Beiträge von Iduna

    Hatte Angus doch Recht gehabt mit seiner Annahme, dass es völliger Blödsinn war, den Iulier zu fragen ob die Gens ihrer Tochter die Freiheit schenkte? Aber es war immerhin ein Versuch gewesen. Und auch wenn Iduna wollte das ihre Tochter den Duft der Freiheit schmecken sollte. So wusste die Rothaarige zugleich das sie ihre Tochter niemals freiwillig hergeben würde.


    Dies hatte Iduna gespürt, als ihr Dominus nach der Geburt nach ihr gesehen hatte und ihre Tochter in den Armen hielt. Dabei war es das gute Recht des Iuliers. Schließlich war die kleine Aislin ebenfalls Eigentum der iulischen Gens. Mit einem leisen seufzen verscheuchte Iduna diese schwermütigen Gedanken und richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihre Tochter. Wo steckte eigentlich Angus schon wieder? Mit geröteten Wangen erinnerte sich die Germanin an ihre letzte gemeinsame Nacht und wie schön es war die Hände des Kelten auf ihrer Haut zu fühlen.


    Mit einem leichten Kopfschütteln kehrte Iduna in die Gegenwart zurück und streichelte ihrer Tochter sanft über die Wange. Dann nahm sie ihre Tochter aus der hölzernen Wiege und suchte mit ihr eine geschützte Stelle im Hortus der Domus Iulia auf. Sanft bettrte sie ihre Tochter auf die Erde. Das sie sich dabei in unmittelbarer Nähe der Wasserquelle befand war kein Wunder. Mit langsamen Bewegungen schälte sie ihre Tochter aus den Decken und flüsterte sogleich beruhigende Wortr, als Aislin zu wimmern begann. Augenblick verstummte die Halbgermanin und blickte vertrsuensvoll zu ihrer Mutter empor.


    Schließlich ließ Iduna einige Wassertropfen über die Stirn des Mädchens rinnen. Bevor Iduna die Geburtsriten ihres Stammes vollzog und ihre Tochter somit in den Verbund der Stämme mit aufnahm.


    “Möge die ewige Mutter dich beschützen
    im Osten und Westen und wo immer du hingehst.“


    Wisperte die Rothaarige in ihrer Muttersprache und zeichnete als Abschlussritus das Zeichen der Göttin auf die Stirn ihrer Tochter. Zärtlich lächelte Iduna auf ihre Tochter hinab und wickelte sie erneut in die Decken. Dann nahm sie Aislin sanft in ihre Arme und machte anstalten den Hortus zu verlassen. Beobachtet hatte sie doch niemand, oder etwa doch?

    Zufrieden lächelte die Rothaarige, als Angus bestätigte das er tatsächlich einen Wolfshund besessen hatte.
    “Ein anderer Hund hätte auch nicht zu dir gepasst Angus.“
    Grinste Iduna mit einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen. Dann schlang sie auch schon ihre Arme um Angus Hals. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an den Kelten. Dabei wollte sie dem Älteren nur das Gefühl vermitteln, dass sie ihn nicht alleine lassen würde. Nein. Nie niemals würde sie dies tun. Komme was da wolle.


    “Hatte dein Volk auch noch andere Tiere? Oder nur Hunde?“
    Neigierig beugte sich die Rothaarige näher und rieb ihre Nase an der des Kelten. Bevor sie Angus tief in die Augen blickte. Und wieder einmal wurde ihr bewusst wie einfach es doch war sich in seinen Augen zu verlieren.


    Als Iduna die Frau, deren Namen ihre Tochter trug, erwähnte, wollte sie am liebsten einen Rückzieher machen. Wieso tat sie dies, wenn es ihn doch schmerzte? Wollte sie Angus quälen? Nein. Unter keinen Umständen. Sie wollte den Kelten verstehen. Und dennoch streichrlte sie ihm mitfühlend über die Wange. Während sie zugleich ihren Kopf schüttelte.
    “Ich werde dich nicht mehr auf diese Tragödie in deinem Leben ansprechen Angus. Das verspreche ich dir.“
    Zärtlich hauchte die Cheruskerin jene Worte an seinen Lippen und küsste ihn nicht minder zärtlich.


    Zum Glück reagierte Angus so, wie es sich die Rothaarige innerlich und sehnlichst gewünscht hatte. Schon begrub der Kelte sie unter sich und Iduna erzitterte leicht, bei seinen Liebkosungen. Schließlich stiegen sie beide abermals zu den höchsten Sphären empor. Zauberhafte Vereinigung.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus


    Leidenschaftlich hatte Iduna ihre Sehnsucht auf die Freilassung ihrer Tochter hervor gestoßen. Während ihr Mutterherz blutete. Sie wollte doch nur das Aislin ein besseres Leben erhielt. Ein Leben das nicht in römischen Ketten endete. Doch offensichtlich sah dies ihr Dominus anders. Denn der Ärger über Idunas Worte war deutlich in des Römers Stimme zu vernehmen. Sodass die Germanin mit einem erstickten schluchzen zu Boden sackte.
    “Aislin soll ein besseres Leben erfahren.“
    Murmelte Iduna mit leiser Stimme und biss sich sogleich auf die Unterlippe. Hatte sie nun alles zunichte gemacht? Und das nur weil sie auf ihr Herz gehört hatte? Verzweifelt blickte die am Boden Kauernde zu dem Kelten empor. Und ergriff vorsichtig seine ihr entgegen gestreckte Hand. Vorsichtig ließ sie sich von Angus auf die Füße ziehen. Und blieb mit gesenkten Kopf vor ihrem Dominus stehen. Hatte sie Aislins Zukunft für immer zerstört?



