Bei den letzten Worten Antons musste Corvus leise lächeln.
"Deine Worte höre ich wohl, doch wäre ich enttäuscht wenn dem wirklich so wäre."
Beiträge von Decius Germanicus Corvus
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Sachen gibts.
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"Ja, Präfekt. Natürlich."
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“Wenn mir eine persönlicher Vorschlag erlaubt ist:
Um die religiösen Elemente zu beruhigen wäre es vielleicht ein guter Gedanke, wenn der Imperator in seiner Funktion als Pontifex maximus eine Reinigungszeremonie für die Stadt anordnen, oder besser noch, selbst durchführen würde. Sollte man der Annahme folgen, die Götter zürnten Rom, wäre es ein Zeichen dafür, dass er sich mit den Göttern eins weiß und die Gegner nicht.“ -
Corvus trat ein und erstattete Bericht.
“Salve Präfekt!
Ich komme soeben vom Forum. Dort, wie überall in der Stadt hängen Anschläge des Verräters Laeca und das Volk schart sich um sie.
Hier, lies selbst.“Er rechte seinem Vorgesetzen ein abgerissenes Stück ägyptischen Papyrus.
An das römische Volk,hört mich an Bürger Roms!
Rom ist dabei unterzugehen und ihr wißt dies!
Der Senat, der Adel spottet über die Götter, spottet über unsere Vorfahren, spottet über das, was wir und unsere Vorfahren erreicht haben!
Jetzt frage ich Euch Bürger Roms: Wollt Ihr dabei zusehen oder wollt Ihr Euch dagegen wehren?
Ich habe mich entschieden: Ich will mich dagegen wehren! Ich will, daß der Name Roms reingewaschen wird! Ich will, daß der Imperator endlich seine Sünden bekennt, vor den Göttern, vor uns und vor ihm selbst.
Deshalb frage ich Euch Bürger Roms: Wollt Ihr das auch?
Wenn ja, dann erhebt Euch mit mir! Errettet Rom vor seiner Dekadenz, vor seiner Falschheit, und ja, vor seinem Imperator.
Laßt uns gemeinsam Rom erneuern! Laßt unsere Feinde wieder den Namen Roms furchteinflößend wirken! Laßt unsere Bürger wieder den Namen Roms anständig wirken!Erhebe Dich Volk von Rom und hilf mir dem Treiben ein Ende zu bereiten!
Appius Porcius Laeca
Imperator Caesar AugustusDer Speculator machte eine Pause, bis der Präfekt den Aufruf gelesen hatte. Dann fuhr er fort:
“Ich muss dir berichten, dass dieses Pamphlet für Aufsehen und Unruhe sorgt. Viele lesen es und disputieren darüber. Manch einer nimmt dies zum Anlass seine Treue zum Kaiser laut zu äußern. Aber einige nennen diese Rebellion, wie auch den Aufstand des Sertorius, die Folge des Zustandes, in dem sich Rom ihrer Meinung nach befindet.
Keiner, den ich hörte, wagte es offen seine Sympathien für Laeca zu äußern oder seinen Aufstand öffentlich gut zu heißen. Aber ich vernahm aufgeregte Reden davon, dass sich das Imperium in einem beklagenswerten Zustand befände und dass die alten Traditionen und Riten missachtet würden. Auch meinen einige wohl, dass man den Göttern zu wenig Ehrerbietung entgegen brächte und vermutet gar, sie seien erzürnt.Außerdem gibt es Gerüchte, Präfekt. Gerüchte, die davon sprechen, dass die Getreideversorgung aus Aegyptus unterbrochen sei und in Kürze das Brot in Rom knapp wird. Das gemeine Volk beginnt bereits bei der Aussicht darauf zu murren. Na, du kennst ja den Pöbel.“
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Bei der Wache vor der Tür.
"Speculator Corvus bittet darum zum Präfekten vorgelassen zu werden." -
So lange ich bei Wahlen zu höheren Ämtern bei einigen Kandidaten nur zwischen 'ja' und 'nein' wählen kann, dürfte von Bewerberstau wirklich noch nicht die Rede sein.
