Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Sim-Off:

    Ups, dass habe ich glatt überlesen.


    Erst jetzt fiel der Blick des Präfekten auch auf den Centurio, der die Ermittlungen in dieser Sache geleitet und gemeinsam mit dem Decurio die Gefangenen verhört hatte.
    “Ah, salve Centurio Octavius Augustinus!“


    Er hörte sich an, was Tiberius Rufinus ihm mitteilte. Das waren nicht unbedingt gute Nachrichten...
    “Ein ehemaliger Erster Speer, sagst du? Anthropus Firmus...mmh?“
    Er versuchte sich zu erinnern. Während des Laeca-Aufstands war er bei den Speculatores der Prätorianer gewesen und hatte die Berichte über die wichtigsten Verschwörer eingehend studiert.
    “Ja, dass wäre möglich. Ich glaube er gehörte zu den wichtigsten Helfern dieses Narren Pilerius Valus. Ohne die Führungsoffiziere und vor allem den Primus Pilus wäre es ihm nie gelungen, den Praefectus Legionis umzubringen und das Kommando der XXII. an sich zu reißen, geschweige denn, sie in den Aufstand Laecas gegen den Kaiser zu hetzen.
    Dieser Mann wurde ganz bestimmt niemals begnadigt. In den Akten steht, dass er als 'vermisst' galt? Nun, 'auf der Flucht' wäre wohl richtiger gewesen!
    Ein Verräter war das, einer der übelsten Sorte, gegen den rechtmäßigen Imperator Caesar Augustus und ein Verräter an den eigenen Männern, die ihm vertraut haben!“

    Corvus hatte wütend die Faust geballt.
    “Er ist einer von denen die getöt wurden?“


    Er machte eine fahrige Geste.
    “Und die anderen, ehemaligen Deiotarianas? Bestimmt auch flüchtige Verräter des Aufstands von Porcius Laeca, was?“
    Seit dieser Revolte waren fast drei Jahre vergangen, aber die Folgen konnte man vor allem in Aegyptus noch immer spüren, insbesondere innerhalb der XXII. Legion, die damals zu den Aufständischen gehört hatte.


    “Was ist mit den beiden Überlebenden? Gehörten sie auch zur Legion? Es sind doch wohl hoffentlich keine Römer?“
    Das hätte seine Pläne empfindlich durchkreuzt.

    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus

    Rufinus gign nun mit dem Ocatvier zum Officium des Praefecten. Klopfet kurz an und wartete, bis dieser Herein reif. Kaum hörte er irgendwas aus dem Raum her kommend, betrat er mit dem Centurio das Büro.


    " Salve Praefectus, wir kommen soeben vom Verhör der Gefangenen und haben dir etwas wichtiges Mitzuteilen. "


    Fast schon war es dem Patrizier etwas Peinlich, dem Praefecten garnicht erst zu Wort kommen zu lassen, doch die Information schienen ihm zu wichtig zu sein.


    “Salve Decurio Tiberius! Etwas Wichtiges, sagst du? Ich höre!“


    Germanicus Corvus nahm die Tabula entgegen und studierte die Namen der vorgeschlagenen Männer.
    Es entsprach seinem Führungsstil, sich bei Beförderungen dieser Art auf das Urteil der kommandierenden Offiziere zu verlassen. Darum nickte er zustimmend und meinte:
    “In Ordnung, ich vertraue auf deine Urteilskraft und lasse die entsprechenden Urkunden fertig machen.* Die Ernennungen kannst du selbst vornehmen. Bestimmt hast du die richtigen Männer für diese Aufgaben ausgewählt.“




    Sim-Off:

    * Es dauert wegen der Feiertage aber eventuell ein bisschen länger als üblich, bis die Ernennungen im Tabularium eingetragen sind.

