Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Er überlegte kurz und ihm fiel nichts ein was dagegen sprechen würde. Platz war im Palast mehr als reichlich vorhanden.
    “Ja, natürlich können sie das und sind herzlich willkommen. Es wird dich ganz bestimmt aufheitern.“

    Germanicus Corvus war ein alter Militär und hatte sich deshalb eine rasch zupackende Art angewöhnt. Also antwortete er kurzentschlossen:
    “Die Organisation überlasse ich gerne den Würdenträgern der Stadt. Der Großteil der Veranstaltung dürfte sich ohnehin im Theatron abspielen, denke ich. Wir sollten dort am Beginn des Tages Apollon opfern und um gute Vorzeichen bitten. Dann sollte es Theateraufführungen geben, am besten mit Stücken die dem Gott schmeicheln. Dazu müssen Theaterleute angeheuert werden. Gute Schauspieler und keine, die den Gott oder das alexandrinische Publikum mit ihrem schlechten Spiel beleidigen, versteht sich. Wegen der Kosten wird euch mein Schreiber Lyros weiter helfen.
    Habe ich etwas vergessen?“

    “Duccia Venusia? Ja, ich kenne sie. Ich war gerade Praefectus Castrorum der II. geworden, als sie Comes wurde und ich hatte damals mit ihr zu tun. Und Primus Decimus Magnus kenne ich natürlich auch. Er war doch lange Zeit Praefectus Alae der II. Ala in Confluentes. Ein guter Mann, dieser Magnus.
    Sie wollen uns besuchen kommen? Aber sie kommen doch bestimmt nicht nur wegen uns?!“

    Er zuckte mit den Schultern. “Ich habe keine Ahnung. Wer kommt denn?“
    Da mussten sich ja großartige Gäste angemeldet haben, wenn Aelia so aus dem Häuschen war. Aber er ahnte, dass er ihre unvoreingenommene Begeisterung nicht teilen würde.

    Er kam.


    “Tolle Neuigkeiten?“


    Was konnte das wohl sein?


    “Was denn für Neuigkeiten? Hat der Kaiser die Parther besiegt und ist der elende Ziegentreiber Oroes vor ihm in den Staub gesunken?“, fragte er hoffnungsfroh.
    Corvus war schon immer jemand gewesen, der in großen Maßstäben dachte. Zumindest glaubte er das selbst von sich.

    “Ein Opfer? Ja, meinst du?“
    Corvus war kein besonders religiöser Mensch, aber er war sich der öffentlichen Wirkung plakativ gezeigter Religiosität durchaus bewusst.
    “Vielleicht ist das wirklich ein guter Gedanke. Es sollte natürlich in angemessenem Rahmen geschehen. Welcher Festtag steht denn als nächster im Kalender?“
    Er sah zu Lyros, der so etwas gefälligst wissen sollte.

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    Mal wieder kam ein Miles der in Nikopolis stationierten Legion in die Postannahmestelle des Cursus Publicus.
    “Die Götter zum Gruße!“, grüßte er gut gelaunt. “Einen Brief des Praefectus Legions habe ich hier. Der soll nach Rom.“
    Der Miles legte das Schreiben und zehn Sesterzen auf den Tisch.



    An den
    Procurator ab epistulis
    Kanzlei
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve!
    Ich danke Dir für Dein Schreiben, mit dem Du mich über das Versetzungsgesuch des Eques
    Lucius Iunius Silanus informiert hast.
    Auch wenn in dieser Angelegenheit mein Wille selbstverständlich nicht maßgebend ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um Dir zu versichern, dass ich keinerlei Einwände gegen seine Versetzung zur Legio XXII Deiotariana habe.
    Sollte seinem Ersuchen von oberster Stelle entsprochen werden, dann möchte er sich unverzüglich nach Aegyptus in Marsch setzen um seinen Dienst bei der Legion in Nikopolis anzutreten.


    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PLegXXII_Papyrus.png]
    NICOPOLIS – ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.

    (18.1.2008/105 n.Chr.)






    Sim-Off:

    Gebühr bezahlt

    Dann diktierte er...