@ Aurelia: Einige kommen und bleiben, andere kommen und gehen bald wieder. So ist das nunmal, denn sowas wie das hier, kann einfach nicht jedem gefallen.
Ich frage mich nur, womit man mehr Interessanten abschreckt: In dem man IR immer komplizierter macht, im Bestreben, möglichst korrekt zu werden, oder in dem man an einigen Stellen eine falsche, aber spielbarere Lösung wählt. -
Zitat
Original von Lucius Tiberius Vibullius
So z.B. das die Religion der Römer alles bestimmende. Familie, Sitten, Bräuche, Leben, Gesetze, einfach alles.
Wenn ich dieses nicht weiß, wird immer etwas schieflaufen, denn die Religion ist das Fundament bildet, auf der alles fußt.
Habert es schon hier am Verständnis, simuliert man irgendwas, aber kein römisches Reich. Nicht mal ansatzweise.
Bitte entschuldige, aber diese theologie-zentrische Sichtweise des römischen Zeitalters ist nun wirklich Deine persönliche Auffassung. Wenn man sich mit dem Thema befasst, dann ist die Theologie gerade bei den Römern, meistens nur ein Teilaspekt und es gibt viele andere Dinge, die das Handeln der historischen Akteure beeinflusst zu haben scheint.
Würdest Du über das abendländische Mittelalter sprechen, könnte ich eher mit Deiner Sichtweise konform gehen.
Außerdem gibt es wohl kaum etwas schwierigeres für einen heute lebenden Menschen, als sich in eine religiös geleitete, historische Figur hinein zu denken.
Die Götter und die Verehrung der Götter sollen ihren Platz in IR haben und momentan kommen sie, dass mag sein, etwas zu kurz. Aber Dein Ansatz erscheint mir überzogen. -
Zitat
Original von Aurelia Deandra
(...) Also ich weiß nicht, wer hier nur Spaß haben will und sich weigert dazuzulernen, ist der dann wirklich richtig in einem historischen RPG?
Neinnein, wenn man hier mehr machen will als nur auf dem Forum rumzulungern und Wein zu saufen, dann kommt man kaum umhin was zu lernen, was ja auch ein schöner Nebeneffekt ist.
Aber man darf, wie ich finde, die Grenzen nicht zu hoch ansetzen. Für die Wahl zum Quaestor gibt es ja bereits eine Hürde, nämlich den Cursus Res Vulgares. Ist ja nicht so, als das jeder Neuling sofort in den Cursus Honorum einsteigen könnte.PS: Alleine um diesen Beitrag verstehen zu können, muss man sich ein wenig mit Rom und dem IR auseinandergesetzt haben.
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Vorab die Bemerkung: Vibullius mag für einige ja wie die, Entschuldigung, Pest am Arsch sein und er selbst findet seine Figur vielleicht auch nimmer so spaßig, ich selbst muss aber sagen: ich fühle mich durchaus gut unterhalten.
Mir ist aber auch klar, dass es so wohl auf Dauer nicht mehr weiter geht und sei es, weil der Spieler von Vibu die Lust an diesem Spiel verliert.
Was ich aber nicht akzeptieren kann, ist, wenn hier jetzt der Eindruck entsteht, IR sei in höchstem Maße unhistorisch. In den Möglichkeiten, die ein Foren-RPG bietet, empfinde ich IR als teilweise überraschend realistisch.
Natürlich muss man bei der Umsetzung immer Kompromisse machen, beispielsweise ja auch in der Anzahl der Ämter. So könnte man auch fragen, warum es nur 4 Quaestoren gibt und warum im Senat nicht mindestens 600 Senatoren sitzen. Klar, dass geht bei, keine Ahnung, 80 bis 90 Mitspielern nicht, wie auch manch anderes kaum umzusetzen ist.