    “Ich danke euch für eure aufopferungsvolle Bereitschaft. Das Gericht werde ich schnellstmöglich einberufen, sobald die Vernehmung der Gefangenen beendet ist.
    Das Volk soll die Möglichkeit bekommen, dem Verfahren beizuwohnen. Es soll Zeuge werden, wie entschieden und gerecht mit diesen Männern verfahren wird.
    Vielleicht hat einer von euch einen Vorschlag, wo das Gericht tagen kann?“

    Der Präfekt machte eine schwer zu deutende Geste.
    “Es scheinen Leute aus Rhakotis zu sein, aus der untersten Schicht der Stadtbevölkerung. Ob sie wohlhabende und einflussreiche Hintermänner hatten… das kann ich im Augenblick noch nicht sagen.
    Ich werde mehr wissen, wenn die Überlebenden vernommen worden sind und mir die Berichte dazu vorliegen. Dann werde ich den ehrenwerten Strategos über diese Ergebnisse informieren.“

    Er nickte Nikolaos zu.


    “Sie werden dann vor ein Gericht gestellt. Durch die Katastasis Alexandres hat die Stadt mir die Gerichtsbarkeit in Alexandria übertragen. Auch wenn es sich bei diesen Narren um verderbten Abschaum handelt sollen sie ein gerechtes und öffentliches Verfahren bekommen. Ich werde deshalb ein dreiköpfiges Gericht berufen, mit mir selbst an der Spitze und mit zwei Archonten der Stadt als weiteren Richtern.
    Ich würde mich freuen, wenn der Eutheniarchos und der Agoranomos sich dafür zur Verfügung stellen würden.“

    Er blickte die beiden Männer erwartungsvoll an.
    “Und den ehrenwerten Strategos möchte ich bitten, die Anklage gegen diese Männer zu führen.“
    Sein Blick fiel erneut auf Nikolaos.


    “Das ich aus freien Stücken die Vertreter der Stadt zu einem solchen Gericht einlade wird jedermann zeigen, wie sehr ich die Freiheit und Selbstbestimmung der Stadt achte.“


    …oder die Spitzen der einheimischen Gesellschaft zu den Komplizen meines Urteils mache, dachte er sich insgeheim. Aber das sagte er natürlich nicht. :D

    Corvus nickte zustimmend.
    “Ja, so ist es. Sie wurden in einem Haus in Rhakotis aufgespürt, etwa 30 Männer insgesamt. Sie weigerten sich die Waffen zu strecken und beschossen meine Männer aus dem Haus heraus. Daraufhin kam es zum Kampf, den nur zwei von ihnen überlebt haben. Mit der Zustimmung des Strategos habe ich angewiesen, diese Beiden nach Nikopolis zu bringen. Ich habe den Befehl gegeben sie eingehend zu befragen, damit wir erfahren, was es mit diesen Widerständlern auf sich hat und wer ihre Sympathisanten sind.“


    Er blickte sich durchdringend um, so als ob er Freunde dieser Verschwörer vielleicht sogar in diesem Saal vermutete und mit bloßem Auge er kennen könnte.


    “Wir müssen abwarten was sie uns noch offenbaren werden. Aber ihr Versteck wurde gründlich durchsucht und dabei sind uns einige Schriftstücke in die Hände gefallen die ihre Schuld in klarem, hellem Licht zeigen.


    Meine Herren, wie es aussieht galt diese Verschwörung zwar Rom, aber sie zielte vor allem auf die Alexandriner, die mit Rom in Freundschaft und Zusammenarbeit leben wollten, auf euch, meine Herren!
    Wir haben Beweise dafür in Händen, dass diese närrischem‚Verbrecher ausgesuchte und ehrenwerte Vertreter der Stadt entführen und töten wollten.“

