Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Als er sah, dass das Anlanden der Truppe gut vonstatten ging, verließ auch der Tribun das Flaggschiff. Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, rief er einen Legionarius zu sich.
    “Such' den Eques Octavius Varus. Er soll sich zu mir kommen.“

    Ein Schiff nach dem anderen erreichte den Hafen von Brigantium, oder zumindest den angrenzenden Strand. Zwar war diese Hafenanlage großzügiger als die von Arbor Felix bemessen – soweit man in dieser Gegend des Imperiums überhaupt von Großzügigkeit sprechen konnte – aber dennoch nicht umfangreich genug, um alle ankommenden Boote und Frachtkähne auf einmal Platz zu bieten. Da aber allem Anschein nach keiner länger als nötig auf dem Wasser zu bleiben gedachte, gab es fast ein wenig Gerangel um die Anlegestellen an den Stegen und die Verlierer bekamen nasse Füße, denn sie mussten die letzten Meter durch das seichte und klare Wasser des Sees ans Ufer waten.


    Natürlich galt das nicht für den Tribunus Angusticlavius, der auf dem Flaggschiff mitfuhr, welches deutlich schneller als alle anderen Schiffe war und als erstes anlegte.
    Vom Vorderdeck aus musterte Corvus die Uferlinie und die dahinter aufsteigenden Hügel. Zwischen Seeufer und den dahinter liegenden Hängen war nur ein schmaler Streifen ganz flachen Geländes, bevor es dann recht steil anstieg. Brigantium selbst lag auf einer leicht erhöhten Stufe über dem See, aber viele Hütten und auch größere Häuser standen auch weiter unten, in Hafennähe. Dort konnte er außerdem das recht kleine, befestigte Lager der Classis sehen.

    Als auch die letzten Schiffe ihre Ladung an Bord genommen hatten gab das Flaggschiff des Tribunus Classis ein Zeichen. Alle Boote und Frachtkähne lichteten daraufhin ihre Anker. Die Leinen, die vor allem die wartenden Fischerboote miteinander verbanden, wurden gelöst, Segel wurden gesetzt, Ruder in das klare Wasser des Sees getaucht und langsam setzte sich die wild zusammen gewürfelte Flotte in Bewegung.


    Alle Boote schwammen noch, von dem einen abgesehen, das gekentert war. Corvus hätte es vom Deck des Flaggschiffes aus mit ansehen können, doch er befand sich in der geräumigen Kajüte des Flottenkommandeurs Passienus Lollianus, der ihn auf einen Becher Wein eingeladen hatte. Wäre dem Tribunus Angusticlavius nicht ohnehin schon etwas flau im Magen gewesen, spätestens nach dem Genuss dieses furchtbar sauren Galliers hätte er ohnehin rebelliert.

    Die recht kleinen Boote der Fischer legten eines nach dem anderen ab. Deutlich konnte man sehen, dass die Männer an die Riemen ungeübte Ruderer waren. Unnütze Bögen schlagend, im Zickzack oder zumindest unter lauten Verwünschungen kamen sie aber schließlich an die Stelle, wo sich die Schiffe sammeln sollten. Rumpf an Rumpf lagen sie nun da in der sanften Dünung des großen Sees.
    Schließlich legten auch die deutlich größeren Schiffe der Classis ab, die bereits einen Platz im Hafen gefunden hatten.
    Inzwischen hatten andere Schiffe der Flotte schon an den frei gewordenen Anlegestellen festgemacht und wurden mit Karren und Pferden beladen.


    Einige Neugierige hatten sich am Strand neben dem Ort eingefunden und beäugten das Treiben im Hafen und in der Bucht. Was sie sahen, musste ihnen wie ein heilloses Durcheinander vorkommen, doch schwere Zwischenfälle hatte es bisher nicht gegeben und erstaunlicherweise war auch noch keines der Fischerboote unter der unüblichen Last gesunken.


    Doch das sollte nicht so bleiben.
    Als eines der letzten Fischerboote legte ein besonders wurmstichiger, gräulicher Kahn ab, der einstmals, bevor die Farbe fast gänzlich verblichen und abgeblättert war, grün gewesen sein mochte.
    Kaum hatten die Legionäre das letzte Tau gelöst und ein paar Ruderschläge getan, da kränkte die Nussschale beängstigend und legte sich beträchtlich weit auf die rechte Seite. 'Steuerbord' nannten Seeleute diese, aber Seeleute waren keine an Bord. Schon ergoss sich Wasser über die niedrige Bordwand ins Innere…

    “Sehr gut.“ Der Tribun wirkte sichtlich erleichtert. Ein Blutvergießen wäre das Letzte gewesen, was er hätte gebrauchen können.
    “Richte dem Centurio meinen Gruß aus und das ich sehr zufrieden bin. Morgen beginnen wir mit dem Verladen, wenn die Flotte eingetroffen ist."