Genau so muss man, denke ich, auch an anderen Stellen über manche Ungereimtheit hinwegsehen können. Ich selbst bin ein geschichtlich interessierter Laie mit einem angelesenen Halbwissen. So wird es vielen gehen und es gibt bestimmt auch einige Spieler, die noch deutlich weniger über das alte Rom wissen und trotzdem Spaß an der Sache haben und uns anderen auch viel Spaß bereiten.
Damit muss man, wie ich meine, auch leben können und man muss gewisse Ungereimtheiten akzeptieren können.Das bedeutet nicht, dass man nicht versuchen sollte IR weiter zu verbessern, noch historischer und atmosphärisch dichter zu machen. Aber bei all dem muss es spielbar bleiben und zwar auch ausdrücklich für weniger bewanderte Spieler.
Ansonsten wird das hier zum Treffpunkt einer Handvoll von Rom-Spezialisten, die im Regal hinter sich den Neuen Pauly und stapelweise weitere Fachliteratur stehen haben.
Wie gesagt: Authentizität ist wichtig, aber sie geht nicht über alles.Im Übrigen ist es ja nicht so, als dass das IR-System nicht schon dafür sorgen würde, dass sich Neulinge mit der Materie auseinandersetzen müssen, wenn sie was werden wollen. Es gibt Prüfungen und Übungen zu Hauf und speziell für das passive Wahlrecht und als Voraussetzung für die höheren Ämter muss man ja mindestens zwei Kurse auf der Schola erfolgreich bestehen.
Es ist häufig so, dass Leute, die ein großes Fachwissen haben und sich in einer Sache außerordentlich engagieren, nur ganz schwer akzeptieren können wenn ihre Vorstellungen, Hinweise und Vorschläge nicht oder nur teilweise durchdringen und dann sehr rasch das Gefühl haben, gegen eine Wand zu rennen. Ich habe das bei anderen Projekten bereits ähnlich erlebt und die Folge waren erst Querelen und schließlich der frustrierte, stufenweise Rückzug solcher Leute.
Ich wäre sehr traurig, wenn das in diesem Fall auch passieren würde. -
Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Hab' mich doch ganz gern mit Dir gezankt.
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Sowas! Und dabei steht im Impressum was von 1. Auflage Deutsche Erstveröffentlichung Februar 2005.
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Um diesen Thread mal nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und damit die Sachbücher nicht zu kurz kommen, ein Buch das ich in den Weihnachtsferien gelesen habe:
Tom Holland: Die Würfel sind Gefallen
Der Brite Tom Holland beschreibt in diesem Buch den Niedergang der römischen Republik, mithin als geradezu klassischer Geschichtsstoff. Er verfolgt dabei den ebenso klassischen, historischen Ansatz, Geschichte als die Geschichte der wesentlichen Protagonisten zu begreifen. Er beginnt bei Sulla und führt den Leser durch die nächsten, gut 100 Jahre bis hin zur Herrschaft des „ersten Bürgers“ Augustus und dessen Regentschaft.
Für jemanden wie mich, dem diese Zeit nicht mehr ganz neu ist, bleibt der Autor nach meinem Geschmack etwas zu sehr an der Oberfläche. Zudem zitiert er gerne klassische Aussprüche, was sich ja auch immer gut macht, für das, was der Autor aber ausdrücken möchte, leider viel zu häufig belanglos ist. Man kennt so was ja aus vielen gewichtig daherkommenden und aufgehübschten Vorträgen und ähnlichem.
Dennoch ist das Buch nicht wirklich schlecht, nein, für jemanden, der sich zum ersten Mal mit dieser Zeit auseinander setzt, ist es sicher eine durchaus gelungene, übersichtliche und auch nicht zu langatmige Beschreibung dieser Zeitperiode.Im Augenblick lese ich den bereits erwähnten 3. Teil der Scarrow´schen Adler-Reihe und ich muss knapp 50 Seiten vor dem Ende sagen: Der Teil ist noch besser als die beiden schon sehr guten Vorgänger. Extrem spannend und atmosphärisch dicht. Prima Buch!
