Beiträge von Iduna

    Nachdem Iduna ihre Tochter gestillt hatte, hatte sie Aislin in ihr Bettchen in den Sklavenunterkünften gelegt. Anstatt jedoch in das Cubiculum ihres Dominus zu eilen. Verharrte die Rothaarige sn der Wiege ihrer Tochter und streichelte Aislin sanft über die Wange. Waren ihre Gedanken wirklich die besten? Sollte sie Dominus Caesoninus tatsächlich fragen ob er ihre Tochter freilässt? Aislin sollte nicht das Joch der Sklavenschaft tragen.
    “Wir werden dich beschützen kleiner Engel.“
    Murmelte Iduna, drückte ihrer Tochter einen sanften Kuss auf die Stirn und machte sich schließlich auf, die Räumlichkeiten ihres Dominus aufzusuchen. Ihre Schonfrist war vorüber, wie ihr der Römer mitgeteilt hatte. Und so sputete sich die Rothaarige. Bis sie schließlich das Cubiculum ihres Dominus erreichte. Vernehmlich schluckte die junge Cheruskerin. Denn diese Räume hatte sie bisher noch nie betreten. Und so wirkte Iduna leicht befangen. Nachdem sie dann jedoch einige male tief durchgeatmet hatte, drückte sie die Klinke herunter und betrat sein Cubiculum. Rasch schloss sie die Türe hinter sich und ließ diesen Raum erst einmal auf sich wirken. Ein ganz normales Schlafzimmer eines Römers. Bei diesem Gedanken musste Iduna leise kichern und ein Teil der Anspannung fiel von ihren Schultern.
    Mit den Gedanken bei Angus und Aislin begann Iduna die herumliegenden Kleidungsstücke sorgfältig zusammen zu falten und in die Regale zu räumen. Auch ließ sie ihren Blick über seine Bettstatt wandern. Doch die Decken und Kissen wirkten ordnungsgemäß an Ort und Stelle. Und so bemerkte der Rotschopf gar nicht wie die Zeit voranschritt.

    Für einen kurzen Augenblich wirkte der Glanz in Idunas Augen tatsächlich nachdenklich. Wieso eigentlich? Er hatte ihr doch soeben versichert das er nichts tat was die Aufmerksamkeit des Römers auf seine Person lenken würde. Doch da erinnerte sich die Germanin an die Peitschenspuren auf seinem Rücken und ein dunkler Schatten umwölkte die Augen der Rothaarigen.
    “Ich möchte dich einfach nicht verlieren Angus.“
    Murmelte Iduna und hatte bei diesen Worten nach Angus Hand gegriffen. Sanft streichelte sie über seinen Handrücken und der dunkle Schleier verzog sich. Sie konnte dem Kelten vertrauen. Dies wusste sie mit unumstößlicher Sicherheit. Und ihr Herz hatte sie dahingehend noch nie getrogen.


    Schließlich vernahm man lediglich das zufriedene schmatzen und glucksen der kleinen Aislin. Als Iduna ihren Kopf erneut in seine Richtung wandte. Wieso war Angus auf einmal so still geworden? Fragend zog die Germanin eine ihrer Augenbrauen in die Höhe.
    “Angus? Was hast du?“
    Als die kleine Halbgermanin satt und zufrieden war, bettete Iduna ihre Tochter in das Bettchen und steckte die Decke um ihren kleinen Körper fest. Dann trat sie vor den Kelten und streichelte sanft über Angus Wange.
    “Ich wünsche es mir das er sie freilässt. Ich möchte nicht das Aislin in Sklaverei aufwachsen muss.“
    Entschieden wirkte der Ausdruck auf dem Gesicht der Rothaarigen. Wobei sie Angus tief in die Augen blickte.

    Eigentlich war die Frage ob Angus eifersüchtig war mehr rethorischer Natur gewesen. Schließlich wusste Iduna das der Kelte eifersüchtig war. Denn die Rothaarige war es auch. Doch bisher war ihr Herz auf keine harte Probe gestellt worden. Anders bei Angus und die junge Germanin trug schuld daran. Sicher hätte sie die Hände ihres Dominus beiseite schieben können, als dieser vor Aislins Geburt den Bewegungen des Ungeborenen nachgespürt hatte. Dies hätte Angus mit Sicherheit gemacht. Aber die Rothaarige war nun mal anders gestrickt. Und mittlerweile müsste er doch wissen wie sie tickte. Im Groben zumindest.


    Das vielsagende Lächeln auf seinen Lippen bestärkte Idunas Vermutung. Und so bildete sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen. Der Kelte musste wirklich auf sich achtgeben. Nicht auszuschließen, sollte Angus auf dem Sklavenmarkt zum Verkauf angeboten werden. Oder er wegen seines Ungehorsams zu Tode gepeitscht. Bei diesem Gedanken zog Iduna die Schultern empor, als ein eisiger Schauer ihre Wirbelsäule empor kroch. War dies bereits ein Vorzeichen? Ein Bote des Schicksals? Die Rothaarige war zwar überhaupt nicht abergläubisch. Aber diese Reaktion ihres Körpers irritierte sie.


    “Ich vertraue dir Angus. Du wirst mein Vertrauen nicht enttäuschen.“
    Dabei lächelte Iduna sanft zu ihm empor und bettete ihre Fingrr an die Stelle, an der sein Herz in seiner Brust pochte. Dies war Versprechen genug.
    Nachdem sie sich geliebt hatten, wünschte sich die Rothaarige dieser Moment möge niemals enden. Doch schließlich war es die kleine Halbgermanin die Idunas Wunschtraum zerplatzen ließ. Vorsichtig schlüpfte Iduna aus dem Bett und legte Aislin zum Trinken an, als sie es sich sitzend neben Angus gemütlich machte.
    “Weißt du was Angus? Ich habe überlegt ob ich unseren Dominus fragen sollte, ob er Aislin freilässt. Sie soll nicht in Sklaverei aufwachsen.“
    Wie sie das machen wollte wusste Iduna zwar noch nicht. Aber etwas würde ihr schon einfallen.

