Beiträge von Caius Verginius Mamercus

    So, bevor es jemand anderer tut, schreib ich's lieber selbst, zumal das eine Frage ist, die ich mir im Stillen auch schon gestellt hatte: Wie sieht es denn mit der allseits geschätzten Gens aus, der meine ID angehört?


    Laut Namensliste gibt es nämlich nur eine Gens Virginia, nicht: Verginia ("i" statt "e"). Interessanterweise müsste über dieses Phänomen auch der Gründer der Gens gestolpert sein, da bei seinem Beinamen "Tricostus" in der Namensliste in Klammern explizit "Virginia gens" (wieder mit "i" statt "e") als Zusatzinfo angegeben ist.


    Ich ahne schon, was das jetzt heißt ... - Muss das wirklich sein?

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus


    Falls du zufällig in der Nähe bist, gäbe es hier die Gelegenheit, sich zu beteiligen (der Übersicht halber am besten auf den "Zitieren"-Button klicken ;) ).[...]


    Vielen Dank für den Hinweis! Ich habe jetzt gerade diesen wunderbaren Thread gelesen - ein ganz großes Kompliment an ausnahmslos alle Mitschreiber! :dafuer:


    Heute schaffe ich es nicht mehr dort zu posten. Morgen.

    Zitat

    Um aus seiner Schockstarre herauszukommen, watschelte Verginius Mamercus mit seiner hochgebundenen Tunika jetzt schnurstracks ins Wasser.


    Wie unüberlegt diese Flucht in den Tiber gewesen war, ging dem eifrigen Verginier allerdings erst in dem Moment auf, als er mit seinen festen Waden schon im Wasser stand. Denn womit um alles in der Welt sollte er jetzt wohl Fische fangen? Mit bloßen Händen etwa? Angelkescher waren jedenfalls keine mehr frei, und auch an den Enden der Fangnetze standen eigentlich genug Leute. Bedröppelt und unsicher sah Caius sich um und wollte sich schon fragend an den Jungen wenden, der ihn eigentlich erst zum Mitfischen eingeladen hatte.


    Die Lösung für des Verginiers Problem sollte allerdings von einer ganz anderen Seite her kommen. Denn plötzlich fing eines der Kinder, welches das Ende eines Fangnetzes in Händen hielt, lauthals an zu quengeln: "Manius! Maaa-niiii-us! Ich will nach Hause! Bring mich sofort nach Hause!" Caius sah zu dem Kind hin und wunderte sich, dass man ausgerechnet ihm ein Netzende in die Hände gedrückt und es damit ins fließende Wasser gestellt hatte; das Kind war nämlich noch ziemlich klein. Doch es gab kein Erbarmen: "Halt die Fresse, Lucius! Und steh gefälligst still! Ob das gerade "Manius" gewesen war, der so genervt geantwortet hatte? Klein "Lucius" jedenfalls fing jetzt erst recht an mit seinem Geschrei: " Maaa-niiii-us! Maaa-niiii-us! - Ich geh jetzt nach Hause!" Man konnte über klein Lucius sagen, was man wollte, aber aus ihm würde sicher einmal ein Mann werden, der seinen Worten auch Taten folgen ließ. Denn tatsächlich ließ er jetzt sein Fangnetz fallen und drehte sich um in Richtung Ufer; allein, er erreichte es nicht, sondern verlor im strömenden Fluss seinen Halt.


    Verginius Mamercus wollte Lucius bereits hinterher hechten, um ihm zu Hilfe zu kommen, aber nun reagierte doch auch "Manius", nämlich der, der den kleinen Lucius eben noch so hart angeschrien hatte: Manius schmiss jetzt nämlich seinerseits den Eimer, den er bisher getragen hatte, ans Ufer, und eilte Lucius hinterher. Zum Glück führte der Tiber um diese Jahreszeit ja nicht viel Wasser, so dass auf der einen Seit Lucius noch nicht allzu weit fortgespült worden war und auf der anderen Seite Manius ziemlich schnell im Fluss voran kam. Erleichtert konnte Verginius Mamercus daher wenige Augenblicke später beobachten, wie Manius den kleinen Lucius erreichte und ans Ufer brachte.


    "Du Idiot, du! Idiot!!" Manius hatte mit klein Lucius offenbar noch ein Hühnchen zu rupfen und zog ihn auch unsanft an einem seiner Ohren. Im nächsten Moment aber drückte er Lucius dann doch an sich und gab ihm einen Kuss. "Na komm, dann gehen wir jetzt nach Hause zu unserer Mama." Sagte es, nahm seinen kleinen Bruder bei der Hand und trat mit ihm den Heimweg an.


