Beiträge von Norius Carbo

    "Danke Präfekt, ich werde dich nicht enttäuschen!" versprach Carbo aufrichtig, als er hörte, dass er entgültig eingestellt sei so offiziell mit allem drum und dran (ob er darüber auch eine schriftliche Bestätigung erhielt?).


    Doch damit er sich sobald als möglich ans Werk machen konnte, musste er zuvor natürlich Kontakt mit Germanicus Cerretanus aufnehmen, was -noch- leichter gesagt war als getan. Carbo würde hierfür wohl auf die angekündigte Wegbeschreibung des Sekretärs warten müssen.

    Aufmerksam hörte Carbo dem Praefectus Vehiculorum zu. Er getraute es sich noch nicht "offiziell" zu fühlen, ohne entgültige Antwort, jedoch spürte er schon sowas wie eine Art Vorfreude. Er hatte die Vermutung genommen zu werden!
    Als eine Art Bestätigung konnte er es anschließend werten, dass der Präfekt in einer Art Liste nach einer freien Stelle für ihn suchte. Wo sich diese neue Station befinden mochte? Hoffentlich möglichst im Zentrum!


    Doch was musste er da hören! Germanicus Cerretanus!
    "Den kenne ich doch!" platzte es aus Carbo heraus. "Ich traf ihn einmal eines Abends! Schön, dass ich mit einem bekannten Gesicht arbeiten werde können. Ich bin einverstanden!" Carbo freute sich in der Tat. Auch wenn er besagten Stationarius erst einmal bei einem Gespräch getroffen hatte, so war es gewiss etwas anderes, als mit jemand völlig unbekannten zu arbeiten.

    Also doch kein Verwandter. Naja, hätte ja sein können. Doch auch so übte der Klang des Namens dieser modernen plebejischen Iulier eine gewisse Faszination auf Carbo aus, schwang doch im Hintergrund trotzdem noch der große Pathos der alten Iulier mit. Ob er vielleicht Caesoninus fragen sollte, ob er ihm nicht ein paar Kniffe in religiösen Belangen beibringen konnte? Dann wäre er zumindest etwas sattelfester, wenn er künftig als Aedil z.B. kultische Handlungen in Mogontiacum durchführen müsste. Die täglichen Trankopfer an die Laren waren für ihn ja noch kein Problem gewesen, doch alles was darüber hinausging schon.


    Dann kam der spannende Teil für den Jungen. Die konkreten Materialien für ein kleines unblutiges Opfer an Venus Genetrix! Carbo spitzte die Lauscher und prägte sich jedes Wort des Iuliers ein. "Weihrauch, etwas Wein und Honigkuchen, Lauch, Zwiebeln, oder Knoblauch, verstanden", wiederholte er und nickte.
    "Einen Moment bitte, ich bin gleich zurück!" und schon lief er los, um alles nötige auf Roms Märkten zu besorgen. Für den Weihrauch wurde er sehr schnell fündig, da es auch auf dem Forum Iulium (hier stand der Venustempel) links und rechts unter den Arkaden einige Händler gab. Für alles andere musste er jedoch weitersuchen.


    Nachdem er alles endlich beisammen hatte, lief er so schnell er konnte wieder zurück zum Tempel und dort die Stufen hoch. Wieder vor Caesoninus angekommen, verschnaufte er kurz, ehe er dem Aedituus seine Opfergaben zeigte. "Ich konnte alles nötige und noch etwas mehr auftreiben. Hier sind Weihrauch, Falernerwein, ein Kranz Zwiebeln und zwei kleine Votivfiguren." hoffentlich genügte das.

    "Nein, natürlich nicht!", versicherte Carbo "Zeit meiner Anwesenheit hier in Rom werde ich als Stationarius immer darin bestrebt sein vortreffliche Arbeit abzuliefern, bei meiner Ehre!" Carbo war schon seit jeher ein sehr gründlicher Mensch gewesen und natürlich würde er auch jetzt nicht anfangen nur halbe Sachen zu machen. Wenn, dann ordentlich. So war er in seiner Zeit als Scriba Mogontiaci verfahren, als dieser eine Sklave damals ihn als Fährtenleser auf der Suche nach Thula angeworben hatte und zuletzt jetzt als Magister Vici.


    Als es dann um die Zuteilung einer konkreten Station als künftigen Arbeitsort ging, war sich Carbo in seinen Absichten auch hier sicher. "Genau, ehrenwerter Praefectus. Eine Station direkt hier in Rom wäre ideal, falls sich das einrichten ließe." Es wäre schön mitten in der Stadt arbeiten zu können, so wäre er immer direkt zwischen all den Menschenmassen hier und entsprechend der Lage seines zukünftigen Arbeitsortes, könnte er sich vielleicht auch bald nach einer eigenen kleinen Wohnung umsehen.