    Die Worte des Kelten hatten Iduna sichtlich verwirrt. Auch wenn sie hoffe das man ihr ihre Verwirrung nicht anmerkte. Denn das der Iulier seine Sklaven prügelte hätte die Rothaarige niemals gedacht. Schließlich war ihr Dominus zu ihr besonders freundlich gewesen. Sonst hätte er ihr doch auch nicht das Angebot gemacht seine Cubicularia zu werden und ihn nach Germanien zu begleiten. Apropos Germanien. Davon wusste Angus auch noch nichts. Nein. Darüber würde sie den Mantel des Schweigens betten. Zumindest vorerst. Denn frühervoder später würde es sowieso ans Licht kommen. Und vielleicht würde der Iulier dem Kelten das gleiche Angebot unterbreiten, welches er ihr gegenüber bereits ausgesprochen hatte. Sanft streichelte sie ein weiteres mal über seine Schulter und berührte die Peitschenstriemen mit äußerster Vorsicht.


    “Oh Angus.“
    Hauchte die zierliche Rothaarige. Beugte sich näher und bettete ihre Lippen auf die Peitschenspuren. Dann jedoch hob sie ihren Kopf und vernahm seine Wortr, die er in ihr Ohr raunte.
    “Bist du etwa eifersüchtig?“
    Da kicherte die kleine Germanin auf einmal leise und beugte sich so, dass sie dem Kelten direkt in die Augen blicken konnte. Denn auch Iduna forderte von ihm ein Versprechen. Keine Stresssituationen mehr. Keine Provokationen mehr. Denn wer wusste schon was der Iulier tat wenn Angus das nächste mal ungehorsam war. Schließlich schwirrte das Gerücht durch die Domus, das der Römer eine keltische Sklavin, auf Grund ihres Ungehorsams auf dem Sklavenmarkt verkaufte.
    “Bitte mach' nichts mit dem du unseren Dominus verärgern könntest.“
    Flüsterte Iduna und bettete ihr Köpfchen gegen seine Schulter.


    Schließlich waren sämtliche Worte vergessen. Zumindest für diesen Augenblick. Als Iduna ihrer Lust am höchsten Gipfel eine Stimme gab. Zitternd und bebend schmiegte sie sich an ihren Ehemann und spürte wir ihr Herz noch immer viel zu laut in ihren Ohren pochte. Doch auch etwas anderes vernahm sie und das war ihre Tochter. Eine sanfte Lippenberührung gen Angus Schulter und Iduna erhob sich. Ihre Tunika lag vergessen auf dem Boden, als sie sich der Wiege näherte. Vorsichtig hob sie ihre Tochter aus der Wiege und bettete sie bereits in die richtige Position. Dann begab sie sich wirder ins Bett und ließ Aislin trinken. Sodass nur die leisen schmatzenden Geräusche der Halbgermanin erklangen.

    Das leise Stimmlein in ihrem Hinterkopf flüsterte das sie tatsächlich zu weit gegangen war und die imaginäre rote Linie überschritten hatte. Aber wenn der Kelte doch nicht mit der Sprache heraus rückte? Dachte er allen ernstes die kleine Cheruskerin würde sich keine Sorgen um ihn machen. Falsch gedacht.
    “Nein. Ich.. ähm.. ich verstehe dich. Ich habe mir doch nur Sorgen um dich gemacht.“
    Murmelte Iduna mit leiser Stimme und streckte ihre Finger aus, um sanft über Angus Schulter zu streichen. Prallte dann jedoch beim Anblick der Striemen auf seiner Haut erschrocken zurück. Mit schreckgeweiteten Augen starrte Iduna die Peitschenspuren an und senkte ihr Köpfchen. Ihre Finger presste Iduna gegen ihre Lippen. Um den erschrockenrn Aufschrei zu dämpfen, der sich seinen Weg über ihre Lippen suchte . Schwer atmend starrte Iduna zu Angus empor und schüttelte leicht ihren Kopf.


    “Ich hätte nie gedacht das unser Dominus so grausam sein kann. Zu mir war unser Dominus immer freundlich und...“
    Als Iduna bewusst wurde was sie da gerade gesagt hatte. Spürte sie ihr Herz wie wild in ihrer Brust pochen. Zeitgleich blickte die Rothaarige bittend zu Angus empor. Der Kelte sollte bitte ruhig bleiben. Denn wenn er noch einmal so herum schrie könnte es durchaus passieren das er Aislin aufweckte.
    “Bitte versprich mir das du nichts machst was unseren Dominus erneut zur Peitsche greifen lässt.“
    Sanft hatte sie bei diesen Worten nsch seiner Hand grgriffen und zeichnete mit ihren Fingerspitzen wirre Schnörkel und Muster in seinen Handteller. Ein deutliches Zeichen das sie ihm nahe sein wollte.


    Mit bebenden Fingern zog sie sich schließlich die Tunika aus. So dass sie im nächsten Moment ihren fraulich wirkenden Körper an die nackte Haut ihres Ehemannes schmiegen konnte. Und als würde Idunas Körper auf ein Echo antworten, umfing sie ihn im nächsten Moment mit aller Zärtlichkeit zu der die Rothaarige fähig war. Bebend und zitternd ließ sie sich in die höchsten Sphären empor tragen und jauchzte auf dem Gipfel ihrer Emotionen seinen Namen.

    Nein. Sie wollte doch nicht mit dem Kelten streiten . Und doch sprudelten die Worte unbedacht über Idunas Lippen. Während ihr Herz rasend in der Brust pochte. Sein spöttischer Tonfall ließ Iduna innerlich zurück prallen. Während sie ihre Finger noch immer äußerst fest um die Stäbe der Wiege krallte.
    “N... Nein. I... Ich wollte damit nur sagen das du... du...“
    Verwirrt brach Iduna ab und starrte mit großen Augen zu Angus empor.
    “Ich will mich nicht mit dir streiten.“
    Murmelte die Rothaarige und versuchte durch ihre sanfte Stimme die Wogen zu glätten. Etwas was ihr nur teilweise gelang. Und als er ihren neuen Rang in der iulischen Sklavenhierarchie ansprach, presste Iduna ihre Lippe zu einem blutleeren Strich zusammen und heftete ihren Blick auf ihre schlafende Tochter.


