Beiträge von Decius Germanicus Corvus

Mühevoll hoben sie den obligatorischen Graben aus. Es ging schlecht, denn der Untergrund war von Wurzeln durchsetzt, hart und steinig. Aber nach einiger Zeit war der Graben dann doch angemessen tief und die ausgehobene Erde zu einem Wall aufgehäuft.
Decius hielt inne: "Was, Tiberius, ist schon eine Plackerei bei der Legion. Aber ich sag' Dir eines; mir ist das Buddeln immer noch lieber als das stundenlange Marschieren."
Er grinste und wischte sich mit seinen erdigen Händen etwas Schweiß von der Stirn, dafür zierte sein Gesicht nun ein Streifen Lehmerde.
"Ob der Graben tief genug ist?"
Er beschloss ein wenig auszuruhen und zu warten, bis ein Offizier vorbei käme um ihn entweder zu rüffeln oder den Befehl zum Einschlagen der Palisaden zu geben.

Das kam wohl auf die Schreibrechte an, die man hatte. Leute mit Mod-Rechten in dem betreffenden Bereich, konnten wohl editieren ohne das man es sah. Zumindest habe ich das jetzt so verstanden.

"Tiberius! Ich sage Dir, sie sind so wund wie meine Füße. Aber zum Glück lenken mich meine schmerzenden Schultern von den brennenden Fußsolen ab."
Er ließ sich neben Scipio nieder.
"Hast Du eine Ahnung wie lange und wie weit die uns heute noch laufen lassen wollen? Von mir aus könnten wir schon jetzt das Lager für die Nacht aufschlagen."
Er streckte sich auf dem nackten Boden aus und lag da, wie ein müder Käfer auf dem Rücken. So, als käme er ohne fremde Hilfe nicht mehr auf die Beine.
"Nur ein halbes Stündlein Schlaf…", murmelte er.

Besagter Roman war übrigens der hier: Im Zeichen des Adlers
Der wirkt insgesamt schon recht akkurat recherchiert, aber ob er das in allen Teilen auch wirklich ist, vermag ich dann doch nicht zu beurteilen.

Ich habe etwas von Salutieren auch kürzlich in einem Roman gelesen, der zu Zeiten der römischen Invasion in Britannien spielt. Jedoch wurde da auch nie beschrieben, wie das genau aussehen soll. Etwa so, wie es im letzten Jahrhundert dann erst Mussolini und dann Hitler für sich vereinnahmt hat?

In besagtem Roman, wurden Offizieren im übrigen auch mit "Herr!" angesprochen. Doch in meiner Legion hier musste ich erfahren, dass derartiges dort nicht üblich ist.

60 Sesterzen

2 Sesterzen

"~ Bruder hol den Weinschlauch raus ~ ich hab so durst, ich trink in aus ~ Bruder heb den Becher an ~ und trinke wie ein ganzer Mann ~ heute woll’n wir zechen ~ und den Weingott rächen ~"

Nein, der Gesang wurde keinesfalls besser; gut das Decius mit Laufen beschäftigt war.
Endlich machten sie kurz Rast und er konnte die schwere Last für einige Zeit von den Schultern nehmen und die malträtierten Füße ausruhen lassen.

In der ersten Marschstunde kamen sie gut voran und Decius fühlte sich noch frisch und gut bei Kräften. Seine Zuversicht wuchs.
In der zweiten Marschstunde bemerkte er ein leichtes Pochen an den Fersen und er musste das Marschgepäck mehrfach umlagern, weil die Schultern leicht zu schmerzen begannen. Seine Zuversicht sank wieder.
In der dritten Marschstunde wuchs sich das Pochen an den Füßen zu Schmerzen aus, die Waden begannen zu zwicken und das Gepäck zerrte unbarmherzig an den Schultern.
Trotz des kalten Wetters wurde ihm langsam heiß und er öffnete seinen Kragen, um mehr Luft zu bekommen. Ein paar Schlucke Wasser aus seinem Schlauch brachten Linderung, doch keine Erlösung. Langsam merkte er immer mehr, dass dieser Übungsmarsch in der Tat kein Vergnügungsausflug war, doch er riss sich zusammen. “Du willst Legionär sein? Dann marschier auch, beim Pluto!“, schimpfte er sich selbst mit gedämpfter Stimme. Ein alt gedienter Veteran an seiner Seite grinste ihn breit an, als er den Fluch vernahm und begann dann, scheinbar entspannt und wohlgemut, ein kleines Lied zu summen.