    Carbo war etwas überrascht davon, dass ein Postbediensteter sich sträubte ein etwas umfangreicheres Schriftstück durchzulesen, um die Kompetenzen eines Bewerbers nachzuprüfen (wobei, andererseits...), doch auf die zweite Frage hatte er keine Schwierigkeiten zu antworten: "Gewiss, ich hatte einen guten Start und ich habe keineswegs vor dies alles entgültig hinter mir zu lassen, im Gegenteil. Private Angelegenheiten führten mich nach Italia und ich werde noch gut ein, zwei Jahre hier verweilen. Diese Zeit möchte ich nutzen, um mir hier in Rom das nötige Kleingeld für den Ordo decurionum Mogontiacums zu verdienen, damit ich als wohlhabenderer Mann, als ich es jetzt bin, in den Norden zurückkehren kann, um meine Karriere in der Lokalpolitik fortzusetzen. Bestimmt wirst auch du mir zustimmen, dass man in der Hauptstadt leichter an Geld kommt, als in der Provinz. Viel mehr Angebote, noch bessere Gelegenheiten. Außerdem möchte ich als Stationarius neue Leute kennenlernen, vielleicht erhalte ich so ja auch neue nützliche Kontakte, die mir später noch sehr weiterhelfen werden. Jedenfalls will ich mich als ersten Schritt dafür bei dir als Stationarius bewerben, für ein festes Einkommen und damit einhergehend etwas Sicherheit in der Fremde zu erhalten. Ich verspreche, du wirst von meiner Einstellung nur profitieren."

    "Danke, Präfekt" sagte Carbo und setzte sich.
    Als er dazu aufgefordert wurde etwas über sich zu erzählen und seine Referenzen aufzuzeigen, öffnete der Junge seine mitgebrachte Mappe in der er alle wichtigen Dokumente aus seiner Zeit in Mogontiacum verwahrt hatte. Doch bevor er sie dem Präfekten zur Durchsicht aushändigte, erzählte er: "Also, mein Name ist wie gesagt Norius Carbo, ich stamme von einer langen Linie norischer Häuptlinge ab und bin in Aelium Cetium in Noricum aufgewachsen. Meine Sporen jedoch habe ich mir in den letzten beiden Jahren in Mogontiacum in Germania Superior verdient. Dort war ich über ein Jahr lang als Stadtschreiber für die Curia Mogontiaci tätig. Während dieser Zeit ist es ein besonderer Verdienst von mir gewesen, dass ich das städtische Archiv in einem völlig neuen System geordnet habe, da es lange Zeit völlig vernachlässigt und durcheinander gewesen war nach einem größeren Umbau der Curia." Carbo machte eine kurze Pause und zog einige erste Dokumente hervor. Dann fuhr er fort: "Im letzten Jahr dann war ich als Magister Vici auf der ersten Stufe der mogontiacischen Ämterlaufbahn tätig. Was ich unter anderem in diesem Amt bewirken konnte, kannst du hier in einer Kopie meines damaligen Abschlussberichts nachlesen, den ich angefertigt habe."
    Mit diesen Worten überreichte Carbo jetzt die Mappe mit allen darin befindlichen Schriftstücken. "Diese Schriftstücke beweisen, dass ich dazu fähig sein werde die Aufgaben eines Stationarius zur vollen Zufriedenheit vollbringen zu können, da ich sowohl als Stadtschreiber, als auch als Magister Vici umfassend mit administrativen und organisatorischen Arbeiten konfrontiert war, ganz zu Schweigen von der Bewältigung der Logistik von Großprojekten und der Erledigung der alltäglichen Aufgaben in einem officium. Ich kann Lesen, Schreiben und Rechnen und ich spreche Latein, Griechisch und Norisch und verstehe -zumindest den Worten nach- ein paar diverse germanische Dialekte."


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    ET IN NOMINE MVNICIPIBVS INCOLARVMQVE MOGONTIACI



    ERNENNE ICH
    Norius Carbo


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII KAL MAI DCCCLXVII A.U.C. (25.4.2017/114 n.Chr.)


    ZUM
    Scriba - Mogontiacum



    Quintus Propertius Plautus - Aedil Mogontiaci


    EDICTUM DUUMVIRORUM


    Hiermit ernennen wir folgende Municipes zu Magistraten des Municipium Cornelium Mogontiacensis:



    Zu Duumviri:
    Tiberius Servilius Saxula (NSC)
    Sextus Sanquinius Serapio (NSC)


    Zum Quaestor:
    Volusus Haterius Catulus (NSC)


    Zu Aediles:
    Manius Lamponius Fusus (NSC)
    [...]


    Zu Magistri Vici:
    Norius Carbo
    [...]



    Die Vereidigung der Amtsträger findet in der Basilika Mogontiaci statt.


    Es beglückwünschen die Wahlsieger



    Titus Numicius Macatus et Volusus Haterius Catulus

    ANTE DIEM XV KAL DEC DCCCLXVIII A.U.C. (17.11.2018/115 n.Chr.)