    Zitat

    Original von Angus


    Ihre Worte nahm ihr Dominus wohl nicht zu ernst. Denn sonst hätte er sich nicht bereit erklärt auch Angus Vorschlag anzuhören. Vorsichtig drückte Iduna die Hand ihres Ehemannes und befeuchtete vor innerer Nervösität ihre Unterlippe. Vielleicht hatte Angus Argumentationen mir denen er ihren Dominus zum Umdenken bewegen konnte? Angespannt verharrte der Rotschopf an Ort und Stelle. Und tatsächlich waren auch Angus Worte von Leidenschaft gwtränkt. Während Iduna innerlich Hoffnung schöpfte. Vielleicht waren es genau diese Worte die ihr Dominus hören wollte und die sein Herz erweichten?

    Innerlich schalt sie sich eine Närrin. Wie hatte sie nur denken können das ihr Dominus auf ihre Wünsche reagierte. Sie war eine Sklavin. Nicht mehr wert als ein atmender Gegenstand. Wie ihr der Flavier mehrfach eingebläut hatte. Doch Caius Flavius Scato weilte nicht mehr auf diesem Erdenrund. Somit verdrängte die Rothaarige jene Gedanken an ihren früheren Dominus. Schließlich sollte es in diesem Gespräch einzig und alleine um ihre Tochter gehen. Und doch schien die Rothaarige mit ihren Worten etwas in dem Iulier ausgelöst zu haben. Denn dessen Miene verdüsterte sich. Dies konnte Iduna aus dem Augenwinkel erkennen.


    Waren ihre Worte unbedacht gesprochen? Hatten sie sich zu wenig Gedanken gemacht? Oder hatte Iduna bei ihrer Wortwahl nicht aufgepasst? Sie wollte doch nur das ihre Tochter das Joch der Sklaverei von den Schultern streifen konnte. Bei seinen Worten starrte die junge Frau mit großen Augen zu ihrem Dominus empor. Bevor sie sich an Angus klammerte und mit leisem schluchzen zu Boden glitt.
    “Dominus. Bitte. Ich flehe dich an. Mit meinen Worten wollte ich nichts schlechtes über die Gens Iulia ausdrücken. Niemals würde ich diese schrecklichen Worte in Bezug auf deine Familie in den Mund nehmen.“
    Flüsterte die rothaarige Sklavin und blickte mit tränenfeuchten Augen zu dem Römer empor. Denn noch immer kauerte Iduna auf dem Boden.


    “Bestrafe mich für meine kopflosen Worte, wenn du das wünschst Dominus.“
    Während sie sich unbewusst gegen Angus Beine lehnte. Denn der Kelte stand doch noch immer neben ihr, oder?

    Das Geräusch, war es tatsächlich ein Lachen, welches aus der Kehle des Römers empor stieg, ließ Iduna im ersten Moment verwirrt dreinblicken. Was hatte sie denn gerade gerade gesagt das sich so lächerlich in den Ohren ihres Dominus angehört hatte? Für einen kurzen Augenblick presste die Rothaarige ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und starrte verletzt zu Boden. Natürlich war Iduna bewusst das ihr Dominus auf die Befindlichkeiten seiner Sklavin keine Rücksicht zu nehmen hatte. Und doch hatte sie sein Lachen geschmerzt. Augenblicklich ließ sie ein tapferes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen.
    “Germanien ist nicht kalt und düster Dominus. Warst du schon einmal in Germanien? Dann wüsstest du es Dominus.“
    Aber vielleicht war Germanien Superior wirklich nichts für ein feines, römisches Fräulein aus gutem römischen Hause. Am liebsten hätte Iduna ihrem Dominus die Vorzüge ihrer Heimat in bunten Worten dargelegt. Doch wusste sie innerlich das sich ihr Dominus keinen Deut dafür interessieren würde. Schade.


    Schließlich berichtete Iduna wie ihre Tochter gezeugt wurde und erntete ein mitleidiges Lächeln ihres Dominus. Wieso Mitleid? Bemitleidete er sie wirklich oder tat ihr Dominus nur so?
    “Ich kann nicht sagen ob Angus wirklich der Er.. Erzeuger meiner Tochter ist. Aber Angus hat sich uns angenommen und gesagt das er Aislin ein Vater sein würde.“
    Kurzzeitig glitzerte es feucht in den Augen der kleinen Rothaarigen auf. Bevor sie ihren Blick zur Seite wandte, um ihre aufwallenden Emotionen in den Griff zu bekommen.
    “Wieso glaubst du das ich Angus nicht lieben kann? Ich habe diese Bestrafung verdient. War ich doch ungehorsam. Aber Angus künmert sich so rührend um mich. Um uns.“
    Kurzzeitig erwiederte sie den Blick ihres Dominus. Bevor Iduna ihren Blick auch schon senkte.


    Schließlich verließ die Cheruskerin das Cubiculum ihres Dominus; mit der verschwitzten Toga in den Händen. Als die wiederkam kniete sie sich neben ihren Dominus auf das Bett und begann das Öl in seine Haut zu massieren. Vorsichtig, behutsam und dann doch mit Strenge und dem nötigen Druck der dahinter stecken musste.
    “Ich glaube das ist ein Erbe meiner Mutter. Also der Zweitfrau meines Vaters. Ihre Hände waren so fein, um die Kräuter zu wunderschönen Sträußen zu binden. Unsere kleine Hütte hatte immer nach den bestimmten Kräutern der jeweiligen Jahreszeit geduftet.“
    Dabei lächelte Iduna beinahe wehmütig. Was der Römer zum Glück nicht bemerkte. Oder etwa doch?


