ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
werd i da jetzt auch analysiert?
Nene, besser nicht.
Echt, nur 1,70? Daher also...
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
werd i da jetzt auch analysiert?
Nene, besser nicht.
Echt, nur 1,70? Daher also...
Also wenn der Onkel Franz links und rot ist, dann bin ich Cicero Octavius Anton.
@Parcus: Interessanter Style. Ist das Windows?
Es hämmerte jemand am Tor. Zuerst dreimal recht verhalten. Als sich jedoch nichts rührte, deutlich vehementer noch mal.
“Ja doch. Verdammte Söhne der Ungeduld!“
Der Mann öffnete. Vor ihm stand ein Soldat in der rot-schwarzen Uniform der Prätorianergarde.
“Kann man nicht mal mehr in Ruhe sch… ach, beim Cerberus… du bist es.“
Corvus trat ein. “Wen hast du denn erwartet? Den jungen Alexander mit seinen Heerscharen?“
“Davon träume ich des Nachts, dass er wiederkehrt und euch Römer dahin jagt wo die Barbaren auf den Bäumen schlafen.“
“Pass auf deine Zunge auf, Grieche, sonst kann sie schnell gekürzt werden.“
“Ihr Römer seit aber empfindlich geworden, in letzter Zeit.“
“Das liegt an dem Wesen dieser Zeit. Wenn es aller Orten brennt und sich die eigenen Männer gegen ihre Heimat erheben, dann wird man empfindsam.“
“Römer und empfindsam. Das wäre ja mal eine ganz neue Seite an euch!“
Über das Gesicht des Prätorianers huschte ein Lächeln.
“Genug gescherzt. Ist hier alles bereitet?“
“Ja. Keine Probleme gehabt. Die Wagen stehen da und die Pferde habe ich dort drüben untergebracht. Keine Prachttiere würde ich sagen, aber für deine Zwecke werden sie vollauf genügen.“
Corvus sah sich die Gäule an. “Mmh… ja, in Ordnung. Hast du neue Nachricht von unserem Freund?“
“Ja, ich wollte sie dir gerade geben. Hier.“
Der Grieche kramte in den tiefen seines Gewandes und holte einen kleinen Papyruszettel hervor. Corvus nahm ihn und las.
Heracklea genommen.
Marschbefehl nach Grumenum.
Boten sollen in Skidrus warten.
“Ein wahrer Poet. Er muss wie du Grieche sein, wenn er so schön fabuliert.“
“Pah, du weißt, ich habe ihn getroffen. Der ist so sehr Grieche wie ich Römer bin.“
“Ja dann… Auf jeden Fall geht es weiter. Grumenum… noch nie gehört. Was ist das für ein Nest. Kennst du es?“
“Ja, es liegt landeinwärts. Von Heraclea aus, etwa 40 Meilen ziemlich genau nach Westen.“
“Nach Westen, landeinwärts also. Deshalb will unser Mann, dass unser Boot in Skidrus wartet. Das ist gut, dann sparen wir die Umsegelung der brutischen Halbinsel.
Aber was will der Verräter dort…?“
Corvus versuchte sich die geographischen Gegebenheiten Süd-Italias ins Gedächtnis zu rufen.
“Ah, natürlich, er will zur Via Popilia!
Wenn er sie erreicht, dann könnte er mit strammen Märschen binnen vier oder fünf Tagen hier sein.“
Er dachte noch einen Moment lang nach, dann ging er wieder zum Tor.
“Pass auf, schicke einen deiner Fischer wie besprochen nach Skidrus. Lass einen zweiten aber auch in den nächsten Hafen nördlich davon warten, falls Skidrus für unseren Mann unerreichbar sein sollte. Ich komme in Kürze wieder, aber gib mir sofort bescheid, wenn die ganz bestimmte Nachricht eintrifft.“
“Der nördliche Hafen wäre Pyxus.“
“Wenn du es sagst, du bist der Seemann. Noch Fragen?“
“Wenn ich dir Nachricht geben will, wie komme ich zu dir?“
“Ich werde im Lager bescheid geben, dass ein nach Fisch stinkender Grieche, der nach mir fragt, zu mir gebracht wird.“
“Ich stinke nicht, ich dufte, und es ist kein Fisch, es ist der Atem des Poseidon.“
“Dein Gott verbreitet eine herbe Aura.“
Beide lachten kurz, dann huschte Corvus aus dem Lagerhaus und der andere schloss das Tor wieder von innen zu.
Teilweise, dafür danke.
Ich frage auch deshalb, weil es zu meinen derzeitigen Aufgaben gehören kann, zu ermitteln. Das ist ja ein Grund mit, weshalb ich diese Vorlesung besuche. Denn um relevantes Material zu einem Sachverhalt sammeln zu können, muss man eine Ahnung haben, was relevant ist.
Doch was tut man, wenn man nur unzureichende Informationen zusammen bekommt. Folgt daraus immer ein Freispruch aus Mangel an Beweisen?