    Ich, Norius Carbo, gebürtig aus der Provinz Noricum und zuletzt Magister Vici des Vicus Apollinensis des Municipium Cornelium Mogontiacensis, lege hiermit gemäß dem Decretum Decurionum ANTE DIEM VII ID IAN DCCCLXVI A.U.C. (7.1.2016/113 n.Chr.) meine Rechenschaft über meine Amtszeit ab, damit dieser Bericht in der nächsten Contio des Ordo decurionum verlesen und danach öffentlich auf dem Forum ausgehängt werden kann, gemäß unserer Gesetze.


    Ich trat mit zwei großen Versprechen meine Amtszeit an, welche da wären: die Renovierung der Larenschreine meines Vicus und die wöchentliche, regelmäßige Aufführung von Theaterstücken zur kulturellen Erbauung und Unterhaltung unserer Einwohner.
    Ich kann mit Freude hiermit verkünden, dass ich beide Wahlziele vollständig erfüllen habe können. Wenden wir uns zunächst den Larenschreinen zu. Ich führte zu Beginn persönlich eine Inspektion und Sichtung des gesamten Baubestands zusammen mit meinem Scriba durch, um alle eventuell vorhandenen Mängel aufnehmen zu können. Anschließend ernannte ich mehrere Bauteams, mit jeweils speziellen Aufgaben, die sich in zwei Kategorien aufteilen ließen: Die erste Kategorie war ausschließlich für die Grundreinigungen für weniger beschädigte Schreine zuständig und dem Abriss derjenigen, die für einen Neubau vorgesehen waren, während die Teams der zweiten Kategorie aus kundigen Steinmetzen und Bildhauern bestanden, deren Aufgabe es war die abgerissenen Larenschreine neu aufzubauen. Dabei wurde streng darauf geachtet, dass immer nur ein Schrein gleichzeitig abgebaut wurde. Erst wenn der zuvorige wieder aufgebaut war, wurde der nächste angegangen. Auch sei angemerkt, dass so viel wie möglich von den alten Schreinen aufbewahrt und anschließend in den Neubauten wiederverwendet wurden. Insgesamt wurden zehn Schreine nur gereinigt, während sechs neu erbaut wurden. Als weiterer Zusatz sei auch noch erwähnt, dass ich aus eigenen Mitteln auch einen völlig neuen Schrein der Stadt Mogontiacum gestiftet habe. Sämtliche Listen, Arbeitsverträge und sonstige Aufzeichnungen im Zuge dieses Projekts sind natürlich noch vorhanden und können vom ehrenwerten Ordo decurionum bei Bedarf gerne eingesehen werden.


    Mein zweites großes Projekt war die Durchführung wöchentlicher Theateraufführungen im örtlichen Theater solange meine Amtszeit währte. Dazu ließ ich kleinere Mängel am Theater baulich beheben und engagierte eine Schauspielertruppe aus Vindonissa aus dem Süden der Provinz. Die Arbeitsverträge liegen zur Durchsicht zur Verfügung, ebenso wie alle von mir aufgestellten Spielpläne. Mein Budget ließ eine Aufführung pro Woche zu, wobei ich jedoch anmerken muss, dass es einmal zwei Wochen lang keine Aufführungen gegeben hatte, um die so frei werdenden Mittel für Gladiatorenspiele im Zuge des Fests der Compitalien verwenden zu können, was mich zu eben diesem bringt. Pflichtgemäß kümmerte ich mich um die Organisation dieser Festtage und stellte für die feiernde Menge an vielen öffentlichen Kreuzungen Bänke und Tische mit Essen, sowie Musikern bereit. Die Gladiatoren für die Spiele stammen aus dem Ludus Genucii, der Gladiatorenschule des Quintus Genucius Proculus, etwas südlich von Mogontiacum.


    Es sei auch noch gesagt, dass ich für die Vicani meines Bezirks immer ein offenes Ohr hatte, wenn sie mit Problemen zu mir kamen und ich versuchte ihnen zu helfen. Weiters leistete ich den ehrenwerten Duumvirn Beihilfe um die Aufdeckung eines germanischen Komplotts, wo jedoch die Ermittlungen noch laufen und ich deswegen nichts näheres sagen kann.


    Zum Abschluss meines Berichts einige kurze Worte zur Finanzierung. Ich bin zuvor nur bloßer Scriba im Dienste der Stadt gewesen, wie die ehrenwerten Herren Decurionen gewiss wissen werden und ich hätte mir beileibe nicht alle meine Projekte selbst leisten können. Die Renovierung der Larenscheine und alle Theateraufführungen (mit Ausnahme der ersten beiden Vorstellungen, die ich selbst bezahlte) wurden dankenswerterweise vom großzügigen und ehrenwerten Procurator rationis privatae Numerius Duccius Marsus finanziert, dem ich an dieser Stelle noch einmal besonders meinen Dank aussprechen möchte. Die von mir gestiftete Aedicula für die Laren jedoch wurde, wie schon erwähnt, von meinen eigenen Geldern bezahlt.


