind unsere Verbündeten, die letzteren wohl unsere Feinde. In den letzten Wochen sah es danach aus, dass die Chatten mit dem Säbel rasseln und womöglich die Mattiaker unterwerfen wollen. Wenn den Chatten das gelingt, dann siedelt ein feindlicher Stamm am Limes, was problematisch werden könnte. Die Germanen organisieren sich in Stämme die aus mehreren Sippen bestehen, welche wiederum aus mehreren Familien aufgebaut sind. Sie haben keine Städte und wohnen mit ihren Schweinen in einfachen Holzhütten. Also die wilden Germanen hinter der Grenze."
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Zitat
Original von Aulus Iunius Seneca
Seneca trottete gerade mit seinem Pferd neben dem Reisewagen seiner Familie her. Er war noch nicht ganz warm geworden mit der Idee vom lupenreinen Infanteristen auf die Kavallerie, naja, umzusatteln, aber er nahm es als Herausforderung und außerdem war ein Befehl ein Befehl.
Die bisherige Strecke kannte er ganz gut, sodass auch ihm durchaus langweilig war bis eine Stimme und eine dazugehörige Person plötzlich an seiner Seite erschien...
"Fabius, hab Dank." entgegnete Seneca dem Mann und wusste nicht so recht ob sein Vater einst sein Bürgerrecht in der Ala erworben hatte oder einer dieser römischen Exoten war die bei den Reitern gedient hatten. Es war ihm auch irgendwie unangenehm danach zu fragen, "Ich werde versuchen der Einheit Ehre zu machen. Was führt dich nach Germanien?""Um ehrlich zu sein hoffe ich darauf, dein Stellvertreter zu werden. Ich will wie mein Vater und mein Bruder Ritter werden und eine entsprechende Laufbahn einschlagen. Mein Patron hat mich dafür auch schon der Kanzlei empfohlen, allerdings lässt sie sich mit der Entscheidung etwas länger Zeit. Bis es soweit ist, unterstütze ich den Legatus Augusti Duccius bei seiner Arbeit." entgegnete Valens erfreut über das Interesse des Iuniers und musterte ihn nebenbei. Dabei fiel ihm die eine oder andere Kleinigkeit auf, die eher von einem Infanteristen zeugten. Bei der Kavallerie band man seine Schuhe auf der anderen Seite, sonst konnte man am Sattel hängen bleiben, wenn man abstieg. Valens band seine Schuhe schon immer so, denn sein Vater hatte ihn im Stil der Kavallerie ausgebildet. Wenn du mal beim Exercitus Dienst, dann gefälligst als Offizier. Ich habe mich nicht hochgearbeitet, damit du einfacher Legionär wirst. Und Offiziere gehen nicht zu Fuß. Also halt die Klappe und rauf aufs Pferd. Und bleib diesmal gefälligst nicht am Sattel hängen! halten die Worte seines Vaters in seinem Kopf wieder. Dabei hatte er damals tödliche Angst vor den Tieren gehabt, nachdem eines ihn im Stall gebissen hatte. Zum Glück bekam er immer ein rotes Gesicht wenn er Angst hatte und sein Vater hatte das für männliche Entschlossenheit oder Zorn gehalten.
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Hoch zu Pferd war auch Valens teil der Prozession nach Germania. Auch wenn er nicht offiziell dem Exercitus angehörte, hatte er sich dennoch militärisch gekleidet. Kurze Kavallerie-Hosen, Reiterstiefel, eine Tunika und eine Paenula. So wie es ihm sein Vater gezeigt hatte. Wie der alte Fabius Vibulanus zu seinen Zeiten bei der Ala gekleidet war. Auf den Cingulum Militare hatte er allerdings verzichtet. Er hatte sich stattdessen in Rom einen mit Bronze beschlagenen Gürtel ausgesucht. Waffen und Rüstung waren natürlich Gepäck verstaut. Eigentlich hatte er vorgenommen das Kettenhemd auf der Reise zu tragen, damit er sich schon einmal daran gewöhnte. Nachdem er aber nun nicht als Ritter sondern erst einmal als Gehilfe des Statthalters nach Germania ging, hatte er sich den Aufwand gespart. Vielleicht auch weil er zu Faul dafür war. Das Kettenhemd seines Vaters war aus groben, fast schwarzen Kettengeflecht. Schwer aber zuverlässig. Sein Vater hatte immer gesagt, dass man als Offizier auf Pomp verzichten sollte. Die mit der glänzenden Rüstung und dem Helmbusch wurden im Hinterhalt als erste vom Pferd geschossen. Ob da etwas dran war? Der Gedanke behagte ihm nicht wirklich. Aber so schlimm würde es in Germania bestimmt nicht werden. Hoffte er zumindest.
