Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Am Rande des Exerzierplatzes stehen mehrere übermannshohe, dunkel gestrichene und bereits leicht verwitterte Tafeln, auf denen mit heller Farbe verschiedene Begriffe des Militärlebens aufgeführt und erklärt werden.


    Sie dienen den theoretischen Unterweisungen der Rekruten, die manchmal zwischen den praktischen Übungen eingeschoben werden.
    Außerdem können Neulinge, aber natürlich auch vergessliche Altgediente, hier immer mal wieder einen verstohlenen Blick hinwerfen, sollte ihnen ein Begriff entfallen sein.


    Die kleinste taktische Einheit innerhalb der Legion ist die Centuria. Sie hat gewöhnlich eine Sollstärke von 80 Mann, die im Standlager der Legion gemeinsam in einer Baracke untergebracht sind. Die Centuria wird von einem Centurio und seinem Stellvertreter, dem Optio, angeführt. Während der Optio sich eine Unterkunft mit den gewöhnlichen Soldaten teilen muss, hat der Centurio das Privileg einer eigenen Stube innerhalb der Baracke.


    Dies ist die Unterkunft des Centurios der I. Centurie der II. Kohorte der XXII. Legion innerhalb des Lagers von Nikopolis. Sie besteht, wie auch die Mannschaftsunterkünfte, aus einer Abstell- und einer Schlafkammer.



    Die kleinste taktische Einheit innerhalb der Legion ist die Centuria. Sie hat gewöhnlich eine Sollstärke von 80 Mann, die im Standlager der Legion gemeinsam in einer Baracke untergebracht sind. Die Centuria wird von einem Centurio und seinem Stellvertreter, dem Optio, angeführt. Während der Optio sich eine Unterkunft mit den gewöhnlichen Soldaten teilen muss, hat der Centurio das Privileg einer eigenen Stube innerhalb der Baracke.


    Dies ist die Unterkunft des Centurios der II. Centurie der II. Kohorte der XXII. Legion innerhalb des Lagers von Nikopolis. Sie besteht, wie auch die Mannschaftsunterkünfte, aus einer Abstell- und einer Schlafkammer.



    Die kleinste organisatorische Einheit innerhalb der Legion ist das Contubernium. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 8 Soldaten, die sich im Standlager eine Stube und im Marschlager ein Zelt teilen. Der Begriff Contubernium bezeichnet dabei sowohl die Gruppe (auch 'Zeltgemeinschaft' genannt), als auch ihre Unterkunft in der Baracke einer Centuria.


    Dies ist die Unterkunft des I. Contuberniums der II. Centurie der II. Kohorte der XXII. Legion innerhalb des Lagers von Nikopolis. Sie besteht aus einer Abstell- und einer Schlafkammer.


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    Den Eindruck hatte der Optio Valetudinarii scheinbar auch gewonnen, denn er nickte zufrieden und schaute dem Rekruten noch in den Rachen, nachdem er ihn aufgefordert hatte: “Mach' mal den Mund auf und streck' die Zunge raus.“


    Schließlich ließ er von ihm ab und sagte: “Kannst dich wieder anziehen. Ist alles in Ordnung mit dir. Keine Geschlechtskrankheiten oder Geschwüre, keine geschwollenen Gelenke, kein Pfeifen oder Rumoren im inneren des Rumpfes, Zähne in Ordnung und nicht mal Läuse hast du.“


    Während Artorius Veratius sich wieder ankleidete, notierte der Optio Valetudinarii etwas auf eine Schreibtafel.



    Der Anwärter Lucius Artorius Veratius wurde wie vorgeschrieben auf seine Diensttauglichkeit hin untersucht.
    Gravierende körperliche Mängel oder Krankheiten wurden nicht festgestellt, er ist uneingeschränkt diensttauglich.


    Cossus Herdonius Fango
    Optio Valetudinarii



    “So. Das hier nimmst du mit und gehst damit wieder zurück zum Officium dilectuum. Da gibst du es dem Centurio.“
    Mit diesen Worten drückte er ihm die Tafel in die Hand.

    “...schon gut.“, unterbrach Corvus den scheinbar zur Geschwätzigkeit neigenden Scriba, dessen Servilität er ein wenig anstrengend fand. “Es ist absolut angemessen.“
    Er sah sich um. Es war natürlich weit mehr als angemessen. Die Räume waren äußerst großzügig und auserlesen möbliert. Als Statthalter mochte sein Vorgänger zwar eine unglückliche Figur abgegeben haben, aber Geschmack besaß er.


    “Ich möchte sofort anfangen. Es gibt mehrere Briefe die ich zu diktieren haben.“

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    Der Optio Valetudinarii besah sich den Nackten ganz genau und schien zufrieden mit dem, was er sah. Dann umkreiste er ihn und beschaute ihn sich auch von hinten.
    Er griff ihm fest an die Schulter und fuhr mit der Hand durch seine Haare.
    Dann legte er ein Ohr an seine Brust und sagte: “Kräftig einatmen.“
    Er schaute ihm in beide Ohren und flüsterte: “Wie heißt du?“

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/LegioXXII/OptioValetudinariiNSC.png]
    Ein Optio Valetudinarii kam hinter einer Trennwand hervor. Er war ein wenig schmuddelig gekleidet und hätte mit seiner Aufmachung auch Schlachter sein können. Zum Glück trug er eine grobe, braune Tunika, so dass man die eingetrockneten Blutflecken nicht so deutlich sah.


    Ein kurzer Blick genügte um ihm klar zu machen, von welchem Centurio der Mann sprach. “Kommst vom Officium dilectuum, mmh? Tauglichkeitsuntersuchung also.“


    Er ging zu einer flachen, mit Wasser gefüllten Schüssel und wusch sich die Hände.