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Die Ställe der Castra Praetoria bestanden aus einer Reihe relativ neuer, großzügiger Backsteinbauten. Hier standen neben mehreren Duzend Zugtieren die Pferde der Equites Singulares.
Als Corvus mit Ganymed an das Tor des Haupttraktes kam, fand er dort einen ältlichen Stallknecht vor, der faul an einer Wand gelehnt hockte und ihn missmutig musterte.“Salve, bist du hier verantwortlich?“
“Vielleicht.“, gab der Knecht mürrisch zurück.
”Dann habe ich hier VIELLEICHT ein Pferd das versorgt und untergebracht werden muss.“
“Kein Platz.“
”Dann schaff’ welchen.”
Langsam wurde er ungeduldig.“Wer sagt das?“
”ICH sage das!“ Corvus packte den Mann bei den Haaren und riss ihn auf die Beine. Der Kerl schrie schmerzerfüllt auf.
“Merke dir gut mein Gesicht und merke dir meinen Namen: Speculator Germanicus Corvus.“
Mit der anderen Hand griff er sein Opfer am Kragen und rammt ihn gegen die Ziegelmauer.
“Und wenn du jetzt nicht schleunigst in Fahrt kommst, dann reiße ich dir den Arsch bis zum Nacken auf und beschaue mir dein weiches Rückrad, Freundchen. Danach zeige ich es dem Präfekten, damit auch er sich an diesem Anblick ergötzen kann. Haben wir uns verstanden?““Ja Herr.“, presste der Knecht gequält hervor.
”Guuut. Dann spute dich, gib meinem Pferd Wasser und ordentlich zu fressen. Dann reibst du es sorgfältig ab, besorgst eine warme Pferdedecke und bringst es in eine gute, warme Box. Verstanden? He, hast du das verstanden?“
“Ja Herr, alles verstanden.“
”In Ordnung.”
Corvus ließ ihn los.Der alte Knecht schluckte trocken.
“Ach ja, nur für den Fall, dass es meinem Pferd nicht gut bei dir ergeht, dass ich sehe, wie du übel mit ihm umgehst, nicht ausreichend für Futter sorgst oder es ungepflegt wirkt, wenn ich nach ihm sehe…“
“K..k…keine Sorge, Herr, du wirst zufrieden sein.“, brachte der Eingeschüchterte stotternd heraus.
“Das will ich hoffen. …für dich hoffen!“
Er gab ihm die Zügel und der Knecht führte Ganymed eilig in den Stall. Corvus wandte sich um und lächelte. ‚Beherrscht die Beherrschung verlieren’ nannte er das und es hatte schon damals häufig funktioniert, als er noch Steuern für seinen Onkel eingetrieben hatte. Zufrieden ging er.
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[Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Bilder/Staelle.gif]DIE STÄLLE DER EQUITES SINGULARES
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Gute Besserung
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Hungi und maximal 35? Als ehemaliger Konsul? Kannste glaub ich mal ganz gepflegt vergessen!
Naja, jeder soll seine Figur so alt spielen wie er mag und es noch halbwegs realistisch erscheint. Mein Corvus ist vermutlich momentan auch noch jünger als ich ich selbst. Sollte er jedoch im Laufe der Zeit auf der Karriereleiter etwas aufsteigen, überholt der Knabe mich vermutlich.
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Corvus nickte. "Ich verstehe, Präfekt."
Dann salutierte er und verließ das Offizium seines neuen Befehlshabers.
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"Danke Präfekt. Ich werde ihnen Beine machen."
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"Sicher viele, in nächster Zeit.
Doch zuvorderst eine Fragen privater Natur, wenn es erlaubt ist.
Ich bin mit meinem eigenen Pferd nach Rom gekommen. Wird es mir gestattet sein, es in den Ställen der Equites singulares unterzustellen? Es bräuchte Wasser und etwas Hafer nach der langen Reise.“