Das Reiten ging ihm erstaunlich leicht von der Hand, auch die ersten Tage wieder eine Qual gewesen waren. Die straffe Ausbildung seines Vaters war doch zu etwas gut gewesen. Die Langeweile war eher ein Problem. Er hatte versucht das eine oder andere Gespräch anzufangen, aber im Grunde waren ihm die meisten Männer fremd. Ein Mann hatte allerdings seine Neugier erweckt. Aulus Iunius Seneca, der Kommandant der Ala II Numidia. Und so steuerte er sein Pferd bei einer günstigen Gelegenheit neben das des Iuniers. "Salve, Praefectus. Mein Name ist Gaius Fabius Valens. Ich gratuliere dir zu deinem Kommando. Mein Vater hat vor vielen Jahren bei deiner zukünftigen Einheit gedient."
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Nachdem er Cyrus die Antwort zum Palatin hatte bringen lassen, war Valens irgendwie nervös. Was wenn die Beamten seine Ablehung als Beleidigung auffassten und sein Anliegen deswegen vor dem Kaiser sabotierten? Ihn als unfähigen, nutzlosen Trinker darstellten? Allerdings war der Notarius ein Annaeanus. Hatte er vielleicht mit seinem Patron zu tun? Während sich in seinem gemieteten Sessel langsam in den Schlaf trank dachte er auch an Germania. So oder so würde er bald dorthin aufbrechen. Mit dem neuen Statthalter. Doch was tun mit seinen Sklaven? Cyrus würde er auf jeden Fall mitnehmen. Einen guten Jungen konnte man immer brauchen. Um kleine Erledigungen zu besorgen oder Nachrichten zu überbringen. Aber Diomedes und Sappho? Sie waren so etwas wie Familie für ihn. Er wollte sie nur ungern verlieren. Andererseits konnte er dem alten Ehepaar auch kaum zumuten ihr Lebensende im kalten Germanien zu verbringen. Vielleicht sollte er sie freilassen und irgendwo in Mantua unterbringen. Das Salär eines Legionärs, 30 Sesterzen, würde ihnen einen sorgenfreien Lebensabend ermöglichen und das wünschte er ihnen auch. Ja, so würde er es machen.
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"Ich seh schon du nimmst deine Arbeit ganz genau. Aber bei der Wasserversorgung ist das wohl auch besser so. Immerhin hängt die ganze Stadt an euren Wasserleitungen. Und die Brühe aus dem Tiber würde ich mir auch nicht in den Becher gießen wollen." meinte Valens, denn als er vor kurzem etwas am Tiber entlang spaziert war, hatte ihn fast der Schlag getroffen. Aus Mantua und Alexandria war er anderes gewöhnt.
"Das hört sich gut an. Gerade weil ich dann meine Produktion auch noch etwas variieren kann. Ich habe nicht die Reserven um wochenlang weiterproduzieren zu lassen, wenn wenn das Geschäft mal nicht so läuft. Von daher schlage ich gerne ein." Dann streckte Valens seine Hand zu dem Sergier herüber, sodass er einschlagen konnte.
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Ad
Notarius
Lucius Annaeanus Apollodorus
Administratio ImperatorisSalve Notarius,
ich muss dir leider mitteilen, dass ich den Termin nicht wahrnehmen kann. Um die Zeit bis zu einer Entscheidung der Kanzlei über mein Anliegen nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, bin ich als Tiro in die Dienste von Senator Titus Duccius Vala getreten. Dazu werde ich ihn
ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLXV A.U.C. (10.8.2015/112 n.Chr.)
begleiten, wenn er nach seiner Ernennung als Legatus Augusti pro Praetore nach Germania Superior aufbricht. Ich bedaure mein Anliegen dem Primicerius nicht persönlich vortragen zu können und hoffe, dass dies meiner Sache nicht schadet.In wichtigen Fragen bitte ich den Primicerius sich an meinen Patron, den Praetorius Kaeso Annaeus Modestus, zu wenden. Ich vertraue ihm ohne Einschränkungen und ich bin mir sicher, dass er meine Sache würdig vertreten wird.