    An den
    Procurator ab epistulis
    Kanzlei
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve!
    Ich danke Dir für Dein Schreiben, mit dem Du mich über das Versetzungsgesuch des Eques
    Lucius Iunius Silanus informiert hast.
    Auch wenn in dieser Angelegenheit mein Wille selbstverständlich nicht maßgebend ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um Dir zu versichern, dass ich keinerlei Einwände gegen seine Versetzung zur Legio XXII Deiotariana habe.
    Sollte seinem Ersuchen von oberster Stelle entsprochen werden, dann möchte er sich unverzüglich nach Aegyptus in Marsch setzen um seinen Dienst bei der Legion in Nikopolis anzutreten.


    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PLegXXII_Papyrus.png]
    NICOPOLIS – ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.

    (18.1.2008/105 n.Chr.)



    “Wie üblich.“, sagte Corvus abschließend. Der Scriba würde alles weitere veranlassen, denn das war beileibe nicht das erste Schreiben, dass der Präfekt nach Rom schickte.

    Einer seiner Schreiber brachte dem Praefectus Legionis ein wichtig aussehendes Schreiben.
    Das Siegel verriet, dass es aus dem kaiserlichen Palast in Rom stammte.
    Germanicus Corvus brach es und las...



    Aegyptus - Nikopolis
    praefectus legionis
    Decius Germanicus Corvus



    Q. NONIUS BALBUS PROCURATOR AB EPISTULIS PALATII
    PRAEFECTO AEGYPTI et LEGIONIS DECIO GERMANICO CORVO


    In einem Anliegen um eine militärische Versetzung stellte der Eques Iunius Silanus seine Bitte. Ich sende dir jenes Schreiben in Abschrift zu, um dich über den Versetzungsantrag des Mannes zu informieren.
    Dem Praefectus Urbi wurde dieselbe Abschrift mit Bitte um Bearbeitung zugesandt.


    --PROCURATOR AB EPISTULIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS




    ANTE DIEM VIII ID IAN DCCCLVIII A.U.C. (6.1.2008/105 n.Chr.)



    An die Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma, Italia



    Ich, Lucius Iunius Silanus, diene dem Kaiser seit meiner Ernennung zum Eques am ANTE DIEM V ID MAI DCCCLVII A.U.C. (11.5.2007/104 n.Chr.) als Tribunus Vigilum und möchte hiermit formell um eine Versetzung nach Aegyptus zur Legio XXII Deiotariana ansuchen. Sofern meine Informationen stimmen, sollte dort derzeit ein Tribunenposten vakant sein. Zum einen bin ich der Hoffnung, die entstandene Lücke bei dieser Legio wieder füllen zu können, zum anderen denke ich, dem Kaiser und dem Exercitus Romanus auf diesem Posten weiter dienen zu können.



    militärischer Lebenslauf:


    - bisherige Dienstzeit bei der Vigiles seit
    DIEM V ID MAI DCCCLVII A.U.C. (11.5.2007/104 n.Chr.)
    - Examen Primum an der Academia Militaris Ulpia Divina
    per ANTE DIEM V ID APR DCCCLVII A.U.C. (9.4.2007/104 n.Chr
    - Examen Secundum an der Academia Militaris Ulpia Divina
    per ANTE DIEM XIV KAL IUN DCCCLVII A.U.C. (19.5.2007/104 n.Chr.)



    Da ich durch die bestandenen Examina alle nötigen Vorraussetzungen erfülle, hoffe ich auf eine positive Antwort auf mein Ansuchen.



    Lucius Iunius Silanus


    Er rollte das Schreiben wieder zusammen.
    Lucius Iunius Silanus? Er überlegte ob er den Mann kannte. Nein, wohl nicht, entschied er schließlich, was aber auch nicht verwunderlich war, denn sie hatten scheinbar nie gemeinsam in einer Einheit gedient und mit den Vigiles hatte Corvus in den letzten Jahren herzlich wenig zu tun gehabt, seit sein Halbbruder Tiberius nicht mehr dort war.