    Viel Zeit, dem Brüderpaar hinterher zu sehen, blieb Verginius Mamercus nicht, denn jetzt galt es, den Platz des kleinen Lucius einzunehmen. Entschlossen watete Caius zu der Stelle, an der Lucius bis vor Kurzem gestanden hatte, und nahm das Ende des Fangnetzes auf. Jetzt hieß es nur noch warten.

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Also für Zivilisten gibt es verschiedenste Möglichkeiten, denke ich. [...]


    Eine weitere Möglichkeit wäre das Aussimmen von Löscharbeiten - die Vigiles sind mit Sicherheit ziemlich überfordert mit den vielen Bränden gleichzeitig, sodass auch hier Zivilcourage gefragt ist. Gern können die CU auch hier helfend und koordinierend zu Hilfe eilen, aber ebenso kann ein beherzter Bürger (oder Sklave) das Heft in die Hand nehmen! Es gibt also reichlich Gelegenheit für Heldenmut (aber bitte nicht zuu dick auftragen ;) )!


    An so etwas wie Löscharbeiten - oder auch nach dem ganzen Aufstand: Aufbauarbeiten - würde meine mittellose und eher am unteren sozialen Spektrum angesiedelte ID sich liebend gerne beteiligen. Ich dachte auch schon selbst an so etwas, war mir aber nicht sicher, ob und wie das noch in die Zeitebenen reinpasst.


    Heldenmut ist bei Mamercus garantiert, Heldentaten leider manchmal eher weniger. :D

    Zitat

    Original von Caius Verginius Mamercus
    "Die Fische sind dann eigentlich für Vulcanus. Wir fangen ein paar für bestimmte Gentes und verdienen uns 'n bisschen was. Vielleicht können wir auch noch welche verkaufen. Fang doch auch welche! Zeig' ma, ob du Fische fangen kannst, Ausländer!"


    "Glaub aber bloß nich, dasse was von dem Geld abbekomms", zischte jetzt allerdings derjenige der Fischfänger, der Caius eben noch so freundlich als "Honk" tituliert hatte. Nun wäre natürlich ein wenig pecunia dem Verginius sehr willkommen gewesen, doch da der Mensch ja nicht vom Brot alleine lebt, wie Caius in der Umgebung seines Vaters in Alexandria einige Male hatte sagen hören, war er dennoch gewillt, beim Haschen der Wassertiere mitzutun. Zunächst kam da jedoch noch etwas dazwischen.


    Um seine Kleidung - er besaß halt nicht so sonderlich viel davon - gegen Nässe und Schmutz zu schützen, gürtete Caius sich seine Tunika hoch, so dass sie ihm nur noch bis auf die Oberschenkel reichte. Da hörte er hinter sich plötzlich eine Frauenstimme: "Na, schau mal, Myrmidon, da nehm' ich doch lieber diesen feschen Bub mit mir, der mir die Fische trägt, und dich lass ich hier." Caius fuhr herum und blickte in das Gesicht einer jungen Sklavin, die lachend an ihm hinunter sah. An dem Eimer, den der Verginier eben aus dem Wasser entgegengenommen und am Ufer abgestellt hatte, machte sich derweil ein anderer, schon grauhaariger Sklave zu schaffen, der unter dem Kommando der weiblichen Sklavin zu stehen schien und wahrscheinlich der angesprochene "Myrmidon" war.


    Angesichts der Aussage der Sklavin über ihn und unter ihren Blicken fühlte Caius sich überrumpelt und genierte sich furchtbar. Um aus dieser misslichen Lage herauszukommen, nahm der Verginius Haltung an und sagte zu den beiden Sklaven: "Seid ihr von der Gens Presentia? Die Fische in dem Eimer da sind nämlich für die Gens Presentia." - "So, so, für die Gens Presentia...", echote die junge Sklavin mit leisem Spott. "Na ja, schau mal, Kleiner: Ich bin Amastris, Maior Domus bei der Gens Presenteia, und Myrmidon hier wird jetzt diesen Eimer mit uns zur Casa der Gens Presenteia nehmen." Caius musste mitanhören, wie hinter ihm, also jetzt im Tiber-Wasser, das Gelächter der Fischfänger bereits jetzt anschwoll. "Und ich bin mir sicher: Unsere Freunde von der - Gens Presentia -", Amastris betonte diesen Namen mit sichtlichem und hörbarem Vergnügen, "unsere Freunde von der Gens Presentia werden nichts dagegen haben."