Vale,
https://dl.dropboxusercontent.…/Siegel.Fabia.Papyrus.png
Gaius Fabius Valens
Insula XVII | Collis ViminalisSim-Off: Ich gehe davon, dass ich mich spätestens nächste Woche nach Germania ummelden werde.
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Zitat
Original von Titus Duccius Vala
"Hmhmhmhmhm..." , brummte Vala, dem das Bestreben des jungen Mannes nur allzu bekannt vorkam. Immerhin hatte er zu jener Zeit, jünger als der Fabius, gleich zwei Lehrzeiten absolviert die später als Tirocinium Fori bezeichnet werden würden."Ich denke eine Stelle als schlichter Scriba kommt nicht auf das hinaus, was du vorhast... zudem klingt es später nicht passend." , mutmaßte Vala, "..daher würde ich vorschlagen, dass du ein zweites Tirocinium Fori bei mir absolvierst, bis sich in den Fragen deiner Ritterstandserhebung etwas getan hast oder du dich weiter orientiert hast."
"Ich akzeptiere deinen Vorschlag gerne, Senator Duccius. Sollte ich bis in einem Jahr noch nicht Ritter sein, so hoffe ich mich zumindest dir gegenüber beweisen zu können. In der Provinz gibt es auch sicherlich auch für einen Civis angemessene Positionen, um der Kanzlei zu zeigen, dass er sich für Höheres eignet." Valens wusste ja noch von seinem Vater, dass es da so einige Möglichkeiten gab. Und wenn sich dann der Statthalter von Germania Superior und sein Patron hier in Rom für ihn aussprach, dann musste es ja wohl ausreichen, um den Princeps zu überzeugen. Immerhin war sein Vater bereits Eques gewesen.
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Manche Sachen kommen eben bei verschiedenen Personen unterschiedlich an.
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"Selbstverständlich. Ich erwartete auch gar keine bequeme Urlaubsreise. Ich will dich bei deiner Arbeit unterstützen und von dir lernen." Dass er dadurch natürlich auch seine Chancen auf eine Standeserhebung verbessern wollte, brauchte er nicht erst erwähnen. Und wenn er sich durch gute Arbeit hervor tat, konnte er den Duccier vielleicht als zweiten Fürsprecher gewinnen. "Tatsächlich habe ich bereits ein Tirocinium Fori bei dem mantuaner Gerichtsredner Titus Didius Albinus absolviert. Und aus den Briefen meines Vaters kenne ich die provinzielle Verwaltung. Ich könnte dich also in deiner zukünftigen Funktion als administratives und juristisches Oberhaupt der Provinz unterstützen. Wie ich bereits erwähnt habe, legte mein Vater auch einen großen Wert auf meine militärische Ausbildung. Da ich fürs erste auch ein militärisches Amt anstrebe, wäre ich auch froh in diesem Gebiet praktische Erfahrung sammeln zu können." Als Sohn eines Offiziers hatte er natürlich einiges über das Exercitus gelernt. Allerdings hatte er keinerlei praktische Erfahrung. Sein Vater hatte ihm oft stundenlange Lektionen erteilt, doch wirklich einbezogen in seine Arbeit hatte er ihn nicht. Welcher Praefectus Castrorum brachte schon seinen Sohn in die Principia mit? Währenddessen hatte er seinen Bruder und ihn immer an die Fechtlehrer der Legion abgeschoben. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken als er an die Stunden mit dem alten Camillus und seinen Holz-Gladii zurückdachte.
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"Salve, Consular Duccius. Ich danke dir, dass du Zeit für mich gefunden hast. Gerne doch." erwiderte Valens die Begrüßung und nahm den angebotenen Wein zusammen mit der Sitzgelegenheit an. Dann überlegte er einen Moment. Wo sollte er anfangen? Am besten am Anfang hatte seine Mutter immer gesagt.