    Und so glitten Idunas Finger massierend sein Rückgrat hinab.

    Eigentlich hatte sich die Rothaarige kaum Gedannken darüber gemacht, wieso ihr Dominus die Tochter seiner beiden Sklaven aus dem Sklavenstand befreien sollte. Aislin sollte, wenn sie älter war, ein selbst bestimmtes Leben führen. Sollte nicht ständig in Angst leben müssen, man könnte sie am nächsten Tag auf dem Sklavenmarkt verkaufen. Doch waren diese Argumente stichhaltig, um ihren Dominus davon zu überzeugen der kleinen Halbgermanin die Freiheit zu schenken? Schließlich hatte der Iulier sie alle in der Hand.


    Bei diesem Gedanken spürte Iduna wie ihr Herz hastiger in der Brust pochte. Nein. Sie durften nicht versagen. Dies waren sie zumindest ihrer Tochter schuldig. Und wenn sich der Römer quer stellte? Nun ja. Dann hätten sie es zumindest versucht und wären kläglich gescheitert. Mit einer abrupten Kopfbewegung verscheuchte die Rothaarige sämtliche störenden Gedanken und betrat an Angus Seite das Officium ihres Dominus.


    Eigentlich sollte sich die kleine Germanin im Hintergrund halten und der Kelte das Wort an ihren Dominus richten. Doch die Emotionen überrollten Iduna und lockerten ihre Zunge. Sodass ihre Worte ungehindert über ihre Lippen sprudelten. Kaum war das geschehen, wurde ihr bewusst das sie die Zukunft ihrer Tochter möglicherweise gerade selbst begraben hatte. Erschrocken blickte Iduna ihren Ehemann an und wagte es tatsächlich auch ihrem Dominus einen verzweifelten Blick entgegen zu werfen.


    “Dominus ich.. habe nicht nachgedacht und unbedacht gesprochen. Bitte verzeihe mir.“
    Vorsichtig hatte die kleine Germanin nach Angus Hand gegriffen und drückte diese vorsichtig.
    “Unsere Tochter Aislin soll ein besseres Leben haben als wir es jemals haben werden. Sie soll sich zu einem selbstbestimmten Mädchen heranwachsen. Unter unserer Führung. Bis es so weit ist, sie von uns zu geben. Ich wünsche mir das meine kleine Aislin nicht mit der Angst leben muss verkauft zu werden. Oder vergewaltigt.“
    Jenes letzte Wörtchen sprach Iduna äußerst leise aus. Und starrte auf den Boden zu ihren Füßen. Ihre Finger hatte sie dabei äußerst fest mit dem Mann an ihrer Seite verwoben.

    Sanft hielt die Germanin den Älteren in ihren Armen und streichelte über seine Wange. Bevor sie ihn lange und schweigend anblickte. Denn die Lebensgeschichte ihres Ehemannes schnürte Idunss Kehle zusammen. Und ihre Augen bekamen einen verräterischen Glanz.
    “Hattest du auch einen Hund? Ich stelle mir an deiner Seite einen großen Wolfshund vor.“
    Dabei leuchtete es in den Augen der Germanin hell auf.
    “Wir hatten einige Hunde. Und auch immer wieder flauschige Welpen. Einmal habe ich einen der Welpen mit in mein Bett genommen. Ich dachte dem kleinen Hund wäre kalt. Den Ärger meines Vaters erspare ich dir lieber. Aber begeistert war mein Vater nicht darüber.“
    Für einen kurzen Augenblick schien Iduna tatsächlich in Erinnerungen zu schwelgen. Was man an ihrem verträumten Gesichtsausdruck erkennen konnte.


    Ihre verträumte Miene bekam jedoch Risse, als sie ihre Aufmerksamkeit auf Angus und seine Worte konzentrierte. Dann schlug Iduna ihre Hand vor den Mund und starrte den Kelten mit großen Augen an. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Oder etwa doch? Verrat in den eigenen Reihen? Wie grausam!
    “Und im Gegenzug nahm er dir deine Frau.“
    Leise. Kaum zu verstehen waren diese Worte der Rothaarigen. Während sie Angus unbewusst noch näher zog und ihre Finger in seine Haare am Hinterkopf verkrallte.


    Im nächsten Moment saß die Cheruskerin auf Angus. Und wusste im ersten Moment nicht wirklich wie sie reagieren sollte. Blickte sie Angus deswegen fragend und mit so großen Augen an? Zarte Küsse verteilte sie und glitt mit ihrer Zunge behutsam über seine Unterlippe. Dann richtete sie sich jedoch auf und streichelte ihm bittend über den Unterkiefer.
    “Darf ich nicht ... unter dir.“
    Murmelte die Rothaarige und küsste Angus schließlich sanft und mit geschlossenen Augen.

    Je näher die beiden Sklaven dem Officium ihres Dominus kamen, desto nervöser wurde Iduna. Vielleicht hatte Angus Recht und es war nur ein Hirngespinst? Vielleicht würden sie auch von dem Iulier ausgelacht? Jetzt war noch Zeit umzukehren, flüsterte ein leises Stimmlein in Idunas Hinterkopf. Nein! Sie hatte sich diesen Wunsch in den Kopf gesetzt. Jetzt musste nur noch ihr Dominus zustimmen und ihre Tochter wäre frei. Bei diesem Gedankenspiel spürte die Rothaarige wie ihre Lippen von einem gar verträumten Lächeln umspielt wurden.