    Am Lacus Venetus >>>

    ÜBER DEN SEE


    Aulus Passienus Lollianus, der Tribunus Classis der auf dem See stationierten Flotte, mochte in Corvus Augen ein aufgeblasener Wichtigtuer sein, aber hielt Wort.
    Am Morgen, nachdem die Männer der Legio II die Boote der Fischer konfisziert und im Hafen von Arbor Felix versammelt hatten, erreichten auch die Schiffe der Classis, aus Brigantium kommend, den Hafen. Ein halbes Duzend Kriegsschiffe ankerten in der Bucht, dazu gut zwei Duzend mehr oder weniger große Transportkähne, von denen jedoch nur drei im ohnehin schon überfüllten Hafen anlegen konnten.


    Passienus Lollianus ließ sich von seinem Flagschiff mit einem kleinen Boot an Land rudern und begrüßte Corvus, der bereits auf ihn wartete, mit gewohnt guter Laune:
    “Was habe ich gesagt? Auf die Classis ist immer Verlass.“, dröhnte er und klopfte dem Tribunus Angusticlavius auf die Schulter, wie einem guten, alten Freund.
    Der nahm es hin und nickte: “Das kann man sagen. Das Wetter ist mit uns, was meinst du?“
    “Gar kein Problem. Deine Leute können sofort mit dem einladen beginnen.“
    “Sehr gut.“


    Corvus blickte sich suchend um und rief dann: “Centurio! Die Erste Kohorte geht auf die Fischerboote. Sieh zu, dass keine der Nussschalen überladen wird. Sie sollen dann die Stege frei machen und in Ufernähe ankern, damit die Frachtkähne anlegen können und die Fuhrwerke und Pferde verladen werden können.
    Die Zweite Kohorte kümmert sich so lange darum, das versprochene Getreide unter der Bevölkerung zu verteilen.“

    Zitat

    Original von Quintus Octavius Varus
    "Jawohl Centurio."
    Ich schnappte mir wieder Tacitus als Begleiter, schwang mich aufs Pferd und preschte los in Richtung Lager. Dort angekommen ging ich zum Zelt des Tribun und meldete mich bei der Wache.


    “Geh gleich zu ihm rein.“, sagte die Wache und fügte dann noch mit gedämpfter Stimme hinzu: “Er wartet schon ungeduldig auf Nachricht.“

    Sim-Off:

    Ein paar Anmerkungen von mir zum Beitrag Belenors:


    Bevor wir es uns zur Gewohnheit machen, anzunehmen, dass die Legionen des Imperiums sich IM Imperium verhalten wie marodierende Horden, behaltet bitte alle im Hinterkopf, dass wir uns in einer seit längerem in römischer Hand befindlichen Provinz befinden und das hier alles andere als Rechtlosigkeit herrscht.


    Außerdem waren die Legionen Roms meines Erachtens im antiken Vergleich eher außerordentlich disziplinierte Truppen.
    Natürlich spielen wir Raetia momentan so, dass hier ein gewisses Maß an Unordnung, vielleicht stellenweise sogar so was wie Chaos herrscht, aber das sollte auch nicht total überzogen dargestellt werden.


    Darüber hinaus greift Belenor in diesem Fall in das Ereignismonopol ein, dass ich als Narrator dieser Kampagne habe. Es gab keinen Befehl an gespielte Einheiten, umliegende Bauernhöfe zu überfallen oder ähnliches, noch habe ich solche Ereignisse initiiert. Eigene Ideen und eigene Initiative ist gut, aber in solchen Kampagnen kann es schnell sehr durcheinander gehen, wenn sich die Beteiligten nicht zumindest grob an den Handlungsrahmen halten.


    Ich schreibe das hier als SimOff-Beitrag, weil ich Belenors Beitrag dennoch so stehen lassen möchte, weil es als solches ganz schön geschrieben ist und weil ich es gut finde, solch einen Statuswechsel von Peregrinus zu Servus auch SimOn zu erklären. Ich weiß, dass die Figur Belenor jetzt in Hispania ist, und ohnehin wohl nicht mehr in das Geschehen eingreifen will. Aber ich halte es für wichtig, dass nicht nur ihm per PN zu sagen, sondern allen, die hier irgendwas mit zu tun haben.