In unserem Beispiel ist das ja nicht möglich, denn fest steht ja, dass Gaius den Lucius umgebracht hat und das muss bestraft werden. Wenn wir also nicht mehr als das wissen, müssen wir dann automatisch von der für ihn günstigsten Annahme ausgehen, nämlich das es Totschlag war?
Ganz sicher ebenso sehr wie vorher, verehrter Dozent.
Sag, wirst Du auch noch auf die Schwierigkeiten eingehen, die lückenhafte Informationen für die Rechtsfindung bedeuten?
Gerade Dein Beispiel wäre ja ein Gutes: „Gaius tötet Lucius in seiner Casa“
Weder wissen wir, weshalb und wie Gaius besagten Lucius tötete, noch können wir anhand dieser Aussage genau bestimmen, wo die Tötung stattfand. In Gaius Casa, oder in Lucius’ Casa?
Würde ich mit so einem Fall betraut, wie sollte ich da entscheiden ob hier ein Mord, ein Totschlag oder eine Körperverletzung vorliegt? Die Frage an Dich: Wie kann ich auf Basis eines solch knappen Sachverhaltes einen Tatbestand subsumieren? Bzw., wie behelfe ich mir in so einem Fall?
"Sehr wohl, Legat.
Mit Deiner Erlaubnis werde ich mich dann zurückziehen.
Wäre es möglich, dass man mir hier im Lager einen einfachen Schlafplatz zuteilt?"
“Ich wünschte, die Speculatores der Cohortes Praetoriae wären besser bemannt. Doch dem ist leider nicht so und deshalb komme ich allein. Darum bin ich für jeden Mann, den Du mir anvertraust dankbar. Ich verspreche Dir, sie nicht unnötig größerer Gefahren auszusetzen, als sie aufgrund der Natur unserer Mission ohnehin eingehen müssen.
Die Dauer der Mission wird davon abhängen, wie rasch die Gelegenheit zum Zuschlagen kommt. Ich würde, mit Deiner Erlaubnis, so bald als möglich aufbrechen wollen, denn ich muss näher an den Feind, um frische Informationen zu erhalten.
Jedoch sollten ein paar Tage genügen und ich werde dafür Sorge tragen, dass wir nicht hinter die feindlichen Linien geraten. Das bedeutet, spätestens wenn sich die I. Legion dem Gegner annähert stoßen wir wieder zu euch. Eure Leute sollen die Schlacht nicht verpassen und ich weiß, dass Du auf keinen Kavalleristen verzichten kannst, wenn es soweit ist.“
Dann fiel ihm noch etwas ein:
“Achja…, Deine Decuriones stehen im Rang über mir. Einer von ihnen sollte deshalb offiziell das Kommando für den militärischen Teil der Mission erhalten. Hast Du einen Mann, dem Du ein derartiges Kommando zutraust und der zudem intelligent genug ist, davon unabhängig meine Gesamtverantwortung für diese Mission zu verstehen?“
Rumpelnd und knarrend rollten die Fuhrwerke in das innere des Lagerhauses. Die schweigsamen Männer in ihren grauen Arbeitertuniken spannen die Zugpferde aus und führten sie an die hintere Stirnseite des großen Raumes, die mit Stroh ausgelegt war. Dort banden sie die Tiere fest und gaben ihnen Futter und Wasser. Die Wagen wurden mit Keilen gesichert. Dann verließen sie das Gebäude. Nur ein einziger blieb zurück und schloss von innen das Tor.
Nachdem der Zenturio wieder gegangen war ergriff Corvus erneut das Wort.
“Also kommen sie jetzt…“
Er dachte einen Moment lang nach, dann sprach er weiter:
“Um auf deine Bemerkung zurück zu kommen, Legat; nein, es wird weder einfach, noch ungefährlich.
Doch bevor ich fortfahre, darf ich Dir die besten Wünsche des Praefectus Praetorio übermitteln. Er ist zuversichtlich und sich Deines Sieges gewiss.
Doch ebenso klar ist, dass jeder Triumph bitter schmecken wird. Denn jeder Sieg wird mit dem Blut von Römern, und zwar auf beiden Seiten, bezahlt werden.
Darum ist es unser Bestreben, die Rebellen so früh als möglich zu schwächen und der Medusa frühzeitig einen oder mehrere Köpfe abzuschlagen.
Wenn ich Dir die Details zu dem, was Du bereits gelesen hast, erläutern dürfte:
Wir haben einen Informanten im Führungsstab der Verräter, der treu zum Kaiser steht und nur dem Anschein nach mit ihnen gemeinsame Sache macht. Zumindest nehmen wir das an. Er hat uns in den vergangenen Wochen mehrfach Nachrichten über die Pläne der Feinde zukommen lassen. Wir kennen weder seine genaue Identität und seinen genauen Rang und natürlich kann es sein, dass man versucht uns in die Irre zu leiten. Doch bislang waren seine Informationen glaubhaft und zuverlässig.
