Ein wichtiger Job war es, die Leute zu bezahlen, damit sie applaudierten. Nicht jeder brauchte diese Motivation aber einige aus dem Pöbel brauchten stets einen gewissen Antrieb. Geld half immer. Silana war heute in einer Nebengasse unterwegs, geschützt von allerhand Sklaven und Veteranen, um Bürger und andere zu bezahlen, damit sie für ihren Opa klatschten. Es sollte nicht direkt auffallen aber es gehörte nun mal zum politischen Geschäft. Silana drückte vorbeitretenen, nach Aufforderung, eine Münze in die Hand und verdonnerte diese bei der Rede anwesend zu sein und lautstark zu applaudieren. Sklaven stellten dies sicher, da diese stets im Hintergrund die Menge beobachteten und Silana Rückmeldung gaben. Silana steuerte die nicht-ganz freiwilligen Applaudierenden aus der Nebengasse. Somit setzte auch ein spendabler Applaus für ihren Großvater ein.
Beiträge von Claudia Silana
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Silana bemühte sich, jedes Worte zu verstehen, wirklich jedes (!) und beugte sich immer weiter hinter der Säule hervor. Ihr Dickkopf fand schließlich zu viel Gewicht und Haare fielen in breiten Wellen herab, so dass sich ihr Blickfeld drastisch einschränkte. Mistig. Silana musste improvisieren, da sie auch nicht allzu viele Geräusche machen dürfte. Hektisch prustete Luft zwischen ihren Lippen hervor, um die Situation zu bereinigen. Aber es gelang nicht. Die Lage geriet außer Kontrolle. Schnell huschte sie ganz hinter die Säule, fischte mit ihren Händen hoch und vertrieb die Haare wieder in ihre Bahnen. Sie brauchte dringend bessere Haarspangen. Aus Angst, etwas Wichtiges verpasst zu haben, wollte sie sich näher heran arbeiten, tänzelte einem Schatten gleich, von Säule zu Säule. Ihre Schritte waren betörend leise, da sie sich wirklich Mühe gab, aber leider vergaß sie die Weite ihres Kleides. Es verhedderte sich an einem kleinen Stehtisch, welcher jene Getränke trug, die man zwischendurch zu genießen pflegte. Mit einem lauten Geräusch fiel die Karaffe aus Bronze um, mitsamt der Becher, die allesamt rollend sowie klirrend ihren Weg über den Boden fanden. Peinlich. Die Weinpfütze breitete sich aus und zeigte im Sinne des Schicksal sogar die Urheberin an, da das verschüttete Getränk sich an einer schönen Säule sammelte. Silana schluckte heftig, presste sich nervös an den Stein, um nicht sofort entdeckt zu werden. Was man nicht sofort sah... aber auch der jungen Claudia war sofort klar, dass sie nicht entkommen konnte. Sie musste sich eine Ausrede ausdenken. Dies sogar sehr schnell. Sie wollte vor dem jungen Flavius nicht derartig wirken. Immerhin hatte dieser ein erstaunliches Abenteuer hinter sich. Silana sorgte sich um ihren Ruf. Das erste mal in ihrem Leben sogar ernstlich, denn etwas hatte sie bei diesem Flavius gefunden. Sie war interessiert an seiner Geschichte.
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Und natürlich mischten auf die claudischen Schwestern im Geschehen mit. Sie hatten, eifrig und faul, wie sie waren, helfende Hände bezahlt, um viele Wände mit diesem Kunstwerk zu schmücken. Insbesondere Silana hatte sich bei der Wahl des Motives und das Wahlspruches hervorgetan.
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Silana, die durch Zufall die Sklaven belauscht hatte, dass ein Flavius im Hause war, schlich sich an. Sie hoffte, dass es ihr bekannter Flavius Gracchus Minor war, dem sie noch ein paar Worte schuldete. Die junge Claudia versteckte sich hinter einer Säule, nicht ganz im Sichtfeld, sofern man nicht aus den regulären Wohnbereichen kam. Hektisch sortierte sie ihre Haare, um einen guten Blick zu haben. Denn einerseits wollte sie ihren Großvater nicht stören aber auch andererseits ihre Neugierde stillen. Aufgeregt linsten ihre Augen auf das Kommende.
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Zitat
Original von Herius Claudius Menecrates
Er nickte ihr lächelnd zu, als er die dargereichte Hand ergriff. Nicht mehr ganz so geschmeidig wie früher, aber verhältnismäßig rüstig erhob sich Menecrates. Zeit seines Lebens legte er viel Wert auf körperliche Ertüchtigung und verabscheute zudem die Fett ansetzenden Schlemmereien vieler Senatoren. Es schien sich auszuzahlen.