    Die Geschichte mit dem überfallenen Hof baue ich wenn ich es hinbekomme, eventuell noch in die weitere Geschichte auf die eine oder andere Art mit ein.

    Zitat

    Original von Quintus Octavius Varus
    Während Tacitus die Pferde hielt ging ich in das Zelt.
    "Salve Tribun. Centurio Traianus schickt micht. Er hat die Boote beschlagnahmt, doch es sammelt sich ein aufgebrachter Mob Fischer und bedrängt die Legionäre. Es flogen bereits Steine.
    Der Centurio beantragt eine weitere Centurie oder eine Turmae der Reiterei."


    Corvus hatte befürchtet, dass die Einheimischen unfreundlich reagieren würden, wenn sie ihre Boote nahmen. Diese Befürchtung schien sich nun zu bewahrheiten.


    “Diese halsstarrigen, von allen Göttern verlassenen…“, entfuhr es ihm, wobei der den Rest des Satzes verschluckte.
    “Der Centurio soll mehr bekommen als er verlangt. Alarmiere die Legionsreiterei und außerdem die III. und IV. Centurie der II. Kohorte. Sie sollen alles stehen und liegen lassen und sofort zum Hafen um ihren Kameraden zu helfen. Sag dem Centurio, er soll das Pack beruhigen und ihnen sagen, dass sie ihre Boote zurückbekommen. Außerdem kann er jedem Mann und jedem erwachsenen Weib fünf sextarii Getreide aus unseren Vorräten versprechen. Aber nur, wenn sie friedlich abziehen. Hilft alles nichts, dann soll er die Menge auseinander treiben.“


    Corvus überlegte kurz, ob er selbst zum Hafen eilen sollte. Doch dann entschied er, dass es die Dörfler vielleicht noch ermutigen würde, wenn sie sähen, dass sich wegen ihres Tumults der kommandierende Offizier zu ihnen begab. Außerdem wollte er vor den Männern nicht den Eindruck erwecken, als könne Centurio Germanicus Traianus die Situation nicht selbst unter Kontrolle bringen.
    Also blieb er, wo er war und sagte nur noch:
    “Du hast deine Befehle. Wegtreten!“

    Zitat

    Original von Quintus Octavius Varus
    (...) Im Lager angekommen ritten wir direkt zu dem Zelt des Tribuns, wo ich ihn wähnte. Der Wache, die vor dem Zelt stand meldete ich, dass ich eine dringende Nachricht zu überbringen hatte. (...)


    “Er ist da. Geh gleich hinein.“, sagte der Wachposten.

    Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Gaius grüßte den Tribunen der Classis und wandte sich dann an Corvus


    Es wird uns allen gut tun, wenn wir einen Tag Pause haben. sprach Gaius und pausierte kurz bevor er wieder zu sprechen begann,


    Um auf das Thema Ad Rhenum zurück zu kommen, wir haben ein paar Überlebende dabei, doch werden uns diese nicht viel helfen. Die meisten sind total verängstigt und verstört. Aus ihnen ist kein Ton herauszubekommen. Der Rest hilft uns mit seinen Aussfagen auch nicht wirklich weiter.


    “Du hast also keinen Anhaltspunkt, wer es war? Mmh… es müssen Ortsfremde gewesen sein…“, überlegte Corvus laut.
    “Vermutlich marodierende Barbaren aus den Bergen. Helvetier wohlmöglich. Wären sie aus dieser Gegend gekommen, dann hätten die Dorfbewohner sie vermutlich erkannt. Oder sie schweigen aus Angst?


    Wie dem auch sei, wir können uns jetzt nicht weiter darum kümmern und wir sind auch nicht in der Lage, die Dörfer südlich des Sees zu schützen, so lange die Brücke nicht neu aufgebaut worden ist. Das ist bitter, ich weiß, aber es lässt sich momentan nicht ändern.“

    Schnurtelefon? Wir leben im 21. Jahrhundert! 8)


    Also ruft Cicero sich mit seinem Mobiltelefon selbst auf dem Festnetzanschluss an, nimmt ab, legt den Hörer neben das Telefon, oder noch besser neben die Klingel, geht runter und klingelt, wobei es ratsam wäre, dabei nicht das Mobiltelefon oben vergessen zu haben. ;)


    …und jetzt sag nicht, du hast kein Telefon. -.^

    Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Gut danke, sprach Gaius und betrat dann das Zelt und salutierte,


    Ave Tribunus Corvus, Decurio Gaius Quintilius Caecus meldet die zwei Turmae der Ala wieder vollständig zurück.