Dennoch, keine Frage, es ist ein hohes Risiko sich auf die Treue eines Unbekannten zu verlassen. Doch angesichts der wenigen Zeit, die uns bleibt und angesichts der Umstände, müssen wir jetzt handeln. Du weißt so gut wie ich, dass die Mehrheit der Legionäre auf der anderen Seite nur Schlachtvieh für die Pläne der Feinde Roms ist. Jedes unnötige Töten sollte soweit als möglich vermieden werden.“
Corvus merkte, dass er unsachlich zu werden drohte. Kurz presste er die Lippen aufeinander, bevor er weiter sprach.
“Nun gut. Konkret…
Sobald die Rebellen gelandet sind und sich eine Gelegenheit ergibt, will unser Mann uns einen Hinweis geben, wo man mit relativ wenig Aufwand den selbsternannten Imperator Laeca, oder zumindest einen seiner wichtigen Gefolgsleute habhaft werden kann.
Ich soll mich mit einigen Männern Deiner Legion ins Feindesland begeben und versuchen, diese Möglichkeit zu nutzten.
Dreißig Freiwillige, erfahren, kampferprobt und möglichst gut zu Pferde sollten genügen.
Es ist, wie gesagt, ein höchst gewagtes Unternehmen und es gibt keine Gewähr dafür, dass es gelingt. Aber für mutige Männer und mit dem Segen der Götter ist es machbar.“
Während der Legat las, ging der Prätorianer zu einem Kohlebecken, welches in einer Ecke stand und mit seiner Glut das Kommandozelt angenehm wärmte.
“Du erlaubst doch.“
Mit diesen Worten legte er den zweiten Teil seiner Befehle sorgfältig in das Becken und beobachtete, wie aus der trockenen Seite dünne Rauchfahnen entwichen.
Als kleine Flammen emporschlugen wandte er sich erneut dem Legaten zu.
Der Prätorianer holte einen ledernen Tornister hervor, der mit einem erstaunlichen Schließmechanismus versehen war. Er öffnete ihn und zog zwei kleine Schriftrollen heraus. Eine davon entrollte er und gab sie dem Legaten.
[Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Karten/Stadtkarte%20Roma%20v013%20TEST.jpg]
Ich arbeite dran. Dies ist ein erster Eindruck davon, wie das dann mal ausschauen wird. Kenner erkennen
den nordöstlichen Bereich Roms mit der Castra Praetoria am oberen, rechten Rand. Leider habe ich zur Zeit
jedoch recht viel um die Ohren, so dass sich die Fertigstellung diese Karte noch etwas hinziehen dürfte.
“Salve Legat!“
Corvus salutierte.
”Decius Germanicus Corvus von den Cohortes Praetoriae. Ich komme im Auftrag des Praefectus Praetorio Marcus Vinicius Hungaricus.
Es tut mir leid wenn ich hier so hereinplatze, doch ich muss eine dringliche und vertrauliche Angelegenheit mit Dir besprechen.“
Er blickte zum anwesenden Tribun hinüber.
“Unter vier Augen.“, fügte er hinzu.
“Das habe ich, doch sie sind ausschließlich für die Augen des Legaten bestimmt. Ich muss darauf bestehen ohne Verzögerung zu ihm gebracht zu werden.“
Ein Prätorianer kam an die Porta Praetoria des Feldlagers geritten.
“Salve! Decius Germanicus Corvus von den Cohortes Praetoriae erbittet Zutritt zum Lager und mit dringendem Auftrag zum Legaten vorgelassen zu werden.“
Corvus trat dazu.
"He, Fremder, steh auf und zeig der Dame wie ein echter Römer zu verbluten weiss; Aufrecht stehend, auch dem Tode nah, noch die Faust dem Feind entgegenballend! Dann ist der Kriegsgott Mars mit Dir!"
Missmutig blickte der Prätorianer auf den geschundenen Fremden.
Dann:
"Nagut, oder Du überlebst wider erwarten. Auch schön! In dem Fall:
Herzlich willkommen im Imperium Romanum, auch im Namen der Gens Germanica."
Corvus kam, sein Pferd am Zügel führend, an die Porta Praetoria. Er grüßte die Wache, stieg auf und ritt in südlicher Richtung davon.
Corvus kam zu Ganymeds Verschlag. Von dem alten Stallknecht war weit und breit nichts zu sehen, doch der Hengst sah gut gepflegt aus und der Prätorianer lächelte zufrieden. Er wies einen jungen Burschen an, dass Pferd zu satteln.
Als das erledigt war schnallte er selbst sein Reisebündel hinter dem Sattel fest und führte Ganymed hinaus zum Tor.
Corvus nahm die Befehle entgegen.
"Ja, Präfekt!"
Er salutierte und verließ das Officium.