Beiträge von Decius Germanicus Corvus

“Ich bin ganz deiner Meinung, Legatus. Die Lager hier im Castellum müssen für den Winter aufgefüllt werden. Wenn wir zusätzliche Lagerhäuser errichten, dann sollten sie meiner Ansicht nach direkt am Fluss liegen. Am Kriegshafen, gleich rechts der Brücke, gibt es meines Wissens noch unbebaute Grundstücke. Dort könnten neue Horrae gebaut werden.“

“Wen darf ich melden?“, fragte der Ianitor, obwohl er schon sah, dass es sich bei dem älteren Herrn wohl um hohen Besuch zu handeln schien, den man in der Casa Germanici Corvi auch nicht jeden Tag zu sehen bekam.

Nachdem der Kavallerist gegangen war, sagte Corvus: “Ein Queastor war bereits bei mir und wollte von mir Auskunft über die Vorräte der Legion haben.“
Man sah ihm an, dass er diesen Wunsch befremdlich fand.
“Ich nehme doch wohl aber richtig an, dass die Bevorratung für den Winter bei weitem noch nicht vollständig ist?“

Corvus räusperte sich – *räusper* – und machte dem Legaten gegenüber eine fast unmerkliche Geste in Richtung des Duplicarius.

Zitat

Original von Germanica Aelia
"Sicher."
Ich setzte meine Unschuldsmiene auf und sah Corvus ins Gesicht.
"Ich schreibe Avarus meinetwegen gleich einen Brief."
Ein wenig verlegen, ob der Frage, die ich nun zu stellen hatte, sah ich zum gefüllten impluvium.
"Ähm...sofern...also...hm...weißt du, ich bin ja jetzt sozusagen arbeitslos...hrm...ich...die ganze Renovierung und so...also...für den Cursus Publicus bräuchte ich dann ein wenig Geld."
Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl 20...ähem...10 Jahre jünger zu sein und meinen Vater um ein paar Sesterzen für ein unnötiges Spielzeug zu bitten.

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“Ja, dass ist gut. Schreibe du ihm."
Corvus war augenscheinlich erleichtert, es nicht selbst tun zu müssen.
"Wie viel brauchst du denn? Reichen vorerst zweihundert Sesterzen?“

Er wollte schon seinen Geldbeutel holen, als ihm einfiel, dass dieser beim Reisegepäck war und das hatte er den Ianitor bereits in sein Zimmer bringen lassen.
Der aber eilte gerade zur Porta des Hauses, wo jemand um Einlass ersuchte…

Zitat

Original von Gaius Prudentius Commodus
Commodus nutzte die Tage nach der Curiensitzung auch dazu alte Bekannte zu besuchen. So kam es, dass er, gemeinsam mit einem seiner Leibwächter, vor der Tür der Casa Germanica stand und an diese klopfte.

…der Ianitor öffnete die Tür und sagte: “Willkommen in der Casa Germanici Corvi. Was führt dich zum Haus meines Herrn?“

“Nein Legatus! Aber wie man so hört, legen solche Plünderbanden auf ihren Beutezügen manchmal erstaunlich große Strecken zurück. Die Beute muss nicht aus Raetia stammen, vielleicht nicht einmal aus Germania. Es wird vermutlich nicht mehr nachzuvollziehen sein, wem diese Schätze einmal gehört haben.“

Corvus genoss ihre Nähe, nach all den Monaten der Trennung. Aber er dachte, ganz Stratege, natürlich auch bereits an die nächsten Schritte.

“Wir sollten möglichst bald die Familie über unsere Pläne informieren.“

Ganz herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

“Ein schriftlicher Bericht, jawohl, Legatus, ich werde ihn nachreichen. Auf dem Rückmarsch fand ich noch keine Zeit ihn zu verfassen.“, antwortete Corvus, während sie darauf warteten, dass der Duplicarius Albius Decius von einer Ordonnanz herein geführt wurde.

“Ja natürlich will ich!“, beeilte er sich zu sagen und ergriff ihre Hände.

“Oder muss ich erst Legatus Legionis werden, bis ich deinen Ansprüchen genüge?“

Für einen Moment musste er an ein lange zurückliegendes Gespräch denken. Senator Didius Falco… hatte der sich damals nicht über ihn lustig gemacht, als Corvus ihm gegenüber seine ernsthaften Absichten mit Aelia offenbarte? Hatte der Senator ihm nicht zu verstehen gegeben, dass der kleine Centurio der Speculatores, der Corvus damals war, seinen Ansprüchen nie würde genügen können und für seine Schwester nicht gut genug war?
Für einen Augenblick musste er an dieses Gespräch denken. Es war im Streit geendet und damals hatte er nicht mehr zu hoffen gewagt… nun aber…

“Decimus Meridius hat mich zum Praefectus Castrorum befördert! Ach so, ja, dass weißt du wohl schon. Ich…. ich konnte dir nicht schreiben. Nach der Ernennung war so viel zu tun und dann…. dann kam schon der Befehl zur Rückkehr… nach… hierher…“

Weiter kam er nicht, der arme Kerl, den die Situation total durcheinander gebracht hatte.

