Lange musterte die Rothaarige den Kelten und ließ ihren Blick über seinen Körper gleiten. Denn auch sie spürte dieses Verlangen wann immer sie ihren Ehemann anblickte. Würde er sie in den Arm nehmen? Würde seine Hand ihre Tunika empor schieben, um dann... Weitere Gedanken gestattete sich die kleine Germanin nicht. Stattdessen spürte sie, wie sich ihre Wangen zart röteten und Iduna tatsächlich ihren Blick abwenden musste. Denn auf einmal wirkte die Luft um sie herum wie statisch aufgeladen. Und das leise knistern in der Luft konnte auch ihrem Ehemann nicht verborgen bleiben.
Und dennoch schien sich etwas in der Luft zu verändern, als Iduna ihre leise Stimme erklingen ließ. Sie wollten Aislin ein schöneres Leben schenken und hatten es durch Worte zerstört. Nein. Die Rothaarige alleine hatte Aislins Freilassung zunichte gemacht. Oh. Welche Gedanken mussten dem Kelten durch den Kopf geistern? Zürnte er ihr, ob ihrer kopflosen Dummheit, die ihre Tochter weiterhin in den Stand einer Unfreien presste?
“Ich wollte Aislin ein schöneres Leben schenken. Und.. und unser Dominus.. er ist so grausam.“
Sprudelte es auf einmal über Idunas Lippen, als sie Angus aus mit Tränen verschleierten Augen anblickte.
“Hoffentlich wird uns unsere Tochter jemals verzeihen, dass wir für sie das Schicksal einer Sklavin gewählt haben.“
Unwillkürlich wandte Iduna ihre schimmernden Augen ab und biss sich auf die Unterlippe. Schließlich schien sie sich wieder unter Kontrolle zu haben und richtete sich tatsächlich leicht auf. Ihr Schlafgewand wirkte beinahe durchsichtig und umwehte Idunas schlanken Körper spielerisch. Bei seiner zärtlichen Lippenberührung schmiegte sie sich unwillkürlicg enger gegen seinen Körper. Ihr gesamter Körper schrie das sie b e r e i t war.
Doch da brannte Iduna noch etwas auf der Seele und sie blickte Angus tief in die Augen. Ihre Finger bettete sie gegen seine Wange.
“Angus? Vor einigen Tagen habe ich hier im Hortus, nicht unweit von hier, unsere Tochter nach meinen Stammesriten aufgenommen. Ich habe sie nach germanischem Ritus gesegnet. Ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse?“
Jetzt wirkte die Rothaarige dann doch leicht unsicher, während ihr Blick gar liebkosend über Angus Gesicht glitt.
“Ich habe in der iulischen Sklavenschaft etwas gehört, was mir zusätzliche Kopfschmerzen bereitete. Du sollst bei einem Wahrsager gewesen sein? Einem Scharlatan? Was hattest du dort verloren? Angus?! Sprich mit mir.
Verzweifelt mutete der Klang in Idunas Stimme an. Während ein sachtes beben ihren Körper erzittern ließ.