Magrus überlegte kurz, wie Julius reagieren soll, fand aber, dass es nur eine Möglichleit gäbe.
„Herr, ich bin Julius. Drinnen bist es keine Lampen und es ist stockdunkel. So bin ich nun auf der Suche nach Lampen.“
Magrus überlegte kurz, wie Julius reagieren soll, fand aber, dass es nur eine Möglichleit gäbe.
„Herr, ich bin Julius. Drinnen bist es keine Lampen und es ist stockdunkel. So bin ich nun auf der Suche nach Lampen.“
Magrus fand den Vorschlag von Cara, draußen Lampen zu suchen für vernünftig. Er hatte im Moment ohnehin keine Rolle zu spielen. So verkündete er laut:
„Ich gehe hinaus und suche Lampen. Hier drinnen werden wir ohnehin keine finden und uns nur über den Haufen rennen.“
Magrus merkte, dass Marco auf ihn zukam. Im nächsten Augenblick stießen sie auch schon zusammen.
„Du hast mich über den Haufen gerannt, ein Glück, dass nichts passiert ist. In dieser Finsternis kann man ja zu Schaden kommen.“
Er versuchte, etwas zu humpeln, um den Zuschauern etwas zu bieten.
Magrus überlegte kurz und beschloss, dass es das Beste wäre, wenn Julius alles abstritt.
„Oh nein. Ich war nicht mit Portia verabredet und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Portia mit jemand anderm verabredet war. Das würde Portia nie tun. Wir wissen, dass uns das nicht gestattet wäre. Ich bestreite ja auch nicht, dass ich gerne mit Portia verabredet gewesen wäre, aber ich bin nur zufällig hier vorbei gekommen und habe Geräusche gehört, die ich mir nicht erklären konnte. So habe ich nachgesehen.“
Magrus stieß mit Cara zusammen, was ihm persönlich gar nicht unangenehm war. Seine Rolle schrieb ihm allerdings vor, erschrocken zu sein. Er stammelte:
„Nein, ich bin Julius, wer bist du? Ich kann dich im Dunkeln nicht erkennen.“
Magrus sah, dass er keine Chance hatte zu verschwinden, er musste bleiben.
„Ja, ich höre dich, kann dich aber nicht sehen. Wer bist du? Woher soll ich im Dunkeln Lampen nehmen, wenn ich mich überhaupt nicht zurecht finde.“
Julius kam gerade in das Haus und war verwirrt über die Finsternis, die ihn umgab. Er war ungeduldig, seine Portia wieder zu sehen, als er auf einmal seinen Namen hörte. Das war doch die Stimme von Portia, oder nicht. Er versuchte sich noch einmal zu orientieren und sprach in die Richtung, aus der er die Stimme hörte, die er für Portia’s hielt:
„Portia, bist du hier? Warum ist es hier so dunkel. Bist du allein? Ich habe mich so danach gesehnt, dich hier zu treffen.“
„Cara, gut das du da bist. Ja, ich habe dich gesucht, weil ich mit dir und Marco ins kleine tabulinum kommen soll. Der Consul will dort mit uns sprechen. Er will mit uns wie es scheint eine Theaterraufführung veranstalten. Mehr weiß ich auch nicht. Komm, wir holen Marco und dann gehen wir ins Tabulinum.“
Magrus hatte den Auftrag erhalten, Marco und Cara ins kleine Tabulinum zu bringen. So machte er sich zuerst auf die Suche nach Marco. Er fand ihn auch sofort und richtete ihm den Befehl seines Herrn aus. Dann machte er sich auf die Suche nach Cara.
Magrus war erstaunt über das Anliegen seines Herrn und überlegte kurz, ob er dazu im Stande war. Er wollte aber keineswegs seinen Herrn brüskieren und den Anschein geben, dass ihm der Wunsch seines Herrn egal wäre. Er war auch sicher, dass er das durchaus könnte. So antwortete er: „Dominus, ich denke schon, dass ich das schaffe. Ich bin zwar kein Schauspieler, aber ich bin mir sicher, dass ich das, zumindest zu einem gewissen Grad ganz gut hinkriegen kann.“
Magrus hatte von Marco den Befehl erhalten, sich im Arbeitszimmer des Consuls einzufinden. Also beeilte er sich, dorthin zu gehen. Er klopfte kurz an die Tür und wurde sofort aufgefordert einzutreten.
„Dominus, Marco hat mir gesagt, ich soll hierher kommen. Was ist dein Befehl?“
Magrus hatte von Marco kurzfristig die Aufsicht an der Porta übernommen. So hatte er die Nachricht zu überbringen. Er überlegte kurz, ob er die Porta so lange unbeaufsichtigt lassen konnte, da kam Marco zurück. Er machte sich also auf den Weg, um die Nachricht dem Sektetär des Consuls zu überbringen.