    Nach diesen Worten, welche die Sklavin nicht einmal unfreundlich, sondern eher mild amüsiert ausgesprochen hatte, wandte sie sich samt ihrem Begleiter Myrmidon zum Gehen. Unter den Fischfängern im Tiber aber kannte das Gelächter nun kein Halten mehr. Um aus seiner Schockstarre herauszukommen, watschelte Verginius Mamercus mit seiner hochgebundenen Tunika jetzt schnurstracks ins Wasser. Amastris, die sich mit Myrmidon bereits entfernte, aber hörte er noch fröhlich rufen: "Du kannst mich ja mal in der Casa Presenteia besuchen, kleiner Feschak, ich habe auch Freizeit... Und euch allen Danke für die Fische, das Geld könnt ihr euch morgen in der Casa Presenteia abholen. Schönes Fest euch allen und fallt nicht ins Feuer!"

    Im Stadtteil Trans Tiberim, genauer gesagt, in der Nähe des Pons Agrippae, war eine überschaubare Gruppe von Menschen dabei, aus dem römischen Stadtfluss Fische zu haschen. Caius Verginius Mamercus - voller Tatendrang, aber unbeschäftigt - schlenderte gerade am Ufer entlang, als er schon von Weitem die Rufe der Fischenden vernahm, welche sich gegenseitig anstachelten und auf gute Fangmöglichkeiten aufmerksam machten. Der Verginier beschleunigte seine Schritte, nachdem er die Gruppe auch mit seinen Augen hatte ausmachen können, und stellte sich, als er bei der Gruppe angekommen war, breitbeinig an das Ufer, um dem Treiben zuzusehen. So war es seine Art.


    Im Wasser und direkt an der Uferböschung erblickte er Kinder und jüngere Heranwachsende, einige davon vielleicht Sklaven, die im Wasser des Tiber Netze aufgespannt hatten. Manche hielten auch Eimer, in denen es zum Teil verdächtig zuckte und die also wohl für die zu fangenden Fische vorgesehen waren. Einer dieser Eimer wurde nun ohne Vorwarnung dem Verginier gereicht: "Ey, kanns ma' nehmen?" Caius war über dieses Ansuchen zwar bass erstaunt, legte aber, halb hilfsbereit, halb im Reflex, die ihm noch fehlenden zwei Schritte bis zur Uferböschung zurück und nahm den Eimer in Empfang. "Is aber schwer." Damit hatte der Junge - wohl etwas jünger als Caius selbst -, der ihn eben gefragt hatte und ihm nun den Eimer reichte, auffallend Recht, denn der Eimer war hoch voll mit Fischen. Dank seiner athletischen Statur gelang es dem Verginius aber, das Gefäß sicher an Land zu bringen. "Einfach abstellen, der Sklave der Gens Presenteia kommt die dann gleich holen!" lautete nun das nächste Kommando aus dem Mund des Jungen, der ihm gerade den Eimer in die Hände gedrückt hatte.


    Caius tat, wie ihm geheißen. Und da er das nun alles vollendet hatte, glaubte er sich auch berechtigt, sich nun seinerseits zu Wort zu melden: "Salve, ich heiße Caius." Doch weder der Junge, der ihm die Anweisungen erteilt hatte, noch einer der anderen Fischfänger kümmerte sich um den Verginius. Der aber ließ sich so schnell nicht abschütteln, sondern legte nach: "Für die Gens Presentia sind die Fische also? Die feiern wohl was richtig Großes?" Immerhin waren ja allein in dem Eimer, den er gerade am Ufer abgestellt hatte, schon ziemlich viele Fische drin. Doch der verginische Smalltalk schien nicht den Geschmack der Fischfänger zu treffen: "Was'n Honk, ey!" entfuhr es einem der älteren, schon fast Erwachsenen, während viele andere genervt Luft durch die Nasen stießen. "Volcanalia. Schon mal gehört?" Immerhin zu dieser Antwort ließ sich der Junge jetzt herab, der Caius eben mit dem Eimer dirigiert hatte. "Die Fische sind dann eigentlich für Vulcanus. Wir fangen ein paar für bestimmte Gentes und verdienen uns 'n bisschen was. Vielleicht können wir auch noch welche verkaufen. Fang doch auch welche! Zeig' ma, ob du Fische fangen kannst, Ausländer!"


    Sim-Off:

    Das lässt man sich natürlich nicht zweimal sagen! Wer sonst noch mitmachen will, ist herzlich willkommen. :)

    Sim-Off:

    Wer will, kann gerne mitmachen [SIZE=7](solange alles im Rahmen bleibt)[/SIZE]. :)


    Caius Verginius Mamercus, dessen Taten wir uns nun wieder zuwenden wollen, hatte am frühen Morgen dieses spätsommerlichen Tages Ostia - eine Stadt, in der er sich immer häufiger aufhielt - verlassen, um auf der Via Ostiensis nach Rom zu gelangen. Selbstverständlich war er keineswegs alleine, denn auch an diesem Tag zog eine ansehnliche Schar von Handeltreibenden mit Karren und Fuhrwerken auf dieser Straße der Urbs aeterna entgegen. All diese Menschen ließen sich offenbar nicht bange machen von den Nachrichten, welche in diesen Tagen aus Roma kamen: vom Aufstand der Sklaven, von Brandschatzungen, Plünderungen, Unruhen. Manch einer der umtriebigen Kaufleute mochte in solchen Zuständen vielleicht sogar eine Chance für sich selber wittern, und selbst Caius trieben ähnliche Gedanken um. Für die kommenden Stunden aber befanden all diese hoffnungsfrohen und ehrgeizigen Menschen sich mit derlei Berechnungen zunächst einmal im Irrtum.