“Du hast dein Amt in Germania Inferior aufgegeben und bist jetzt hier?“

Es war erstaunlich, aber der sonst so forsche und ziemlich strenge Offizier war in Gegenwart einer Frau tatsächlich immer ein wenig befangen, um nicht zu sagen: schüchtern. In diesem Fall umso mehr, als es sich bei besagter Frau um Aelia handelte, bei der er auch noch eine gewisse Begriffsstutzigkeit an den Tag legte.

“… und renovierst?“
Er sah sich um. Dann – endlich – kam diese für ihn überraschende Nachricht so richtig bei ihm an und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
“Das heißt, du bist jetzt immer hier bei mir und wir können endlich heiraten?“

“Nein, Legatus, unter den Gefallenen waren nur einfache Soldaten, sowie ein oder zwei Probati.“

Eine Ordonnanz schenkte ihnen Becher mit Wein ein, während Corvus weiter sprach:
“Da ist noch eine Sache: Bei der Patrouille, von der ich berichtet habe – also die, wo drei Eques gefallen sind – hat der kommandierende Duplicarius eine beachtliche Menge Beutegut sicherstellen können. Ich habe es unter Bewachung hierher schaffen lassen.
Duplicarius Albius Decius von der Ala II Numidia ist ebenfalls hier. Wenn du es wünschst, dann werde ich ihn rufen lassen, damit er dir persönlich einen Bericht liefern kann.“

Kartographie an der FH Karlsruhe, Abschluss 1999 als Diplom-Ingenieur (nach *hust* 12 Semestern ).

“Nach Auskunft des Medicus Ordinarius Iulius Raeticus haben wir beim Angriff auf das Lager in Brigantium vierzig Mann verloren. Dazu kommen fünfundfünzig Männer, die so schwer verletzt wurden, dass sie noch für einige Zeit ausfallen. Naturgemäß dürfte die anzusetzende Genesungszeit individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Es steht jedoch zu hoffen, dass von diesen keiner auf Dauer dienstunfähig bleiben wird.

Zu den Genannten gibt es weitere Ausfälle bei der Ala II Numidia. Es gab auf einer Patrouille einen Zusammenstoß mit Gesindel. Drei Männer sind gefallen, vier wurden verwundet.“

Ein Artikel über den Verein L.U.P.A., der sich der Pflege der lateinischen Sprache verschrieben hat: [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,438671,00.html]Zum Abendessen ein ovis frictum[/URL].

Vor zwei Monaten gab es den praktisch identischen Artikel schon einmal auf dradio.de: Latein lebt.

“Aelia!“
Er war ebenso perplex wie sie es zu sein schien.
“Du bist… hier? Ich dachte…“
Weiter kam er nicht, denn sie hatte sich ihm bereits um den Hals geworfen, was ihn noch weiter aus der Fassung brachte. Aber immerhin schaffte er es dann doch, sich so weit zu sammeln, um ihr einen, allerdings recht unsicheren, Kuss zu geben und zu fragen: “Wer ist Apricot?“

“Danke, Legatus Legionis.“, sagte Corvus und setzte sich.

“Der Rückmarsch verlief…“ – fast wäre ihm ’ungewohnt’ herausgerutscht – “…reibungslos. Keine besonderen Vorkommnisse.“

Vehement klopfte es an die Tür des Hauses.

Als der Ianitor sie öffnete, sah er sich seinem Herrn gegenüber. Er konnte sich gar nicht so schnell verneigen, bevor er angeschnauzt wurde:
“Mach’ schon auf, oder willst du mich hier ewig stehen lassen?!“

Schon wurde ihm ein großes und nicht ganz leichtes Bündel in die Hände gedrückt.
“Bring’ das in mein Cubicularium und zwar rasch!“, scheuchte Corvus den Sklaven weiter und trat dann durch den Fauces ins Atrium seines Hauses, wo er sich erst einmal umschaute.
Irgendwie sah es verändert aus. Hatte da jemand umgeräumt?

“Vale!“, verabschiedete der Praefectus Castrorum den Quaestor mit wenig freundlichem Gesichtsausdruck.

Als der gegangen war, knurrte er leise: “Ich hoffe, eine Kopie deines Bericht bald in meinem Officium zu finden… pah, was denkt sich dieser Zivilist?“

Oh ja, Corvus pflegte tatsächlich einen gewissen Dünkel.

“Sonst noch was?”