Beiträge von Decius Germanicus Corvus


    Der Praefectus Aegypti hörte aufmerksam zu.
    “Ein Archiv? Ach ja, sicher sehr nützlich. Ich glaube, einer der ehemaligen Schreiber hat es irgendwann einmal angelegt. Wie hieß der noch... war es nun Kassandros? Oder Theodoros? Mmh... auf jeden Fall war es ein Grieche, ja, bestimmt. Sehr ordentliche Bürokraten, diese Griechen, wenn sie nicht anfangen zu spinnen.“
    Germanicus Corvus schüttelte den Kopf, als wäre es eine erstaunliche Tatsache, dass dieses Volk viele Spinner hervorbrachte, und zwar eine, die ihm erst jetzt aufgefallen war.
    “Ähm... ja, wie dem auch sei... Gute Idee, dass mit dem Archiv. Mach das ruhig. So viel Korrespondenz ist es vermutlich gar nicht.“


    Er blies die Backen auf.


    “Das mit den Audienzen halte ich für übertrieben. Das hier ist zwar Alexandria und Basileia, aber es ist nicht Rom und der Palatin, und ich bin nicht der Imperator Caesar Augustus. Außerdem würde man mir vorwerfen, dass ich mich vom alexandrinischen Volk entferne. So viele sind es doch auch gar nicht, die zu mir wollen.“

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Er selbst wußte daß der Feldzug nicht optimal gelaufen war, immerhin war er dabei gewesen:"Tja nun, da waren uns die Götter scheinbar nicht sonderlich gewogen. Mit dem Kaiser starb auch der Feldzug und sein Nachfolger scheint es nicht für nötig zu erachten, diesen Fortzusetzen." Ob er dies für sinnvoll oder nicht hielt sprach er nicht an:"Wie dem auch sei, wir sollten die Parther nicht unterschätzen. Selbst wenn sie nie nach Alexandria kommen, ist das Manöver für unsere Legionen eine unschätzbare Übung im Stadtkampf. Was in einer Stadt,wo regelmäßig Aufstände losbrechen können, sicherlich nicht falsch ist."


    Corvus kniff die Augenbrauen zusammen.
    “Ich halte davon gar nichts!“, erregte er sich, stand ruckartig auf und schritt an ein Fenster. Den Blick hinaus auf die Stadt gerichtet, sprach er weiter:
    “Die Fertigkeiten erlernen die Soldaten auf dem Exerzierplatz. Die Disziplin beim Marschieren und die Ordnungsliebe bei regelmäßigen Musterungen. Aber den wirklichen Kampf kann man nicht üben! Das Ringen um Leben und Tod, Aug in Aug mit einem unerbittlichen Feind, die Erfahrung, mit eigenen Händen einen Mann zu töten, durch Haut und Fleisch zu schneiden und zu spüren, wie dem Anderen das Leben aus dem Körper schwindet, wie er schwächer wird und...
    ...ähm...
    ...also...
    ...auf jeden Fall; Kampferfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Solche 'Manöver' sind... naja...
    ...und dann auch noch mitten in Alexandria? Kannst du mir sagen, wie du da einen Menschenauflauf und einen Aufruhr verhindern willst?“

    Inzwischen sah er dem Praefectus Legionis wieder fest in die Augen.

    “Nun ja, er ist jetzt der Kommandeur. Ich habe meinen Centurionen und Tribunen immer recht freie Hand gelassen und mich auf ihr Urteil verlassen. Aber nicht jeder hält die Zügel so locker. Ich habe mir meine Sporen bei der II. Legion in Germanien verdient, er bei der I. Der Führungsstil ist nun einmal von Legion zu Legion verschieden, doch keiner von uns kann die Prägung ablegen, die er in seinen ersten Jahren bei der Armee erfährt. Ist es nicht so?
    Aber... ich rede zu viel...
    Wolltest du nur deinen Patron besuchen, oder hast du noch einen Grund mehr, weshalb du den Weg von Nikopolis hierher auf dich genommen hast?“

    Zitat

    Original von Faustus Tiberius Dolabella
    Warum die Stadtwache Marcus Tiberius Magnus heißen muss. Die Tiberier sind hier patrizisch und der Name ist etwas besonderes. Gruppen-IDs können auch Marcus Alfredius oder Publius Neumanius heißen, oder?


