Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    “Du bist mir von meinen Scribae schon jetzt der wichtigste und vertrauteste. Viel würde sich also gar nicht an deinen Aufgaben ändern. Aber du könntest den anderen Schreibern befehlen, weil du Vorsteher der Regia wärst. Außerdem gibt es viel mehr Geld. 400 Sesterzen die Woche.
    Überlege es dir und sag' mir dann, wofür du dich entschieden hast.


    Und nun lass den Legatus Legionis zu mir herein. Einen solchen Mann lässt man nicht warten.“

    “Ach ja, bevor ich es vergesse, hier ist noch die Reinschrift eines Briefes der nach Rom gehen muss. Er ist bereits unterzeichnet und versiegelt. Bitte kümmere dich darum.“


    Der Präfekt schob die in einem ledernen Futteral steckende Schriftrolle über die Tischplatte:



    An den Procurator a libellis
    Tiberius Prudentius Balbus
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Tiberius Prudentius Balbus!


    Während meiner Zeit als Praefectus Legionis der XXII. Legion Deiotariana diente unter meinem Kommando der Tribunus Angusticlavius Lucius Iunius Silanus. Er hat erst vor kurzem das Examen Tertium an der Academia Militaris Ulpia Divina abgelegt und ist ein Klient des ehemaligen Legatus Legionis Decimus Livianus. Unter meinem Kommando hat sich Iunius Silanus als umsichtiger Offizier erwiesen. Er fiel durch keinerlei Verfehlungen auf, sondern nur durch verlässliches Handeln, wie man es über einen römischen Offizier nicht besser sagen kann. Seine militärische Befähigung und seine Führungsqualitäten stehen außer frage.
    Tribunus Angusticlavius Iunius Silanus hegt nun aber den Wunsch, in die italische Heimat zurückkehren zu dürfen. Er möchte Rom künftig in seinem Zentrum dienen, vorzugsweise bei den Cohortes Praetoriae. Ich übermittle hiermit sein Versetzungsgesuch und unterstütze es.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLVIII A.U.C.

    (28.11.2008/105 n.Chr.)



    “Also, was sagst du? Wirst du mein Angebot annehmen?“

    Germanicus Corvus musste bei den Worten seines vorwitzigen Scribas schmunzeln.
    “Ja wirklich, da hast du recht. Diese Tiere sind eine seltsame Laune der Götter und ihr Geruch ist nicht der von Rosenöl. Was sie damit will? Ihr Herren im Himmel, um Ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Aber sind wir Männer nicht dazu verdammt die Wünsche der Frauen zu erfüllen, auch wenn sie uns oft unverständlich und absurd erscheinen?“


    Er nahm das übrig gebliebene Geld, öffnete eine Schatulle, die auf seinem Tisch stand, und legte es hinein. Dann stockte er kurz und nahm wieder ein paar Münzen heraus.


    “Hier, für dich, ich bin sehr zufrieden. Sag, würde es dir vielleicht gefallen Magister Officiorum zu werden?“

    Wobei der Gedanke, die bei uns herrschende Diskrepanz zwischen Zeitjahr und Amtsjahr zu beenden durchaus etwas für sich hat. Das verwirrt ja doch etwas.
    Wenn wir ganz realistisch wären, dann müsste es bei uns aber sowieso nicht nur ganzjährige Konsuln geben, sondern auch Suffektkonsuln, die nur für einige Monate amtieren.
    Dummerweise galt das aber wohl nur für die Konsuln und nicht für die anderen Magistrate des Cursus Honorum. Zumindest ist mir davon nichts bekannt.


    Für unser Spiel ist eine vorgeschriebene Amtszeit von 12 Real-Monaten aus meiner Sicht auch vollkommen indiskutabel. Ich finde die vorgeschlagenen 4 Monate schon ziemlich lang. Wenn es die geben soll, dann wäre ich zumindest dafür, die vorgeschriebenen Pausen zwischen den Ämtern abzuschaffen. Aber die stehen SimOn in einem Gesetz und das wäre deshalb eine Frage die SimOn entschieden werden müsste.
    Was wir keinesfalls auseinander driften lassen sollten sind die Amtszeiten des CH und die anderer Ämter. Wenn also die Amtszeiten des CH verlängert werden, dann muss das meiner Meinung nach z. B. auch für die der städtischen Magistrate gelten.