    “Salve Quintilius Caecus. Ich habe deine Nachricht bekommen. Elende Sache, auf die du da gestoßen bist!“


    Corvus war nicht alleine im Zelt. Ein großer, etwas fülliger Offizier stand neben ihm.


    “Darf ich vorstellen; Gaius Quintilius Caecus, Decurio der Ala II Numidia.“, erklärte er dem Gast diesen dann seinerseits vorzustellen: “Das ist Aulus Passienus Lollianus, Tribunus Classis der hiesigen Flotte, die in Brigantium stationiert ist. Nachdem nun klar ist, dass der direkte Weg unbegehbar ist, werden wir unseren Weg über den See suchen und die Flotte wird uns dabei freundlicherweise unterstützen.“


    Lollianus war sichtlich begeistert: “Aaah, salve Decurio! Einer unserer ruhmreichen Reiterführer, was? Großartig! Wenn man zu lange in dieser Gegend ist, dann freut man sich irgendwann über jedes neue, rasierte Gesicht, dass kann ich euch sagen. Viel zu viele Barbaren hier, wenn ihr mich fragt. Die Weiber sind hässlich wie die Nacht und fast so behaart wie die Kerle. Nur die Bärte fehlen noch. Die lassen die Burschen hier sprießen, dass man kaum was von ihrem Gesicht sehen kann. Man weiß nie was die denken, aber wenn ihr mich fragt, dann ist das selten was Gutes.“


    Corvus versuchte den Redefluss des Marineoffiziers zu unterbrechen:
    “Decurio, wir werden in den nächsten beiden Tagen über den See setzen. Du und deine Männer, ihr seid erst am zweiten Tag dran. Ruht euch einen Tag aus. Vor allem eure Pferde werden es brauchen können und die Fahrt über den See wird sie ohnehin noch gehörig mitnehmen.“


    “Es sei denn ihr habt Seepferde mit dabei, was? Huhuhaha… Seepferde… huhaha…“


    Corvus hasste diesen Lollianus schon jetzt.

    Aus dem Zelt des Tribuns hörte man derweil das dröhnende Lachen eines Mannes.
    “ Was? Mit Flößen, über den See? Wisst ihr Landratten überhaupt wie groß der ist? Das ist kein so kleiner Tümpel wie im hübschen, warmen Kampanien! Die Einheimischen nennen ihn nicht ohne Grund ein Meer! Mit Flößen und dann noch bei diesem Mistwetter, das wir zurzeit haben, da geht ihr mit Mann und Maus unter!“


    Die Stimme gehörte einem vierschrötigen Offizier der Bodenseeflotte, immerhin im Range eines Tribunus Classis.
    Corvus war ziemlich rot angelaufen, war er doch der Sohn eines Seemannes und in der Hafenstadt Ravenna geboren. Aber die Wahrheit war auch, dass er wie viele Römer das offene Wasser hasste, schnell seekrank wurde und nautische Kenntnisse besaß.

    “Nein, Flöße kannst du vergessen, Tribun. Einen Gutteil deiner Männer kannst du mit den beschlagnahmten Booten rüber bringen. Aber zum Glück für dich ist nun ja die Bodenseeflotte da!“


    Der Tribunus Classis war an diesem Nachmittag mit seinem Flagschiff in den Hafen eingelaufen.

    “Wir mussten ganz schön schuften, um unsere Schiffe nach dem Krieg und dem langen Winter wieder einsatzbereit zu bekommen. Es fehlt an allem hier in der Region. Gar nicht so einfach, wenn man alles vor Ort selbst herstellen muss, dass kann ich dir sagen.
    Du hast wirklich Glück, seit vorgestern fährt die Flotte des Sees wieder.“


    Corvus hörte sich das alles wütend und schweigsam an. Schließlich fragte er nur:
    “Wann seid ihr soweit, dass wir einschiffen können?“

    “Wann? Jederzeit! Beschlagnahmt die Boote der Einheimischen, lasst euch nicht zu viele entwischen und in zwei Tagen hast du alle Männer, Pferde und Wagen drüben.“


    “Also gut, Passienus Lollianus.“, meinte Corvus, denn dies war der Name des Flottenoffiziers: “Ich verlasse mich darauf. Ab morgen erwarte ich deine Schiffe und dann setzen wir über. Der Wind ist nicht zu stark?“


    “Weniger wäre besser. Aber wir Römer, was Germanicus, wir Römer fürchten uns doch nicht vor so ein paar Wellen und ein bisschen Wind, wie? Solange man immer nach Lee kotzt, ist alles in bester Ordnung!“


    Bei diesen Worten klopfte er Corvus kameradschaftlich und erneut laut über seinen Witz lachend auf die Schulter und der Tribun war heilfroh, als in diesem Augenblick die Wache herein kam und seinen Decurio meldete, der aus Ad Rhenum zurückgekehrt war.

    Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Wir werden Versuchen unsere Aufgabe so schnell wie möglich und mit so wenig Blutvergiesen wie möglich zu erledigen.
    Ich werde mit den zwei Centurien aufbrechen sobald die Sonne zu sinken beginnt.

    Antwortete Titus.


    “Gut. Ich verlasse mich auf dich, Titus. Mach mir Meldung, wenn du erfolgreich warst.“

    Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Titus betrat das Zelt des Tribunen und salutierte,


    Ave Tribun, ich bin hier um mit dir das Vorgehen der Beschlagnahmung der Bote am Hafen nocheinmal durchzugehen, bevor wir zuschlagen.


    “Titus…“, der Centurio war der Sohn seines Vetters und obwohl sich Corvus gewöhnlich diese persönliche Ansprache im Dienst verkniff, heute tat er es: “…wir haben keine Zeit zu verlieren! Besorge uns so viele Boote wie du kriegen kannst. Noch haben die Fischer nichts von unseren Plänen mitbekommen und zurzeit fahren sie auch kaum raus auf den See.“


    Er zeigte zum Zelteingang, wo ein für die Jahreszeit sehr kalter und stürmischer Wind hineinwehte, denn das schöne Wetter der ersten beiden Wochen war längst vorüber.


    “Der starke Wind hält sie im Hafen. Schlecht für unsere weiteren Pläne, aber gut für deinen Auftrag. Trotzdem: Sobald die Einheimischen wissen was los ist, werden sie versuchen ihre kümmerlichen Nussschalen wegzuschaffen. Freiwillig wird uns keiner sein Boot geben.
    Aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen und du und deine Männer dürfen da nicht zimperlich sein. Wir brauchen alles was schwimmt!
    Hier im Hafen gibt es ein paar Holzstege. Es wird verdammt eng werden, aber da könnt ihr sie dann festmachen und du musst anschließend dafür sorgen, dass sie gut bewacht werden.


    Dank daran: Flöße werden wir trotzdem auch so noch zur Genüge bauen müssen! Je weniger Boote wir haben, desto mehr müssen die Männer anschließend noch schuften und desto mehr Zeit verlieren wir.“

    Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Es gibt weniger die überlebt haben, die meisten von ihnen stehen unter Schock. Bevor wir hier her geritten sind haben wir noch keine Hinweise auf die Herkunft der Plünderer gefunden, aber vielleicht hat sich in der Zwischenzeit ja etwas geändert. antwortete der Eques dem TA.


    Corvus hörte sich an, was der Eques berichtete. Dabei lief er wie ein Raubtier im Zelt auf und ab. Schließlich blieb er aber doch stehen und zwar direkt vor dem armen Reitersoldaten, der nun gar nichts für dieses Unglück konnte.


    “Wir haben keine Zeit für so was. Vermutlich sind das Räuberbanden aus den Bergen. Wir könnten Wochen damit zubringen, sie zu suchen und ob wir ihrer dann habhaft werden ist trotzdem sehr unsicher.
    Nein, wir können da nicht viel ausrichten. Nicht jetzt.


    Eques, du kehrst zu deiner Einheit zurück und überbringst meinen Befehl:
    Ihr werdet diejenigen Überlebenden hierher nach Arbor Felix begleiten, die euch nicht über die Maßen aufhalten. Lahme, Alte und Kranke ohne Fahrgelegenheiten müssen zurückgelassen werden. Wir können es uns nicht leisten, zu lange auf die Reiterei zu verzichten und wenn sie zu langsam sind, werden sie ein zu leichtes Ziel. Ein paar Duzend Reiter sind kaum abschreckend genug, wenn diese Plünderer so zahlreich sind, dass sie sich an mehr als nur Einzelhöfe wagen.


    Du hast deine Befehle, Eques. Wegtreten!“


    Bald darauf ließ der Tribun sich auf sein Lager fallen und schon bald war er eingeschlafen. Keiner wagte es, ihn in dieser Nacht nochmals zu wecken.


    Erst am nächsten Morgen, als er bereits wach, aber noch immer nicht bester Laune war, wurde ihm gemeldet...


    Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Am nächsten Tag kommt centurio Traianus zum Zelt des Tribunen und bittet um ein Gespräch...


    “Soll reinkommen!“