“~ Oh… Mädchen aus Lutetia, die liebt’ ich sehr ~ doch das war klar ~ sie war ne kleine Dirne und bot mir oft die Stirne ~ aber war sie auch noch so barsch, ich mochte ihren kleinen Arsch ~ drum singe ich noch heut’ so gern ~ ach währ Lutetia doch nicht so fern! ~“

Der Mann hatte eine Furcht erregende Stimme, bei der so manche vestalische Jungfrau in Ohnmacht gefallen wäre. Er sang ohne jedes Gefühl für Melodie, wenn dieses Lied überhaupt eine hatte. Decius verzog schmerzerfüllt das Gesicht und brummte: “Bravo, lass dich in den kaiserlichen Palast befördern. Dort suchen sie immer begnadete Sänger.“
Ächzend ging es weiter.

Aus der Zuschauermenge war unwilliges Füße scharren und protestierendes Husten zu vernehmen. *scharr* *hüstel*

Langsam sammelte sich die Marschkolonne. Decius fiel auf, das einige der marschbereiten Soldaten nicht bei der Sache zu sein schienen. Mindestens einer hatte für jeden sichtbar äußerst schlechte Laune und machte sich kaum die Mühe, dies zu verbergen.
Nun sollte es ja kein Vergnügungsausflug werden, auch wenn einige der schon Anwesenden, noch vertraulich miteinander schwatzten, und darum hoffte Decius, dass sich die latente Missstimmung nicht im Verlauf des Marsches auf die gesamte Truppe ausdehnen würde.
Er überprüfte noch einmal den Sitz seiner Militärstiefel. Die mit Nägeln versehene Sohle war sauber, die Schnürung in Ordnung. Nun hoffte er nur noch, dass er sie in den vergangenen Wochen ausreichend eingelaufen und die neuralgischen Stellen gut genug gepolstert hatte. Tagelang blutige Füße waren jetzt das Letzte auf das er Lust hatte.
Er rieb sich die Hände. Es war kalt. Hoffentlich ging es bald los.

Decius Kopfhaut kribbelte vor Scham.
"Ja, Zenturio, wenn Du meinst. Ich werde es künftig beherzigen."

Catilina? Ich freue mich bereits auf Deine Verschwörung. Willkommen im Imperium Romanum.

"Probatus Decius Germanicus Corvus meldet sich zum Übungsmarsch, Herr!"

"Deine Karriere spricht für sich, Avarus. Deine Erfahrungen und Deine Stellung lassen Dich sicher nicht nur als geeigneten Kandidaten für dieses Amt erscheinen, nein, sie legen Deine Wahl zum Princeps geradezu nahe."
Zur Curia gewandt: "Ich unterstütze die Bewerbung des Madicus Germanicus Avarus, denn ich glaube, dass er von uns derjenige ist, der dieses Amt am idealsten auszufüllen vermag."

Ein verkrüppelter Koch mit Krätze und dann noch ein degenerierter Perser? Laßt ihn laufen, empfehle ich. Den durch zu füttern kostet doch mehr, als dass er irgendwem Nutzen bringt.
Aber, achne, dass würde ja die öffentliche Ordnung untergraben.

Decius besuchte zum ersten Mal die Thermae Iuliani. Zuerst begab er sich in das Apodyterium und entledigte sich seiner Kleidung. Dann ging er zum Tepidarium, dem Warmwasserbecken, und glitt in das erfrischende Nass. Nach einiger Zeit wechselte er in das Caldarium. Darauf, auf das heisse Wasser dieses Beckens, hatte er sich am meisten gefreut. Endlich die germanische Kälte aus den Knochen vertreibend, döste er zufrieden vor sich hin.
"Ahhh, herrlich, dass habe ich gebraucht.", seuftzte er.

Decius hatte natürlich keine Fragen mehr, dass Wort "frei" klang viel zu gut, um den Unterricht unnötig zu verlängern. Er freute sich schon auf einen entspanenden Besuch der Thermen.
"Ich danke Dir für die Unterweisung, Herr!"

Ich würde mich auch noch gerne kurzfristig für diesen Kurs einschreiben.