    Schließlich hielt sie in ihrer Schrittfolge inne und trat auf Angus zu. Mit leiser Stimme gestand sie dem Kelten das sie ihn liebte. Ihre zarten Finger schmiegten sich gegen seine Wange und ein ebenso zarter Kuss wurde auf seine Lippen gesetzt. Dann blickte sie mit großen Augen zu ihm empor. Er würde sich in der Gewalt haben. Haben müssen. Sanft griff sie nach seiner Hand und neigte ihren Kopf auf die Seite. Denn seine Stimme kitzelte ihr Ohr und ließ das verträumte Lächeln auf ihre Lippen zurück kehren.
    “Danke Angus.“
    Flüsterte die Rothaarige und schmiegte sich für einen kurzen Augenblick gegen seinen Körper und in seine Arme.


    Dann wurde ihr bewusst was sie gerade im Begriff war zu tun. Entschuldigend blickte Iduna zu ihm empor. Senkte ihren Kopf und versuchte ihren hastig pochenden Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Etwas was ihr nur mäßig gelang. Dann erreichten sie endlich das Officium des Römers und Angus pochte gegen das Holz. Aus dem Inneren erklang ein 'Herein'. Einen letzten Blick wechselte Iduna mit dem Dunkelhaarigen, drückte seine Hand und folgte ihm in das Officium des Iuliers. Die Türe fiel mit einem sanften Geräusch ins Schloß. Und Iduna trat vorsichtig von einem Fuß auf den anderen.


    Kaum hatte Angus die Begrüßungsfloskeln ausgesprochen, sprudelte es über Idunas Lippen.
    “Dominus. Ich.. ich habe einen Herzenswunsch an dich. Bitte entlasse unsere Tochter Aislin aus dem Sklavenstand und mache unsere Tochter zu einer Libertina.“
    Herzzerreißend flossen diese Worte über Idunas bebende Lippen, als sie sich ihrem Dominus genähert hatte. Erkannte er wie sehr es sich die Rothaarige wünschte?

    Als sich ihr der Kelte tatsächlich ein weiteres kleines Stückchen öffnete, weiteten sich die Augen der Rothaarigen und ein schmerzvoller Glsnz durchzog ihre Seelenspiegel. Sie alle trugen Narben mit sich herum. Nicht nur auf ihren Körpern. Manche Narben drangen tiefer und würden immer wieder aufbrechen und zu schmerzen beginnen. Schweigend lauschte die Germanin seiner Stimme und zog abermals seinen Kopf zu sich heran. Um ihre Finger sanft über seinen Hinterkopf gleiten zu lassen. Wie sie es bei ihrer Tochter tat, um Aislin zu beruhigen.


    Und dann offenbarte er sich und verkündete ihr tatsächlich den Namen seines toten Jungen . Hart musste Iduna schlucken und spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Nein. Sie würde vor ihm nicht schwach werden. Jetzt durfte Angus Schwäche zeigen und Iduna wäre die starke Schulter an die er sich anlehnen könnte.
    “Conor. Ein wunderschöner Name. Was bedeutet er in deiner Sprache?“
    Noch immer ließ sie ihre Finger über seinen Hinterkopf und seinen Nacken gleiten. Er sollte sich in ihrer Gegenwart vollends entspannen können.


    Als sie dann erfuhr das sein Sohn erst zwei Jahre war, als sein Lebenslicht erlisch, schnappte die Germanin erstickt nach Luft.
    “Oh Angus. So schrecklich. Es tut mir Leid mein Liebster.“
    Flüsterte sie nahe seines Ohres und wiegte den Kelten sanft in ihren Armen.
    “Es.. es gab Verrat in den eigenen Reihen? Wie.. wie.. können Menschen nur so grausam sein?“
    Empörte sie sich. Verstummte dann jedoch augenblicklich und warf einen erschrockenen Blick in Richtung der Wiege. Zum Glück schlummerte Aislin zufrieden in ihrem Bettchen.


    Alsbald zog es sie beide zurück ins Bett und die Germanin saß auf dem Kelten. Sanft lächelte sie zu Angus hernieder und beugte sich auch schon tiefer. Um seine Lippen zu einem sanften Kuss einzufangen.
    “Aber Angus.. ich.. ich weiß ni.. nicht..“
    Reichlich verwirrt wirkte Iduna nach diesen Worten des Älteren.

    “Danke Dominus.“
    Antwortete die Rothaarige mit leiser Stimme und gesenkten Kopf. Das würde sie morgen sofort erledigen, wenn sie Aislin gestillt hatte. Bei dem Gedanken an ihre Tochter erstrahlten ihre Augen und ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen.


    Jedoch war die zierliche Rothaarige äußerst neugierig und so interessierte sie sich besonders für die bevorstehende Hochzeit. Auch wenn es ihr als Sklavin wohl nicht zustand diese Worte laut und in Gegenwart ihres Dominus zu äußern. Oder etwa doch? Denn noch schob er ihrem aufgeregten Plappermäulchen keinen Riegel vor.
    “Ich stelle es mir dennoch grausam vor. Ein Jahr lang von meinem Liebsten getrennt zu sein. Wieso nimmst du sie nicht mit? Oder ist das verboten da ihr noch nicht verheiratet seid?“
    Viel zu neugierig war da die Rothaarige, als diese Worte einem Wasserfall gleich über ihre Lippen purzelten.