    Ich, Norius Carbo, schwöre hiermit, dass sich alles hier berichtete so wie dargelegt ereignet und seine Richtigkeit hat und ich einzig und alleine die Wahrheit gesprochen habe, bei meiner Ehre!


    NORIUS CARBO
    MAGISTER VICI - VICUS APOLLINENSIS


    Carbo wurde ein wenig rot wegen Caesoninus' Scherz. Er fasste es so auf, dass er bloß wegen dieser Sache so weit "davongelaufen" war und er ihn vielleicht sogar für eine Art Feigling hielt. Doch mit etwas ähnlichem hatte er ja schon gerechnet, weshalb er es nicht allzu persönlich nahm. "Ich bin nicht nur deswegen nach Rom gekommen, ich habe durchaus auch anderes noch zu tun" meinte er deshalb um eine Spur pikierter, als Carbo eigentlich gewollt hatte.


    Interessant fand er dann aber, dass sein Gegenüber ein Iulier war. "Dein Name klingt ziemlich ähnlich wie der des Diktators Gaius Iulius Caesar. Ich habe schon ein wenig von und über ihn gelesen. Bist du denn mit ihm verwandt?" fragte er, nicht nur aus Interesse, sondern auch, um von sich selbst abzulenken. Die nächste Frage brachte ihn dann doch etwas ins grübeln. Was genau wollte er? Ein einfaches Gebet konnte er jederzeit und überall sprechen, dafür brauchte er weder Tempel, noch Aedituus. Dann also ein Opfer. Blutig, oder unblutig? Groß, oder klein? Ein Rind konnte, bzw. wollte sich Carbo sicher nicht leisten. Ein Schaf, oder etwas ähnlich kleines schon eher, aber bloß wegen so einem alltäglichen und vagen Wunsch wie er ihn verspürte gleich ein Lebewesen töten? Hm, nein, dafür tat ihm das dafür vorgesehene Opfertier dann doch zu leid. Also doch ein kleines Opfer. "Ich denke ein kleines, unblutiges Opfer wird das beste für meinen Wunsch sein. Was bauche ich dafür?" Opfergaben, natürlich, doch welche genau davon hatte Carbo keine Ahnung. Er hatte nie viel mit Religion direkt zu tun gehabt, ein Manko, das ihm auch als Magister Vici wieder schmerzlich aufgefallen war, als er stets andere dafür benötigt hatte, um die wiedereröffneten Larenschreine jedes Mal wieder neu zu weihen. Vielleicht sollte er daran arbeiten?

    Carbo blieb gar nicht genug Zeit, um sich völlig orientierungslos und verloren zu fühlen, denn schon kurz darauf kam eine hilfreiche Seele auf ihn zu, um ihn aus dieser "Misere" wieder herauszuhelfen. Vermutlich einer der Angestellten hier, denn wieso sollte er sich sonst um Carbo kümmern? Jetzt, wenn er sich so umsah merkte er, dass es offenbar so ähnlich auch überall im Rest des Tempelbereichs funktionierte. Überall waren kleine Gruppen verstreut, die sich jeweils alle um einen Einzigen scharten. Das mussten wohl die hiesigen Aedituui hier sein, genauso wie der, der da grade vor Carbo stand.


    "Salve! Ich heiße Norius Carbo und ja, ich wäre für ein wenig Hilfe durchaus dankbar", war seine Einleitung. Kurz biss er sich auf die Lippen, da ihn ein wenig Unsicherheit (oder war es doch etwa Scham?) beschlich, doch nach einem weiteren Moment rang er sich doch zu einem entgültigen Entschluss durch. "Ich würde hier gerne darum beten, bzw. die große Göttin Venus darum bitten, dass ich zuhause in Mogontiacum meine große Liebe finde. Meinst du, dass sich das bewerkstelligen lässt?" Jetzt wo es einmal laut ausgesprochen war, fühlte sich der Junge schon wesentlich sicherer, denn nun gab es sowieso kein Zurück mehr. Und überhaupt, er war hier fremd. Selbst wenn der Aedituus sein Bestreben komisch finden sollte, so würde er ihn vermutlich hinterher nie wieder sehen und es konnte ihm seine Meinung egal sein. Hauptsache Göttin Venus war ihm wohlgesonnen.

    Freundlich nickte Carbo dem Bediensteten zu und beobachtete, wie er aufstand und für ihn die Tür öffnete. "Danke sehr!" sagte er für diese Nettigkeit und betrat Das Büro des Praefectus Vehiculorum der Provinz Italias.


