Beeindruckt von der ihm gebotenen Schau verfolgte Carbo atemlos zusammen mit den anderen Mitarbeitern der Kommunalverwaltung den Einzug des Statthalters und der Kaiserin. Das war ein ganz besonderer Moment für ihn, dem Nichtrömer. Er der nicht einmal das Bürgerrecht des Imperiums besaß und im hintersten Winkel mitten in den germanischen Wäldern saß wurde die Ehre zuteil die Augusta mit eigenen Augen zu sehen! Und wie schön sie war! Voller Bewunderung betrachtete er auch die glänzende Aufmachung des Statthalters. Carbo hatte es im Gefühl, dass mit ihm vielleicht jetzt wieder aktivere Zeiten in der Regia anbrachen. Ob das die Stadtverwaltung und damit auch er wohl auch noch zu spüren bekam? Auf jeden Fall bestimmt eine interessante Zukunft die da heute durch ihr Stadttor marschiert war!
Als dann die Personen des Tages allesamt nacheinander sprachen begannen die Volksmassen immer wieder einmal zu jubeln und die beiden Gäste hochleben zu lassen. Carbo war natürlich mit dabei. Mit der gleichen Begeisterung wie alle anderen rief er: "Vivat Augusta! Vivat Legatus Augusti!" Carbo beobachtete wie der Zug der Kaiserin und des Statthalters langsam an ihm vorrüberzogen. Ihm stellte es die Nackenhaare auf. Wie nah sie nur waren! Wäre nicht die Kette Soldaten vor ihm gewesen, der Junge hätte einfach die Hand ausstrecken und sie berühren können. Wahrlich, von diesem Tag würde er eines fernen Tages seinen Enkeln noch erzählen. Dem Tag wo Norius Carbo, Stadtschreiber Mogontiacums, die Kaiserin von Rom gesehen und fast berühren hatte können.