Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    “Ich behaupte jedoch, dass dann, wenn es für die Truppen darum geht den einen oder den anderen Mann an die Spitze des Staates zu bringen, sehr darauf ankommt, ob dieser sich an ihre Spitze stellt und ob er höchstpersönlich die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringt.
    Berater und Feldherren, die das für ihn erledigen könnten, zählen in dieser Bürgerkriegssituation weit weniger als in einem Krieg gegen einen äußeren Feind.“

    “Ja, dass ist sehr bedenklich. Aber wir haben hier zumindest jetzt einen Anhaltspunkt. Er meinte ja, sie wären bis vor einiger Zeit in oder bei Rom stationiert gewesen und inzwischen versetzt worden. Das kann doch nur auf eine recht eng begrenzte Anzahl Offiziere zutreffen.“

    “Genau so ist es. Aber immerhin wissen wir nun, wie es zu diesen Schmierereien an der Palastmauer gekommen ist und wenn wir ihm Glauben schenken, dann entlastet es die Palastwache. Ich hatte schon die Befürchtung, dass die Wachposten eventuell absichtlich weggeschaut haben, also irgendwie in die Sache verwickelt sind.“

    “Mmmh… es fehlen noch viele Puzzlestücke…. meinst du, man kann seinen Aussagen trauen? Oder verrät er uns nur die Hälfte von dem was er weiß? Wir haben bei den Prätorianern einen Mann, Brutus, der versteht sich sehr gut auf den Umgang mit glühenden Zangen und flüssigem Blei. Denkst du, der könnte noch mehr Informationen aus diesem Regulus herauspressen?“

    “Mmh… na gut, ich will es dir mal glauben. Ich denke, ich kann vorerst darauf verzichten, dir meinen Freund Brutus vorzustellen. Das soll mir bis auf weiteres reichen.“
    Zu Livianus gewandt: “Ich wäre fertig. Er kann in seine Zelle zurück gebracht werden.“

    Die Julier stehen bei eindeutig an erster Stelle. Römische Legionäre sehen in Rot einfach am besten aus. ;)
    Die Makedonen habe ich auch sehr gerne gespielt, sie stehen bei mir wohl auf Platz zwei.
    An drei die Seleukiden. Sehr herausforderndes Anfangsszenario, wie ich finde, und dann die herrlichsten Einheiten der Antike in der Wünsch-Dir-Was-Kombination. :D


    Komisch, irgendwie werden immer wieder dieselben Fraktionen genannt.
    Ich bin mal gespannt, wie es dann bei der in kürze erscheinenden Barbarian Invasion aussieht.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Ich melde mich schon mal bis Mittwoch oder Donnerstag ab, auch wenn ich vielleicht morgen früh (ähm, nachher nach dem Aufstehen ;)) vielleicht noch mal kurz reinschaue.


    Bleibt die Abgabe für das Examen Tertium trotzdem beim 20.9.? :rolleyes: :)

    “Es gibt zwei Eigenschaften, die ich für noch wichtiger als eigene militärische Erfahrung erachte. Das sind Urteilsvermögen und die Fähigkeit, dass Kommando an fähige und verlässliche Männer zu delegieren und sich von ihnen beraten zu lassen.
    Das Problem, welches dabei allerdings in der Vergangenheit aufgetaucht ist – Galba und Vitellius bieten dafür ein Beispiel – besteht aus den eigenen Ambitionen eines solchen Heerführers. Denn kaum war Vitellius die Führung über die germanischen Legionen übertragen worden, strebte er ja selbst die Kaiserwürde an.“

    Corvus trat vor und räusperte sich.


    “Ich möchte Kaiser Gaius Caesar Augustus Germanicus, genannt Caligula, mit dem kurzzeitigen Kaiser Galba, sein voller Namen war Lucius Livius Ocella Servius Sulpicius Galba, vergleichen.