"Nun wie du vielleicht weißt, bin ich der Sohn des Eques Quintus Fabius Vibulanus. Mein Vater stammt aus Umland von Confluentes. Er brachte es vom peregrinen Equers in der Ala II Numidia zum Praefectus Castrorum der Legio XXII. und Eques des Reichs. Er hat immer versucht meinem älteren Bruder und mir das Militär nahezubringen. Von Kindesbeinen an bereitete er uns auf den Dienst im Exercitus vor. Mein älterer Bruder folgte seinem Willen. Er wurde ebenfalls Eques und stellvertretender Kommandeur der Classis Alexandria. Ich konnte mich damit zunächst nicht anfreunden und reiste nach Achaia um dort Philosophie und Geschichte zu studieren." Und zu trinken. Und zu feiern. Und Frauengeschichten anzufangen. Aber das musste er dem Duccius natürlich nicht auf die Nase binden. Vielleicht war er ja während seiner Studienzeit nicht besser gewesen und kam sowieso von allein drauf.
"Vor wenigen Wochen nahm mir mein Vater auf dem Sterbebett das Versprechen ab, nach Germania zurückzukehren. Ich werde dieses Versprechen halten und habe beschlossen und eine ritterliche Laufbahn einzuschlagen, wie es sich mein Vater gewünscht hätte. Trotz meiner germanischen Abstammung weiß ich jedoch kaum etwas über das Land. Ich spreche fließend Griechisch, doch das Germanische ist mir fremd. Ich habe nur eine Sammlung von Briefen und Anektdoten meines Vaters aus seiner Zeit nach dem Militärdienst. Als er die Kanzlei des Statthalters Marcus Vinicius Hungaricus in Mogontiacum geleitet hat, schrieb er mir von seiner Arbeit und seinen Erlebnissen dort. Mein Patron hat mir die Hoffnung gemacht, dass du und deine Familie mir helfen könnten mich in Germania zurechtzufinden." Es kostete Valens immer noch etwas Überwindung die Sache mit seinem Vater zu erwähnen. Aber es war ein wichtiger Grund, warum er sich nun für das Militär entschieden hatte, wo er sich all die Jahre zuvor dagegen gewehrt hatte. Natürlich spielten auch praktische Überlegungen eine Rolle. Nach einem Einstieg als im Militär konnte er immer noch in die Verwaltung wechseln. Und eine Zeit lang im Exercitus gedient zu haben, war für die spätere Karriere von Vorteil. Das hatte er sich zumindest sagen lassen.
"Er hat mich außerdem für den Ritterstand und einen militärischen Posten in Germania Superior vorgeschlagen. Doch die Mühlen der kaiserlichen Kanzlei mahlen langsam. Er sagte mir, dass du vielleicht Verwendung für mich haben könntest, bis der Princeps zu einer Entscheidung kommt."
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"Dann werde ich mir den Laden auf jeden Fall mal anschauen." meinte Valens und grinste. Er musste sich nur beherrschen nicht all zu Geld zu verwetten. Momentan hatte er außer seinen Betrieben keine richtige Einnahmequelle. Den Themenwechsel quittierte Valens mit einem Schulterzucken, was bei der Massage jedoch nicht weiter auffiel.
"Nun ich steche auch selber Ton. Aber das Problem ist, dass meine Tongruben nicht genug liefern. Wenn das Geschäft läuft, könnte ich jede Woche zusätzlich 300 Pfund Ton verarbeiten. Jetzt stehe ich vor der Wahl, ob ich eine neue Grube erschließe. Aber das würde mehr als drei mal so viel produzieren, wie ich brauche. Von daher können wir schon ins Geschäft kommen."
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"Danke für den Hinweis. Das klingt richtig aufregend. Ich weiß noch nicht, wie lange ich in Rom bleiben werde. Und auf die großen Spiele zu warten habe ich keine Lust. Da kann man doch sicher auch die eine oder andere Wette abschließen? Ich meine das macht die Sache erst so richtig interessant." sagte Valens und nahm sich vor diese Holzarena im Auge zu behalten. Wenn es in den nächsten Tagen einige Kämpfe geben würde, wollte er sie sich auf jeden Fall anschauen. Kämpfe hatten ihm immer besonders gefallen. Vielleicht weil er selbst kein großer Kämpfer war.
"Naja, ich glaube so großartig zwischen Patronen hin und her zu wechseln, wird nicht gerne gesehen. Oder wie meinst du das mit dem weiterklettern? Also so in Richtung hocharbeiten? Ich glaube, dann musst du dir halt überlegen wohin du überhaupt willst." entgegnete Valens, denn das schien ihm die das Sinnvollste zu sein. Wenn man im Cultus Deorum Karriere machen wollte, dann nahm man sich am Besten jemanden zum Patron, der ein wichtiges Priesteramt inne hatte.