    Als er sie dann jedoch auf Angus ansprach, huschte ein schmerzvoller Glanz über das Gesicht der Cheruskerin und dunkle Schatten umwölkten ihre Augen.
    “Willst du es wirklich hören?“
    Diese Frage war jedoch rein rethorisch gemeint. Sodass sie sich sammeln konnte. Leicht drehte sie sich von ihren Dominus weg und richtete ihren Blick auf eines der hohen Fenster. Dann erklang ihre Stimme.
    “Es geschah in der Villa Flavia Felix. Meines früheren Dominus. Die Domina Claudia Sassia statuierte an mir ein Exempel. Da die Domina der Auffasung war, ich würde dem Dominus, ihrem Ehemann den Kopf verdrehen. Das stimmte nicht. Ich war doch seine Leibsklavin.“
    Für einen kurzen Augenblick starrte Iduna blicklos vor sich hin. Bevor sie ihre Stimme wiederfand und fortfuhr.
    “Domina Claudia Sassia ließ mich gefesselt in die Gärten bringen. Dort ließ sie mich die Peitsche spüren und... und... die flavischen Sklaven raubten mir meine Unschuld. Angus befand sich auch unter diesen Sklaven. Unsere kleine Aislin ist das Produkt einer Vergewaltigung.“https://www.imperium-romanum.i…?postid=903902#post903902
    Bei diesen Worten umspielte tatsächlich ein schmerzliches Lächeln ihre Mundwinkel. Während sie jetzt zu Boden starrte. Wollte ihr Dominus noch mehr wissen?


    Jetzt wirkten ihre Bewegungen etwas fahrig, als sie nach der Toga griff und diese in die Wäschekammer brachte. Auf diesem Weg hatte Iduna die Möglichkeit ihre aufgewühlten Gedanken zu sortieren und zugleich ein duftendes Öl in das Cubiculum ihres Dominus mitzubringen. Vorsichtig pustete sie in ihre Handflächen. Bevor sie auf das Bett ihres Dominus kletterte und das Öl auf seinen Rücken tropfen ließ. Vorsichtig bettete die junge Germanin ihre Hände auf die verspannte Muskulatur ihres Dominus, um diese sanft und vorsichtig zu lockern.

    Wie sollte sie sein Cubiculum ordentlich und sauber halten, wenn er ihre Bemühungen einfach so, ohne nachzudenken zerstörte? Am liebsten hätte sie sich einfach herumgedreht und wäre aus seinem Cubiculum verschwunden. Doch seine Anwesenheit war es, die Iduna keinen Muskel rühren ließ.
    “Nein. Oh nein Dominus. So meinte ich meine Worte nicht. Natürlich wirst du heute Nacht in deinem Bett schlafen können. Ich bin morgen früh zur Stelle und werde dein Bett frisch beziehen.“
    Das er sie mit seinen Worten lediglich aufgezogen hatte, schien der Rothaarigen gar nicht bewusst zu sein. Auch wenn sie sich innerlich die Frage stellte, wie sie sein neckisches Grinsen werten sollte.


    Als ihr Dominus erneut seine Augen geschlossen hatte. Wollte sich die kleine Germanin eigentlich lautlos davon stehlen. Doch seine Stimme hielt sie auf. Das er ihr tatsächlich eine Antwort auf ihre Frage gab verwunderte sie dann doch.
    “Es sind nur Gerüchte Dominus.“
    Beeilte sich Iduna hastig hervor zu stoßen. Wobei sie dem Iulier einen vorsichtigen Blick entgegen warf. Oh je. Hatte sie sich mit diesen Worten zu weit vorgewagt?
    Doch dann spitzte Iduna ihre Ohren und lauschte seiner Stimme. Die Gerüchte waren also wahr. Ihr Dominus würde sich bald mit Octavia Flora vermählen. Wenn er aus Germanien zurück kehrte.
    “Dann muss deine zukünftige Braut ein Jahr auf dich warten? Hält das eure Liebe aus, wenn sie doch noch so frisch ist? Ist es überhaupt Liebe oder nur ein Bündnis?“
    Fragend drehte die iulische Sklavin ihren Kopf in seine Richtung. Was würde er antworten? Würde sie überhaupt eine Antwort auf ihre Worte erhalten?


    “Sofort Dominus. Bitte entschuldige meine Unaufmerksamkeit.“
    Schon bückte sie sich, um seine Toga vom Boden aufzulesen. Morgen würde er eine neue Toga benötigen. Diese würde sie ihm auch schon bereit legen. Und die verschmutzte Toga zur Schmutzwäsche geben.

