Beiträge von Magrus

    Magrus genoss es ungeheuer, so mit Greta zusammengekuschelt zu liegen. Auf diese Weise konnte er erst so richtig verarbeiten, was ihm soeben widerfahren ist. Greta hatte ihn zu einem Mann gemacht. Er war ihr unendlich dankbar dafür, aber noch mehr Dankbarkeit empfand er für Morrigan. Sie beherrschte seine Gedanken in einem ungeheuren Ausmaß. Er wusste selbst nicht, warum diese gequälte Frau einen solchen Eindruck auf ihn gemacht hat. Er war sich auch irgendwie sicher, dass sich ihre Wege in der Zukunft wieder trennen würden, da Morrigan nicht das gleiche für ihn empfand wie er für sie. Aber er dachte, es war schön, dass sie eine zeitlang Teil seines Lebens sein würde.


    „Greta, du kannst dir nicht vorstellen, was das jetzt für mich bedeutet hat. Ich stehe tief in deiner Schuld. Vielleicht kommt der Tag, an dem ich mich revanchieren kann. Lass uns noch einige Minuten so liegen, dann muss ich ohnehin wieder zurück in die Villa Claudia.“


    Seine Hände wanderten ganz zart über ihren Körper und er spürte, dass es auch ihr großes Vergnügen bereitete.

    „Das ist leicht gesagt. Was glaubst du was ich schon alles versucht habe. Diese Angst beherrscht sie total. Immer wieder sagt sie, sie sei nur auf Bewährung hier. Wer kann ihr das gesagt haben? Doch nur der Dominus, also kann nur er ihr diese Angst nehmen. Ich kann nicht zum Dominus gehen und ihm sagen, dass sich Morrigan seinetwegen fürchtet. Natürlich benehmen sich viele Sklaven hier im Haus katastrophal, aber man hat sie gewähren lassen. Ich tu schon immer, was ich kann, aber das wird nicht reichen.“

    „Ja, das kann ich bestätigen. Ich bin der einzige gewesen, der sich um sie gekümmert hat. Wenn ich sie darauf angesprochen habe, warum sie denn das tut und sich das alles gefallen läßt, sagte sie immer, dass sie das so will, weil sie nur auf Bewährung hier sei. Und sie hatte immer große Angst, dass sie die Villa Claudia verlassen muss. Sie war diesbezüglich sehr stur und das ist schon von etlichen ausgenützt worden. Sie hat mir aber immer verboten, da in irgendeiner Weise einzugreifen.“

    „Oh, eine Einladung. Ich verstehe. Auf alle Fälle freue mich mich riesig, euch 3 zu sehen. Ich führe euch gleich hin. Aber bitte seid vorsichtig. Überlegt euch jedes Wort, dass ihr nicht unbedacht Morrigan in irgend einer Weise belastet. Folgt mir bitte.“

    Magrus war wieder an der Porta und versah dort seinen Dienst. Da klopfte es und Magrus offnete die Porta, um dann fast in Ohnmacht zu fallen. Draußen standen die 3 Schönheiten aus dem Lupanar.


    „Bei den Göttern, was macht ihr denn hier? Wollt ihr zu Morrigan?“

    Magrus sah, dass Borkan immer noch im Arbeitszimmer seines Dominus war. Er konnte natürlich nicht hineingehen und Borkan die Nachricht Morrigans überbringen. So Schlich er um das Arbeitszimmer herum und wartete auf eine Chance, Borkan die Nachricht zu übermitteln. Er wusste, dass Morrigan Angst um Borkan hatte und so gut kannte er sie inzwischen, dass er wusste dass diese Angst nicht unbegründet war. Und wenn Borkan ein Freund Morrigans war, war er auch seiner.

    Für Magrus waren die Empfindungen, die Gretas Liebesspiel hervorriefen absolut überwältigend. Er spürte, mit wieviel Gefühl Greta seine Erregung steuerte. Als sie aber ihr Gewicht auf ihn erhöhte und in ihren Bewegungen schneller war, spürte Magrus, dass sein Höhepunkt unmittelbar bevorstand. Wenige Augenblicke später schrie er laut auf und im selben Augenblick explodierte er in ihr. Ein noch nie erlebtes Gefühl bebte durch seinen Körper und er wusste, dass es ein Moment war, den er zeitlebens nie vergessen würde. Langsam kam er wieder zu Sinnen und er lächelte Greta an.