    “Deinen beißenden Spott kannst du dir sparen.“
    Erinnerte die Rothaarige den Dunkelhaarigen und drehte sich langsam zu ihm herum. Genau im richtigen Augenblick. Denn Angus drehte sich so, dass sie seine zerrissene Tunika erblickte und die Striemen der Peitsche. Erschrocken schnappte Iduna nach Luft und presste ihre schlanken Finger gegen ihre Lippen.
    “Oh Angus. Nein. Das.. das wusste ich nicht.“
    Presste Iduna zwischen ihren Lippen hervor und versuchte verzweifelt ihre Tränen zurück zu halten. Bei seinem erneuten verbalen Angriff zuckte Iduna sichtlich zusammen und presste sich unwillkürlich gegen die Wiege.
    “Du lässt dich nicht so leicht von dieser Welt tilgen.“
    Erwiederte der Rotschopf und wusste im ersten Moment nicht wie sie sein Lächeln werten sollte.


    Schließlich lag sie unter ihm und blickte mit hastig pochenden Herzen zu dem Älteren empor. Ob er sich jetzt nehmen würde was ihm als ihr Ehemann zustand? Hart schluckte Iduna bei diesem Gedanken und blickte Angus tief in die Augen. Dann war es seine sanfte Stimme die ihr Ohr kitzelte und ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen entstehen ließ. Mit bedächtigen Bewegungen zog sie ihre Tunika über den Kopf und ließ sich langsam zurück sinken.
    “Oh Angus.“
    Flüsterte die Cheruskerin und zog seinen Kopf dicht an den ihrigen, um seinen Lippen einen sanften Kuss zu stehlen.

    Seinem wild funkelnden Blick hielt das zierliche Persönchen stand. Was vielleicht auch an ihrem cheruskerischen Dickkopf liegen mochte. Ein jeder andere hätte das Thema auf sich beruhen lassen Die Rothaarige jedoch bohrte und stocherte so lange weiter, bis Angus endlich mit Worten heraus rückte.
    “Hör auf so eifersüchtig zu klingen Angus.“
    Ließ Iduna ihre mahnende Stimme erklingen und entließ den Kelten keine Sekunde aus ihrem Blick.
    “Du hast kein Recht eifersüchtig zu sein. Es war doch deine eigene Entscheidung diesen Auftrag des Germanicers anzunehmen.“
    Stellte die Rothaarige mit einem entschiedenen Klang in ihrer Stimme fest. Während sie ihre Stimme gesenkt hielt und den Älteren nach wie vor musterte.


    “Und entweder du erzählst mir jetzt von diesem Auftrag, oder....“
    Das Ende des Satzes ließ Iduna offen. Denn da erklang endlich die Stimme des Kelten und Iduna blickte ihm mit einem höchst aufmerksamen Ausdruck in den Augen entgegen. Kein einziges mal unterbrach sie den Älteren. Auch wenn ihr tausend Fragen auf der Zunge brannten. Diese Fragen jedoch verkniff sie sich, während sie Angus schweigend anblickte.
    “Wieso bist du so böse mit mir? Habe ich kein Recht zu erfahren wo sich mein Ehemann aufhält?“
    Konnte sie es sich dann doch nicht verkneifen und warf ihm einen gar herausfordernden Blick entgegen.
    “Wir können uns alles erzählen. Dachte ich zumindest. Und dann hälst du damit hinter dem Berg? Nur um mich nicht aufzuregen?“
    Ein loderndes Feuer hatte sich in Idunas Augen gestohlen. Und ihre schmalen Finger umklammerten die Wiege äußerst fest. So als wollte sie die hölzernen Stäbe zerbrechen. Dann jedoch spürte sie seinen liebevollen Kuss und sämtlicher Ärger schmolz dahin. Mistkerl.


    Als sie dann schließlich auf dem Bett lag und Angus sich über sie beugte. Streckte sie ihre Finger aus und bettete diese an seinen Kieferknochen. Wie um seinen Kopf in Position zu halten. Tief versank die zierliche Germanin in den Augen des Kelten und spürte wie ihr Herz kraftvoll in ihrer Brust pochte. Zeitgleich begann er an ihrer Tunika herumzunesteln. Iduna jedoch würde keinen Finger krümmen. Sollte er sie doch selber aus den Stoffbahnen schälen.
    “Ich lag jede Nacht wach und habe an meine Götter gebetet das sie dich mir wohlbehalten zurück bringen.“
    Flüsterte sie und bettete ihre Lippen auf die des Älteren. Dabei konnte er den leichten Salzgeschmack ihrer Tränen auf den Lippen schmecken.

    Sein Schulterzucken bemerkte Iduna durchsus und in ihrem Kopf begannen ihre Gedanken einen wüsten und wirren Reigen. War es Angus tatsächlich so egal das sie hier tausend Tode gestorben war und sich die größten Sorgen um ihn gemacht hatte? Nein. Das konnte nicht wahr sein, oder etwa doch? Musternd neigte die Rothaarige ihren Kopf zur Seite und knabberte nervös auf ihrer Unterlippe herum.


    “Ich.. ich weiß nicht was ich denken soll Angus. Was ich weiß ist das du nicht an meiner Seite warst. Sondern unser Dominus deinen Platz eingenommen hat.“
    Ein ernster Zug hatte sich bei diesen Worten um ihre Mundwinkel gelegt. Während es nicht minder ernst in ihren Augen funkelte.
    “Du kannst mir noch nicht einmal verraten was es für ein Auftrag des Germanicers war. Oder Angus?“
    Ruhig blickte die Germanin dem Kelten entgegen und versuchte in seinem Gesicht zu lesen.


    Dann ging es um den Iulier und Iduna presste ihre Lippen zu einem bleichen Strich zusammen. Ihr Körper spannte sich unwillkürlich an, während sie ihre schlafende Tochter in der Wiege betrachtete.
    “Ich würde dir niemals Grund zur Eifersucht geben Angus.“
    Flüsterte sie nahe an seinen Lippen. Ohne das sich ihre Lippen berührten. Behutsam steckte sie die Decke um die schlafende Aislin fest. Und spürte im selben moment seine Lippenberührung unterhalb ihres Ohres. Und ihr schlanker Körper reagierte. Schmiegte sich gegen den Kelten. Auffordernd. Sodass Angus nur noch zugreifen brauchte. Und dies tat er auch. Denn im nächsten Moment wurde Iduna auf das Bett gelegt. Während sie mit großen Augen beobachtete wie sich Angus entkleidete. Den Dolch bemerkte die junge Frau nicht.