    Peinlich berührt und ertappt fühlend, hätte sich Iduna am liebsten in Luft aufgelöst. Da hatte sie ihr Dominus doch tatsächlich bei Gedankenträumereien erwischt. Errötend wich sie seinem Blick aus und verkrallte ihre Finger in ihrer Tuniks. Dabei wollte sie ihm doch beweisen das es kein Fehler war sie zu seiner Cubicularia zu erheben. Ihren Blick hielt die Rothaarige abgewandt, während ihre angespannten Schultern zeigten das sie sich alles andere als wohl in ihrer Haut fühlte.
    “Ich wollte nur dein Cubiculum säubern. Aber wenn du jetzt auf dem Bett liegst, machst du meine ganze Arbeit zunichte Dominus.“
    Erwiederte sie auf seine Worte und und wagte es dann doch ihren Kopf anzuheben. Nur um zu bemerken das der Römer seine Augen geschlossen hatte. Wollte er sich wirklich hier entspannen, während sie versuchte seine Privatgemächer zu säubern?
    “Ähm.. Dominus?“
    War es erneut Idunas Stimme die erklang. Bevor sie sich dem Bett näherte. Tst der Römer nur so oder schlief er tatsächlich?
    “Unter den Sklaven gibt es Gerüchte. Du willst dich mit einer Octavierin vermählen?“
    Durfte sie überhaupt so offen sprechen? Aber sie waren hier doch alleine und er hatte es ihr doch angeboten, nicht wahr?
    “Das bedeutet, Angus und ich und die übrigen Sklaven bekommen eine Domina? Ist sie hübsch?“
    Bei diesen Worten musste die Germanin dann leise kichern.

    Völlig in Gedanken versunken näherte sich die Rothaarige dann doch dem Bett. Strich die Decke glatt und setzte die Kissen um. Ja. Jetzt sah es schöner aus. Mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen durchschritt sie das Cubiculum ihres Dominus und zupfte mal hier und dann mal wieder dort. Bis sie an einem der hohen Fenster vorüber kam und für einen Augenblick gedankenverloren nach draußen blickte. Ihre Heimat wirkte so unendlich weit entfernt. Und würde ihr Dominus sich an seine Worte erinnern, dass er sie nach Germania Superior mitnehmen würde? Zum Glück wusste Angus noch nichts darüber. Aber früher oder später musste sie es ihm sagen.


    Bei diesem gedanklichen Zwiegespräch schluckte Iduna vernehmlich und wandte sich gar abrupt vom Fenster ab. Was war wenn ihr Dominus ihrer Frage einen Riegel vorschob? Angus war ohnehin so eifersüchtig. Und ihm dann zu eröffnen das sie mit ihrem Dominus eine Reise antrat. Nein! Den Tobsuchtsanfall des Kelten wollte sich die Rothaarige nicht vorstellen. Aber vielleicht gelang es ihr, den Iulier davon zu überzeugen den Kelten mitzunehmen. Schließlich war Angus ein Krieger. Auch wenn er als Sklave keine Waffen mit sich führen durfte.


    Dann erinnerte sie sich an ihre letzte Nacht und ein sanftes Lächeln huschte über Idunas Lippen. Bei allen Göttern, sie liebte diesen Kerl. Wie festgewachsen stand Iduna inmitten des Raumes. So bekam sie auch nicht mit wie ihr Dominus sein Cubiculum betrat. Seine Toga auszog und sich bäuchlings auf das Bett warf. Bei diesem Geräusch entwich Idunas Lippen ein erschrockener Aufschrei. Bei dem sie hastig herumwirbelte und mit großen Augen zum Bett starrte. Als sie dann bemerkte, wer sich wie ein Dieb herein geschlichen hatte, färbten sich ihre Wangen rötlich.
    “Do... Dominus. Hast du mich gerade erschreckt. Soll ich dich alleine lassen?“
    Murmelte die kleine Germanin und schielte aus dem Augenwinkel in Richtung der Türe.

    Während Iduna den Kelten schweigend betrachtete, spürte sie wie ihr Herz dumpf in ihrer Brust pochte. Was geisterte dem Kelten in diesem Augenblick durch den Kopf? Sanft beugte sich die Rothaarige näher, um einen Blick in Angus Seelentiefen zu erhaschen. Und dann offenbarte sich der Ältere. Doch mit diesem Geständnis hätte Iduna niemals gerechnet. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war wusste sie kaum etwas über den Mann der ihr diese Gewalt angetan hatte. Vielleicht war es auch besser so, flüsterte ein leises Stimmlein in Idunas Hinterkopf. Nein! Sie lebte mit Angus zusammen. Sie hatten ein gemeinsames Kind. Da war es doch ihr gutes Recht alles über den Mann an ihrer Seite zu wissen.


    “Du.. und deine Frau.. ihr hattet ein gemeinsames Kind?“
    Entfloh es beinahe tonlos über Idunas Lippen. Während ein Schatten über ihr Gesicht huschte und sie vorsichtig nach seiner Hand griff. Zärtlich strich sie über seinen Handrücken und versuchte ihn zum weitersprechen zu animieren.
    “Dein.. dein Sohn wäre bereits zehn Jahre alt?“
    Aislin hätte einen zehnjährigen Halbbruder. Wäre er nicht .. was war mit ihm geschehen? Etwa die Römer? Etwas anderes konnte sich die Cheruskerin nicht vorstellen.
    “Dein Sohn wurde vor deinen Augen getötet? Waren es die.. die Römer?“
    Wollte Iduna von dem Älteren wissen und zog seinen Kopf an ihre Schulter. Während sie ihre Finger beruhigend über seinen Rücken gleiten ließ.


    “Unsere Tochter hat ein besseres Leben verdient. Als freie Frau.“
    Dann näherte sie sich erneut dem Kelten. Und Angus verstand. Angeschmiegt an seinen Körper kuschelte sie sich an ihn, als sich der Dunkelhaarige zurück sinken ließ.
    Mit einem zarten erbeben fühlte sie seine Hände an ihren Rundungen. Und mit einem sanften Kuss gab sie das Einverständnis das er fortfahren durfte.