    Im Inneren sah er sich im Bruchteil einer Sekunde interessiert um. Sogar die Büros des Cursus Publicus waren hier größer und prachtvoller, als in der Provinz! Ja und dort in der Mitte saß auch schon jener Mann, der darüber bestimmen würde, ob Carbo sein Geld in Rom zukünftig bei der Post verdienen würde, oder nicht. Es wäre immerhin seine Wunschposition. Auf die Frage des Präfekten antwortete er: "Salve, Präfekt Mallius Numida! Ja es stimmt, ich möchte mich um den Posten eines Stationarius bewerben!"

    Jetzt, nachdem Carbo schon einige Zeit in Rom lebte, hatte er sich so halbwegs an das Leben in der Großstadt gewöhnen können, auch wenn es immer noch so einige Dinge gab, die ihn ganz empfindlich störten. Denn so schön die Urbs Aeterna auch tagsüber sein mochte, so höllisch und qualvoll waren für ihn die Nächte mit ihrem unausstehlichen Lärm vom Gerufe der Fußgänger und den Tönen, die die Wägen und Zugtiere von sich gaben, wenn sie durch die Straßen ratterten. Die ersten Nächte hatte er deswegen wirklich nicht schlafen können und wenn er sich so in seinem Bett hin und hergewälzt hatte (mit dem Kissen über dem Kopf in der Hoffnung damit den Straßenlärm ersticken zu können), hatte Carbo sich ernsthaft gefragt, wann die Römer hier eigentlich schliefen??
    Seine Tage hatte er damit verbracht sich erst einmal Arbeit zu besorgen und die Stadt näher zu erkunden, besonders im Zentrum. So hatte es nicht lange gedauert, bis Carbo auf einen Tempel der Venus am Forum Iulium aufmerksam gemacht worden war. Ein Heiligtum der Liebesgöttin! Carbo wollte diese Chance nicht ungenutzt lassen hier in der Fremde, weit weit von Mogontiacum entfernt, wo ihn keiner kannte, ein wenig für sein Liebesglück zu beten. Es wäre schön, wenn er zuhause eine Frau finden könnte, doch wäre er niemals in einen solchen Liebestempel in Germania Superior gegangen aufgrund seiner Scheu und seiner Schamgefühle. Doch hier in Rom war er gesichtslos, niemand kannte ihn, also konnte er es wagen.


    Nach einer kleinen Mittagsmahlzeit auf der Straße steuerte Carbo seine Schritte in Richtung Cäsarforum. Von der Aufmachung her ganz nett, doch sagte ihm das Forum Traiani mit seiner prachtvolleren Größe etwas mehr zu. Auch der Tempel der Venus Genetrix war wunderschön anzusehen, wer immer ihn auch erbaut hatte, hatte ein Gespür für einen formvollendeten Bau gehabt. Ganz anders als das, was Carbo von zuhause gewohnt war, diese Zwitterbauten, die sich nie so recht entscheiden konnten, ob sie jetzt römisch, oder germanisch sein wollten. Langsam und bedächtig stieg Carbo die Stufen hinauf, während ihm plötzlich klar wurde, dass er keine Ahnung davon hatte, was zu tun sei. Er war in seinem Leben bislang noch nicht in vielen Tempeln gewesen. Hätte er eigentlich irgendwas mitnehmen sollen? Denn außer einigen Münzen im Beutel (den weit größeren Rest hatte er in seinem Zimmer in der Taverna Apicia versteckt) führte Carbo rein gar nichts mit sich. Unsicher blieb er stehen und blickte sich einfach einmal zur Orientierung um, was er am besten jetzt als nächstes tun könnte.

    Pünktlich zur vierten Stunde erschien Carbo am nächsten Tag beim Büro des Praefectus Vehiculorum. In seinen besten Kleidern gewandet, nach einer gründlichen Waschung und frisch rasiert trat er so vor den Sekretär mit einer kleinen Mappe unterm Arm und sprach ihn an: "Salve, ich bin Norius Carbo. Ich habe jetzt, zur vierten Stunde, einen Termin beim Präfekten heute."


    Sextus Mallius Numida
    Sedes administrationis Italiae
    ROMA


    Salve Praefectus Vehiculorum!


    Mein Name ist Norius Carbo, ich erbitte einen Termin bei dir für eine Bewerbung als Stationarius im Cursus Publicus Italiae. Falls du Zeit für mich hast lass es mich bitte wissen. Ich bin für eine Antwort in der Taverna Apicia erreichbar.


