Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Zitat

    Original von Quintus Octavius Augustinus Minor
    Ich traf ebenfalls ein und machte mich auf den Weg zum Praefecten.


    "Centurio Quintus Octavius Augustinus Minor meldet sich wie befohlen."


    Ich salutierte und begrüßte auch die weibliche Begleiterin meines Großonkels mit einer kleinen Verneigung.


    Kaum waren sie aus ihrem Wagen ausgestiegen, trat auch schon der Centurio an sie heran, den Corvus hierher bestellt hatte. Er hatte scheinbar bereits auf sie gewartet.
    Corvus begrüßte ihn und stellte seine Frau vor: “Germanica Aelia, meine Ehefrau.“


    Zitat

    Original von Quintus Octavius Augustinus Minor
    Nachdem ich mich gemeldet hatte betrachtete ich das Schiff genau. Eine große Trireme, die anders verziert und bemalt war, als ich es jemals gesehen hatte. Der Anblick des Schiffes verwunderte mich etwas...


    Nach einigen Sekunden widmete ich mich dem Praefectus zu. "Ein stolzes Schiff. Wie ist sein Name?"


    “„Alexander“, wurde mir gesagt.“
    Er sah ebenfalls zu dem Schiff hinüber und dann zu dem Begrüßungskomitee, dass davor Aufstellung genommen hatte.
    “Wir sollten den Kapitän und seine Männer nicht warten lassen.“

    Mit dem Verladen war man noch immer nicht fertig, als ein Reisewagen mit einem hinter dem Wagen mitgeführten, zusätzlichen Pferd im Hafen eintraf. Der Wagen suchte und fand seinen Weg durch das geschäftige Treiben auf die Pier, an der die „Alexander“ lag. An Bord wusste man sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Eilig ließ der Nauarchus seine Seesoldaten antreten, um den Präfekten und seine Gattin gebührend zu empfangen...

    Noch während das Verladen im Gange war kehrte der Nauarchus zu seinem Schiff zurück. Sogleich begutachtete er das Verstauen der für ein Kriegsschiff ungewöhnlichen Ladung und sprach seinen Gubernator darauf an.
    “Alles in Ordnung? Irgendwelche Schwierigkeiten?“


    Der Antlitz des Steuermannes war inzwischen von Gram gezeichnet.
    “Nauarchus, sieh' selbst. Es ist viel zu viel. Ich weiß schon gar nicht mehr wohin mit all dem Zeug und wie wir dann noch die Ruderbänke vollzählig besetzen sollen.“


    Der Kapitän sah sich die Bescherung an. Er hatte so etwas schon befürchtet und entsprechend Vorsorge getroffen, in dem er befohlen hatte, weniger Proviant und Wasser als üblich aufzunehmen. Anders war es nicht zu machen, auch wenn das bedeutete, dass sie auf ihrer Rückreise häufiger Zwischenstation machen mussten um ihre Vorräte zu ergänzen. Auf einen Hafen mehr oder weniger kam es nun auch nicht mehr an und darum befahl er jetzt: “Dann lass noch zwei Wassertanks entleeren und raus schaffen. Es hilft ja nichts. Ich kann dem Praefectus schlecht sagen, dass wir sein halbes Gepäck in Ostia lassen. Was meinst du was der mir pfeift?!
    Also, raus mit den beiden Tanks, aber pass auf, dass die Trimm nicht vollkommen vor die Hunde geht. Sie liegt jetzt schon vorne eine gute Handbreit zu tief.“


    Er begutachtete das bereits aufs Schiff gebrachte Gepäck und vermutete, dass es zu einem großen Teil weniger dem Präfekten, als vielmehr seiner Frau gehörte. Auch noch eine Frau an Bord, bei den Göttern...

    Es war einige Tage später, als ein Flusskahn auf der Wasserseite der „Alexander“ längsseits ging. Das kleine, gedrungene Schiff war dem Kapitän der Trireme bereits angekündigt worden; Es brachte das Gepäck seiner Passagiere.


    Der Nauarchus selbst war nicht da als der Kahn eintraf, dafür aber sein Gubernator, also der Steuermann. Zwischen ihm und dem Bootsführer des Flussschiffes entwickelte sich nun ein Disput, der lautstark von Deck zu Deck ausgetragen wurde. Es drehte sich um die Frage, wie das Gepäck verladen werden sollte. Der Gubernator wollte es zunächst auf die Pier schaffen und von da aus auf die „Alexander“. Dem Bootsführer des Flusskahns war das aber zu viel Arbeit. Er wollte die Ladung sofort von seinem Boot auf das deutlich höher gelegene Deck des Kriegsschiffes hieven.