    Nachdem der Kelte endlich zurück in der Domus Iulia erschienen war und sie sich in den Armen gelegen hatten. Hatte Iduna ihren gar http://wahnwitzigen Gedanken in die Tat umgesetzt. Wenn auch nicht alleine. Denn Angus wollte unbedingt dabei sein. Was auch sein gutes Recht war. Schließlich war Aislin auch seine Tochter. Bei diesem Gedanken huschte ein sanftes Lächeln über ihre Lippen und ihr warmer Blick ruhte auf dem Kelten.
    “Bitte. Versuche dich zu mäßigen. Ganz gleich was im Officium unseres Dominus gleich geschehen mag.“


    Erinnerte sie ihn an sein Versprechen. Tatsächlich blieb die Cheruskerin nun sogar stehen und blickte Angus tief in die Augen. Leicht stellte sie sich auf die Zehenspitzen und bettete ihre Lippen in einem zarten Kuss auf die seinigen. Wie Schmetterlingsflügel mutete diese zärtliche Lippenberührung an. Dann trat Iduna zurück und blickte Angus tief in die Augen.


    “Ich liebe dich.“
    Hauchte die Rothaarige und ergriff Angus' Hand. Sanft ließ sie ihren Daumen über seinen Handrücken gleitem. Bevor sich die beiden iulischen Sklaven erneut in Bewegung setzten. Jetzt würde es keine Verzögerung mehr geben. Auch wenn Iduna spürte wie ihr Herz hastiger in der Brust pochte, je näher sie dem Officium ihres Dominus kamen. Dann stsnden sie schließlich davor und Angus hob seine Hand, um anzuklopfen. Das Sprechen würde er ihr doch überlassen, nicht wahr? So hatten sie es zumindest vereinbart. Doch wer wusste was dem Kelten für Gedanken durch den Kopf geisterten, wenn er ihrem Dominus gegenüberstand? Konnte er sich wirklich bezähmen?

    Was aber wenn ihr Dominus dem Wunsch des liebenden Mutterherzen einen Riegel vorschob? Nein. So grausam konnte ihr Dominus nicht sein. Oder etwa doch? Für einen kurzen Augenblick keimten tatsächlich Zweifel in Iduna empor. Vielleicht hatte Angus die ganze Zeit Recht gehabt und es war ein Vorhaben, das bereits zum Scheitern verurteilt war? Nein. Darüber wollte und konnte sich die junge Cheruskerin ihr Köpfchen nicht zerbrechen. Schließlich ging es hier um die Zukunft ihrer gemeinssmen Tochter.


    “Du wirkst auf einmal so selbstsicher Angus?“
    Murmelte der Rotschopf, deren Augen im nächsten Augenblick verräterisch zu schimmern begannen. Augenblicklich vergrub sie ihren Kopf an der Schulter des Kelten. Während ihr zerbrechlicher, wenngleich fraulicher Körper unter den Tränenfluten erzitterte. Offenbar hatte gerade ein Rollentausch stattgefunden. Denn der Kelte war erstarkt. Während die Germanin in seinem Schatten eingetaucht war und mutlos wirkte.


    Erst bei der liebevollen Berührung des Kelten, hob die Rothaarige ihren Kopf an und blickte ihm mit tränenverschleiertem Blick entgegen.
    “Wir dürfen nicht scheitern. Es ist schließlich für unsere Tochter.“
    Wisperte die Germanin nahe an Angus Lippen. Und stöhnte leise auf, als sie seinen Mund auf ihren Lippen fühlte. Unwillkürlich hatte Iduna ihre Lippen geöffnet. Während sie ihm ihren Körper entgegen bog und ihre zarten Hände in seinem Nacken miteinander verwebte. Konnte er ihren hastig pochenden Herzschlag hören?

    Unwillkürlich presste Iduna ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Denn das Angus eine Erwiederung auf der Zunge lag, konnte sie ihm deutlich ansehen. Wieso sprach er seine Worte nicht einfach aus? Und so zuckte Idunas Augenbraue fragend in die Höhe. Während sie den Älteren musterte. Doch anstatt Worte, nickte der Kelte lediglich. Wie bitte? War das etwa schon alles? Keine erneuten Vorwürfe? Langsam ließ Iduna ihren Blick über die Gestalt des Kelten gleiten. Offensichtlich hatte es ihr Ehemann endlich begriffen. Doch ob er sich auch daran halten würde, stand auf einem anderen Blatt.


    Mit einem sanften Lächeln schmiegte sich die Rothaarige näher und neigte sogar ihren Kopf. Sodass sich ihre Wange gegen die Hand ihres Ehemannes drückte. Als wäre Iduna ein Kätzchen, welches von ihrem Herrchen gekrault werden wollte. Zum Glück wusste Iduna nichts von den Gedsnken des Kelten. Schließlich würde er es schon erfahren wenn sie den Römer auf Knien anflehte, Aislin die Freiheit zu schenken und sie dennoch in ihrer Obhut zu belassen.


    “Aber Angus. Aislin ist unsere Tochter. Ich möchte nicht das unser Dominus unser Mädchen willkürlich verkauft. Nein. Das könnte ich nicht ertragen. Oh bitte Angus Das darf niemals geschehen.“
    Tatsächlich schluchzte die Rothaarige leise und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter.