    „Du kannst dir nicht vorstellen, was das jetzt für mich bedeutet hat. Ich bin euch allen so dankbar. Ich bitte dich, noch etwas bei mir zu verweilen, ich bringe es noch nicht fertig mich von dir zu lösen. Wenn ich dich noch einige Augenblicke spüren dürfte.“

    „Ja, das ist gut. Ich werde mit ihm reden und ich hoffe, er versteht die Botschaft. Ich werde ihm sagen, dass er so schnell wie möglich verschwinden soll und zwar so weit weg wie möglich, weil er in Gefahr ist.“

    „Ja wenn du das so haben willst, ist das in Ordnung. Ich hoffe, er glaubt mir und macht keinen Unsinn. Gibt es irgend etwas, was ich ihm sagen kann, damit er mir glaubt, dass die Nachricht von dir kommt?“

    Magrus überlegte kurz. Wenn Borkan ein Freund Morrigans war, änderte das die Sachlage komplett.


    „Du könntest mir für Borkan eine Nachricht geben. Aber ich vermute, dass er mir nicht vertrauen wird. Ich würde es wahrscheinlich an seiner Stelle auch nicht. Ich hätte da vielleicht eine Idee, wie du mit ihm kurz persönlich sprechen könntest. Neben der Porta ist ein kleiner Abstellraum. Dort könntest du dich verstecken. Wenn ich dann Borkan hinauslasse, schicke ich ihn kurz hinein und du kannst mit ihm persönlich sprechen. Ich weiß natürlich nicht, wie lange er noch beim Consul sein wird, aber es wäre gut, wenn du dich gleich in diesen Abstellraum begibst.“

    Irgendwie war Magrus doch beunruhigt über den Besuch von diesem Borkan und er entschloss sich, Morrigan davon zu erzählen. Er fand sie im Sklavenquartier und sprach leise zu ihr, dass niemand mithören konnte.


    „Morrigan, ich habe kurz überlegt, bin aber dann zum Schluss gekommen, dass ich dir davon erzählen müss. Ein Mann namens Borkan ist gekommen und hat verlangt, mit dem Consul zu sprechen. Er sagte es geht um dich. Der Consul hat ihn empfangen, sonst weiß ich auch nichts. Aber ich denke, du sollst das wissen. Wenn ich mehr in Erfahrung gebracht habe, lasse ich dich es sofort wissen.“

    Nachdem Magrus den Besucher Borkan ins Arbeitszimmer des Consul begleitet hatte, überlegte er, was denn dieser Mensch mit Morrigan zu tun haben könnte. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl. Er wusste natürlich so gut wie nichts über das Vorleben von Morrigan bis auf das bisschen, das sie ihm offenbart hatte. Und das war wenig genug. Er war aber überzeugt, dass er genug Menschenkenntnis hatte, um zu sehen, dass sie ein guter Mensch war. Und sie war in der Vergangenheit sicher in der Lage, auf sich aufzupassen. Aber in ihrem jetzigen Zustand war sie darauf angewiesen, beschützt zu werden. Als Sklave konnte er so wenig für sie tun, viel zu wenig für seinen Geschmack. Er hoffte allerdings, dass er sich nicht in seinem Dominus Herius Claudius Menecrates irre. Aber man war sich da nie zu 100 % sicher. Er würde auf der Hut bleiben.

    „Dominus, wenn ich ehrlich sein soll, ich habe nicht den besten Eindruck von diesem Menschen. Er entspricht nicht dem, was man sich von einem ehrenwerten Mann vorstellt. Aber ich will nicht voreilig urteilen, du wirst sicher besser wissen, wie du diesen Borkan einzuschätzen hast. Er macht halt auf mich einen ziemlich halbseidenen Eindruck. Ich werde ihn in dein privates Arbeitszimmer bringen.“

    Magrus war vom selbstsicheren Auftreten nicht wirklich überzeugt. Dieser Borkan kam ihm irgendwie halbseiden vor. So fragte er also weiter.


    „ Der Consul ist ein viel beschäftigter Mann und ich habe den strikten Auftrag, vorher genug Informationen für den Consul zu erheben, dass er dann entscheiden kann, ob er jemanden empfängt. Wenn du mir also etwas mehr über deine Geschäfte sagen würdest, die du dem Consul vorschlagen willst. Ich werde ihm das dann weiterleiten. Er wird dann entscheiden.“

    Magrus hörte, wie jemand an die Porta klopfte und sah vorsichtig nach, wer der Klopfer denn war. Draußen stand ein Mann, der eher den Eindruck machte, dass er hier nichts zu suchen hatte.


    „Ja, wer bist du und wen willst du sprechen?“