    Nach einigem Hin und Her gab der Gubernator sich dem störrischen Flussschiffer schließlich geschlagen und die beiden Schiffe wurden miteinander vertäut. Dann begann das Ent- und Beladen. Es war mühselig, ganz genau so, wie der Gubernator vorausgesehen hatte. Neben dem Höhenunterschied waren es vor allem die Ausleger der Trireme, die weit über ihre Bordwand hinaus ragten und die Arbeit erschwerten. Außerdem sorgte er sich sehr um den frischen Anstrich der „Alexander“.


    Seine Sorgenfalten wurden noch tiefer, als er sah, wie viel 'Krempel' da auf sein Schiff gebracht wurde. Die „Alexander“ war ein Kriegsschiff und nicht dafür gebaut, besonders viel Ladung an Bord zu nehmen...

    Corvus war kein großer Freund langatmiger Verabschiedungen.


    “Haben wir uns nicht schon bei jedem verabschiedet? Wir reisen doch nicht ans Ende der Welt, also nach Hibernia oder Colchis. Du wirst dir mit allen deinen Verwandten und Freunden ausgiebig schreiben können.“

    Alle Blicke richteten sich auf Corvus. Er war überrascht. Nicht, weil sich alle Aufmerksamkeit auf ihn richtete, sondern weil Aelia viel weiter war als er erwartet hatte.


    “Ähm... gut... sehr gut. Also... dann mal los. Wenn der Kahn beladen ist sollten wir anschließend auch bald aufbrechen. Auf der Straße nach Ostia ist immer viel Verkehr. Wir werden kaum schneller als das Schiff sein.“

    Germanicus Corvus kam in das Gemach seiner Frau. Sein eigenes Gepäck hatte die Casa bereits verlassen und war auf den Kahn geladen worden, der nicht weit von hier im kleinen Tiberhafen am Forum Boarium festgemacht hatte.


    “Mein Sonnenschein, wie steht es hier bei dir? Sind deine Sachen vollständig verpackt und auf dem Weg zum Fluss? Wir müssen dann bald aufbrechen.“

    Corvus' Gepäck war in mehrere große Reisekisten verstaut worden. Was er mitzunehmen gedachte war überschaubar, fand er selbst. Er ahnte jedoch, dass Aelias Habseligkeiten deutlich umfangreicher ausfallen würden. Darum hatte er einen Kahn angemietet, der im nahe gelegenen kleinen Hafen am Forum Boarium lag und darauf wartete die Fracht an Bord zu nehmen. Wenn das geschehen war, würde er den Tiber flussabwärts nach Ostia fahren.
    Er selbst wollte gemeinsam mit Aelia den Landweg nehmen, denn es erschien ihm wenig angemessen, wenn der neue Praefectus Aegypti mit einem Frachtkahn reiste.

    Auf dem Weg zum Ziel des Brautzuges ergingen sich einige Gäste in den üblichen Spottversen auf Kosten des Bräutigams. Vor seinem Gemach angekommen, wandte sich Germanicus Corvus noch einmal den Hochzeitsgästen zu, verneigte sich demonstrativ und absichtsvoll übertrieben und sagte mit ironischem Tonfall:
    “Ich danke euch für eure freundlichen und aufmunternden Worte. Wir beide danken euch, dass ihr so zahlreich erschienen und ausgelassen mit uns gefeiert habt. Wir wünschen euch nun eine gute Nacht.“


    Noch bevor sie sich besinnen konnte und wusste wie ihr geschah, hob er Aelia auf seine Arme und trug sie über die Schwelle. Ein aufmerksamer Sklave schloss die Tür hinter ihnen.


    Was nun in der Hochzeitsnacht hinter der verschlossenen Tür geschah, darüber soll der Mantel des Schweigens gebreitet werden...


    ...aber vermutlich diskutierten sie noch sehr lange darüber, wer denn wohl auf welcher Seite des Bettes schlafen dürfe. ;)

    Ein Bote hatte Germanicus Corvus die erwartete Nachricht vom Eintreffen des Schiffes gebracht, dass ihn, seine frisch angetraute Ehefrau, seinen Adjutanten und sein weiteres Gefolge nach Ägypten bringen sollte.
    Er hatte daraufhin seinen Sklaven befohlen, sein Gepäck reisefertig zu machen.


    Einem von ihnen gab er jedoch einen anderen Auftrag:
    “Lauf' zur Casa Octavia und überbringe dem Centurio Quintus Octavius Augustinus Minor die Nachricht, dass er sich in zwei Tagen im Hafen von Ostia am Liegeplatz der „Alexander“ einfinden soll um sich mit uns einzuschiffen. Hast du verstanden?“


    Der Sklave nickte und versicherte, dass er alles verstanden hätte. Dann machte er sich auf den Weg.