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    Im hintersten Teil des Magazins, fast an der Rückwand, holte Visellius Damio einen Helm hervor, den er mit der flachen Hand notdürftig abwischte.
    “Ein Cassis. Der sieht doch sogar noch ganz gut aus.“
    *schlurf schlurf*
    “Die Beinschienen.“
    *schlurf*
    “Tragestange mit Lederriemen und Tragenetz. Ist jedes mal 'ne Menge Zeug.“
    *schlurf schlurf*
    “Hier ist der Kleinkram: Öllampen, Taschen, und dort drüben die Säcke.“
    *schlurf schlurf*
    “Hier lagern wir das Essgeschirr, also den Bronzetopf, den jeder bekommt, und hier haben wir Löffel, Messer und Feldflaschen.“
    *schlurf schlurf*
    Inzwischen war der Artoria bereits wieder mächtig bepackt.
    Sie kamen in eine Ecke des Raumes, wo ein ganzer Stoß Schilde aufgereiht bereit stand.
    “Hier nehmen wir ein Scutum mit dazu passender Schutzhülle mit.“
    *schlurf schlurf schlurf schlurf*
    “Und hier kommt das Beste. Suchen wir für den neuen mal ein schönen Pugio und ein Gladius aus.“
    Er nahm einen Dolch und griff sich ein Schwert.
    “Das hier ist doch ganz ordentlich, da kann er sich nicht beschweren.“, meinte er.
    *schlurf schlurf*
    Und zwei Pilae. Fertig!“


    Leicht ächtzend kehrten sie ein zweites Mal zurück und erneut erklärte er dem Neuling:
    “Cassis, Beinschienen, eine Tragestange mit Lederriemen und Netz, 'ne Öllampe, 'ne Tasche und einen Sack. Dann haben wir hier einen Topf, einen Löfel, eine Feldflasche und ein Messer. Das hier ist dein Schild, ein Scutum. Das ist die Schutzhülle dafür, damit das gute Stück auch keinen Schaden nimmt, wenn es nicht gebraucht wird. Einen Dolch bekommst. 'Ist ein Pugio, wie ihn jeder einfache Miles hat. Dann haben wir hier ein Gladius-Schwert. Du musst es gut pflegen, es soll dich schließlich lange begleiten. Zwei Speere bekommst du auch, die üblichen Pilae. Die sind aber nicht für die ersten Übungen, sonst kannst du sie gleich wieder zur Reparatur geben. Pass also auf mit den Dingern.
    Das wär´s.“

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    “Na dann woll'n wir mal.“, murmelte Visellius Damio zu Artorius Veratius. “Komm' mit, dann kannst du mir helfen und siehst auch gleich wo die wichtigsten Sachen sind.“


    Er bedeutete ihm, dass er in den hinteren Teil des Waffenlagers folgen sollte. Zwischen den Regalen sprach er wieder etwas lauter: “Bei Probati sind's immer die selben Sachen. Das kennst du ja bestimmt.“
    Sie kamen an ein Regal, wo er einen zusammen gelegten... “Mantel! Hier, hältst du mal?“
    Dann schlurfte er weiter.
    *schlurf schlurf*
    “Tunika, Reservetunika und zwei Gürtel.“
    Erneut lud er Artorius die Kleidung auf.
    *schlurf schlurf*
    “Zwei Paar Stiefel.“
    Erneut ging es weiter.
    *schlurf schlurf schlurf*
    “Hier sind die Panzer. Wie alle Infanteristen bekommt er eine Lorica Segmentata.“
    Die trug er selbst und sie kehrten fürs erste an den Tresen mit den beiden Wartenden zurück.


    *schlurf schlurf*
    “Das wäre die erste Hälfte.“, sagte er zu dem Rekruten: “Ein Mantel, eine Tunika, eine Reservetunika, ein Paar Gürtel, zwei Paar Caligae und eine Lorica.“


    Sofort verschwand Visellius Damio wieder zwischen den Regalen...

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    Der Miles wollte gerade sagen, dass es ihn freue Artorius Veratius kennen zu lernen und ihm dann erklären, wo er was finden würde... da erschienen ein Centurio und ein Zivilist. Das war kein ungewöhnlicher Anblick im Magazin, denn jeder neue Rekrut musste bei seiner Aufnahme in die Legion hierher kommen, um seine Ausrüstung zu entgegen zu nehmen.


    “Salve!“, krähte der Miles. “Welche Größe solls denn sein? Wir haben klein, mittel und groß.“