    Es begann beinahe friedlich, und Verginius Mamercus wäre es auch fast entgangen, da er sich schon in großer Nähe zur Urbs aeterna befand: Die Abstände zwischen den Händlern und den mit allerhand Waren beladenen Fahrzeugen wurden immer geringer, was zur Folge hatte, dass sich der Zug der Reisenden nach Rom mehr und mehr verlangsamte. Plötzlich aber kam er vollends zum Stehen; zugleich erscholl von viel weiter vorn im Zug eine schrille Stimme: "Meine Stoffe in Sklavenhänden?? Niemals! - Wir wenden!"


    Um Caius herum äußerten nach diesem Geschrei sogleich die ersten Reisenden die naheliegende Mutmaßung, dass da vorne im Zug ein Händler nun wohl doch kalte Füße angesichts der Unruhen in Rom bekommen hatte und umkehren wollte. Allenthalben machte man sich über den Kaufmann lustig und wünschte diesem Angsthasen spöttisch eine möglichst bequeme Reise an Muttis heimischen Herd. Die allgemeine Heiterkeit aber wich dem Zorn, als Caius und die Umstehenden das Fuhrwerk dieses furchtsamen Händlers infolge des befohlenen Wendemanövers in Teilen zu Gesicht bekamen: Es handelte sich nämlich um ein ungewöhnlich breites, ausladendes Fahrzeug, wie der Verginier es selten, nein, eigentlich noch nie gesehen hatte. Ganz sicher, so schoss es Caius durch den Kopf, war das eine Sonder-Anfertigung nur für den Transport von Ostia bis vor die Tore Roms, wo dann wohl umgeladen wurde auf solche Wagen, die sich in den engen Gassen der Urbs aeterna überhaupt nur bewegen konnten.


    Während der junge Verginius noch solche Überlegungen über die Funktion dieses ausnehmenden Fahrzeugs anstellte, hatten die erfahrenen Händler mitsamt ihren Mitarbeitern um ihn herum bereits die gesamte Lage überschaut: "Wie - waaas? Der Kerl kann doch jetzt mit dem dicken Brummer von Wagen nicht einfach wenden, das dauert ja ewig!" - "Der spinnt wohl! So lange warte ich nicht!" - "Ach, ob DU wartest, interessiert doch keine Sau. Bei mir sind es meine KUNDEN in Rom, die nicht warten. Ich lasse das hier jedenfalls nicht zu, dass mir hier einer aus Schiss vor Sklaven das Geschäft versaut!"


    Gesagt, getan, stapfte der Kaufmann - er machte offenbar in Gewürzen, wie Caius mit raschem Blick auf das unmittelbar vor ihm zum Stillstand gekommene Fuhrwerk feststellte - mit martialischem Blick in Richtung seines Kollegen, der aus Angst vor Sklavenhänden an seinen Stoffen die gesamte Kolonne zum Stillstand gebracht hatte und dessen riesiges Fahrzeug nach wie vor in einem Wendemanöver begriffen war - im Schneckentempo und mit ungewissem Ausgang. In Ermangelung eigener Fortbewegungs-Möglichkeiten verfolgten alle, die selbst einen Wagen zu beaufsichtigen hatten, mit Interesse die Szene, die sich da gerade anbahnte, und einige der Fußgänger - unter ihnen auch der Verginius -, die auf der Via Ostiensis naturgemäß noch vorwärts kamen, begaben sich sogar selbst in Richtung des wendenden Fahrzeugs, um nur nichts verpassen zu müssen. Auf dem Weg dorthin aber konnte Caius hier und dort unterdrückte Stimmen hören, die Sympathie mit der Sache der römischen Sklaven äußerten und sogar fragten: "Warum nicht - auch wir..."

