Beiträge von Claudia Silana

    Endlich! Jemand mit Vernunft, Ahnung und Herz, der Silanas dringende Frage beantworten konnte. Eine Frage, die sie nicht mehr losließ, seitdem sie eine besondere Schrift gelesen hatte. "Ja, dieses Haarband ist eine Schande...," konterte sie im Scherz und trat das kleine unschuldige Stück Bändchen schlicht zur Seite, so dass es aus den Augen fiel. Sie würde es später im Gehen aufheben, um es schließlich einem Sklaven in die Hand zu drücken. "Ey," schimpfte sie im Scherz, als ihre Großvater um Hilfe rief. Seine gute Absicht stand außer Frage, so dass sich die junge Frau auf jenes Spiel einließ und es ihm gleich tat: Sie schmunzelte frech. Sie ärgerte sich nur ein wenig darüber, dass er sich von ihr abwandte. Man wandte sich nicht von Silana ab. Immerhin hatte sie überaus wichtige Dinge zu besprechen! Eigentlich waren alle ihre Gedanken für diese Frau wichtig. Silana dachte verschachtelt, komplex und selten geordnet. Als sich ihr Großvater zurückwandte, eilte sie mit einem Schritt heran, um diesen mit breit ausgestreckten Armen zu umarmen. Sie stürmte fast auf ihn zu. "Das Wichtige zuerst," antwortete sie auf seine Frage, wo der Schuh drücken würde. Ihre Schuhe drückten in der Tat gelegentlich, da sie ja auf die teuren Sandalen mit unbequemen Schmuckbesatz bestand, der nicht immer leicht anzubringen war und somit auch gerne mal drückte. ABER ihre Schuhe waren jetzt nicht Thema. Eigentlich waren sie außerhalb von Silanas Welt nie Thema, so dass allein der Gedanke an drückende Schuhe nur in der Übertragung Sinn ergab. Die Claudia löste die Umarmung, trat wieder einen höflichen Ausfallschritt zurück, wobei sie fast über den viel zu langen Stoff ihres Kleides stolperte. Sie verhedderte sich gerne mal in ihrer Kleidung aber auch dieses mal konnte sie dies mit einem kleinen Sprung verhindern, der fast fröhlich Aufregung ins Zimmer brachte. "Ich habe eine philosophische Schrift gelesen," begann sie vielsagend und führte dann mit ihren üblichen hektischen Handbewegungen weiter aus. "Das Höhlengleichnis von Platon," setzte sie fort und ihre Fingerspitzen fügten sich in den nervösen Reigen ein. Silana sprach niemals ohne die Unterstützung ihrer Hände. Es sei denn sie war wirklich mies gelaunt und zornig. "Diese Frage lässt mich nicht mehr los. Ist unsere Welt wirklich? Sind wir wirklich?" Mit großen Augen blickte sie ihren Großvater an.

    Silana konnte seit Wochen nicht schlafen. Nicht wirklich, weil sie unglücklich war, sondern ihr schwirrten einige Gedanken durch den hübschen Schädel. Immer wieder ging sie diese Gedanken durch und kam in diesem infiniten Regress zu keiner Lösung. Die Frau, gefangen in noch naiver Erfahrungsfreiheit, fand sich ohne großen Auftritt im großen Amtszimmer ihres geliebten Großvaters ein. Ein hübscher junger Mann zog eiligst vorbei, ohne sie wirklich zur Kenntnis zu nehmen. Silana schmunzelte, denn sie wertschätzte es, dass man sie nicht in unnötige Gespräche verwickelte. Oft hielten viele Männer derartige Frauen, wie sie, für Freiwild, welches stets zu Erobern war. In einfacher Gewandung mit leichten Füßen fand sie geschwindig Eintritt; denn sie klopfte nicht einmal. "Opa," rief sie vorsichtig und suchte mit aufmerksamen Augen den Raum ab. Er musste doch hier sein. Immerhin hatte er gerade diesen adretten Mann empfangen. Zumindest glaubte Silana, dass er adrett war; gut, sie kannte primär auch nur seinen hübschen Rücken mit jugendlicher Frisur eines Draufgängers. Mit schwungvoller Tanzbewegung ihrer Hand ordnete ihre ihre Haare, deren Haarband sich in der schnellen Bewegung gerade in Richtung Boden verabschiedet hatte. "Schon wieder eines gerissen," meinte sie grimmig und trat das kleine Bändchen mit ihrem Fuß auf dem Boden umher. Silana war stets nervös und hektisch. Zu ihrer Beruhigung konnte sie den Großvater ausmachen, der unlängst auf seinem Arbeitsplatz saß. "Wir müssen reden," erklärte sie fest aber grinste mit ihrer gewohnt sonnigen Art.