    Vale bene


    Norius Carbo

    Aaaah, endlich sitzen! Das tat gut nach dem vielen Herumlaufen heute! Er hatte auf dem Weg von Ostia nach Roma zwar auch mehr als genug gesessen, doch das war anstrengendes Mit-Kutsche-verreisen-stundenlang-Sitzen gewesen, nicht gemütliches Feierabendsitzen. So entspannte sich Carbo nach seinem Gewaltmarsch durch die halbe Stadt und einer Kiste auf dem Buckel, während der andere begann ihn auszufragen.
    "Genau, von dort bin ich aus Mogontiacum gestartet. Gebürtig bin ich aber norischer Kelte aus Aelium Cetium, keine Ahnung ob du das kennst." Ich stamme von norischen Häuptlingen ab, fügte er in Gedanken hinzu und das amüsierte ihn, doch fand er, dass das jetzt nicht in dieses Gespräch gerade passte. Anders als bei seinem allerersten Tavernenbesuch damals in Mogontiacum. "Tja und was ich hier mache? Ich habe zuletzt ordentlich Geld verprasst in meiner kürzlichen Amtszeit als Magister Vici, jetzt bin ich hierher nach Roma gekommen, um das wieder hereinzubekommen, außerdem habe ich auch noch anderweitig in Italia zu tun." Auch die Geschichte mit dem Orakel wollte er vorerst nicht näher konkretisieren.


    Das Essen wurde seinem Tischgenossen serviert und man erkundigte sich auch nach seinen Wünschen. "Puls mit Hartkäse wäre etwas feines! Dazu einfach nur etwas Wasser und Brot mit grünem Moretum" bestellte der Junge nach seiner aktuellen Verfassung. Jetzt wollte er etwas ordentlich schmackhaftes und was gab es da besseres, als so etwas bodenständiges wie Gersteneintopf mit Zwiebeln und geschmolzenem Käse darüber? Vielleicht würde er später auch etwas Wein sich genehmige wollen, doch der Puls schmeckte ihm mit Wasser doch sehr viel besser. So kam das Käsearoma besser durch, wie er fand. Während Carbo auf sein Essen wartete, begann der Fremde wieder ein paar Fragen an ihn zu stellen. Er stellte sich als Germanicer vor. Das fand Carbo dann doch sehr faszinierend.
    "Oh, du bist ein Germanicus? Wie klein doch die Welt ist! Da sind die Germanicer eine der großen Familien Mogontiacums, neben den Ducciern, den Petroniern und den Helvetiern und die erste Person die ich in Rom treffe ist ausgerechnet aus genau so einer Familie von zuhause! Witzig, nicht?" Die Frage, die ihm gleich in den Kopf geschossen war, als er Cerretanus' Familienzugehörigkeit erfahren hatte, nämlich ob er schon einmal seine Verwandten im Norden besucht hätte, konnte er gleich wieder fallen lassen angesichts der eingangs gestellten Frage, da er sie ja nicht gestellt hätte, wenn er schon mal in Mogontiacum gewesen wäre und damit Germania gesehen hätte.
    "Nun, mir macht es nichts aus, keine Sorge. Also,..." kurz hielt inne, um zu überlegen was er sagen könnte. "Germania Superior, oder auch Noricum, oder überhaupt die nördlichen Provinzen sind ganz anders als alles, was ich auf meiner Reise in den Süden seither gesehen habe." begann er als Einleitung. "Die Klischees stimmen, dass es bei uns viele dunkle Wälder gibt, in denen oft der Nebel hängt und auch das Klima ist sehr viel kälter. Es ist auch alles etwas kleiner und beschaulicher als hier am Mittelmeer." Er musste kurz schmunzeln, als er an seinen ersten Eindruck von Rom zurückdachte. "Bevor ich meine Reise angetreten bin, war Mogontiacum die größte Stadt gewesen, die ich gekannt hatte und ich war immer beeindruckt von seiner Größe gewesen, da es auch alle norischen Städte übertrifft die ich kenne. Doch du kannst dir denken wie ich jetzt darüber denke, seit ich Massilia, oder Rom gesehen habe."


    Die Bedienung kehrte an den Tisch zurück und brachte Carbo sein Mahl. Er bedankte sich und bezahlte auch gleich. Dann biss er kurz von seinem Brot mit grünem Moretum ab und spülte es mit einem Schluck Wasser hinunter, ehe er weitersprach. "Da wir ein Municipium nahe des Limes sind, leben auch viele Germanen in der gegend. Und nicht nur romanisierte aus den beiden Rheinprovinzen, sondern auch viele Stammesangehörige aus dem freien Germanien jenseits des Imperiums, die herübergekommen sind für Handel, oder derlei Dinge." Jetzt begann er sich über seinen leckeren Puls mit Käse zu stürzen.

    Der Fremde hatte also nichts dagegen, wenn Carbo sich zu ihm setzte, sehr schön!
    "Danke sehr!"
    Er wollte sich gerade niederlassen, als der andere ihn fragte, ob er eine lange Reise hinter sich hätte. Carbo stutzte kurz und sah an sich hinunter. Sah man ihm das etwa so offensichtlich an? Nun gut, er war schon etwas schmäler geworden und auch seine Haut war durch die immer scheinende Sonne gebräunter, als vor dem Aufbruch und die Kleidung...die hätte er vielleicht auch öfters wechseln können. Doch da war ja auch noch etwas anderes! "Moment, kurz!" warf er Worte in Richtung seines Tischgenossen und eilte dann schnell zur Tür der Taverna, wo ja immer noch seine Reisetruhe stand. Er hob sie auf und trug sie an seinen Tisch, wo er sie etwas unter diesem auf seiner Seite des Tisches platzierte. Dort sollte sie vor Langfingern sicher sein und der Wirt beim vorbeilaufen nicht allzu sehr behindert sein auf seinen Wegen durch das Lokal.
    Dann konnte sich auch Carbo endlich wieder setzen und sprach in Richtung des Fremden: "Ja kann man so sagen, ich bin jetzt vorher gerade erst in Rom angekommen, aus Ostia. Ich bin übrigens Norius Carbo aus Mogontiacum." stellte er sich seinem Gegenüber vor.