    “Ich habe dir doch gesagt das du mitkommen kannst. Aber bitte überlasse das reden mir.“
    Mit einem entschiedenen Klang in ihrer Stimme sprach Iduna diese Worte aus und beobachtete äußerst genau die Reaktion des Kelten. Offensichtlich hatte er sich wieder beruhigt. Denn bei seiner sanften Berührung an der Wange, schmiegte sie ihm ihr Köpfchen entgegen. Langsam hob sie ihren Kopf an und erwiederte den Blick ihres Ehemannes. Wobei Iduna spürte wie stark ihr Herz in der Brust pochte und ein liebevolles Lächeln über ihre Lippen huschte. Sie würde es schaffen ihren Dominus davon zu überzeugen das ihre Tochter nicht als Sklavin aufwachsen müsste. Über die möglichen Konsequenzen ihrer Bitte hatte sich der Rotschopf noch keinerlei Gedanken gemacht.


    Stattdessen versuchte sie Angus begreiflich zu machen das eine Flucht ihrer aller Untergang wäre. Und zumindest in diesem Punkt wirkte Angus einsichtig und mit ihr einer Meinung. Zum Glück.
    “Aber wieso sollten wir Aislin verlieren? Sie ist noch immer unsere Tochter und muss von uns umsorgt werden. Wir werden weiterhin für sie da sein und Aislin wird mit uns leben und aufwachsen.“
    Oder sah der Kelte ihren Vorschlag etwa anders?
    “Aislin wird eine Libertina. Oh Angus. Bitte. Unser Dominus muss einfach -ja- sagen.“

    Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ließ sich Iduna auf den Schoß ihres Ehemannes ziehen. Auch wenn sie einen raschen Blick in Aislins Richtung warf. Doch ihre gemeinsame Tochter schlief tief und fest. Und so konnte sich die Rothaarige völlig auf ihren Ehemann konzentrieren. Sanft streichelte sie über Angus Nasenrücken, bis zu seinen Lippen. Auf seinen Lippen ließ Iduna ihren Finger ruhen und zeichnete schließlich die Form seiner Lippen nach. Dabei blickte sie Angus tief in die Augen. Offenbar wollte sie ihn unaufmerksam werden lassen, sodass er sich nicht allzu sehr auf ihre Worte konzentrierte. Doch das Gegenteil war der Fall und die Rothaarige biss sich augenblicklich auf die Unterlippe. Oh nein. Das hätte sie in Angus Gegenwart nicht wiederholen dürfen.


    “Er.. er ist unser Dominus und.. und entscheidet über uns.“
    Erwiederte die Germanin. Und versuchte sein aufbrausendes Temperament zu beruhigen, indem sie ihre Lippen zart auf die des Kelten bettete. Diese Lippenberührung hielt jedoch nur einen Wimpernschlag lang an.
    “Unser Dominus hat mir gesagt dss ich mit meinen Wünschen zu ihm kommen darf. Und.. und vielleicht erfüllt er uns diesen Wunsch.“
    Dabei blickte Iduna bittend zu dem Älteren empor und streichelte abermals äußerst sanft seine Wange.


    Bei seinen folgenden aufbrausenden Worten, zuckte Iduna sichtlich zusammen und ihre Augen weiteten sich. In diesem Ton hatte der Ältere noch nie mit ihr gesprochen. So senkte Iduna ihren Kopf und starrte zu Boden.
    “Bitte. Beruhige dich Angus. Ich dachte nur... Dann begleitest du mich eben.“
    Und wehe der Kelte benahm sich daneben. Dies sprach die Rothaarige jedoch nicht laut aus. In ihrer Mimik waren diese Worte deutlich zu erkennen.
    “Wir werden hier in Roma verrotten Angus. Eine Flucht würde uns beide den Tod bringen. Und der Iulier hat Mittel und Wege uns zu finden. Und wenn er uns dann gefunden hat, bleibt es nicht nur bei ein paar Peitschenstriemen.“
    Wie um Angus daran zu erinnern, streichelte Iduna über seine Schulter.

    Die Gedankenverlorenheit blieb Iduna nicht verborgen. Und so neite sie ihren Kopf fragend suf die Seite. Was bedrückte den Kelten? Die Tatsache das sie alle an den Iulier gebunden waren? Oder hatte Angus einfach nur Angst um seine Tochter? Denn auch Iduna hatte diese Angst. Auch wenn sie sich geschworen hatten das Aislin niemals etwas passieren würde. So war die kleine Halbgermanin ein hervorragendes Druckmittel. Und dies wusste auch die Rothaarige. Dennoch war diese Gedankenlosigkeit des Kelten etwas, was Iduna nicht in Ruhe ließ. Als dann jedoch seine Stimme erklang, furchte sich Idunas Stirn sichtlich. Da stimmte etwas ganz und gar nicht. Und diesem Geheimnis würde Iduna auf den Grund gehen. Schließlich konnten sie sich doch alles sagen.


    Nachdem Iduna ihre Tochter zurück in die Wiege gelegt hatte und sich noch einmsl vergewisserte dass das Mädchen auch tief und fest schlief. Trat sie vor Angus und blickte ihm tief in die Augen.
    “Ich werde Dominus Caesoninus fragen. Er wird mir meinen Wunsch erfüllen. Ganz sicher.“
    Etwas bang wurde es Iduna dann doch, als sie den Namen ihres Dominus in Angus Gegenwart erneut aussprach. Schnell schmiegte sie ihren Körper an den des Kelten und versuchte ihn dadurch milde zu stimmen.


    “Du willst einen erneuten Fluchtversuch wagen? Mit welchem Geld? Und wohin sollen wir fliehen? Nach Britannien oder nach Germanien? Unser Dominus wird uns finden. Und... ich möchte nicht wissen was er dann mit uns macht.“