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An einem Vormittag machte sich Valens mit Cyrus auf den Weg zum Haus des duccischen Consulars. Er wollte sich dem Mann vorstellen, der bald der neue Legatus Augusti pro Praetore von Germania Superior sein würde. Er wusste nicht, ob und wann er mit einer Antwort vom Palatin rechnen konnte. Vielleicht wurde sein Anliegen auch abgelehnt. Aber wenn der Duccier ihm wohlgesinnt war, dann würde er trotzdem irgendwo in Germania unterkommen können. Vielleicht nicht beim Exercitus, aber das war vielleicht auch nicht das Schlechteste, denn der Gedanke daran bereitete ihm immer noch Unwohlsein. Ein Statthalter brauchte großes Sammelsurium an Helfern und Helfershelfern. Das hatte er aus den Briefen seines Vaters aus dessen Zeit als Magister Officiorum in Germania gelernt. Früher hatten sie ihn gelangweilt. Doch nach seinem Entschluss selbst nach Germania zu gehen, hatten sie sich als sehr nützlich erwiesen, beschrieben sie die provinzielle Verwaltung doch sehr ausführlich. War das vielleicht auch der Sinn hinter den Briefen gewesen? Im Nachhinein machte manches doch mehr Sinn.
Während er so über Germania und seinen Vater sinnierte, klopfte Cyrus an die Tür um Valens bei dem Ianitor anzumelden. "Salve, mein Herr Gaius Fabius Valens bittet um eine Unterredung mit dem Consular Titus Duccius Vala. Er kommt mit der Empfehlung seines Patrons, des Praetorius Kaeso Annaeus Modestus."
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Am Foculus angekommen verhüllte Valens seinen Kopf mit einer Falte seiner Toga. Sein engagierter Opferhelfer, hatte die erste Taube bereits in der in der linken Hand und bestreute ihren kleinen Kopf mit Mola Salsa. Cyrus hatte derweil drei einfache Schalen bereit gestellt, um das Blut der Tauben aufzufangen. Derweil stand der Junge mit der Flöte etwas abseits, um die Opfernden nicht zu stören, und spielte eifrig eine Melodie. Valens lies sich noch einen Moment Zeit und verfolgte das Zappeln des Vogels, bevor er dem Popa zunickte. Der zog nun sein Opfermesser aus einer Scheide an seinem Gürtel. Ein schmales Messer aus poliertem Stein.
"Agone?" stellte der Opferdiener die Frage an den Opferherrn und "Age!" erwiderte Valens. Mit einer geschickten Bewegung seines Daumens brach der Popa dem Vogel das Genick, damit der Vogel nicht zu sehr zappelte und das Opfer störte. Dann setzte er sofort das Opfermesser an und Blut quoll aus dem Vogel hervor. Cyrus hielt sofort die Schale hin und sie füllte sich sogleich mit Blut. Fachmännische Schnitte trennten die Innereien des Vogels von seinem Fleisch. Unter der Aufsicht von Valens platzierter beides fein säuberlich von einander getrennt auf dem Foculus. Dann wurde ein weiterer Vogel aus dem Käfig geholt und das Schauspiel wiederholte sich. Erst "Agone?" dann "Age!". Noch ein drittes Mal erkläng die rituelle Frage "Agone?" und die zu erwartende Antwort "Age!" erschallte.
Alle drei Tauben waren nun geopfert und es galt die Innereien zu untersuchen, während die weiß gefiederten Leiber daneben lagen. Als Opferherr fiel diese Aufgabe natürlich Valens zu, doch der Opferhelfer hatte weit mehr Ahnung als er und assistierte ihm natürlich. Nachdem sich keine offensichtlichen Verformungen abzeichneten warf Valens dem Popa einem Blick zu. Er nickte unmerklich. "Litatio!" verkündete Valens darauf hin. Iuppiter hatte das Opfer angenommen. Sein Helfer machte sich nun daran die Innereien und das Blut weg zu schaffen, um es in den Feuern für den Gott zu verbrennen. Es dauerte einige Momente, bevor er wiederkam und auch die Tauben selbst mitnahm, während Valens und Cyrus sich schon daran machten ihre Sachen wieder einzupacken. Es folgte eine kurze Danksagung und eine Verabschiedung, als der Popa das letzte Mal kam, und dann ging Valens mit seinem Sklavenjungen wieder hinaus aus dem Tempel.