    Das Zwilicht spaltete sich kurz, als die Tür zur Taverna aufging und gleißendhelles Sonnenlicht hereinflutete. Herein kam ein Junge von etwa 22 Jahren. Sich vom entgegenschlagenden Rauch und der Hitze die Augen reibend hustete Norius Carbo kurz. Vieles war seit seiner Abreise aus Mogontiacum passiert, doch nun war Carbo endlich in Rom angekommen. Hier, in der Taverna Apicia wollte er seine erste Nacht in der Ewigen Stadt verbringen. So schnallte er sich seine Truhe vom Rücken und stellte sie neben dem Eingang ab, um zu aller erst einmal sein Nachtquartier zu organisieren.
    Dafür ging er an die Theke zum Wirt und fragte nach freien Zimmern. Er hatte Glück, der Wirt hatte eines für ihn.
    Es war direkt wieder so wie in Mogontiacum, wo Carbo den größten Teil seiner Zeit auch in einer Taverne gewohnt und kein eigenes Zuhause besessen hatte. So wollte er es vorerst auch hier in Rom halten, bis er sich genug Geld angespart hätte. Nachdem seine Bleibe für die Nacht gesichert war, wollte Carbo sich setzen und etwas essen und trinken. So sah er sich im Gastraum um, doch an allen Tischen saßen schon Leute. Kein Wunder, immerhin war später Nachmittag und da hatte nicht nur Carbo Hunger. So ging er dann einfach aufs gerate wohl auf einen Tisch zu, wo nur eine Person saß und fragte: "Verzeihung, ist dieser Platz hier noch frei?"

    Nach dem Passieren der Porta Trigemina, betrat Carbo mit staunenden Augen das Herz der Welt.
    Nun, zumindest die Vorkammer dessen, denn hinter der Porta Trigemina, dem Endpunkt der Via Ostiensis, bemerkte er ziemlich viele Bettler in der Nähe herumlungern, anscheinend war dieses Tor eine Art Sammelpunkt für sie. Eigentlich auch kein Wunder, wo speziell auf dieser Straße besonders viele Leute mit dicken Geldbeuteln aus Ostia her durchkamen.
    Trotzdem befühlte er zur Sicherheit noch einmal seinen Geldbeutel und machte, dass er vom Tor wegkam. Er folgte der Straße nach Norden und war ziemlich bald auf einem größeren Platz, der sich links und rechts in zwei noch größere, offene Areale aufteilte. Carbo kannte keinen der Orte oder deren Gebäude hier in Rom, jedoch erhob sich zu seiner rechten das nordwestliche Ende des Circus Maximus und zu seiner linken kam das Forum Boarium in Sicht. Da er dort mehr Leute ausmachte, als um den Circus, bog Carbo nach links ab, um sich den Platz näher anzusehen.
    Dies war sein erster Marktplatz in der Stadt. Staunend betrachtete er die Gebäude rund um sich, noch immer nicht ganz erfassend, dass er in der Urbs Aeterna angekommen war. Mit dem Blick zum Tiber hin bemerkte er, dass an den Hafenanlagen des Flusses gerade ein kleines Schiff festgemacht hatte. Hätte er etwa auch mit einem Schiff direkt nach Rom fahren können?? Doch egal, jetzt war er ja hier. Langsam zwischen all den Marktständen hindurchschlendernd, begutachtete Carbo die dargebotene Ware, ehe er dann Kehrt machte und zur Straßengabelung zurückkehrte, um sich jetzt das Gebiet rund um den Circus Maximus näher anzusehen. So ein gigantisches Steingebäude hatte Carbo noch nie in seinem Leben gesehen. Endlos schien es sich in die Ferne zu ziehen und gewiss gab es nirgendwo auf der Welt ein noch größeres Gebäude! Wenn doch, dann ging das über seine Vorstellungskraft.
    Doch während er den Circus auf der nördlichen Seite der Länge nach abschritt, bemerkte er links von sich auf dem, direkt an die Straße stoßenden Hügel einen ebenso großen Gebäudekomplex, wo er nicht genau sagen konnte, ob es dem Circus Konkurrenz machte in Sachen Riesenhaftigkeit. Was das wohl für ein Haus dort oben war? Auch das konnte er sich nicht beantworten und so ging er weiter seines Weges, nicht wissend, dass er soeben auf die Domus Augustana geblickt hatte, den Wohn- und Regierungssitz des römischen Imperators.
    So erkundete der Junge in weiterer Folge das Viertel zwischen Circus Maximus und dem Forum Romanum, während er einfach nicht aus dem Staunen kam bei den sich immer wieder übertrumpfenden Größenordnungen dieser Stadt. Soweit das Auge blickte, nichts als Menschen- und Gebäudemassen. Keines von beiden schien ein Ende zu nehmen und wieder einmal musste Carbo seine Vorstellungen korrigieren.
    Hatte er in Massilia noch gedacht, dass er eine römische Großstadt betreten hatte, so war die griechische Metropole in Südgallien verglichen zu Rom bestenfalls ein kleiner Stadtbezirk desselben. Hier war alles viel urbaner und... nunja weniger "ländlich".
    Mit Mogontiacum getraute er es sich erst recht nicht mehr zu vergleichen, das hätte höchstens ein Plätzchen irgendwo vor den Mauern verdient.
    Durch Zufall lenkten ihn seine Schritte dann auf das, ihm völlig unbekannte, Forum Romanum, so ein weiterer namenloser Platz für ihn unter vielen. Doch er gefiel ihm auf Anhieb. Er hatte eine gewisse Pathina an sich und das eine, oder andere Gebäude wirkte weit älter, als der Rest der umgebenden Bausubstanz. Das Kolosseum erregte ebenfalls seine Aufmerksamkeit, jedoch dachte er es wäre nur ein weiterer Bau, ähnlich des Circus Maximus, nur eben höher.