    Nachdem das "Römerfest" im vergangenen Jahr meines Wissens nach lediglich in kleinem Rahmen in den Räumlichkeiten des örtlichen Museums stattfand, gibt es dieses Jahr wieder die größere Freiluft-Ausgabe im Römerpark:


    Römerfest Bergkamen, 16. und 17. September 2017


    (eine Woche vor der deutschen Bundestagswahl)


    Vor zwei Jahren war ich selber da - klar, dass das Römerfest in Bergkamen sowohl vom Ambiente als auch von der Größenordnung her nicht an so manche andere Veranstaltungen dieser Art heranreicht. Aber ich war sehr beeindruckt von dem vielen Herzblut, das die ehrenamtlichen und Hobby-Helfer in dieses Fest stecken. Und gelernt habe ich auch eine Menge. Daher auch in diesem Jahr wieder meine Werbung für das Fest. :D

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Doch, ein entsprechendes Board existiert bereits. Man muss es zugegebenermaßen erst im Portus Ostiensis suchen - vielleicht mag Macer es noch hier in der Liste der Einheiten ergänzen - und es existieren offenkundig auch noch nicht allzu viele Beiträge darin - da die Zahl der Classis-Soldaten zur Zeit doch eher überschaubar ist. Aber es ist prinzipiell bereits existent. ;)


    Potzblitz, du hast wieder einmal Recht, Dives! Jetzt dürft ihr mich also alle totschlagen...


    Und die Verlinkung in der Forums-"Startseite" ist auch schon da!


    Vielen Dank für alles!



    Edit: Ich sehe erst jetzt gerade, dass für die Flotte in Ostia auch eine vollständige Forenstruktur eingerichtet worden ist (ich sollte vielleicht die Reload-Funktion des Browsers öfter nutzen...). Tolle Sache, dankeschön!

    Da dreht man sich einmal um, und gleich so viele Antworten - Danke!


    (Ganz besonders natürlich für das Stellenangebot, Maro! :D)


    Klingt auch alles sehr sinnvoll. Eine Nachfrage aber noch: Schlagt mich tot, aber wo ist in Ostia die Flotte bespielbar? Wird da noch ein Unterforum für eingerichtet?

    Bestimmt steht das schon irgendwo, aber ich habe es jetzt nicht gefunden -


    Welche Städte und militärischen Einheiten sind im IR jetzt eigentlich noch bespielbar, also: so richtig bespielbar?


    Wie sieht es z.B. mit Mantua aus und Ostia: noch bespielbar? Auch in den Sinne, dass man dort Stadtämter besetzen könnte?


    Oder mit der Flotte: Wird sie jetzt noch nach Ostia verlegt? Obwohl Petronius Crispus jetzt ja wohl abberufen worden ist?


    Auf der Forums-"Startseite" werden ja auch immer noch so Einheiten wie die Legio I und die Vigiles in Rom geführt: Beide sind aber wohl nicht mehr bespielbar?



    Ich habe jetzt irgendwie die Orientierung verloren und wäre für Hinweise dankbar.

    Bitte diese ID aus dem Desideratus-Status heraus und in den Exil-Status hinein versetzen. Ich werde noch einige Zeit kaum ins Netz kommen, aber zum Sterben finde ich es für diese ID noch ein bisschen zu früh.


    Danke!

    Tja, aus der Traum: Natürlich fiel ich dem Anführer der drei Alkis gleich auf, als ich mich an den Tisch setzte zu "Helvetius Severus", als der sich mein direkter Nachbar jetzt vorstellte. Also hatte ich eben doch richtig gehört.


    Zu hören bekam ich jetzt auch noch viel mehr, denn der Obermacker - "Iulius Avianus", wie ich dabei erfuhr - wiederholte freundlicherweise für mich auch noch einmal die Namen seiner beiden Kumpane. Überhaupt wirkte er jetzt, wo ich auf gleicher Höhe mit ihm am selben Tisch saß, doch ein bisschen weniger angeschickert auf mich als seine Freunde.


    Das Gespräch am Tisch drehte sich um irgendeine komische Verbindung von Rhetoriktraining und Wein. Der Helvetier neben mir sagte dazu etwas Schlaues, "in vino veritas" oder so ähnlich, aber mir knurrte der Magen mittlerweile so sehr, dass ich eine Bedienung heranwinkte, um mir etwas zu bestellen. Dabei bekam ich gar nicht so richtig mit, dass Iulius Avianus in der Zwischenzeit schon begonnen hatte, mich ein bisschen zu bemuttern: Ehe ich mich versah, stand plötzlich ein Lederbecher mit Wein vor mir, und der Iulier prostete mir zu.