    “Das ist kein Problem. Ein einmal erworbenes Wohnrecht im Königsviertel ist nicht mehr zwingend an eine bestimmte Person gebunden. Es kann ja sogar vererbt werden. Darüber musst du dir also keine Sorgen machen. Deine Verwandten können hier wohnen bleiben, auch wenn du selbst nach Rom zurückkehren solltest.“

    Zusammen mit seiner manchmal recht unkonventionellen Ehefrau Germanica Aelia, kam der Praefectus Alexandriae et Aegypti Germanicus Corvus zum Haus der Iunier.
    Natürlich gingen sie nicht zu Fuß, obwohl es vom Palast des Statthalters bis hierher nur ein kurzer Weg war. Den hätte man auch problemlos und in kurzer Zeit auf leichten Sohlen bewältigen können. Aber Germanicus Corvus war der Ansicht, dass sein Rang es ihm hier in Alexandria nicht erlaubte, sich ganz gewöhnlich und bescheiden fortzubewegen. Es musste deshalb eine Sänfte sein und zwar ein wahrer Trumm von Sänfte, getragen von zwölf dunkelhäutigen und nur spärlich bekleideten Nubiern. Mann hätte den Präfekten auch für einen Angeber halten können. Oder man bewunderte sein Gespür für die Notwendigkeit des Repräsentierens römischer Dominanz.


    Wie dem auch sei – diese Sänfte hielt also vor der Porta der Domus Iunia. Die Nubier stellten ihre schwere Last ab und einer von ihnen trat an die Tür, wo er anklopfte.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    "So ist es Praefectus! Nun sollte ich wohl die neuen Möglichkeiten überdenken, die sich mir damit auftun. Der neue Praefectus Legionis hat mich bereits auf einen möglichen Wechsel angesprochen.


    Um ehrlich zu sein habe ich mich in Rom wieder sehr wohl gefühlt und mir bereits einige Gedanken darüber gemacht wieder zurück in die Hauptstadt zu gehen. Eventuell als Tribun zu den Cohortes Praetoriae oder an den Kaiserhof, sofern ein Posten frei wäre. Ich wollte dich fragen, ob du für mich beim Kaiser um eine solche Versetzung ansuchen und mich empfehlen kannst."


    “Es zieht dich also zurück, ja, und du möchtest gerne zur Garde? Ein durchaus ambitioniertes Ziel. Aber ein lohnenswertes, kein Zweifel.
    Was ich tun kann, ist ein Empfehlungsschreiben nach Rom zu senden und darin auch deinen Wunsch erwähnen. Ob man dem entspricht“
    , Germanicus Corvus zuckte demonstrativ mit den Schultern: “darüber kann man vorher immer nur spekulieren. Weiß Terentius Cyprianus, dass du die XXII. gerne verlassen möchtest? Ich möchte ihn mit meinem Brief nicht hintergehen. Denn schließlich ist er jetzt dein Praefectus Legionis.“

    Zitat

    Original von Cleonymus
    Cleonymus verneigte sich demütig ...


    "Ich danke dir vielmals Praefectus! Ich werde solange ich dieses Amt bekleide selbst dafür sorge tragen das jeder meiner Männer weiß wem sie ihre warmen Mahlzeiten zu verdanken haben!"


    Cleonymus machte ein zuversichtliches Gesicht und wartete noch ob der Praefectus noch weitere Anliegen hatte oder ihn entlies ...


    “Also sind wir uns einig.“, sagte Germanicus Corvus und erhob sich, um den Strategos zu verabschieden. Er war bekanntlich kein Mann, der Gespräche durch Plaudereien unnötig in die Länge zog.