    Silana war perplex und blinzelte mehrfach, bevor sie auf die Antwort des Sklaven Magrus reagieren konnte. "Das ist mir egal. Sie kann nicht arbeiten!" Die Claudia warf wütend ihre Haare zurück und deutete mit dem Finger auf Magrus. "Du holst den Medicus aber nicht nur für diese Sklavin..." Noch immer war ihr der Name von Morrigan nicht eingefallen. "... und schickst diesen auch gleich zu Cara, die fiebert!" Eigentlich wollte sie den Tag schön abschließen aber inzwischen verstand Silana, dass Magrus überfordert war. "Wenn sie arbeiten möchte, kann sie auf Cara achten. Aber jetzt in diesem Zustand können gleich beide versorgt werden, Magrus!" Silana war ungehalten und zeigte dies auch durch ihre Körpersprache, indem sie stampfend ihren linken Fuß vorschub. "Und du selbst wirst endlich die Rosen einpflanzen, die ich so liebe! Alle!" Sie deutete auf den Handwagen mit den Setzlingen. Wenigstens das sollte er richtig machen.

    Silana ließ den Arm sinken, mit ihm auch die lautstarken Armreifen, welche eine dubios nervige Melodie spielten. Endlich! Magrus tauchte auf. - Und fand sie nicht, dabei stand sie doch mittem im Garten! "Bist du jetzt plötzlich erblindet, Magrus?" Silana lachte auf und schloss ihre Augen, um ein kurzer Theaterstück der blinden Claudia aufzuführen, indem sie ihren Arm austreckte und suchend auf Magrus zulief. Ihr Arm ertastete den Sklaven und gab ihm dann eine gespielt Ohrfeige, bevor sie Augen wieder öffnete. "Du wirst dich nicht vor deiner Arbeit drücken," meinte Silana frech und blickte dann zur geschundenen Morrigan. Sie war schockiert über deren Zustand, auch wenn sie grob über ihren Hintergrund informiert worden war. "Was macht diese Sklavin hier?" Die Claudia weitete ihre Augen und betrachtete die teilweise noch sichtbaren Wunden, die kaum zu verbergen waren. Zwar hatte sie den Namen von Morrigan vergessen aber nicht ihre Geschichte. "Hat sie im Garten gearbeitet?" Nun wollte es Silana wissen und jemanden dafür zur Rechenschaft ziehen. Ihre freudige Laune zerfiel zu Asche und ihre grimmigen Augen, trotzdessen noch umrahmt mit schwarzer Farbe, wollten nicht ganz zum sanften Gesicht passen. "Magrus!" - donnerte ihre Stimme laut und zornig.

    Silana, die sich beim Einkaufen vergnügt hatte, kehrte später ins Haus zurück. Einige Sklaven schleppten erworbene Stoffe und Duftöle in einfachen Holzkisten durch die Flure des Domus. Silana selbst tänzelte mit ihrem gewohnt leichten Schritt in den Garten, da sie durch einen Haussklaven darüber informiert worden war, dass Magrus sie suchen würde. Unwissend ob der Lage, wollte sie mehr erfahren und blickte mit einem süßem aber zynischem Lächeln in den Garten und rief mit ihrer melodisch-schrillen Stimme: "Magrus, du wolltest mich wegen Morrigan sprechen?" Sie neigte ihren Kopf zur Seite und spielte nervös mit einem ihrer Armreifen, den sie immer wieder tönend gegen einen anderen am aufgestellten Arm trieb.

    Silana war dezent aufgeregt und auch gleichsam traurig, da dieses Ereignis bedeuten würde, dass ihre geliebte Schwester ausziehen würde. Ihr Kontakt würde deutlich eingeschränkter sein und Sassia würde herrschaftliche Pflichten übernehmen. Silana blieb unverheiratet im Hause ihres Großvaters zurück. Gleichsam freute sie sich natürlich, dass Sassia endlich diesen Weg gehen konnte. Immerhin sprach sie oft davon, dass dieser Weg ihr bestimmt war. Eigentlich allen Frauen. Nervös tippelte Silana mit ihren Fingern auf ihre Knie, die von seidigem Stoff umhüllt waren, der ein kräftige Farbe hatte. Ihre Augen zuckten nervös und die breiten Wimpern wankten betont. "Aufgeregt?" Es war eine rhetorische Frage, die sie selbst gleichsam beantwortete. "Ich bin es," jappste sie und sog Luft durch ihre Nase ein, da man fast das Ziel der kurzen Reise erreicht hatte. Zwar hatte Silana besser schlafen könnten als ihre Schwester aber war durch den Verschlafenmodus doch etwas zerrüttet, so dass die Gedanken nicht immer behändig entfielen. Silana war verwirrt und sortierte nun mit den Händen ihre Haare und legte dann noch einmal Hand an die Haare ihrer Schwester, damit auch ja kein Strähnchen verfiel, bevor sie den Schleier wieder in Position brachte. "Passt," kommentierte sie eiligst, da man bereits angelangt war. Silana stieg als erster aus und half dann Sassia mit der Unterstützung zweier Sklavinnen. Die junge Claudia versuchte eine innere Ruhe wieder zu finden, was aber bei ihrer Wesensart unmöglich war. So denn umarmte sie ihre Schwester sehr vorsichtig, um dieser Mut zu geben. "Ich bin bei dir," versichterte Silana mit einem kräftigen Nicken, so dass sich nun doch ein Haar von der Pracht löste und ihr genau ins Auge piektse. Ihr Augenlid schnellte zu und ließ sie kurz, wie einen Uhu erscheinen, als sie sich von Sassia abwandte, um zum Großpapa zu blicken.

    Natürlich befanden sich auch die Claudia Schwestern auf den Rängen, um ihrem Opa beizuwohnen. Sie hatten sich zwar in letzter Zeit etwas rar gemacht, da Silana mit ein paar römischen Damen aneinander geraten war und Sassia die Scherben aufräumen musste. Silana war heute etwas schüchtern, da ihr Großvater seinen Auftritt hatte und sie selbst diesen Pomp nicht sehr schätzte. Aber die Pflicht band die junge Frau an ihre Aufgabe, schön und gepflegt auf einem der Plätze in den Jubel einzustimmen und ihrem Großvater wirkmächtig zu winken. Sassia saß direkt neben ihr.

    Glück gehabt. Silana war in der Tat spontan verschüchtert und konnte nicht sofort antworten, ohne ihre wahren Interessen zu offenbaren. Wie sollte sie dies auch verhindern? Sie erahnte bereits, das ihr wahrer Grund für den Aufenthalt in diesem Gespräch bereits erkennbar war. Mist. Silana war zu leicht zu durchschauen und dies missfiel ihr. Wohlwissend um die spontane Schüchternheit, gingen die Männer im Gespräch weiter und übergingen sie dankenswert. Ihr Gesicht zeigte erkenntliche Erlösung, da es an Anspannung verlor. "Ehm," jappste sie. "Macht ruhig weiter, denn ich brauche wahrlich noch Studienmaterial," bestärkte sie und versuchte sich in dieser Zeit sinnvolle Gesprächsthemen zu überlegen, die ihre Peinlichkeit abmildern sollten.


    Als auch noch ihr Lieblings-Flavius auftauchte, schien für Silana der Tag gerettet. Stets war den beiden etwas dazwischen gekommen, so dass ein sinniges Gespräch nie möglich gewesen war, so denn sie nun sehr froh war, ihn hier zu erblicken. Mit ausgestrecktem Arm winkte sie den Flavii zu. "Hier," schrie sie stürmisch und lächelte in ihrer typischen Art breit. "Salve," grüßte Silana freundlich. "Ach', es freut mich, dass ihr alle hier seid," sagte sie und strahlte Flavius Gracchus Minor an. Doch bevor sie ein Gespräch beginnen konnte, kam wieder etwas dazwischen. Nämlich der Beginn der Veranstaltung. Mist. Silana verfiel eine vermaledeite Stille, denn wieder konnte sie nicht ausführlich kommunizieren. Mit verschränkten Armen blickte sie nun zur Arena.

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    Original von Claudia Sassia
    Natürlich begleitete Sassia ihren Großvater zu diesem Opfer. Sie unterstütze ihren Großvater während dieses anstrengenden Wahlkampfes so gut wie es nur irgendwie ging. Auch wenn das hier heute wohl nur eine moralische Unterstützung sein konnte war sie natürlich hier, gekleidet in eine schlichte weise Tunika, das Haar züchtig bedeckt. Bevor sie den Tempel betrat führte auch sie die rituelle Waschung durch.
    "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist." Murrmelte sie leise.
    So reichte sie ihrem Großvater nun auch während des unblutigen Opfers die Opfergaben, den Wein und den Weihrauch an.


    Selbstverständlich vollzog auch Silana diese Rituale, um ihrem Großvater beizustehen. Zwar war sie nicht ganz so engagiert bei der Sache, wie andere aber frau leistete ihren Beitrag sachgerecht. Sie störte nur ein wenig der züchtige Schleier, zu dem sie verdonnert worden war, um ihr Haupthaar zu bedecken. Silana erschien dieser Stoff, wie ein Gewicht, welches das verbarg, was sie am meisten an sich schätzte: ihr langes Haar. Immerhin hatte sie dieses Jahre lang gezüchtet und gepflegt. Nun gut. Es war gute Sitte und somit konnte Silana nicht entkommen. Silana stand hinter Sassia, um eine rituelle Anwesendheit zu demonstrieren, auch wenn sie konkret nicht an den sakralen Aufgaben beteiligt war. Insofern entging ihr auch der Blick ihres Großvaters, da sie mit einem symbolischen Gemurmel von heiligem Gesang beschäftigt war, welchen sie nur halb-auswendig gelernt hatte und somit die vergessenen Worte wegmurmeln musste.