    “Du hast mich vermisst?“
    Raunte die Rothaarige und würde Angus sein Recht nicht verwehren. Immerhin stand es ihm als ihr Ehemann zu. Auch wenn sie nicht vor dem Gesetz miteinander verbunden waren. So war der Kelte doch ihr Beschützer.

    Die steile Falte grub sich tiefer zwischen Idunas Augenbrauen, während sie Angus stumm musterte. Denn instinktiv wusste sie das ihr Angus nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Doch wer war Iduna schon um den Kelten zu einer Richtigstellung seiner Worte zu drängen. So nickte die Cheruskerin lediglich und streichelte ihrer Tochter gar geistesabwesend über das Köpfchen mit dem zarten Flaum.
    “Das scheint mir ein großer Zufall zu sein Angus.“
    Skepsis umwölkte Idunas Seelenspiegel, als sie sich ihrem Ehemann vollends zuwandte und Angus tief in die Augen blickte.


    Hatte er ihr gerade eben die Wahrheit gesagt oder waren seine Worte aus der Luft gegriffen und eine Einbildung seiner Fantasie?
    “Du hättest es wenigstens versuchen können Angus. Was war es überhaupt für ein Auftrag des Germanicers?“
    Anklagend ruhten Idunas Augen auf dem Gesicht des Kelten. Oh ja. Die Rothaarige war tief verletzt. Angus hatte es noch nicht einmal probiert an ihre Seite zu kommen, um ihr bei der Geburt beizustehen. War ihm Aislin etwa so egal das er dieses Ereignis in Idunas Leben einfach ignorierte?


    Seine Finger in ihren roten Strähnen sollten Iduna wohl beruhigen. Doch die junge Frau konnte sich nicht beruhigen. Denn jetzt sprudelten die Ängste der letzten Tage über ihre zitternden Lippen.
    “Wieso hast du dieses Gefühl? Vertraust du mir etwa nicht? Überlege selbst erst einmal was du möchtest.“
    Sanft strich sie ihm bei diesen Worten über seine Brust und blickte dem Kelten erneut tief in die Augen. Wie um zu überprüfen ob er die Wahrheit sprach.


    Mit vorsichtigen Bewegungen bettete Iduna die schlafende Aislin in die hölzerne Wiege. Und biss sich auf die Unterlippe bei der haltlosen Unterstellung des Kelten. Am liebsten hätte sie ihn davon gescheucht. Doch verharrte die Rothaarige völlig ruhig, als er sie von hinten umschlang und einen Kuss unterhalb ihres Ohres platzierte. Leicht erzitterte Iduna bei seiner nochmaligen Liebkosung und schmiegte sich leicht gegen seinen Körper. Ob ihm aufgefallen war das ihre Hüften leicht breiter geworden waren und auch ihre Brüste an Umfang gewonnen hatten?
    “Du wirst dich an den Iulier gewöhnen Angus. Ich möchte nicht das du dich mit unserem Dominus anlegst und deswegen Ärger bekommst.“

    Als Iduna die sanfte Lippenberührung des Kelten spürte, wie seine Lippen über ihre Handinnenfläche glitten, konnte sie das sanfte Lächeln nicht länger verbergen. Enflich war ihre kleine Familie vereint. Und Angus durfte nie wieder von ihr getrennt werden. Dann sprach sie den Namen des Kindes aus und blickte dabei mit einem Lächeln zu Angus empor. War der Kelte mit der Namenswahl einverstanden. Oder hätte er seiner Tochter gerne einen anderen Namen gegeben?
    “Ich habe mir gedacht das du dich darüber freust wenn unsere Tochter diesen Namen erhält.“
    Murmelte die Rothaarige und blickte weiterhin zu Angus empor. Wie sanft dieser Name über seine Lippen drang. Ob er bei diesem Namen nur an seine Tochter dachte, oder an Sie, die diesen Namen mit ins Grab genommen hatte?


    Als Angus endlich neben ihr auf dem Bett Platz genommen hatte, bemerkte auch die Germanin wie ruhig es geworden war. Auch Aislin hatte das leise wimmern aufgehört und schlummerte selig an die Brust ihrer Mutter geschmiegt. Ihre Tochter, kreiste es durch Idunas Gedanken. Während ihre Fingerspitzen federleicht über Aislins Köpfchen glitten und die Decke höher zogen.
    “Was hast du gesagt Angus?“
    Murmelte die Rothaarige und drehte ihren Kopf in seine Richtung.
    “Traum. Ein wunderschöner Name. Findest du nicht Angus? Und er passt so perfekt für unsere Tochter.“
    Sanft lächelte sie dabei zu ihm empor. Spürte jedoch im selben Moment wie Aislin unruhig zu werden begann. Spürte das Kind das der Rothaarigen unzählige Fragen auf der Zunge brannten? Fragen die Iduna nun nicht mehr länger zurück halten konnte. Und wie ein endloser Wasserfall sprudelten die Worte über Idunas Lippen.


    “Ein Auftrag für den Germanicer? Aber wir gehören ihm doch nicht mehr. Wie kannst du dann noch einen Auftrag für ihn erledigen? Angus?“
    Eine steile Falte hatte sich zwischen Idunas Augenbrauen gegraben. Während sie den Kelten mit angstvoll pochendem Herzen musterte. Sein gereizter Tonfall ließ Iduna leicht zurück rutschen und somit Abstand zwischen ihnen Beiden entstehen.
    “Du warst nicht da Angus. Und ich.. ich hatte Angst.“
    Jetzt konnte man auch in Idunas Stimme den leichten Klang Gereiztheit wahrnehmen. Doch nur wenn man ganz genau die Ohren spitzte.
    Vorsichtig erhob sich schließlich die Rothaarige und bettete Aislin zurück in die hölzerne Wiege, die der Iulier extra für ihr Baby hatte anfertigen lassen.
    “Wie kannst du nur so etwas von mir denken? Ich war noch Jungfrau bis die Claudia ein Exempel an mir statuierte. Und da fragst du ob ich mich unserem Dominus hingeben würde, wenn er es von mir fordert?“
    Ihre Finger hatte Iduna um die hölzerne Wiege gekrallt. Während ihre Schultern leicht bebten. Doch kein Klagelaut verließ Idunas Lippen.
    “Ich dachte du freust dich für mich Angus das unser Dominus mir dieses Vertrauen schenkt.“
    Murmelte Iduna mit leiser, erschöpfter Stimme. Während sie Angus den Rücken zugedreht hatte.