    “Nun gut, wir werden sehen...“, murmelte er zu sich selbst und meinte dann zu dem noch immer bereit stehenden Schreiber lauter: “Ich werde dir gleich eine Antwort diktieren..“

    Auf der einen Seite der Agora, nur ein paar Schritte vom Portikus des Isis-Plusia-Tempels entfernt, wurde eine hölzerne Bühne errichtet.
    Laut hallten die Hammerschläge der Arbeiter über den weiten Platz und störten die vornehmen Alexandriner, die sich hier so gerne auf ein geschäftiges Schwätzchen trafen.


    Vor der im Entstehen begriffenen Bühne gab es eine Tafel und auf der stand zu lesen, was das hektische Treiben zu bedeuten hatte:




    IN NOMINE IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET REGIS AEGYPTI ET DOMINUS ORBIS TERRARUM


    Kraft der mir durch die Stadt Alexandria verliehenen Gerichtsbarkeit
    setze ich hiermit die Hauptverhandlung gegen die beiden Beschuldigten
    QUINTOS ALEXANDREUS und SABOS AUS MEPHIS
    unter meinem Vorsitz für den
    ANTE DIEM XII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (21.1.2008/105 n.Chr.) an.


    Die Verhandlung findet auf der Agora Alexandrias statt.
    Die Beschuldigten werden zu dem genannten Termin vorgeführt.


    Als beisitzenden Iudex benenne ich den ehrenwerten
    Agoranomos LEONIDAS PHILOTANTOS.


    Die Anklage führt der ehrenwerte
    Strategos Alexandrinos NIKOLAOS KERYKES.


    Dieses Gericht wird auf Basis der Katastasis Alexandres und des
    Strafrechtsteils des Codex Iuridicialis Recht sprechen.
    Den Beschuldigten werden folgende Straftaten zur Last gelegt:
    Hochverrat im Sinne von § 1 (5) Katastasis Alexandres
    Mord im Sinne von § 73 Cod. Iur
    Bildung einer kriminellen Gruppe im Sinne von § 104 Cod. Iur




    Sim-Off:

    Dazu sind vielleicht ein paar erläuternde Worte nötig:
    Das hier ist eine Improvisation und der Versuch, SimOn für Alexandria eine Rechtsprechungspraxis zu entwickeln.
    Die Stadt Alexandria gehört nominell nicht zum Territorium des Imperium Romanum, erkennt den römischen Kaiser aber als 'Schutzgott' mit königlichem Rang an. Darum fallen in Alexandria begangene Straftaten nur dann in die Zuständigkeit der römischen Gerichte, wenn sie von römischen Staatsbürgern begangen wurden (§ 1 (2) Cod Iur). Dieser Prozess findet darum hier statt, weil die verhandelten Straftaten von Peregrini und innerhalb der Stadtgrenzen Alexandrias begangen wurden. Andernfalls würde die Angelegenheit ganz normal zur Basilica Ulpia wandern.
    Die Rechtsprechung hat die Stadt Alexandria an den Kaiser, bzw. dessen Vertreter, also den Praefectus Aegypti übertragen (§ 7 (3) Katastasis Alexandres). Es gibt darüber hinaus keine Festlegung, wie die Rechtsprechung in der Praxis auszusehen hat. Daraus leite ich einen Interpretationsspielraum für den Präfeken, also momentan mich, ab.
    Es ist also der Versuch, diese (damals, als diese Provinz geschaffen wurde, durchaus bewusst in Kauf genommene) Lücke mit Leben zu füllen. Ich lehne mich dabei an die etablierten römischen Gerichte an. Eigentlich wollte ich deshalb auch ein dreiköpfiges Gericht schaffen, mit zwei alexandrinischen Würdenträgern als beisitzenden Richtern. Aber der zweite Amtsträger, den ich im Auge hatte, ist mir inzwischen abhanden gekommen, also muss einer reichen. Den absolvierten Cursus Iuris kann ich auch nicht als Voraussetzung einfordern, denn dafür gibt es in Alexandria einfach zu wenige Einwohner.
    Alexandria hat kein eigenes Straf- und Zivilrecht und ich fände es auch etwas übertrieben, wenn wir alles, was bereits für das Imperium geregelt wurde, noch einmal eigens für Alexandria niederschreiben, oder gar ein im Detail davon abweichendes Recht installieren würden. Darum möchte ich mich bei diesem Prozess gerne auf den Strafrechtsteils des Codex Iuridicialis stützen.
    Es ist wie gesagt ein Versuchsballon und der Vorteil ist, dass in diesem Prozess zwei NSC´s die Angeklagten sind und keine 'echten' ID´s. Es wird sich zeigen, ob es so funktioniert und ob diese Vorgehensweise die Mustervorlage für die Zukunft sein wird, oder ob Corvus wegen seiner Vorgehensweise einen auf den Deckel bekommt.