    Nein, dass können sie nicht. Bei der Namenswahl gelten für Gruppen-IDs keine grundsätzlich anderen Regeln als bei neu angemeldeten Spieler-IDs.


    Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber der Name Tiberius ist mit Blick auf die Historie als nomen gentile wohl vor allem besonders falsch.
    Ebenso wie z. B. Germanicus.
    Aber das gehört nun einmal zu den Irrtümern des jungen IR, die auch irgendwo seine Geschichte ausmachen.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Nun Statthalter man muß für alle Eventuallitäten vorbereitet sein, dazu gibt es ja die Manöver. Davon abgesehen gelingt es uns ja auch regelmäßig recht tief in ihr Gebiet vorzudringen, also warum sollte es andersrum anders sein?
    Was die Unruhe angeht: Dann müssen wir eben den Leuten klar machen, daß es nur zu ihrem besten ist. Zumal sich da ganze ja hauptsächlich an den Mauern abspielen wird und nicht mitten in der Stadt.""


    “Wenn es nur so wäre. Was ich gehört habe, hat unsere Armee gerade einmal die Osroene durchquert, nur um dabei einen unfähigen parthischen Statthalter zu schlagen, einen Kaiser zu verlieren, und dann ziemlich überstürtzt und unverrichteter Dinge wieder zurück zu kommen.“, brummte Corvus. Er verbuchte den Feldzug des vergangenen Jahres augenscheinlich als Fehlschlag.
    Aber das auch so offen zu sagen, zumal gegenüber einem Mann den er bisher kaum kannte, dass war doch schon ein wenig unvorsichtig.

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    Scipio war noch nicht lange Magister Officiorum, doch er hatte sich einige Gedanken gemacht die er nun auch mit dem Praefectus besprechen wollte. Deshalb kam er zu dessen Officium und klopfte kurz an und trat dann ein:


    "Salve Praefectus. Ich hätte da ein paar Vorschläge die ich gerne mit dir Besprechen würde wenn du kurz Zeit für mich hast."


    “Natürlich! Ich befürworte es sehr, wenn meine Untergebenen kluge Ideen haben und aus eigenem Antrieb heraus Vorschläge machen. Setz' dich und erzähle!“

    “Die Parther? Ist ein Angriff der Parther hier in Aegyptus nicht ein bisschen weit her geholt? Oroes' Reich ist weit weg und darüber sollten wir froh sein.
    Und wie stellst du dir das vor? Ein Manöver, mitten in der Stadt? Das wird die Bevölkerung in Aufruhr und Unruhe versetzen.“


    Der Praefectus Alexandriae et Aegypti schaute skeptisch.

    Diese Frage habe ich mir kürzlich auch schon gestellt, und dann auch anderen. Aber bisher hat er SimOn wohl noch keines. Es hat sich bisher einfach noch niemand getraut, eigenmächtig das Grab des großen Mannes irgendwo hinzustellen.
    Das muss sich fraglos ändern und wird es auf die eine oder andere Art auch, nicht zuletzt damit das Grabmal dann bei ihm im Tabularium eingetragen werden kann.
    Wenn wir davon ausgehen, dass es damals so geschehen ist, wie es im Senat besprochen wurde, dann müssten seine Asche im Familiengrab der Ulpier beigesetzt worden sein. Wenn ich mich nicht irre, dann gibt es das bisher aber eben noch nicht. Allerdings könnte der von euch geplante Besuch am Grabmal ein guter Anlass sein, dass es sich jetzt als eigener Thread SimOn manifestiert. Und ich persönlich finde, niemand wäre berufener als Dein Patron, einen solchen Thread anzulegen und das Grab vielleicht sogar im ersten Beitrag ein bisschen auszugestalten.