    Als Angus tatsächlich vor dem Bett aud die Knie sank, weiteten sich Idunas Augen suchtlich. Nein. Ihr Angus sollte niemals vor ihr knien. Und dennoch ließen seine bebenden Schultern der Rothaarigen keine andere Wahl, als sanft über seine angespannten Schultern zu streicheln.
    “Ich habe unsere Tochter Aislin genannt. Wie du es dir gewünscht hast.“
    Dass das Baby einige Wochen zu früh das Licht der Welt erblicken wollte, behielt Iduna lieber für sich. Nachdenklich ließ Iduna ihren Blick auf ihrer schlafenden Tochter ruhen und blickte dann ruhig in Angus Richtung. Der Kelte sah abgekämpft und müde aus. Wo hatte er nur gesteckt? Würde er es ihr überhaupt verraten wenn sie nachbohrte? So viele Gedanken die der Rothaarigen durch den Kopf geisterten und die sie innerlich unruhig werden ließen. So dass sich Aislin erneut zu räkeln begann und damit anzeigte das sie wach war.
    “Psssst.“
    Murmelte die iulische Sklavin und strich ihrer Tochter sanft über das Köpfchen, um Aislin wieder zu beruhigen.


    “Wo hast du gesteckt Angus? Wieso hast du mich alleine gelassen? Icch hätte dich an meiner Seite gebraucht. Aber du warst einfach verschwunden. Noch nicht einmal Dominus Caesoninus wusste wo du warst. Unser Dominus hat unsere Tochter als erstes gesehen und er hat mir gesagt das er mir erlaubt den Namen für unsere Tochter selbst auszusuchen. Das ist ein schönes Geschenk unseres Dominus, findest du nicht Angus?“
    Dabei lächelte Iduna sanft und liebkoste vorsichtig den Handrücken ihres Ehemannes mit ihren Fingerspitzen.


    Dann schluckte die Cheruskerin hart und wusste nicht ob sie Angus darüber in Kenntnis setzen sollte. Entschied sich dann jedoch dafür.
    “Unser Dominus hat mich zu seiner Cubicularia gemacht. Ich bin keine einfache Haussklavin mehr Angus.“
    Am strahlen ihrer Augen konnte man deutlich erkennen wie sehr sich Iduna über diesen Vertrauensbeweis freute.

    Als wäre die Rothaarige nur körperlich anwesend. Gedanklich verweilte sie an einem gänzlich unbekannten Ort. Zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen wenn man die junge Mutter und ihr Neugeborenes betrachtete. Doch etwas fehlte um dieses Bild zu vervollständigen. Der Vater des Kindes fehlte. Bei diesem Gedanken biss sich die Rothaarige abrupt aud die Unterlippe und wandte ihren Kopf zur Seite.
    “Es tut mir Leid meine Kleine. Aber dein Vater scheint sich nicht für dich zu interessieren.“
    Leise flüsterte die Cheruskerin jene Worte an ihre Tochter gewandt. Und hauchte anschließend einen sanften Kuss auf Aislins Köpfchen.
    “Angus? Wo steckst du nur? Wieso hast du mich alleine gelassen? Ich hatte solche Angst.“
    Führte sie das leise Zwiegespräch fort. Während sie ihre Tochter keine Sekunde aus den Augen ließ. Allzu schnell könnte Aislin aus ihrem Griff rutschen und zu Boden plumpsen. Und dann? Das weitere Szenario wollte sie sich dann doch lieber nicht ausmalen.


    Die sich rasch nähernden Schritte bemerkte Iduna erst, als der Kelte bereits an ihrem Bett stand.
    “A... Angus?“
    Stolperte es etwas ungelenk über Idunas Lippen. Als sie mit großen Augen zu dem Kelten empor blickte. Noch inmer schimmerten Idunas Augen tränenfeucht. Doch zum Glück schlummerte Aislin wieder seelenruhig an Idunas Brust gekuschelt.
    “Das ist deine.. deine Tochter Angus.“
    Stellte Iduna nun ihrerseits die Neugeborene vor. Dann jedoch, als der Kelte hemmungslos zu weinen begann, wusste die Rothaarige im ersten Augenblick nicht was sie tun sollte.


    Vorsichtig streckte sie ihre schmale Hand in seine Richtung und deutete auf das Bett.
    “Wo hast du gesteckt?“
    Idunas Stimme klang rau. Während ihre Unterlippe erneut verräterisch zu beben begann. Doch noch hielt sich die iulische Sklavin tapfer. Währenddessen schlummerte Aislin seelenruhig an Idunas Brust.

    Als Iduna am Bett ihrer Tochter stand, spürte sie wie ihre Augen auf einmal tränenfeucht schimmerten. Auch wenn ihr Dominus gesagt hatte das sie sich mit jedem Problem an ihn wenden konnte, so wusste sie doch das sie dies alleine mit sich selbst ausmachen musste.


    Nein. Sie würde ihren Dominus garantiert nicht auf die Nase binden das sie sich hier in der Domus Iulia einsam fühlte. Ob sie sich nur so fühlte weil sie vor kurzem entbunden hatte und ihre Hormone verrückt spielten? Doch dann blickte sie auf ihre Tochter und spürte wie ihr das Herz vor Mutterglück beinahe übersprudelte.


    “Ich werde Dominus Caesoninus bitten das er dich freilässt meine Kleine. Und wenn ich auf Knien vor ihm rutschen muss. Du hast ein freies Leben verdient. Keines in Knechtschaft.“
    Auch wenn Iduna wusste das ihre Tochter nicht antworten würde. So genoss sie es doch mit Aislin zu sprechen.


    Das Baby unterdessen schmatzte an Idunas Brustspitze und schien rundum zufrieden zu sein. Während auf einmal ein Schatten die Augen der Rothaarigen verdüsterte.
    “Angus! Wo steckst du nur?!“
    Dabei hatte Iduna ihre schmale Hand zur Faust geballt und krallte ihre Finger in die Decke, in die Aislin eingewickelt war.


    So vernahm sie die Stimme des Kelten nicht. Auch wenn sie ihren Kopf unwillkürlich anhob und in Richtung der Türe blickte. Und dort stand Angus. Ihr Angus. Doch plötzlich drehte Iduna abrupt ihren Kopf auf die Seite und begann hemmungslos zu schluchzen. Während Aislin mit leisen wimmernden Geräuschen in das schluchzen der Cheruskerin mit einfiel.

    Auch wenn Aislin die rothaarige Germanin abzulenken wusste. So glitten Idunas Gedanken immer wieder in seine Richtung. Wo steckte Angus nur? Wieso war er nicht bei ihr? Wusste er überhaupt das er Vater geworden war? Bei diesem Gedanken spürte Iduna wie ihr das Herz schwer wurde und sie hsrt schluckte. Vielleicht interessierte sich der Kelte auch einfach nicht für seine Tochter. Er hatte es ihr zwar in den Bauch gepflanzt. Aber genauso konnte er es leugnen der Vater der kleinen Aislin zu sein.


    Bei diesem Gedanken atmete die Cheruskerin langsam ein- und wieder aus. Und erhob sich im nächsten Moment, um sich über die Wiege zu beugen, in der Aislin den Schlaf der Gerechten schlummerte. Ihre Tochter wirkte so friedlich. Sanft ließ Iduna ihre Finger zart über die Wange ihrer Tochter gleiten.
    “Ich weiß leider nicht wo sich dein Papa befindet Aislin. Aber wir schaffen das auch alleine, nicht wahr?“
    Und als hätte das Baby ihre Mutter im Schlaf gehört, konnte Iduna ihre Tochter leise glucksen hören. Augenblicklich ging der Rothaarigen das Herz über vor Mutterliebe und ihre Augen begannen sanft zu leuchten.
    “Aislin, es tut mir Leid das du als Tochter zweier Sklaven das Licht der Welt erblickt hast. Aber vielleicht, schenkt dir Dominus Caesoninus die Freiheit, wenn du älter bist. Wenigstens dir.“
    Bei diesen leisen gesprochenen Worten musste Iduna hart schlucken und biss sich leicht auf die Unterlippe. Seit Aislins Geburt war sie ohnehin besonders nahe am Wasser gebaut. Zum Glück regte sich in diesem Augenblick ihre Tochter. Sodass Iduna das Mädchen empor hob und Aislin sanft in ihre Arme bettete.


    Äußerst vorsichtig trug Iduna ihre Tochter zum Bett hinüber und ließ sich langsam darauf sinken. Dann löste sie die Schnürung ihrer Tunika und bettete Aislins Köpfchen in die richtige Richtung. Bis sich das zahnlose Mündchen um ihre Brustspitze schmiegte und Iduna ihrer Tochter sanft über den Hinterkopf streichelte. Während sie das Mädchen sicher im Arm hielt.

    Während Iduna abermals über das Köpfchen ihrer Tochter streichelte, bemerkte sie dennoch aus dem Augenwinkel das Schmunzeln auf den Lippen ihres Dominus. Jedoch wusste die Rothaarige nicht wie sie mit dieser Gefühlsregung umgehen sollte und so schwieg sie lieber. Zumindest so lange bis ihr Dominus erneut seine Stimme erhob und Iduna ihre Öhrchen spitzte.


    “Hat man als Soldat keine Möglichkeit Karriere zu machen? Muss man dazu immer in die Politik?“
    Neugierig neigte die junge Cheruskerin ihren Kopf auf die Seite, wobei sie ihren Dominus weiterhin anblickte.
    “Es gibt keine schlechten Sklaven? Ich werde euch eine folgsame Sklavin sein.“
    Beteuerte die iulische Sklavin und senkte ihren Blick. Wobei ihre Fingerspitzen abermals an einem Faden der Babydecke zu zupfen begannen. Offensichtlich fühlte sich Iduna in Gegenwart ihres Dominus unwohl und wandte deswegen ihren Blick immer wieder, gar schüchtern zur Seite.


    Tatsächlich reagierte ihr Dominus positiv auf ihren Vorschlag der Bevorratung mit Eisenkraut. Und Iduna war äußerst überrascht. Eine Regung die man ihr auch deutlich ansah.
    “Ich kann doch selbst in die Culina gehen und der Locusta über die Bevorratung mit Eisenkraut berichten.“
    Außer natürlich ihr Dominus wollte der Locusta diese Information selbst mitteilen.
    Schließlich entließ Dominus Caesoninus den Rotschopf und Iduna erhob sich.


    “Vielen Dank Dominus.“
    War Idunas leises Stimmlein zu vernehmen. Bevor sie rückwärts gehend und mit gesenkten Köpfchen das Officium ihres Dominus verließ.

    Das diese Begegnung gleichzeitig dazu diente, mehr über den anderen zu erfahren, schien Iduna nicht bewusst zu sein. So streichelte sie ihrer Tochter gar geistesabwesend über den Kopf. Ihren Kopf hob Iduna erst an, als ihr Dominus den Becher vom Tisch nahm und zur Kanne ging. Ihren kaum angerührten Wein koppte er rigoros in die Kanne. Nur um Iduna Wasser in den Becher zu füllen. Der Becher wurde Iduna auch schon gereicht und die junge Cheruskerin schenkte ihrem Dominus ein sanftes Lächeln.
    “Vielen Dank Dominus.“
    Murmelte die iulische Sklavin und hielt ihre Tochter weiterhin sicher im Arm. Zum Glück schlief Aislin den Schlaf der Gerechten und ließ sich dabei auch von niemanden stören.


    “Wenn dein Vater Soldat war. Wieso bist du kein Soldat geworden Dominus? Hast du eigentlich Geschwister?“
    Platzte es vor Neugierde über Idunas Lippen. Bevor sie schüchtern lächelte und errötend ihren Kopf abwandte. Offensichtlich taute die rothaarige Sklavin allmählich auf.
    “Das bedeutet du bist sehr ehrgeizig Dominus?“
    Natürlich war er das Dummchen, erklang ein leises Stimmlein in Idunas Hinterkopf. So dass die Cheruskerin leicht zusammen zuckte und sogleich auf ihre Tochter hernieder blickte. Doch Aislin schlief weiter.
    “Gibt es hier in diesem Haushalt wirklich schlechte Sklaven? Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    Erhob Iduna erneut ihr Stimmlein und richtete ihren Blick mit einem neugierigen funkeln auf ihren Dominus.


    Als ihr Dominus sie als Heilern bezeichnete, senkte Iduna peinlich berührt ihren Kopf.
    “Nein. Das ist so nicht richtig. Mein Vater war ein Heiler und ich ... habe meinem Vater assistiert.“
    Dann wollte der Römer wissen welche Heilkräuter in der Domus Iulia auf Vorrat gelagert werden sollten. Und Iduna neigte überlegend ihren Kopf auf die Seite.
    “Eisenkraut sollte jeder Haushalt auf Vorrat haben. Zur Linderung für Husten oder Erkrankungen der Bronchien. Wenn es möglich wäre vielleicht auch noch Basilikum? Die Herzen der Domus Iulia sollen doch auch weiterhin kräftig schlagen.“


    “Eine freudige Nachricht?“
    Purzelte es mit einem freudigen strahlen in ihren Augen über Idunas Lippen.
    “Nach Germania Superior?“
    Abrupt spürte Iduna wie ihr Herz hastiger pochte.
    “Hörst du Aislin, du wirst die Heimat meiner Eltern erblicken dürfen. Meine Heimat.“
    Das strahlen in Idunas Augen wurde tatsächlich eine Spur intensiver.
    “Ich würde dich sehr gerne begleiten Dominus. Aber was ist mit Angus? Wirst du ihn auch mitnehmen?“
    Tatsächlich wirkte Iduna für einen Wimpernschlag besorgt. Denn noch immer war der Kelte verschwunden. Und diese Tatsache ließ Idunas Augen von einem düsteren Schatten umspielen.


    Offensichtlich hatte sie alles richtig gemacht. Denn es kam keine Ermahnung ihres Dominus. Während sich Iduna entblößte und ihre Tochter an ihre Brust legte. Dabei rutschte sie jedich so, dass ihr Dominus keinen genauen Blick auf ihre Tochter werfen konnte. Tatsächlich war es der Rothaarigen nämlich äußerst peinlich. Bisher hatte sie nur Angus vollends nackt gesehen. "Angus, wo steckst du?" Diese Gedanken verdrängte Iduna im nächsten Moment äußerst rasch. So dass sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Tochter konzentrierte und ihren Dominus zu ignorieren schien. Dem äußeren Anschein nach. Denn aus dem Augenwinkel schielte die junge Sklavin dann doch immer wieder in seine Richtung.
    An ihrer Arbeitszuteilung hatte Iduna wahrlich nichts zu meckern. Im Gegenteil. Es erfreute die Rothaarige wieder eine Aufgabe zugeteilt zu bekommen und ihrem Dominus dienen zu können. Wie Angus jedoch darüber dachte, stand auf einem anderen Blatt. Und Iduna spürte wie sich ihr Herz unwillkürlich zusammen krampfte. Seine Stimme klang äußerst angenehm. Und am liebsten hätte sie ihn aufgefordert weiter zu sprechen. Stattdessen jedoch schenkte sie ihrem Dominus ein liebreizendes Lächeln und streichelte ihrer Tochter über das Köpfchen. Wie sie auf Männer wirkte war der rotgelockten Sklavin micht bewusst.


    Als Iduna ihre Lebensgeschichte erzählte, hielt sie ihren Kopf gesenkt. Während ihre Stimme hell und klar erklang. Den Becher mit dem verdünnten Wein hatte sie bis dato nicht angerührt. Erst die Worte ihres Dominus, lenkten Idunas Aufmerksamkeit darauf.
    “Ich.. mir schmeckt kein Wein. Auch wenn dieser verdünnt ist. Bitte verzeihe mir Dominus.“
    Murmelte die junge Sklavin mit leiser Stimme und hielt ihren Blick abgewandt. War es ihr peinlich so offen mit ihrem Dominus zu sprechen? So offen hatte bisher nur der Flavier mit ihr gesprochen. Und dies auch nur bis er seine Gemahlin, die Claudia, kennen lernte. Bei diesem Gedanken rieselte ein eisiger Schauer über Idunas Rücken und ihre Finger begannen fahrig über die Decke zu gleiten, in welche Aislin eingewickelt war.
    Und dann begann der Römer zu erzählen und sein Leben vor ihr auszubreiten. Mit jedem Wort wurden Idunas Augen größer. Bis sie schließlich vollends an den Lippen ihres Dominus hing.
    “Du... du stammst von Zwiebelbauern ab? Wie kann es sein das du dann jetzt ein angesehener, römischer Bürger bist? Dein Vater, war er einer dieser Zwiebelbauern?“
    Jetzt war es Neugierde die im Blick der Rothaarigen aufleuchtete und sie ihren Blick kurzzeitig auf ihrem Dominus ruhen ließ.


    Bei der Nennung des kleinen Wörtchens Senator zuckte Iduna leicht zusammem. Genauso wie es Caius Flavius Scato angestrebt hatte. Auch wenn die Toga mit dem Purpurstreifen wunderschön anmutete. So wurde ihm doch schlußendlich sein Rang zum Verhängnis.
    “Wieso müssen Römer immer nach höherem streben? Erfüllt dich deine jetzige Aufgabe nicht mehr Dominus? Ist dir also langweilig?“
    Leises Kichern begleitete diese Worte des Rotschppfs. Bevor sie ihre Lippen aufeinander drängte und verstummte. Doch nicht lange.
    “Ich wollte mich nicht über dich lustig machen Dominus.“
    Beeilte sie sich an ihre vorherigen Worte anzuknüpfen.
    Als Iduna zu hören bekam das die Mutter ihres Dominus bei dessen Geburt gestorben war, zuckte sie leicht zussmmen und biss sich auf die Unterlippe.
    “Das ist wie bei mir. Auch ich habe meine Mutter nie kennen lernen dürfen, da sie bei meiner Geburt starb. Die Zweitfrau meines Vaters nannte ich 'Mutter'.“
    Irgendwie war es schon ein merkwürdiges Gefühl so offen mit ihrem Dominus zu sprechen.