    Total überrumpelt ergriff ich den Becher: "Äh, vielen Dank, Iulius! Dir auch einen guten Abend - uns allen!" Dabei schaute ich der Reihe nach auch die beiden Freunde des Iuliers und natürlich auch Helvetius Severus an. Dann tat ich einen tiefen Schluck aus dem Becher: "Mmh, nicht übel." Eigentlich wusste ich natürlich gar nicht, wovon ich da redete, da ich von Wein so überhaupt keine Ahnung hatte, doch mir schmeckte er. Allerdings schien er mir auch ziemlich schwer zu sein, daher fing ich jetzt an, fast schon mit meinen Armen zu fuchteln, um endlich eine Bedienung auf mich aufmerksam zu machen, die mir was zu essen bringen sollte. Ansonsten würde das für mich nämlich wohl ein ziemlich kurzer Abend werden - mit einem ziemlich langen Schlaf hinterher.


    Um die Zeit zu überbrücken, bis die Bedienung kam, wandte ich mich wieder meinen Tischgenossen zu: "Wie alt seid ihr denn alle so?" Ich hatte nämlich den Eindruck, das Küken am Tisch zu sein. Der Helvetier war älter als ich, da war ich mir sicher; er redete ja auch so vernünftig. Bei den drei anderen war ich dagegen im Zweifel. Ich fand sie ja auch irgendwie älter als mich selbst, aber so herausgeputzt, wie sie waren, konnte das täuschen.

    Während ich innerlich schon vor mir sah, wie lässig ich gleich die Bälle schlagen würde, war mein Spielpartner offenbar immer noch sehr mit dem Bürgerkrieg beschäftigt - verständlich, wenn man ihn hier in Italia über sich ergehen lassen musste und auch noch so viele Mitglieder der Familie verloren hatte. Einen Moment lang musste ich überlegen, was er wohl genau mit seinem Ausruf "Echt?" meinte, der für mich irgendwie überrascht geklungen hatte. Dann kam ich aber darauf, dass sich Artorius Rufinus wohl näher dafür interessierte, wie es im Bürgerkrieg in Aegyptus zugegangen war:


    "Naja, der Bürgerkrieg selbst war ja bei uns gar nicht so wirklich, besonders nicht mit so viel Blut. Es gab da zwar diese Blockade ..." - einen Moment lang musste ich richtig überlegen: Für mich war das irgendwie alles schon so lange her, ich war ja eigentlich auch noch ziemlich klein gewesen, und mein Vater hatte natürlich versucht, alles so gut es ging von mir abzuhalten. "Klar, die Blockade hat Alexandria natürlich ziemlich übel erwischt, das gab natürlich auch wieder viel Unzufriedenheit, aber das ist in Alex ja fast normal. Und du weißt ja, wie das ist, " Ja? Wirklich? Woher sollte der Artorier das denn eigentlich wissen? Damit unterstellte ich ihm eigentlich ganz schön was, denn was ich jetzt sagen wollte, also, eigentlich zum Ausdruck bringen wollte.... naja, das waren halt wohl genau so Sachen, von denen ich mich nach Worten meines Vaters lieber fernhalten sollte: "Also, ich glaube, viele Händler in Alex haben schon noch ihre Wege gefunden für ihre Waren - wie auch immer, ich glaube, Italia und Rom hat der Bürgerkrieg um einiges schlimmer erwischt."


    Besonders ja offenbar auch die Familie Artorius, auch wenn er viele Mitglieder wohl nicht so wirklich gekannt hatte: "Ja, das kenne ich, meine Familie ist eigentlich auch ziemlich verstreut. Ich habe wohl noch etliche Verwandte auf Corsica, aber ich bin noch nie auf der Insel gewesen. Muss ich irgendwann wirklich mal hinfahren." Aber im Moment zog es mich da nicht hin. Wenn ich da hinreisen sollte, wollte ich etwas vorzuweisen haben: römisches Bürgerrecht, gut und schön, aber wenn man sonst nichts weiter war als ein Herumtreiber?! Obwohl natürlich die Jahreszeit für eine Schiffs-Überfahrt gut war: "Fährst du irgendwohin in die Sommerfrische?" Ich hatte gehört, dass halb Rom das so machte, und so ein Urlaub konnte einem ja auch neue Bekanntschaften bringen, auch mit Frauen - vielleicht eine gute Gelegenheit, die Reihen der Artorier wieder aufzufüllen? Man musste so etwas praktisch sehen! Dachte ich jedenfalls damals.


    "Ach du sch..." Den Ball, der da jetzt auf mich zuschoss, hatte Artorius Rufinus regelrecht abgefeuert, mit richtig guter Körperspannung. Ich schaffte es nur noch, meine beiden Arme wie ein Schild vor meinen Körper zu bringen. Da klatschte der Ball dann auch gegen, aber ich konnte gar keinen eigenen Druck mehr dahinter bringen, so dass die Kugel schließlich wenige Meter vor mir liegen blieb. Ohne aufzusehen, hob ich den Ball auf, ging wieder auf meine Ausgangsposition zurück und spielte ihn erneut zu Rufinus, diesmal aber mit wesentlich weniger Schmackes als beim ersten Mal. Bedröppelt fügte ich hinzu: "Äh, wir können ja auch mit Aufticken spielen."