    Erst als sie eine leise Bemerkung machte erregte die Ehefrau des Praefectus Legionis wirklich Corvus' Aufmerksamkeit. Und diesmal versagte seine Selbstbeherrschung. Die Neutralität seines Gesichtsausdrucks schwand. Was er sah, war eine dunkelhaarige Schönheit mit keckem Blick und einer Zartheit, die ganz das Gegenteil davon zu sein schien. Nur mit Mühe konnte er seinen Blick wieder von ihr lösen.
    Ohje, dass würde noch Ärger geben...


    “Ähmm... Oh, ich bin sehr froh darum... also... das unser Gastgeber unser zwangloses Beisammensein ermöglicht hat.“, sagte er und ärgerte sich im nächsten Augenblick über den Unsinn, den er von sich gegeben hatte.

    “Er ist also dein Klient?
    Najaaa... kein schlechter Mann, dieser Prudenius. Mein alter Magister Officiorum war faul, unzuverlässig und ich fürchte, ein Dieb war er auch.“


    Germanicus Corvus zögerte. Es war natürlich ein erstaunlicher Zufall, dass der Praefectus Legionis ihn um genau das bat, was er eben erste von sich aus entschieden hatte. Aber Corvus war so geistesgegenwärtig, ihm das nicht auf die Nase zu binden. Wozu die Bitte um einen Gefallen ausschlagen, wenn sie später einmal noch sehr nützlich sein konnte?


    “Ja... vorstellen könnte ich mir das schon.“, meinte er deshalb wage, um sich noch ein wenig bitten zu lassen.

    Phthia, bzw. Phytien ist auch eine bei Homer erwähnte Landschaft im Süden Thessaliens. Das ist die Heimat von Achill und seiner Myrmidonen.
    Aber zu Pythien, also mit th statt Ph, kann ich auch nichts erhellendes absondern. Vielleicht ein Schreibfehler?


    ...der "leicht untersetzte Patrizier" hegt doch wohl keine Eroberungspläne, weil er sich mit solchen Ehrennamen auseinandersetzt? 8o

    “Salve!“, grüßte Germanicus Corvus freundlich zurück. Schon wieder so ein hübsches 'Ding' aus iuni'schem Stall! =)
    Schnell bemühte er sich um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck. Ein besorgter Seitenblick galt seiner Gattin, der Eifersüchtigen. :(

    Germanicus Corvus presste die Kiefer zusammen und atmete hörbar aus.


    “Es ist nicht so, als würde ich diese Gefahr nicht sehen, Praefectus Legionis.“, antwortete er dann ernst.
    “Wir dürfen den Einheimischen niemals erlauben, eine eigene Armee aufzustellen. Diese Leute sind keine Römer und ich weiß sehr wohl, dass viele von ihnen unsere Anwesenheit nur erdulden, aber nicht erkennen wollen, dass sie gut, richtig und ohne Alternative ist. Es gibt auch überhaupt keinen Zweifel daran, dass es zum Auftrag der in Nikopolis stationierten Legionen gehört, in Alexandria für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Aber auch wenn wir das Recht, die Vernunft und die Berufung auf unserer Seite haben, kann eine zu starke Präsenz römischer Soldaten innerhalb der Stadtmauern zu Unruhe führen und die Skepsis der einfachen Leute gegen uns schüren. Darum halte ich eine begrenzte einheimische Stadtwache für akzeptabel, die sich diese Aufgaben mit unseren Männern teilt. Und Alexandria ist eine große Stadt. 500 Mann sind gemessen daran nicht sehr viel. Zumindest nicht zu viel, meiner Meinung nach. Außerdem habe ich mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass diese Männer nur leicht bewaffnet sein dürfen. Sie sollen polizeiliche Aufgaben wahrnehmen, aber keinen relevanten militärischen Wert besitzen.“

    ”Salvete!”, grüßte Germanicus Corvus die anderen Gäste. ”Valeria Amatia, es ist mir eine Freude. Terentius Cyprianus, schön dich wieder zu sehen.“
    Einen Becher in der Hand folgte er der Aufforderung ihres Gastgebers und nahm platz.