Magrus antwortete: „Geht in Ordnung, ich passe hier auf.“
Magrus antwortete: „Geht in Ordnung, Marco, ich passe hier auf.“
Magrus war nun bereits einige Zeit Sklave in der Villa Claudia. Er hatte genug zu essen, ein Bett und ein Dach über dem Kopf, er wurde auch nicht schlecht behandelt. Er passte aber auch immer auf, seine Arbeit ordentlich zu machen und nicht negativ aufzufallen. Am liebsten arbeitete er im Garten und er hatte das Glück, dass er der einzige Sklave im Haus war, der die Gartenarbeit gut und gerne machte. So konnte er sich seinen Bereich gut einteilen und wennn alles ordentlich war redete ihm auch niemand drein. Mit der Herrschaft hatte er nicht so viel Kontakt, mit den anderen Sklaven kam er im wesentlichen gut aus. Aber Freunde hatte er nicht. Auch Cara, mit der er immer gerne geredet hatte, pfegte kaum Kontakt mit ihm. Man grüßte sich freundlich, aber Gespräche im eigentlichen Sinn gab es nicht. In einem abgelegenen Teil des Gartens war eine kleine Laube für allerlei Gerätschaft, die er ein bisschen für sich einrichtete. Er hatte einige Decken dort und er konnte sich dort unbeobachtet etwas ausruhen und nachdenken. Im Haus gab es ja so gut wie keine Privatsphäre, man war kaum jemals wirklich allein. So verbrachte er seine Tage und war alles andere als zufrieden mit dem, was ihm sein Schicksal beschert hatte. Er kam so gut wie nie aus dem Bereich der Villa hinaus, wusste daher nicht wirklich, was da draußen vorging. Er hörte von Gerüchten über Unruhen, in die Sklaven verstrickt waren, aber er war froh, davon nicht betroffen zu sein.
Bin die nächsten 2 Wochen maximal in der Lage, von Zeit zu Zeit etwas zu lesen aber kaum zu schreiben.
"Nein, Aristoteles, Cara ist nicht kratzbürstig. Aber sie ist in dieser Familie aufgewachsen und hat deswegen natürlich eine ganz andere Beziehung zu ihr, speziell zu Claudia Sassia, ihrer Domina. Und ja, für mich ist sie die schönste Frau hier weit und breit. Ich habe ja gehofft, eine engere Beziehung zu ihr zu bekommen, aber es gelingt mir nicht. Alle meine Gedanken drehen sich um sie, aber sie lässt nicht zu, dass ich ihr näher komme. Ich will mich ihr auch nicht aufdrängen, ich hoffe, dass sie eines Tages bemerkt, was sie mir bedeutet. Aber ich glaube auch, dass Claudia Sassia etwas dagegen hätte und Cara ist ihr zu sehr ergeben als dass sie sich über ihre Wünsche und Anordnungen hinwegsetzen würde. Aber ich geben die Hoffnung nicht auf"
"Aristoteles, glaube mir bitte ich bin nicht so naiv wie du denkst. Ich weiß über die soziale Stellung von uns Sklaven Bescheid. Da mache ich mir keine Illusionen. Natürlich kann das, was du prophezeist auch so kommen. Aber es nützt dir auch nichts, dich gegen deine Herrschaft aufzulehnen. Das bringt dir höchstens sehr schmerzhafte Peitschenhiebe ein. Wir haben das Glück, in einem sehr reichen Haus zu dienen wo es uns nicht an Nahrung und angenehmer Unterkunft fehlt. Andere Sklaven schuften in den Minen oder sonst wo. Wenn meine Herrschaft eines Tages entscheidet, das gleiche mit mir zu machen wie mit dir und mir meine Männlichkeit nehmen, dann muss ich das so akzeptieren. Aber trotzdem würde ich immer noch ein angenehmeres Leben führen als viele andere Sklaven."
Magrus war durch Caras plötzlichem Auftauchen im ersten Moment etwas verwirrt, aber er fasste sich schnell. Aristoteles hatte ihn ja völlig verunsichert, als er ihm auf Grund seines laufenden Kontaktes mit den Frauen des Hauses die Kastration prophezeit hatte. Die Worte Caras beruhigten ihn aber wieder.
"Nein, Cara, ich habe Demetrius nicht gesehen und ich habe auch leider keine Ahnung wo er sein könnte."
Zu Aristoteles gewandt sprach er dann:
"Aristoteles, ich glaube nicht, dass ich in irgendeiner Gefahr bin. Ich habe mich den Frauen des Hauses immer mit dem gebührenden Respekt genähert und ihre Wünsche bestmöglich erfüllt. Auch im Bad habe ich nichts getan, was ihre Ehre beeinträchtigt hätte. Sie haben zwar meine körperlichen Reaktionen bemerkt, waren mir aber keineswegs böse. Sie sind mir sicher nicht schlecht gesonnen oder wollen mir Böses. Ich habe da völliges Vertrauen."
"Aristoteles, wie geht es dir? Hast du arge Schmerzen? Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ich dich nicht peitschen musste, obwohl ich mich bemüht hätte, nicht sehr stark zuzuschlagen. Warum hast du die Herrinnen so provoziert? Die sitzen immer auf dem längeren Ast. Und glaube nicht, dass du vor ihnen in Sicherheit bist. Menecrates wird dir nicht helfen, die Familie geht immer vor. Auch für ihn sind wir nur Sklaven, so ersetzbar wie ein Stuhl oder ein Tisch. So lange wir tun, was sie wollen und sie mit uns zufrieden sind ist alles in Ordnung. Wenn nicht, zögern sie nicht, uns zu bestrafen oder uns wer weiß was anzutun. Für dich wäre es bequemer gewesen, als Pädagogus zu dienen. Mit deiner Kastration hast du ja einen Vorteil."
Magrus befürchtete, dass Aristoteles die Claudischen Frauen wieder gegen sich aufbrachte und erneut in Schwierigkeiten kommen würde.
"Ich hoffe auch, dass du den Herrinnen keinen Floh ins Ohr gesetzt hast, als du gesagt hast, sie sollen mich fragen, ob ich lieber gepeitscht oder kastriert werden will. Beides möchte ich nicht haben. Wie siehst du das inzwischen? Was würdest du nach deinen Erfahrungen jetzt antworten?"