    Ein langer Tag war für mich zu Ende gegangen. Ich hatte natürlich gewusst, dass es kein Spaziergang werden würde, hier in Rom als Zugereister ohne Kontakte Fuß zu fassen, aber heute abend war ich ehrlich nur noch müde. Und hungrig.


    Um nicht gleich an einem meiner ersten Tage in der Hauptstadt in einer Spelunke abzustürzen, war ich bereit, ein Teil meines nur noch wenigen Geldes für ein Abendessen in der "Taverna Apicia" zu investieren, die doch immerhin nicht ganz so heruntergekommen aussah wie manches, was ich aus Alexandria kannte oder auch schon in Rom mitbekommen hatte. Mit einem entschlossenen Schritt trat ich daher in das Innere des Lokals, in dem mächtig was los war.


    Mehr von anderen Gästen und herumlaufenden Bedienungen gestoßen als freiwillig landete ich schließlich an einem Tisch, an dem schon so einige Leute saßen, die eigentlich nicht unbedingt das waren, was ich mir in Rom so als Gesellschaft vorstellte: drei schon ziemlich betrunkene junge Männer, die - wahrscheinlich von ihren Sklaven - in feine Kleider gehüllt worden waren, und ein anderer Mann, der nicht zu diesen dreien zu gehören schien und sich auch noch gut hielt. Der war für mich der einzige Lichtblick in dieser Runde und der freie Platz neben ihm der Grund dafür, dass ich am Ende doch an diesem Tisch Platz nahm.


    Dieser Mann war es auch, dem ich zunickte, als ich mich setzte. "Helvetius Severus", so hieß er wohl, aber ich hatte das gar nicht so genau verstanden, weil einer von den drei Jungen, der ihren Wortführer markierte, auf einmal so viele Namen durch den Raum warf, dass ich ganz kirre wurde. Immerhin führte mich das dazu, dass ich mich auch vorstellte: "Salve, Verginius Mamercus mein Name. - Also: Salvete, guten Abend, die Herren!", setzte ich verdruckst hinzu in der Hoffnung, dass die drei und besonders ihr Obermacker mich nicht so sehr beachten würden.

    Nachdem Artorius Rufinus das von dem Überfall auf ihn erzählt hatte, reizte es mich sehr, mit meinen Augen seinen Körper nach Spuren von Verletzungen abzusuchen. Aber natürlich war mir auch ganz klar, dass sich so etwas nicht gehörte, und so senkte ich meinen Blick auf den Ball, den ich mittlerweile wieder in meinen Händen hielt. Richtig schwere Verletzungen konnte der Artorier ja auch nicht haben; die hätte hier in den Thermen natürlich jeder gleich bemerkt und mit denen hätte er ja schließlich auch nicht Ball spielen können. So freute ich mich für ihn, dass er sich aus dem ganzen Schlamassel wohl mit einigermaßen heiler Haut gerettet hatte.


    Komisch war nur die knappe Auskunft, die er über den Prozess gegen seinen Angreifer gegeben hatte. Zeugenbeeinflussung? Hier in den Agrippa-Thermen? Oder war das etwa eine größere Sache, in die der Artorius da hineingeraten war? Und was war das denn für eine komische Herkunft, die Rufinus genannt hatte: "Sohn der Fortuna"? Hatte sich nicht auch C. Iulius Caesar so genannt? Oder war das "Sohn der Venus" gewesen? Oder Sohn von beiden? Sollte ich mich vielleicht als "Sohn der Menrva" fühlen?


    Ach, eigentlich wollte ich mit dieser Sache ja auch nichts zu tun haben, ganz im Gegenteil. In Alexandria hatte ich mir fest vorgenommen, mich von Raufereien oder Schlimmerem fernzuhalten. Und meinem Vater hatte ich auf dem Sterbebett versprechen müssen, mich bloß nicht in irgendwas Kriminelles hineinziehen zu lassen. Hatte ich auch nicht vor. Nur gut, dass ich für den Überfall auf Artorius Rufinus ein Alibi vorweisen konnte und auf dem Schiff oder vielleicht sogar noch in Aegyptus gewesen war.


    Leid tat mir natürlich, was mit den Verwandten des Artoriers geschehen war: "Ja, der Bürgerkrieg... muss wirklich eine schlimme Zeit gewesen sein. Bei uns in Aegyptus war es ja ziemlich ruhig, aber hier... Traurig, dass du so viele Menschen aus deiner Familie verloren hast." Ich hoffte für meinen Gesprächspartner, dass ihm wenigstens noch einige nahe Verwandte geblieben waren. Wie es war, wenn man die nicht mehr hatte, wusste ich ja schließlich selbst.