    Er durchquerte das Forum der Länge nach nach Nordwesten hin. Carbo bemerkte dabei einige Römer mit purpurgesäumten Togen. Offenbar Senatoren, so wie jener, den er einst in der Taberna Silva Nigra in Mogontiacum kennengelernt hatte! Doch wie hieß dieser nochmal genau? Wenn er sich richtig erinnerte, dann musste das wohl ein Flavier gewesen sein, doch sicher war er sich dabei nicht. Wenn er schon da war, sollte er sich dann vielleicht gleich in den Dienst eines so hohen Herrn begeben? Oder nutzte das nichts oben in Mogontiacum? Carbo wusste, dass dieser Patrizier ihm das damals schon etwas genauer erklärt hatte, wie sich das im Detail verhielt, doch bekam er die Unterhaltung von damals nicht mehr so recht zusammen. Das alles lag schon viel zu lange her. So zuckte er mit den Schultern und bog durch eine Nebengasse bei der Curia Iulia nordwärts ein. Zu seiner Überraschung jedoch kamen jetzt nicht wieder kleinere Gassen (was er erwartet hatte), sondern weitere riesige Freiflächen! Bei Danuvius, wo war er hier nur hingeraten? Da konnte man ja noch Agoraphobie entwickeln.
    Norius Carbo war auf die Kaiserforen gelangt. Doch inzwischen konnte er nicht mehr ganz so angemessen euphorisch auf ihren Anblick reagieren, wie die imperiale Prachtarchitektur es wohl forderte, da er nach dem Betreten der Stadt ziemlich schnell gemerkt hatte, dass anscheinend ALLES in Rom einfach nur riesig und großartig war. Also noch ein paar übergroße Foren, wo ganz Mogontiacum hineingepasst hätte ------> Check.


    So durchquerte er sie raschen Schrittes, denn langsam bekam er Hunger. Außerdem musste er noch ein Quartier für die Nacht finden. Er hatte schon die eine oder andere Geschichte über die Kriminalität in Rom gehört und wenn er an all die Bettler an der Porta Trigemina dachte... es war wohl am besten, wenn er rasch eine sichere Unterkunft fand. Im Viertel nördlich der Kaiserforen und südlich der Porta Sanquaris ging er dann auf die erstbeste Taverne zu, die ihm auffiel und öffnete die Tür.

    "Vale bene" nickte Carbo und machte sich daran, dass er weiterkam, sich dabei über das sonderbare Kommentar des Miles wundernd. Doch egal, Rom wartete auf ihn!


    So verkaufte Carbo bei einem nahen Mietstall sein Cisium und den Gaul an den Wirt und machte sich anschließend mit einer Tragevorrichtung aus Lederriemen, die ihm der Wirt verkauft hatte, damit er sich die Truhe auf den Rücken schnallen konnte, auf den Weg hinein in die Stadt.

    "Mein Name ist Norius Carbo aus Mogontiacum. Ich war dort zuletzt Magister Vici. Ich bin nach Rom gekommen, weil ich für einige Zeit hier leben und arbeiten möchte, ehe ich in den Norden zurückkehre für meine weitere Karriere." beantwortete Carbo die Frage der Wache und nahm auch gleich von selbst die nächste Frage vorweg, was bei allen Göttern er denn hier in der Ewigen Stadt zu suchen hätte.