    Caligula war der Urenkel des großen Augustus und Sohn des Nero Claudius Germanicus, des von seinen Soldaten sehr verehrten Feldherrn, der auch der Adoptivsohn des Kaisers Tiberius und zu dessen Nachfolge vorgesehen war.
    Caligula verbrachte seine Kindheit in verschiedenen Heerlagern und wurde dort zum Liebling der Legionen. Schon als Kind zog man ihm Legionärsausrüstungen an, aber eine wirkliche militärische Ausbildung genoss er letztendlich nie. Seine spätere Jugend verbrachte er in Rom und auf Capri in höfischer Umgebung.
    Er kannte also das Lager- und Legionärsleben aus eigener Anschauung, hatte aber, als er mit 25 Jahren Kaiser wurde, nie ein Kommando inne gehabt.
    Seine Regentschaft begann mit großen Hoffnungen und Erwartungen. Er eiferte seinem Vater nach und begann eine auf Expansion ausgerichtete Politik gegen das unabhängige Germanien. Dem Unternehmen war jedoch kein Erfolg beschieden, wohl auch, weil es an Weitsicht, Durchhaltewillen und Geduld mangelte.
    Mit zunehmender Regierungszeit wurde seine Regentschaft immer kritischer gesehen und endete schließlich mit seiner Ermordung durch die Prätorianergarde im Jahre 794.
    Heute gilt uns Caligula nicht als vorbildlicher Kaiser und seine Regentschaft als keine glückliche Zeit für Rom.


    Galbas Werdegang war ganz anders. Er hatte eine ausgezeichnete Ausbildung in politischer, wie auch in militärischer Hinsicht genossen. Er galt als vorbildlicher Römer und war bereits Militärbefehlshaber in Obergermanien gewesen, als er mit 71 Jahren Kaiser wurde.
    Aber all das war nicht genug, um ihm eine lange, fruchtbare Regentschaft zu bescheren. Sie dauerte nur rund sechs Monate. Das geschah, weil er sich aufgrund der miserablen finanziellen Situation des Imperiums nicht in der Lage sah, oder sehen wollte, die Soldaten, die ihm zur Kaiserwürde verholfen hatten, zu beschenken. Mehr noch, er forderte bereits früher gemachte Geschenke zurück. Dadurch verlor er die Unterstützung in weiten Teilen der Armee und konnte sich nicht behaupten, als es wegen der Regelung seiner Nachfolge zu Schwierigkeiten kam. Marcus Salvius Otho, der anders als erhofft, nicht den Vorzug vor Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinanius erhalten hatte, revoltierte und ließ ihn töten.


    Welche Rückschlüsse kann man daraus ziehen?
    Beide sind auf ihre Art gescheitert. Sowohl Caligula, der kein Militär war, wie auch Galba, der eine fundierte römische Militärlaufbahn absolviert hatte.
    Es sagt uns, dass es nicht nur darauf ankommt, sich als militärischer Anführer verdient gemacht zu haben.
    Eine gute Regentschaft bedarf vor allem eines fähigen Mannes, der im richtigen Moment das Richtige zu tun versteht und dem die Fortuna ihr Lächeln schenkt.


    Aber natürlich ist es auch so, dass man von einem namenlosen Zivilist gar nichts über seine Fähigkeiten und Erfolgsaussichten weiß. Ein siegreicher Feldherr, der Ruhm angehäuft hat, bietet hingegen zumindest Anlass zu berechtigter Hoffnung auf eine fähige Anführerschaft.


    Ich danke für eure Aufmerksamkeit.“

    “Du hast in einer früheren Vernehmung ausgesagt, dass die Rädelsführer eurer Gruppe Römer seien und darüber hinaus vermutet, dass sie Angehörige des Exercitus Romanus sein müssten.
    Wie kommst du darauf und wen dem so ist, dann müssten ihre Einheiten oder ihre Einheit ja wohl hier in Rom, zumindest aber in Italia stationiert sein. Schließlich hatten sie ja regelmäßig Kontakt zu euch Verschwörern hier in Rom. Oder irre ich mich?“

    Die gute Laune des Gefangenen ignorierend: “Soso, ihr habt ihn also freigelassen und du meinst, dass er längst zu hause sein sollte. Interessant!“


    Er blickte zum Kommandeur der Stadtkohorte. “Decimus Livianus. Wie wäre es, wenn deine Männer das einmal überprüfen würden? Besonders interessieren würde mich, ob Senator Didius Falco vom Auftauchen seines Verwandten weiß.“


    Wieder zum Gefangenen gewandt:
    “Welche Strafe dich erwartet?“, er zuckte mit den Schultern: “Keine Ahnung.“


    “Was sagen dir die Namen Apologeta oder Kephas?“

    Corvus hatte Mühe, Überraschung und Euphorie zu verbergen. Welch eine Offenbarung! Mit einem Mal begannen die losen Fäden in eine Richtung zu führen! Nur scheinbar gelassen stellte er die nächste Frage.


    “Habt ihr ihn auch umgebracht, so wie diesen Burschen am Kreuz. Oder was ist aus ihm geworden?“