    Freunde und Bekannte schien er jedenfalls zu haben, das hörte ich aus den Tipps heraus, die er mir wegen meiner Jobsuche gab: "Vielen Dank für deine Ratschläge wegen einer Anstellung! Du hast ganz Recht, was das angeht, weiß ich wirklich, was ich will, nämlich mir eine ordentliche Existenz aufbauen."


    Lauthals loslachen musste ich allerdings, als er in dem Zusammenhang den Palatin erwähnte: "Genau, der Palatin! Da haben sie auf einen wie mich ganz sicher gewartet! Rufinus, du meinst es gut. Aber: Verscheuchen würden sie mich da, verscheuchen!"


    Und um das mal so richtig zu zeigen, wie sich mich da verscheuchen würden, warf ich, noch immer lachend, den Ball in die Luft und holte richtig weit mit meinem rechten Arm aus. Ich traf ihn voll; auf dem Boden aufkommen würde der nicht mehr, bevor er Artorius Rufinus erreichte.

    "Ah, ja klar: 'expulsim' ist das Wort! Genau das Spiel meinte ich." Laut hörbar klatschend schlug ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. 'Impulsiv' - wie hatte ich darauf nur kommen können. Jetzt, wo Artorius Rufinus mir das Wort genannt hatte, fiel mir direkt wieder ein, wie mein Vater dieses Spiel mit mir gespielt hatte in Alexandria, meiner Heimatstadt. Genau nach der fragte mich der Artorius nun:


    "Na ja, so weit ist Alexandria eigentlich gar nicht. Jedenfalls nicht im Sommer, wenn man das Schiff nehmen kann. Wir haben für die Überfahrt nur acht Tage gebraucht, hatten allerdings auch richtig gutes Wetter." Anders war das natürlich im Herbst oder Winter, wenn das Wetter nicht mitspielte und der Seeweg flach fiel. "Also, immerhin muss man nicht über irgendwelche hohen Berge nach Alex, Alpen oder so." Oder durch Wüstengebiete, was ich mir auch nicht gerade als Spazierfahrt vorstellte. "Darf ich fragen, woher du kommst?"


    Der Angesprochene hatte sich mittlerweile so hingestellt, dass er ganz offensichtlich erwartete, dass ich ihn mit dem Ball anspielen sollte. Also ging auch ich jetzt noch weiter in die Spielfläche hinein. Allerdings beschäftigten mich auch immer noch die Fragen von Artorius Rufinus: "Ich bin in Alexandria geboren worden, aber mein Vater kam gar nicht von dort. Jetzt ist er vor Kurzem verstorben - meine Mutter schon viel früher -, und irgendwie hat mich dann nichts mehr in Alexandria gehalten." Natürlich war ich mit anderen Kindern aus Alexandria in die Schola gegangen, aber als wir alle älter wurden, merkte ich, dass ich als 'Rhomäer' eben doch nicht so richtig dazu gehörte. Und die Römer in Alexandria bildeten zum großen Teil so eine Clique für sich, und dazu hatte meine Familie aber auch nicht so richtig gehört. "Naja, ich hab' mir dann halt gedacht: Ab nach Rom, versuche ich es da mal. Vielleicht lasse ich mich aber auch in Ostia nieder, da hat mein Vater wohl mal gewohnt. Hängt auch sehr davon ab, wo ich eine Anstellung finde - also, wenn du was weißt ..."


    Den letzten Satz hatte ich grinsend gesagt - Galgenhumor -; dabei hatte mit der linken Hand den Ball hoch in die Luft geworfen und wollte mit dem rechten Arm schon ausholen, als Artorius Rufinus das von dem Überfall auf ihn erzählte. Das brachte mich gehörig aus dem Konzept, so dass ich den Arm wieder sinken ließ und der Ball von mir unberührt auf die Erde aufkam. "Bei Tinia", entfuhr es mir leise. Man hatte mich ja schon gewarnt, dass Rom gefährlich sei, aber ich hatte das nicht ernst genommen. Schließlich war Alexandria ja nun selbst ein extrem heißes Pflaster, nicht nur, was Verbrechen anging, sondern auch ... - ja, schwer zu beschreiben, es war einfach fast immer so eine Unruhe in der Stadt, Gereiztheit. Aber das von Artorius Rufinus gab mir natürlich zu denken.


    "Ich hoffe, du wurdest nicht schwer verletzt und es geht dir wieder gut. Hat man denn die Täter wenigstens gefasst?"


    Nach diesen Worten bückte ich mich, um den Ball wieder aufzuheben, der zu meinen Füßen zu liegen gekommen war.