    Silana schlich mit einer Entourage aus Hauspersonal durch die Straßen, da heute viele Kandidaten ihre Reden hielten. Die Claudia wollte die Konkurrenz erfassen und eventuell ihren Großvater warnen, welcher Senator oder Magistrat seine Position angriff. So verweilte sie auch unweit der Rostra, als Iulius Centho seine Rede hielt. Achtsam hörte sie ihm zu und entdeckte dabei ihren Flavius Gracchus Minor. Nun war sie wirklich interessiert und lauschte dem Zwiegespräch der beiden, während ihren Sklaven drängten, dass man nach Hause müsste.

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    Original von Claudia Sassia
    Natürlich kamen auch Sassia und Silana zu diesem Wagenrennen. Es war fast eine Pflichte, aber für ihren Großvater würde Sassia alles tun. Und wenn sie ihn unterstützen konnte, dann tat sie dies natürlich mit Hingabe.
    So stand sie nun natürlich hier auf den Rängen und jubelte gemainsam mit ihrer Schwester ihrem Großvater zu.


    Und natürlich war auch Silana hier. Zwar nicht unbedingt in bester Laune, da sie einen dicken Fettfleck auf ihrem Kleid produziert hatte. Dieser miese Krapfen aus Honiggebäck wollte einfach nicht so, wie sie wollte. Dennoch schmeckte er göttlich und lecker, so dass sie dem Krapfen verziehen hatte aber der Fleck mahnte sie stets an ihr Missgeschick. Mit neutralem Gesicht applaudierte sie und jubelte, damit man familiäre Einigkeit demonstrierte. Jeder wusste inzwischen, dass sie eine Claudia war und somit konnte sie dieser Pflicht nicht entgehen.


    Ihr Bruder sprach seine Schwestern an. "Er wirkt nicht jünger aber man sagt, dass alte Männer dem Volk als weise erscheinen," kommentierte sie frech und ließ damit ihrem Frust über den gebrochenen Krapfen freien Lauf. Ihr Großvater konnte eigentlich nichts dafür aber Silana brauchte ein Ventil, damit dieser Fettfleck sie nicht noch in weitere Gedanken verfolgte. Es war einfach ärgerlich, dass dieses Kleid sicherlich ruiniert war.

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    Original von Claudia Sassia
    Sassia war hocherfreut, als die Kaiserin sie und ihr Schwester ansprach.
    „Salve Augusta. Es ist mir ebenso eine Freude dich wiederzusehen. Ich möchte dir auch noch herzlichst zu deinem Sohn beglückwünschen. Ich freu mich natürlich, dass es dir bei uns gefallen hat und ich hoffe natürlich, dass du und dein Man zu unserer Hochzeit kommt?“ Man konnte ja schon aml vorfühlen. Es wäre immerhin eine große Ehre, wenn das Kaiserpaar auf ihrer Hochzeit erscheinen würde und es würde sie natürlich auch extrem aufwerten. Nun huschte ein liebevolles Lächeln über Sassias Gesicht „Unserer Tant geht es hervorragend. Die Schrecken des Aufstandes hat sie zum Glück verdrängt. Großvater hat ihr ein kleines Grundstück geschenkt, dass nun ihre volle Aufmerksamkeit hat. Sie lässt es gerade bepflanzen, damit ihre Bienen genug Nahrung haben. Unser Großvater hat heute leider andere Verpflichtungen. Ich denke aber er wird untröstlich sein, wenn ich ihm sage, dass du ihn vermisst hast.“


    Die Gespräche nahmen an Fahrt auf, ehe sie wirklich reagieren konnte, tauchte die Kaiserin auf und zerstörte den Versuch einer erweiterten Konversation mit ihrem Flavius Gracchus Minor. Missmutig folgte sie ihrer Schwester, so dass sie alsbald vor der Kaiserin stand. Freundlich neigte Silana ihr Haupt und grüßte sanft: "Salve, Augusta." Die Claudia bemühte sich, nicht allzu affektiert zu wirken, was man ihr gelegentlich nachsagte. In diesem Sinne überließ sie der erfahrenen Sassia das Feld.


    Sim-Off:

    Sorry, Flavius und die anderen! Aber ich bin doch etwas ab vom Gesprächsverlauf, da doch allerhand weitergeposted wurde. Ich möchte nun nicht den Verlauf zerschlagen und baue mich hier ein. =) 8o

    Silana verzog leicht ihr Gesicht, um die ernste Gefangene zu mimen, obwohl ihre Augen frech sowie offen strahlten. Es war ihr gelungen, dass es ein Spiel blieb. Die Claudia wollte heute keine Ernsthaftigkeit mehr, denn die vergangenen Tage waren ernst genug, so denn diese Frau ihre Gedanken zerstreuen wollte. Dieses Spiel kam gerade recht. Es war ihr Theater und das Theater lag ihr stets. Mit einem huschenden Blick verfolgte sie die Reaktion des Flavius. "Ein Triumph der zahlenmäßigen Überlegenheit und nicht der Taktik," sagte sie mit spitzer Zunge und grinste dann zu ihrem Großvater, der ihre Anmut titulierte. "Aber auch schöne Rosen stechen," warnte sie. "Und auch ein Netz ist an so manchen Dornen gerissen." Silana zeigte sich folgsam und folgte der Armbewegung zum Sitzplatz. "Ich werde mich Rom beugen," spielte sie mit und setzte sich elegant. Ihre beiden Arme legte sich thronend auf den Lehnen ab.


    "Ich arbeite im eigenen Interesse und ich kundschafte, um eine besondere Person zu verstehen," war die Antwort, die nun doch ernster geriet, als sie eigentlich wollte. Also überspielte sie diese Antwort mit einem breiten Schmunzeln. Mist. Sie hatte ihr eigenes Theater gebrochen.

    Bei den Göttern, verdammter Mist... Silana musste fliehen aber wie? Natürlich durchschaute sie die Zwangslage und die Worte der Männer überzeugten sie sogar noch mehr davon, dass sie schnellstens entkommen musste. Ein hektischer Blick an der Säule vorbei. Die Lage wurde unberechbarer. Nicht, weil sie dieses Spiel fürchtete, sondern es vermutliche andere Dinge zu Tage fördern konnte, die sie gerne verbergen wollte. Ein zu großes Interesse am Flavius Gracchus Minor sollte nicht ihr Schicksal besiegeln. Noch sah sie sich selbst nicht als Ehefrau, auch wenn es längst an der Zeit war, da sie im guten Alter war. Silana, unsicher über ihre eigenen Fähigkeiten, verweilte in der Tat in ihrem Versteck. Ihr Mundwerk würde es richten. So hoffte sie zumindest. Als das geblaffte Wort "Zugriff" um die Säule bebte, schrie Silana kreischend auf und ihre lautstarke Stimme überschlug sich. Panisch riss sie beide Arme hoch, bevor wieder einbrachen und schlaff von den Schultern hingen. "Gnade," rief sie dann nun wieder weniger laut. Mit bedrückt-tänzelnden Schritten trat sie hinter der Säule hervor und senkte ihren Blick vor ihrem Großvater. Sie war erwischt worden. Verdammt. "Ich gebe auf," sagte die Claudia und hob ihren Blick an, wobei ihr breites Grinsen sichtbar wurde. Noch war es nur ein Spiel. Und für Silana sollte es das auch bleiben, so dass sie sich bemühte den spaßigen Tonfall zu finden.

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    Original von Sextus Aurelius Lupus
    Als das Gespräch mit den Flavii sich schon dem Ende neigte, kam ein wenig hastig eine junge Frau herbei, die sich zu der Gruppe gesellte, erst sich – und offenbar ihren Bruder – entschuldigte und sich anschließend vorstellte. Über einen eventuellen Fauxpas dieses Auftrittes ging Sextus vollkommen hinweg und verneigte sich angemessen in Richtung der Claudia. “Der Mond folgt doch meist der strahlenden Sonne, werte Claudia. So haben wir hier die Gelegenheit, ein wenig einfach in deiner anmutigen Präsenz zu schwelgen“, verteilte er stattdessen ein großzügiges Kompliment.
    Zwar waren die Claudii eigentlich nur eingeladen worden, weil seine Cousine Lentidia ihn bekniet hatte und ihm versichert hatte, wie nett und hilfreich sie nach den Spielen gewesen waren und wie undankbar es doch wäre, sie nicht einzuladen. Allerdings hätte Sextus nicht angenommen, dass auch nur ein Claudier kommen würde, nicht nach dem, wie er Claudius Menecrates einschätzte. Der trug ihm wie ein altes Waschweib immer noch Dinge nach, die vor über eine Jahrzehnt stattgefunden hatten (und nicht einmal alle hatten stattgefunden!), und Sextus glaubte nicht, dass sich daran irgendwas ändern würde. Auf den alten Miesepeter konnte er also gut und gerne verzichten.
    Das hieß aber nicht, dass er deshalb ungastlich zu den Verwandten des Claudius sein musste, erst recht nicht, wenn sie jung, hübsch und weiblich waren. Wer diese drei Punkte erfüllte, hatte bei Sextus generell einen erheblichen Bonus, was Charme, Freundlichkeit und Gastlichkeit anging, gleichgültig, welcher Gens dieses Wesen angehören mochte.


    Allerdings blickte Sextus doch einmal dorthin, von wo die Claudia gekommen war, um zu sehen, ob die Claudia ihren älteren Verwandten nur zu erwähnen vergessen hatte. Aber nein, da war nur ein junger Mann, der sich ein wenig mit Aurelia Lentidia unterhielt und wohl langsam auf sie alle zusteuerte. Vermutlich der besagte Bruder. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, fing Sextus schon mit der Vorstellung an. “Da deine Verwandte Claudia Sassia mit dem guten Flavius Scato verlobt ist, nehme ich an, dass du die übrigen Herren hier bereits kennst? Dann bleibt mir nur noch, meine Nichte vorzustellen, Aurelia Corvina.“



    Silana brauchte einen Moment, um sich in den Moment dieses Theaters zu finden. Sicherlich wart sie extravagant, etwas frischer als andere Gestalten auf dieser Festivität. Denn sie legte sehr viel Wert darauf, eigenständig zu erscheinen; eben als eine Blüte in der Zeit, welche strahlend blühte und seine Farben zeigte. Die Welt war trist genug, auch manchmal zu farbarm und zu einfältig, um Silana stets zu gefallen. Also brachte sie selbst genügend Farbe mit und leistete sich einen mutigen modischen Schritt. Mode war immer eine Lebenseinstellung. Man zeigte sich, bewunderte die Anziehungskraft der Farbe und des Schnittes, während der Mensch gekleidet wurde. Kleidung war nicht nur Bedeckung des Körpers, sondern auch Signal und Standeszeichen. Silana wollte zeigen, dass sie existierte und nicht versauerte. Es war ihr Konflikt. Ihr Schlachtfeld. Denn ohne diese Darstellung, würde sie vergehen, verfallen, wie eine Blüte im Herbst. Diese Frau war geplagt von Gedanken, Überlegungen und Sinnen, die stets nach mehr strebten. Mehr sein wollten, als nur lebendig. Silana atmete aus, als Aurelius Lupus die Schmeichelei offerierte. Sanftmütig senkte die junge Frau ihr Haupt, zeigte eine würdige Geste des Standes, während ihre Hände eine Geste zeigten. Es war üblich, dass eine römische Frau ihre Handflächen nach Außen drehte, um zu zeigen, dass sie keine Waffen trug, unverletzt war und nicht hart gearbeitet hatte. Unvernarbte Hände waren ein Zeichen von Schönheit. Zu einer ungespielten Melodie schien sie mit diesen Händen zu tanzen, da sie diese mehrfach verdrehte, bevor sie ihr Haupt wieder anhob.


    Ein großer Duft von Lavendel umwogte Silana, gab ihr einen duftenden unsichtbaren Wolkenring aus Schutz und Wehr. Silana kannte die Verhältnisse zwischen den Claudii und den Aurelii nicht. Zwar ahnte sie entsprechende Spannungen, da ihr Großvater oft Andeutungen gemacht hatte und sich ihr Bruder seltsam verhielt und ihr in der Sänfte versteckte Hinweise gab. Silana war klug genug, dass sie ihre Familie nicht verwundbar machte. Höchstens sich selbst. Das Kompliment versagte seine Wirkung nicht aber die junge Claudia bemühte sich, nicht in naivem Glauben an Wahrheit zu versinken. Sie selbst sah sich selbst nicht als überragend schön an. Selbstzweifel waren ihr steter Begleiter, so dass sie sich lieber auf andere Dinge verließ. Dieses Theaterstück der römischen Oberschicht gefiel ihr einerseits aber auch andererseits stellte es ein erhebliches Risiko dar. Nicht um ihr Leben, sondern um ihr eigenes Gesicht in der Öffentlichkeit. Ihr Ruf war wichtig, um der Familie keine Schande zu bereiten. Mutig konnte sie sein, sogar Mode zur Schau tragen, die neu und anders war, aber mit den alten Ritualen brechen konnte sie nicht. Silana wagte sich mit ihrer Aufmachung auf ein gefährliches Terrain aber wollte diese Spannung. Auch wollte sie mehr von diesem Gefühl der Überraschung. Ihr bisheriges Leben war gezeichnet von Langeweile und Dekadenz. Erst Stück für Stück, auch mit den letzten Eindrücken ihres Lebens, verwandelte sich dieses Leben in etwas lebenswertes. Prunk war nicht mehr Selbstzweck, sondern Mittel der Wahl. Sassia hatte es sie gelehrt.


    Die ältere Schwester war ohnehin viel klüger, was das Spiel der Gesichter anging. Dennoch war Silana nicht gewillt, heute zu verlieren. "In der Nacht strahlen die Sterne und der Mond besonders," gab sie einen undurchsichtigen Kommentar ab und versteckte ihre eigenen Gedanken hinter ihrem lunaren Lächeln. Ihre Augen strahlten, während sie sich umblickte. Unweit entdeckten ihre Augen etwas Neues. Etwas Unpassendes. Eine Figur, die nicht in die Szene passte. Seine Aufmachung war gar schlicht und einfach. Er widersetzte sich. Dieser Römer ließ sie nun in der Tat mit einem echten Lächeln lächeln. Auch dieses Statement war Mut. Zwar nicht sonderlich modern oder neuartig aber mutig. Sofort fielen der Claudia die Soldatenstiefel auf, die die Toga so gänzlich brachen. "Wie ich sehe, hast du auch für unseren Schutz gesorgt, indem du Veteranen unter dein Dach nahmst," erklärte Silana unwissend, was diese Person wirklich war. Soldaten waren ihr zwar oft zuwider, weil sie diese Gestalten für kaputte Seelen hielt. Gewiss hatten sie Ehre, für die res publica gestritten aber waren am Ende auch nur Sklaven eines Eides. Sie versklavten sich selbst unter eine Sache und wurden dadurch Schwarz/Weiß gemalt. Dennoch kam Silana nicht um den Gedanken hin, dass diese Figur Mut bewiesen hatte, diese Festivität mit einem Hauch Außenwelt zu durchziehen. "Also wird unser Nachthimmel heute straheln," äußerte sie wieder einen undurchsichtigen Kommentar und nickte Aurelius Lupus zu, der mit der Vorstellung begann. "Ja, ich kenne sie," antwortete die junge Dame im roten Kleid mit einem frechen Grinsen. Sie zwinkerte dabei Flavius Gracchus Minor zu, während sie ihren Blick zu Aurelia Corvina zuwandte. "Es ist mir eine Freude," begrüßte die Claudia jene junge Aurelia. Wieder eine dezent Verbeugung durch Neigen des Hauptes.



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    Original von Aurelia Lentidia
    [...]


    Als sie mit dem jungen Claudier bei der Gruppe um Lupus ankam, wartete sie anstandshalber, bis die übrigen Gespräche beendet waren und sie alle Blicke auf sich hatte. "Cousin, ich möchte dir und unseren Gästen Claudius Sabinus, Enkel des Senators Claudius Menecrates, vorstellen." Silana würdigte sie in diesem Moment noch keines Blickes. Wichtiger waren zunächst die übrigen Gäste. "Senator Flavius, Claudia, wie schön euch endlich unter schöneren Umständen in der Villa Aurelia begrüßen zu dürfen." begrüßte sie dann den ihr schon bekannten Senator und seine Verlobte, welche sie bei den schief gelaufenen Spielen kennen gelernt hatte. Als sie Sassia, Silana und Sabinus nun aus nächster Nähe vergleichen konnte, staunte sie innerlich erneut – wie konnte ihre hübsche Freundin und deren stattlicher Bruder mit dieser Rothaarigen verwandt sein? Vermutlich ein anderer Vater, ein Missgeschick oder gar ein Streich der Götter selbst! "Claudia!" in diesem Rahmen benutzte sie lieber den nomen gentile für ihre Freundin. "Ich habe dich gar nicht kommen sehen." gefällig lächelte sie Silana zu, welche dadurch hoffentlich interpretierte, dass Lentidia es ihr krumm nahm, sie nicht sofort begrüßt zu haben. Ihre Cousine Corvina begrüßte sie natürlich nicht, hatten sie sich doch vor der Feierlichkeit noch kurz unterhalten, warf ihr aber ein familiäres Lächeln zu. Nachdem sie die ihr bekannten Gesichter begrüßt hatte, war sie daran interessiert, wer die übrigen Gäste waren. "Cousin, willst du mir nicht unsere anderen Gäste vorstellen?" Gespannt und lächelnd nahm sie schon einmal den Blickkontakt auf.


    Doch urplötzlich änderte sich die Lage. Ihre bekannte Aurelia, jene Lentidia, drängte sich auf und würdigte Silana keines Blickes. Silana war überrascht, kurz verwirrt über die Reaktion der Frau und dann dämmerte es ihr. Sie hatte die arme Aurelia vergessen. Verdammt, bei den Göttern! Silana schluckte einmal heftig, versuchte aber ihre Maske zu halten. Tollpatschiges Huhn, Silana! Die junge Claudia brauchte eine Notstrategie für das baldige Gespräch. Denken, mehr denken! Silana musste nachdenken. "Entschuldigung," war die erste Abwehr, die sie dezent zu Aurelia Lentidia sprach. "Ich war überfordert von all den illustren Menschen an diesem Ort. Ihr Strahlen kann blenden," erklärte sie nun direkt zu Lentidia gewandt. Silana durchschaute das gefällige Lächeln. Auch sie benutzte dieses Lächeln gerade. Es war eine geeignete Maske und eine gute Tarnung für schelmische oder falsche Interessen. Wenigstens war Sabinus endlich da. Warum hatte er sich so viel Zeit gelassen? Silana trat einen Tippelschritt zur Seite, damit Sabinus etwas mehr Rampenlicht hatte und sie selbst ein wenig aus dem Mittelpunkt fallen. Aurelia Lentidia übernahm die geschmeidige Vorstellung. Silana nutzte die Pause, um zu viel interessanteren Flavius Gracchus Minor zu blicken, dem sie sich nun zuwandte und dabei ihren Kopf leicht schief legte.





    Wurde der junge Mann etwa nervös? Schon wieder (Wie damals?)?! Silana schmunzelte, verkniff zwei mal die Augen und wartete seine erste Reaktion ab. Ja, er begrüßte sie - aber sehr förmlich und gepresst. "Keine Angst," sagte sie leise zu ihm, indem sie sich einen weiteren Schritt näherte und ihm ein wenig Nähe zeigte aber nicht auf unschickliche Weise, sondern dezent und behutsam. Silana geriet so auf eine handbreit Abstand. Sie wollte nicht, dass er sich derartig angestrengt fühlte. Er sollte sich frei fühlen, wie seine Gedanken auch frei waren. Silana kannte seinen Kopf und seine Gedanken. Beide verband eine gewisse Lust am eloquenten Wort und den klugen Gedanken. Die anderen Gäste ignorierte sie nun und blickte in das sanftmütige Gesicht des Flavius. "Ich habe deinen Brief mehrfach gelesen und bin gespannt auf unser heutiges Gespräch," sagte sie und legte ihre eigenen Hände abwartend ineinander. Ja, sie war neugierig. Sehr neugierig sogar, denn dieser Flavius hatte Potenzial anders zu sein, als die meisten ignoranten Rundengänger ihrer Kreise.

    Zu spät. Viel zu spät. Silana rannte, sofern es die bodenlange Gewandung erlaubte, aus der Sänfte heraus, um zur Porta zu gelangen. Ihren Bruder hatte sie unweit zurückgelassen, da es dieser scheinbar langsamer anging. Doch Silana war daran gelegen, ihrer eigenen Schwester keine Peinlichkeit zu bereiten. Immerhin war sie bereits aufgebrochen. Warum musste Sabinus auch noch Essen? Gut, Silana hatte zur Sicherheit auch noch ein Brot verputzt, um ihren Magen auf alle Eventualitäten vorzubereiten und nicht unvobereitet in einen handfesten Umtrunk zu geraten. So etwas kam nämlich oft vor. Silana hob die Robe an, da der Seidenstoff schnell verschmutzt oder zumindest an Glanz verlor. Immerhin war die handverlesene Seide wasserabweisend, so dass sie geschickt Wasserspritzern entrückt war. "Puh," machte sie als der Türsklave sie nach kurzer Vorstellung hineinließ. Drinnen sortierte sie schnell ihre Haare, das Schmuckklimbim, welches sie von Hals bis Ohren zierte, und einen goldigen Glanz legte und die übergroßen Armreifen aus Jade. Ein seltener Stein, der teuer herantransportiert worden war, nur um dann an den Armen dieser Tollpatsch zu enden. Schnell suchte sie sich nach Flusen und Resten von Brotkrümmeln ab, bevor sie ihren Auftritt wagte. Sabinus wurde ohnehin nachkommen. Wenn auch um zwei Wimpernschläge zeitversetzt.


    "Ruhig, Silana, ruhig," versuchte sie sich zu beruhigen. Sie wollte nicht hektisch erscheinen. Man musste mit Würde auftreten. Irgendwie. Der Zirkus der Lügen und Eitelkeiten verlangte es. Silana wollte diesen Auftritt nicht versauen. Sie griff einen Löffel von einem vorbeigehenden Sklaven, der Besteck in den belebten Bereich brachte, um sich darin zu betrachten. Ein mäßiger Spiegel aber er tat es soweit, dass sie abchecken konnte, dass ihr MakeUp nicht verschmiert war. Nein, alles war soweit akzeptabel. Mit ungelenkter Bewegung legte sie den Löffel neben eine Vase, die auf einem Podest stand. Man würde ihn schon finden. Silana erhob ihren Kopf, sprach sich noch einmal selbst Mut zu, und trat in die Menge auf den Gastgeber zu, wo bereits bekannte Gesichter lauerten (- neben diversen unbekannten Leuten). Ihre Schwester, Flavius Scato und der knuddelige Flavius Gracchus Minor waren ersichtlich. Die junge Claudia lächelte auffallend ehrlich, fast schon so, als ihr eine Sonne durch beide Augen schien. "Salvete," grüßte sie melodisch, hob ihre Hand zu einem dezenten Winken an, während sie die andere Hand betont schlenkern ließ. "Es ist mir eine besondere Freude, hier zu sein!" - war der Anbeginn ihrer Begrüßung und sie vertat die Chance sich zu entschuldigen. Sie wollte sie eigentlich auch nicht entschuldigen, da es die Peinlichkeit nur betonen würde. Silana wollte sie einfach übergehen. Es galt: ignorieren und weiter machen. "Mein Bruder wird auch gleich erscheinen. Er ist direkt hinter mir," meinte sie und nickte dann freundlich zu ihrer Schwester. Sassia würde verstehen, dass Silana nun Hilfe gebrauchte. Die beiden Schwestern halfen sich ohne dies bewusst zu benennen oder zu fordern. Man verstand sich auch ohne Worte. Sassia sollte das Gespräch am Laufen halten, damit Silana ihrem Bruder Zeit erkaufte. "Ich bin Claudia Silana," stellte sie noch vor, obwohl diese Vorstellung primär den nicht bekannten Gesichtern galt. Sie ließ die winkende Hand herab fallen, so dass beide Arme elegant herabhingen und ihre Finger sanft auf dem Stoff ihrer Robe spielten. Das Kleid war anders geschnitten als üblich aber nicht unrömisch oder unsittlich, sondern frech und leicht verrückt. Silana wollte positiv auffallen, damit man sich positiv an die Claudier erinnerte.