    “Ist gut, mach' dich mal frei.“





    /edit: Bildverweis korrigiert

    In §10 (4) des Codes Universalis ist festgehalten, dass die Größe des Senats auf 300 Mitglieder beschränkt ist. Wie viele es ganz genau bei uns momentan wirklich sind wurde meines Wissens nie festgehalten, spielt aber auch nicht wirklich eine Rolle. Wir können aber davon ausgehen, dass es neben den ausgespielten Mitgliedern des Senats noch viele andere gibt.
    Avarus Wortbeitrag ist in dem Zusammenhang zu sehen. Das ist RPG und muss nicht bedeuten, dass man Hispania wirklich einem NPC unterstellen will und das ist doch eigentlich auch klar, oder? Eigentlich ist es auch gar nicht unbedingt Sache der SL, über diese Neubesetzung zu entscheiden, sondern des Senats. Der muss sich halt etwas einfallen lassen. ;)

    'Dekios Germanikos Korvos' erhob sich von seinem Platz und grüßte nochmals die Versammelten, so wie er es bereits bei seinem Eintreffen getan hatte.


    “Habt Dank!“, rief er mit lauter Stimme und ergänzte dann pflichtschuldig: “Es ist mir eine große Ehre, dieser Versammlung des freien und autonomen Volkes von Alexandria beiwohnen zu dürfen.“


    Die immer wieder betonte Selbstständigkeit und Autonomie Alexandrias war natürlich in weiten Teilen wie eine Amphore ohne Inhalt und geriet gelegentlich sogar zur Farce. Ohne Rom würde hier Chaos und Barbarei herrschen, davon war Corvus überzeugt. Aber es gehörte sich für einen besonnenen Statthalter, dieses Schauspiel brav mit zu spielen, wenn er sich nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen wollte. Die Alexandriner waren in der Frage ihrer nominellen Souveränität bekanntlich recht empfindlich.

    Germanicus Corvus nickte. Darauf wäre er auch alleine gekommen.


    Noch immer schwatzten einige der Anwesenden ungeniert miteinander und ignorierten dabei die Worte des Vorsitzenden. Es ging nach Corvus' Empfinden recht undiszipliniert zu und er fragte sich, ob es bei römischen Volksversammlungen früherer Tage wohl ähnlich gewesen war oder ob es am speziellen Naturell der Alexandriner lag. Er ahnte, dass sich so eine Ekklesia sehr lange hinziehen konnte.

    Das Volk jubelte. Seine Rede schien zumindest halbwegs den richtigen Ton getroffen zu haben. Germanicus Corvus war erleichtert und das würde man ihm vielleicht auch angesehen haben, wenn man genau neben ihm gestanden hätte.


    Von erstarkter Zuversicht getragen schwang er sich vom Rücken seines Pferdes und übergab die Zügel einem Palastbediensteten, der sogleich herbeigeeilt kam.
    Dann schritt er zu Fuß auf die wartende Gruppe der Priester zu und senkte ehrfurchtsvoll das Haupt.


    “Ich bin der Gesandte des Basileus. Ich bin Decius Germanicus, genannt Corvus, Sohn des Sextus Germanicus Ursus.“

    Der Empfang war beeindruckend, ohrenbetäubend, überschwänglich und auch ein bisschen einschüchternd. Als er selbst durch das Tor ritt, verstummte die Menge und die Menschen sanken kniend zu Boden. Alles geschah in einer großen, gemeinsamen Einstimmigkeit, als wenn ein unsichtbarer Gott dabei Regie führen würde. Corvus Hals wurde vor Aufregung ganz trocken.


    Dann traten mehrere Priester vor ihn und hoben zu einer sehr orientalischen Begrüßung an. Viele Zuschauer stimmten mit ein.
    Corvus lauschte und als das letzte Wort verhallt war, reckte er sich im Sattel seines Pferdes und entgegnete mit lauter Stimme:


    “VOLK VON ALEXANDRIA, ich spreche für Iulius Ulpius Iulianus, dem Imperator Caesar Augustus von Rom und Beherrscher der Welt, dem Schutzherrn und Patron dieser Stadt!
    Er hat mich zu euch entsandt. In seinem Namen danke ich euch für diesen Empfang. Ich überbringe euch seine liebenden Grüße. Alle Alexandriner sind seine Kinder, für deren Wohlergehen er stets sorgen wird, die er vor allem Unheil der Welt zu beschützen gelobt. und deren Freiheit er gegen jeden Feind verteidigen wird. Er versichert euch seiner unverbrüchlichen Liebe und Zuneigung. Seine väterlichen Gedanken sind immer bei euch.


    Ich bin seine Hand. Ich spreche mit seiner Stimme. Seine Liebe ist auch die meine.


    HEIL DIR IULIANUS! UND FRIEDE UND DER GÖTTER SEGEN DER STADT ALEXANDRIA, DIE EINZIG IST AUF DIESER WELT!“

    Der Praefectus Alexandriae et Aegypti betrat das Theatron. Mehrere Beamte der Regia Praefecti begleiteten ihn. Wo es notwendig wurde, sollten die ihm das weitere Geschehen erläutern, ihn in Fragen des alexandrinischen Verfassungsrechts beraten, oder einfach nur übersetzen, wenn der Praefectus etwas nicht ganz verstanden hatte. Außerdem kannten sie den kürzesten Weg zur Ehrentribüne.


    Dort angekommen grüßte Germanicus Corvus mit erhobener Hand in das weite Halbrund hinein und ließ sich nieder. Die ägyptische Sonne brannte an diesem Tag bereits zu dieser Stunde unbarmherzig und er war sehr froh, dass man für ihn ein Sonnensegel aufgezogen hatte. Es fehlte eigentlich nur noch ein erfrischendes Getränk.