Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    “Na, dass sind so...“, der Präfekt machte eine ausladende Geste, die nicht ganz zu der Würde seines Amtes passen wollte: “...große Tiere. Grau, fett und mit einem riesigen Maul. Ziemlich hässlich. Ich habe wirklich keine Ahnung was sie damit will. Aber sie will eines und ich stehe im Wort.“
    Er machte erneut eine Geste, diesmal jedoch so, als würde er sich einer göttlichen Macht ergeben.
    “Du bekommst Geld* und musst dafür nach Memphis reisen. Dort findest du einen Mann namens Thukydides. Der handelt mit wilden Tieren und kann eines beschaffen. Das soll er machen und auch für den Transport nach Alexandria sorgen. Ich kann nicht schon wieder meine Männer von der XXII. dafür abstellen. Du reist hin und regelst das für mich. Es soll nicht zu deinem Schaden sein.“




    Sim-Off:

    * Aber nur zum Schein und kein WiSim-Geld, weil der Verkäufer ein NSC ist. ;)

    “Du wirst sie schon mögen.“, sagte Corvus und damit wollte er die unangenehme Angelegenheit scheinbar abschließen, denn er fügte hinzu: “Wir sehen uns beim Essen.“
    Sprach's, und verließ innerlich leicht ramponiert die Gemächer seiner Frau.


    Aber vermutlich würde ihn diese Sache wieder einholen, doch dass ignorierte er in diesem Augenblick lieber.

    “Na hör mal, ich bin doch die ganze Zeit hier! Du hast doch nun wirklich keinen Grund... also... und wieso? Dieser Balbus ist doch in Rom! Ähm... Also, was ist das für eine Sache, die da hinter meinem Rücken läuft, mmh?“


    Vermutlich kam Corvus die Angelegenheit auch deshalb so 'hispanisch' vor, weil er selbst kein besonders großer Briefeschreiber war und sich nicht vorstellen konnte, dass Menschen aus persönlichem Interesse heraus auf weite Entfernung schriftlich Kontakt miteinander hielten. Wenn er schrieb, dann gab es dafür gewöhnlich einen konkreten und meist dienstlichen Anlass.

    Ich muss um ein wenig Nachsicht bitten, denn ich verreise für etwa zwei Wochen.
    Zwar werde ich mich bemühen trotzdem regelmäßig ins Internet und damit ins IR zu kommen, aber es wird seltener sein. Darum können sich meine Antworten manchmal etwas verzögern. Auch werde ich hier nicht ganz so viel Zeit wie üblich verbringen. Wenn es also Dinge gibt, die mit meinen IDs zu tun haben aber bis Anfang September warten können, dann bitte ich euch, sie bis dahin zu verschieben, damit ich mich schwerpunktmäßig um das Unaufschiebbare konzentrieren kann. Danke.

    Doch so weit kam es gar nicht, denn unvermittelt wechselte Corvus das Thema.
    “Ein treuer Freund? Woher kennst du diesen Prudentius überhaupt und warum weiß ich davon nichts? Was ist das für eine Geschichte?“
    Er klang ein wenig eifersüchtig.

    “Z-e-b-r-a? Was ist ein… Zeb… ra?“
    Corvus war zoologisch nicht besonders bewandert.
    “Außerdem ist es nicht gerade originell schon wieder ein Tier zu verschenken. Und überhaupt, so gut kenne ich diesen Prudentius Balbus gar nicht!“

    Corvus machte ein Gesicht, also ob schon die Vorstellung absurd wäre, er könne mit einer der jungen Damen einmal alleine sein.
    “Ach, die interessieren mich doch überhaupt nicht.“, sagte er und versuchte dabei besonders arglos und desinteressiert zu klingen.

    “Ach nein.“, log Germanicus Corvus. “Ich diene Rom dort, wo der Kaiser mich hin schickt. Es hat ihm gefallen, mir diese Provinz anzuvertrauen. Das ist ein große Ehre und ich bin zufrieden. Aber wenn er morgen andere Aufgaben für mich hat, dann werde ich sie erfüllen, wie es sich für einen getreuen Soldaten gehört.“
    So viel Selbstlosigkeit war natürlich geheuchelt. Selbstverständlich hatte Corvus schon häufiger darüber nachgedacht, wohin ihn seine Karriere noch führen könnte und was zu tun war, um sie weiter zu befördern. Das Problem war nur: Höher konnte er gar nicht mehr aufsteigen. Das Amt des Praefectus Aegypti war nach den üblichen Vorstellungen bereits die Krönung einer ritterlichen Karriere.

    Corvus verfluchte insgeheim alle Frauen der Welt als launische und zänkische Kreaturen und insbesondere seine eigene, die ohne Frage das launischste und zänkischste Exemplar war.


    Aber er fügte sich seinem unentrinnbarem Schicksal.


    “Also gut.“, gab er sich geschlagen. “Ich habe einen neuen Scriba. Der soll sich darum kümmern. Ich werde es ihm sagen. Und: Er ist Römer! Sein Name ist Prudentius Scipio. Bist du jetzt zufrieden?“

    Aelias Worte klangen wie eine Drohung. Aber Corvus überging das.
    “Also ist es abgemacht.“, sagte er in der Art, wie große Männer – und dafür hielt er sich insgeheim irgendwie und aus unerklärlichen Gründen – schon immer Widerworte übergangen hatten, wenn sie ihnen nicht ins Konzept passten.


    “Dann machen wir das so. Sie werden bestimmt bald bei dir vorstellig werden.“
    Gesprochen wie ein Scipio Africanus, ja, ja. :rolleyes:

    “Nein. Ich danke dir, und natürlich auch den anderen Amtsträgern, für euren Besuch. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Immobiliensuche.“


    Es war ein besonders heißer aegyptischer Sommertag und der Präfekt hatte offensichtlich das Bedürfnis, nicht länger als nötig in der Aula Regia verweilen zu müssen. Also erhob er sich, verabschiedete den Gymnasiarchos mit ein paar knappen, aber durchaus freundlichen Worten und beendete die Audienz dann endgültig.

    Germanicus Corvus musste da nicht lange überlegen. Er nickte und sagte: “Natürlich, dass ist gar keine Frage. Nach dem 'Erlass über das Niederlassungsrecht in Basileia' steht dir als Gymnasiarchos Alexandrinos das Vorrecht zu, dich in Basileia nieder zu lassen. Und auch die sonst fällige Grundsteuer ist dir wegen deines Amtes erlassen. Nur das Haus, dass musst du dir selbst suchen.“

    “Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber wir sind hier in Alexandria. Es wimmelt hier nur so von Griechen und mehr als die Hälfte meiner Untergebenen sind Griechen oder Macedonier, die sich zumindest für so etwas wie Griechen halten.“, giftete Corvus zurück.
    “Eine Woche, eine Woche, als ob man so ein Vieh einfach so auf dem Markt kaufen könnte!“ :motz: