"Meinst Du, dass es Deinem Ruf schadet, wenn Du weder Frau noch Kinder hast?", fragte ich ihn und warf mir elegant ein halbes mit einer Käsecreme gefülltes Hühnerei in den Mund.
Beiträge von Marcus Sergius Stephanus
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Nach meiner Pilgerfahrt nach Delphi war es mir wichtig - nach einiger Zeit - dem Apoll ein Opfer des Dankes darzubringen. So machte ich mich auf zum Palatin und als ich den Tempel erreichte suchte ich einen Priester, der mir bei der Bereitung und Opferung helfen würde.
Ich sprach also den nächstbesten Offiziellen dieses Tempels an:"Salve, ich möchte dem Apoll ein Dankopfer darbringen! Kannst Du mir helfen, oder mir jemanden besorgen, der mir helfen kann?"
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Ich wusste, dass eine Frage wie diese kommen würde und so beobachtete ich mich selbst und meine Gefühlslage als ich antwortete, indem ich sprach:
"Ich hatte eine Frau, ja, ich hatte. Doch das ist lange her. Mir blieben nur meine zwei Kinder: Sextus Servilius und Spurius Sulla - von letzterem magst Du vielleicht schon gehört haben.."
Ichmachte eine winzige Pause, um meine Gefühle zu beobachten, die in mir aufstiegen, als ich an meine Geliebte Flavilla dachte. Die Trauer, der Schmerz, den ich viele Jahre mit mir herumgetragen hatte, waren verflogen und nur Dankbarkeit war übergeblieben. Doch ich sprach schnell weiter um nicht zu tief in meine Gedanken zu versinken, so dass ich sagte:
"Und Du?", und mir dann ein paar Köstlichkeiten auf den Teller legte.
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"Agrippa, ja man hört immer wieder von ihm. Ein guter Mann. Engagiert. Gut zu wissen, dass auch die wirklich mächtigen gegen die Grabenkämpfe sind."
Und schon kamen die Platten mit den Gustationes: Eier von verschiedenen Vögeln, verschiedene Würste, eingelegte Gemüse und Salate. Dazu brachte man uns einen Mulsum.
"Heute haben wir aber wohl einen ganz anderen Kampf zu bestehen - und zwar gemeinsam", sagte ich während ich auf die köstlichen Vorspeisen deutete.
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"Dein Ziehonkel? Entschuldige, wenn ich Deine Familienbeziehungen nicht so gut kenne, wer ist Dein Zeihonkel?"
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Als die draußen wartende Person irgendwie aufgehalten worden zu sein schien hereinzukommen, versuchte ich noch einmal meine wohlüberlegte Formulierung anzubringen und sprach:
"Wie wäre es mit:
Der Kandidat verfügt über Interesse an Verwaltungsaufgaben und nachhaltiger Stadtentwicklung. Hervorragende Kommunikationsfähigkeiten in Schrift und Rede, sowie organisatorische und kreative Kompetenzen werden vorausgesetzt. Aufgeschlossenheit und Bereitschaft zu längerfristiger Bindung wären von Vorteil.
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Das wiederum, sagte ich und schenkte mir ebenfalls nach, scheint mir auch keine gute Lösung zu sein. Vielmehr müssten sich die Vertreter aller factionum einfach auf das wesentliche konzentrieren: dass sie im CH und im Senat, auf der Rostra und in den Factionibus einzig und allein dem Wohl des Imperiums dienen und nicht ihren eigenen Ambitionibus...
Obwohl ich die letzten Worte mit einigem Pathos vorgebracht hatte. Ließ ich mich doch gerne von der Bedienung unterbrechen.
"Wissen die Herren schon, was sie essen wollen?"
Ich zögerte nicht lang und sprach:
"Zuerst nehme ich einige Gustationes mixtas und dann das Pullum numidicum. Und wir könnten auch noch etwas von dem Falerner gebrauchen!"
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Ja wir Grünen sind Monster und wir haben Schwimmhäute, außerdem fressen wir kleine Kinder :D,
sagte ich und leerte ebenso mein Glas."Ich glaube, aber dass nur nebenbei erwähnt, dass die Politik in Roma - ich möchte es mal so ausdrücken - entideologisiert werden sollte. Wir müssen zur einer neuen Pragmatik kommen. Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten ja, aber Grabenkämpfe und Hass nein. Und wenn man sich zufällig trifft, dann sollte man schon ein Glas Wein trinken können.",
sagte ich und nahm den Krug und deutete an Avitus einzuschenken, wartete aber ab, wie er reagiert.
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Ich werde das Perlhuhn nehmen. Es freut mich fast ein wenig, dass Du noch nichts von uns gehört hast, Da wir in den letzten Monaten doch mehr durch Skandälchen auf uns aufmerksam machten als durch Rom voranbringende Aktionen, aber das hat bei uns wohl seine historische Bedingtheit. Oder soll ich doch das Lamm versuchen. Nein, nein ich bleibe beim Perlhuhn. Perlhuhn mit grünen Bohnen. Ja das gefällt mir. Nebenbei bemerkt: Die Sergia ist und isst grün.
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Magistra?, rief es in den Raum hinein kurz nachdem Fusculus gegangen war, stand er nämlich schon wieder in der Tür. Nach einer erstaunlich kurzen Pause und ohne ein "Herein" oder ein "Ja, bitte" oder sonstirgendetwas abzuwarten, sagte er:
Magistra, der Magister möchte Dich sprechen!
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"Auch die Vorsicht ist eine Tugend, die zu schätzen und zu praktizieren höchst ehrenwert ist, so dass ich Euch es nicht nachtragen werde, dass Ihr meine Einladung ablehnt, sondern es Euch zum Ruhme anerkennen werde."
Ich lächelte ihn fast ein wenig gönnerhaft an. Erhob nocheinmal den Wein, trank und sprach:
"Aber kommmen wir zum Wichtigen: Vielleicht sollten wir mit ein paar gemischten Gustationes starten. Als mensa prima ist das Perlhuhn zu empfehlen, aber auch das Lamm."
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Da kam auch schon der Falerner. Eine nicht unhübsche Bedienung brachte ihn und schenkte uns ein.
"Zuersteinmal wünsche ich uns: Prosit!"
Ich erhob meinen Becher und sprach dann, sobald wir einen ersten Schluck dieses - nach meinem Geschmack - köstlichen Weines genommen hatten, zu Avitus:
"Und dann zu Eurer Frage. Wisst Ihr in meiner Casa ist etwas Ruhe eingekehrt und ich speise nicht gerne alleine. Und da wir uns so zufällig begneten, dachte ich bei mir. Das wird ein interessanter Abend werden. Und an den unwichtigen Dingen wie Geld soll es nicht liegen. So lud ich Euch ein."
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Ich trat ein und der Wirt, der mich schon kannte grüßte mich und führte uns an einen guten Tisch, ich folgte ihm in der Hoffnung, dass Avitus es mir gleicht tun würde. Am Tisch angelangt orderte ich einen Krug Falerner.
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Um nicht in diesem (fast) nur in den Thermen üblichen Aufzug auf der Straße herumzulaufen warf auch ich mich in Tunika und Toga und wartete auf Avitus. "So sind wir dann so weit, dann können wir ja in die
>>>nicht ganz schlechte Taberna in der Nähe schlendern!"Sim-Off: /edit: kleinere Fehlerchen verbessert
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Hier in der Nähe befindet sich eine nicht ganz schlechte Taberna in der wir wohl eine angemessene Cena bekommen könnten. Ihr seid natürlich mein Gast, wenn ich Euch schon davon abhalte einen weitzeren Gang durch die Schwimmbecken zu machen. Was meint Ihr?
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Dieses Gasthaus ist eine der eher gehobenen Adressen in Roma - was die Qualität der Speisen, aber auch der Preise betrifft..
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Avitus, grübelte ich, heißt mein Gegenüber. Ahja, da hatte ich sein Gesicht doch schon einmal gesehen. Ein Quaestor. Ja so geht es immer wieder in den Thermen. Nichts desto weniger antwortete ich ihm ohne mir etwas anmerken zu lassen:
"Ich lasse mich meist von einem Masseur aus dem Osten massieren. Phryginus ist sein Name. Doch er war heute nicht aufzutreiben. Aber ich hatte dennoch Glück - im Gegensatz zu Euch.",
sagte ich nicht ohne ein Grinsen, da Avitus immer noch so dreinblickte, als ob er gerade von einem wütenden Mob überlaufen worden wäre.
"Vielleicht sollten wir uns bei einem kleinen Imbiss von der Erholung erholen?"
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"Ja, ich genieße diese, äh, Tortur. Außerordentlich sogar...auh - ähm naja es ist kein reiner genuß. Aber danach fühle ich mich - hmm- wie neugeboren. Genau das richtige nach einem Tag im Büro.",
und nach einer kurzen Pause im Sprachfluss, in der der Masseur ganze Arbeit leistete und diese vollendete. Sprach ich weiter, indem ich mich erhob und mir - wie mein Gesprächspartner - ein Tuch geben ließ:
"Ich bin mir sicher. Ohne diese Tortur, wie ihr sagtet, wäre das Leben in Roma nur halb so angenehm. Und ausserhalb wohl fast undenkbar. Wisst Ihr ich habe das zivilisierte Leben so richtig zu schätzen gelernt. Aber entschuldigt doch meine Unzivilisiertheit: Mein Name ist Marcus Sergius Stephanus!"
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...als sich auf der Liege nebenan ein nicht mehr ganz junger, aber doch auch nicht zu alter Mann niederließ, der die gleiche Prozedur über sich ergehen ließ...
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Falco schien zu überlegen. Die Zeit sollte er haben. Ich wandte mich dem letzten noch verbliebenen Venusbrüstchen zu und genoß es während ich wartete.