    “Sehr schön.“, antwortete Corvus zufrieden.
    Nach Zustimmung heischend nickte er seiner Frau zu.
    “Hörst du, sie haben sich sehr gefreut. Das war eine gute Idee mit dem Hippopotamus!“

    Ihr Name ist Valeria Amatia und nicht Valeria Amalia, vielleicht fühlt sie sich auch einfach nicht angesprochen. ;)


    Und wieso sollte man Deiner Meinung nach nicht das Abbild eines römischen Kaisers verwenden dürfen?

    Bezüglich der Spielregeln hat Tiberius Prudentius Balbus den dazu passenden Abschnitt der Spielregeln ja bereits zitiert. Es gibt keine bindenden Vorschriften für den Avatar, sondern lediglich eine Empfehlung. Denn, ganz richtig, die Wahl eines Avatars ist auch eine Geschmacksfrage. Aber eben nicht nur.


    Zitat

    Original von Ex-User
    Avatare sind doch nichts weiter als Symbole. Man sollte da schon etwas weiterblicken und nicht das ganze zu eng sehen. Sonst müßte man sich ja auch fragen, warum die ganzen Büstenträger hier alle so "versteinerte" Minen haben. :D ;)


    Jeder hat ja sein eigenes Maß an Abstraktionsvermögen. Meine Auffassung dazu ist wie gesagt:

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    (...) egal wie man seine Figur ansonsten beschreibt oder was man im Datenblatt angibt, letztlich wird sie doch ganz erheblich über ihren Avatar identifiziert und wahrgenommen.


    Hungaricus – um mal bei dem Beispiel zu bleiben – musste sich im Laufe der Jahre tatsächlich schon so manchen Kommentar zu seiner ungesunden Gesichtsfarbe und seiner wenig lebhaften Mimik gefallen lassen. Aber davon mal abgesehen zeigt sein Avatar das lebensnahe Abbild eines römischen Kaisers. Ich denke, mit ein bisschen gutem Willen ist da für jeden ein gewisser Zusammenhang mit diesem Spiel erkennbar.
    Denn es geht bei dieser Diskussion schließlich nicht darum, ob dem Einen die (imaginäre) Nase des Anderen gefällt oder nicht.

    Gemeinsam mit seiner Gemahlin erschien der Praefectus Aegypti.


    “Ah, Lyros, wie ich sehe bist du zurück!“


    Er drehte sich zu Aelia um: “Schau nur, Lyros ist wieder da. Du erinnerst dich doch ganz bestimmt an ihn. Er sollte das Hippopotamus zu Avarus und seiner neuen Frau... wie hieß sie noch gleich...?... na, du weißt schon, er sollte es nach Rom bringen.“

    Für einen Römer finde ich diesen Avatar auch sehr unpassend, und zwar ungeachtet dessen, ob seine Ahnen nun Consuln oder Kleinbauern waren.
    Damit tut man sich als Spieler auch keinen Gefallen wenn man im Spiel ernst genommen werden möchte. Denn egal wie man seine Figur ansonsten beschreibt oder was man im Datenblatt angibt, letztlich wird sie doch ganz erheblich über ihren Avatar identifiziert und wahrgenommen.

    “Also schön, dann sind wir uns einig, ja? Ist im Februarius nicht auch der Festtag des Apollo? Das wäre doch ein Termin, der sich geradezu aufdrängen würde.“
    Er winkte einen Scriba heran, mit dem er im Flüsterton ein paar Worte wechselte. Ihm war scheinbar gar nicht peinlich, dass nicht ganz genau auswendig zu wissen.
    “Ja, also... ante diem V id Feb DCCCLVIII a. u. c. (9.2.2008/105 n.Chr.), diesen Tag sollten wir wählen, meine ich.“