    Schließlich wandelte sich das Gespräch und Iduna ließ ihren Blick kurzzeitig durch das Officium ihres Dominus gleiten.
    “Mein Vater war eine angesehene Persönlichkeit in unserem Volk. Sein Name war Herun. Selbst unser Anführer hatte meinen Vater um Rat gefragt.“
    Nicht ohne Stolz in der Stimme entwichen diese Worte den Lippen der Rotgelockten.
    “Meine Mutter.. also seine Zweitfrau hatte ihn geliebt und immer gekichert, wenn er sie berührt hatte. Die beiden haben sich wirklich geliebt.“
    Kurzzeitig senkte Iduna ihren Blick auf die schlummernde Aislin und spürte dennoch wie sich ihre Wangen röteten.
    “Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit. Ich tobte mit den anderen Kindern durch die Wälder und lernte von meinem Vater die Heilkräuter von den giftigen Kräutern zu unterscheiden.“
    Dann verstummte Iduna abermals und benetzte ihre Lippen mit ihrer Zungenspitze.
    “Der Flavier.. er war nett zu mir. Wenn ich nett zu ihm war. Er brachte mir die römische Sprache durch einen Hauslehrer bei. Und ich durfte sogar mit ihm verreisen.“
    Das diese Reise mit einer Auspeitschung des Rotschopfs endete musste ihr Dominus nicht wissen.
    “Über den Germanicer kann ich nicht viel sagen. Ich war eine Haussklavin und er war kaum anwesend. Zumindest habe ich ihn kaum zu Gesicht bekommen.“
    Leicht zuckte sie dabei mit den Schultern und blickte mit einem entwaffnenden Lächeln in Caesoninus Richtung.

    “Aber Dominus ich...“
    Dann verstummte die Rothaarige auch schon. Denn das quengeln ihrer Tochter gewann an Intensität. Und dennoch war sich Iduna unschlüssig. Sollte sie sich vor ihrem Dominus entblößen? Aislin hatte Hunger und die Stimme ihres Dominus hatte einen befehlenden Klang. Mit fahrigen Bewegungen zog Iduna ihre Tunika zur Seite und entblößte dadurch eine ihrer Brüste. Sanft bettete sie ihre Tochter auf ihre Brust. Und das zahnlose Mündchen schloss sich um ihre Brustspitze. So war für einen kurzen Augenblick nur das selige schmatzen des Mädchens zu vernehmen.


    Als ihr Dominus seine Stimme erhob, wandte sich Iduna kurzzeitig in seine Richtung. Bevor sie ihre volle Aufmerksamkeit ihrer Tochter schenkte. Aislin nuckelte unterdessen gierig an Idunas Brustspitze und die Rothaarige lächelte selig auf ihre Tochter hernieder.
    “Ich danke dir für dein Vertrauen Dominus. Ich gelobe dir das ich dich nicht enttäuschen werde.“
    Bei diesen Worten umspielte tatsächlich ein sanftes Lächeln die Lippen der Rothaarigen.
    “Ich werde darauf achten das dein Cubiculum immer sauber und rein ist. Und deine Togen immer frisch gewaschen.“
    Noch immer nuckelte Aislin an Idunas Brust. Ob ihr Dominus ihre Tochter beobachtete?


    “Du... du möchtest etwas über mich wissen Dominus?“
    Mit großen Augen blickte die Cheruskerin in seine Richtung. Als er sich aus einer Karaffe seinen Becher mit einer Flüssigkeit füllte. Etwa Wein? Dann atmete Iduna tief durch und stillte die Neugierde ihres Dominus.
    “Ich wurde in Germanien geboren. Dem Stamm der Cherusker entstamme ich. Mein Vater war ein angesehener Heiler in meinem Dorf. Und manchmal durfte ich ihn in die Wälder begleiten. Dort erklärte mir mein Vater die Wirkung der unterschiedlichsten Kräuter und Gräser.“
    Aislin war unterdessen gesättigt und schlummerte selig an Idunas Brust. Während die Rothaarige nicht bemerkte, dass sie noch immer halb entblößt vor ihrem Dominus saß.


    “Meine Kindheit war wunderschön. Dann kamen die Römer und überfielen unser Dorf. Ich weiß nicht warum. Meine Eltern starben, als sie versuchten mich zu beschützen. In Rom wurde ich auf dem Sklavenmarkt zum Verkauf angeboten und...“
    Abrupt verstummte Iduna und schluckte hart. Bevor sie sich wieder gesammelt hatte und fortfuhr.
    “Ein Flavier, Caius Flavius Scato kaufte mich. Ich war seine Leibsklavin. Bis er dann verstarb und ich zusammen mit Angus verkauft wurde. Den Rest kennst du Dominus.“
    Das sie von Angus und einigen weiteren Männern vergewaltigt wurde, würde sie ihrem Dominus nicht auf die Nase binden.

    Mit ihrer Tochter im Arm betrat Iduna das Officium ihres Dominus. Und erhaschte aus dem Augenwinkel seinen Blick.
    “Danke Dominus.“
    Murmelte die Rothaarige und ließ sich vorsichtig auf dem Stuhl nieder. Leises quengeln ihrer Tochter ließ Idunas Blick augenblicklich auf Aislin ruhen. Beruhigend streichelte sie ihrer Tochter über das Köpfchen.
    “Hast du schon etwas über Angus herausgefunden? Wo steckt er? Kann es sein das er sich nicht für seine Tochter interessiert?“
    Aufgelöst sprudelten diese Worte über die Lippen der iulischen Sklavin. Während sie ihrem Dominus kurzzeitig direkt entgegen blickte. Dann wandte sie ihren Blick auch schon ab und biss sich leicht auf die Unterlippe.
    “Ich danke dir für die Süßigkeiten. Schmecken wirklich gut.“
    Dabei errötete Iduna schüchtern und spielte nervös an den Fransen des Tuches, indem sie ihre Tochter eingewickelt hatte.


    “Ich konnte mich erholen. Dank deiner Worte Dominus.“
    Bekräftigte Iduna noch einmal ihren Dank und lächelte schüchtern in seine Richtung.
    “In welchem Bereich gedenkt Dominus mich einzusetzen?“
    Mit großen Augen blickte Iduna in seine Richtung und spürte wie ihr das Herz bis zum Hals pochte.
    “Bei den Flaviern galt ich als Zierde und musste bei den Cenas und Festlichkeiten die hohen Herren und Damen bedienen. Im Haus des Gerrmanicus war ich Haussklavin. Bitte sag mir, wo du mich siehst Dominus?“
    Abermals streichelte Iduna der kleinen Aislin beruhigend über das Köpfchen.
    “Ich glaube, Aislin hat Hunger.“
    Mutmaßte die Rothaarige. War sich jedoch noch unschlüssig. Bisher hatte sie ihre Tochter immer dann gestillt, wenn niemand um sie herum war. Aber jetzt, in Gegenwart ihres Dominus?