"Der Garten ist eine hervorragende Idee! Im Grunde gibt es keine bessere." Diese Überzeugung vertrat er aus tiefstem Herzen. So sehr er Komfort und Annehmlichkeiten schätzte, frische Luft und die Bewegung auf elastischem Boden erquickten ihn. Seine Kraftspeicher füllten sich besonders schnell, wenn Insekten beruhigend summten und Vögel friedlich zwitscherten.
"Lass uns durch den Garten flanieren, mein Kind." Ob Kind oder Enkelkind, was spielte das für eine Rolle. Er bot den Arm, sodass sich Silana einhenkeln konnte, sofern sie es wollte.Und hakte sich die Enkelin bei ihrem Großvater ein, um diesen aufrichtig in den Garten zu begleiten. "Vielleicht haben wir auch noch etwas Traubensaft?" - fragte sie verschmitzt, denn nun hatte sie Durst. "Ich frage auf dem Weg einen Sklaven," beschloss die Frau. Langsam entfernte man sich aus dem Raum. Silana würde ihrem Opa noch einige Geschichten erzählen, von denen sicherlich nur die Hälfte wahr war aber immerhin hatten beide eine gesunde Brücke gefunden, die beide verband.
Sim-Off: Machen wir im Hortus weiter oder betrachten wir dies als Ende?
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Silana biss sich auf die Unterlippe, um zu überlegen. Aber es gab wohl keine klare Leitlinie hier. Ihre Schwester war hier sicherlich sehr konservativ aber in einer Sache hatte sie erheblich Recht. Es wurde Zeit mit den Planungen zu beginnen. Silana wollte nicht unbedingt sofort heiraten und somit mussten Planungen her. Entweder sie sabotierte weitere Bemühungen anderer Verehrer zerschlagen, einen falschen Interessenten präsentieren oder schlicht ein Phantasma zu erzeugen. Eine Illusion. Das konnte sie gut. Irgendetwas erfinden, was dann wieder verschwand, wenn es nicht mehr gebraucht wurde. Noch war diese Schreiberei mit dem Flavius nur Spielerei, eine intellektuelle Spielwiese für die kluge Claudia, die nicht immer akurat agierte."Wir werden es uns nicht verderben," versicherte Silana mit einer abwehrenden Handbewegung. "Ich werde wohl mal bei Zeiten mit Großvater reden müssen. Kannst du das Gespräch mit ihm einleiten? Ich bin so schlecht in sowas...," versuchte sie ihre Schwester geschickt mit ins Boot zu holen, damit zwei Frauen auf den armen Menecrates einwirken konnten. Eine geballte Macht, die Silana Sicherheit verschaffen sollte. "Ich möchte schon ein gewisses Mitspracherecht bewahren," forderte sie mit ernster Miene ein und war bereit nun zu gehen, um dem liebenswerten Flavius zu antworten, dessen Kopf sie erheblich interessierte. Mit ihm konnte sie reden und schreiben. Das war mehr als mit den letzten Verehrern, die sich oft als einfältig oder rückständig herausgestellt hatten.
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Silana nahm seine Worte überzeugt auf. Endlich zeigte ihr Großvater einen Mann, der nicht nur Fassade war; eine Person mit Herz, die sich oft nur in kleinen Gesten zeigen konnte. Ihr Opa zeigte ihr mit seinen Worten und der sanften Handgeste, jenem vorsichtigen Strich über ihr Haupt, endlich das, was sie so lange gesucht hatte. Silana strahlte mit verträumt-traurigen Augen in seine Richtung, als sich ihr Großvater in dezenter Pose erhob und die Umarmung bereits gelöst hatte. "Ich verstehe," sagte sie, um seine Worte nicht ihrem plappernden Tonfall zu überdecken. Sie wusste ja selbst, dass sie gerne plapperte und ihre Stimme dann vom melodischen Tonfall in einen schrillen Ton wechselte. Nur war ihr nicht gerade nach Plappern, da ihr Opa etwas Wichtiges vermittelt hatte. Es gab Dinge, die größer waren als vergleichbare weltliche Illusionen. "Ja, sie haben mich beeindruckt," bestätigte sie kleinlaut und reichte ihrem Großvater die Hand, damit sie ihm beim Aufstehen helfen konnte. Es war keine Geste, die sein Alter betonen sollte, sondern schlichte Nächstenliebe in der Familie. Silana wollte bereit stehen, damit er nicht alleine stand. Schließlich nickte sie und gab zu verstehen, dass sie ihren geliebten Hausherren heute nicht verlassen würde. Beide hatten etwas gefunden, was selten war in dieser kalten Welt der Mächte, Intrigen und materiellen Wünschen. Sie fühlten ihre menschlichen Herzen schlagen. "Wollen wir in den Hortus?" - fragte sie und wusste, dass ihr Großvater den Garten liebte und vorallem die Vögel. Die gefiederten Boten mit ihrem Gesang gaben ihm ein Refugium.
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Nun war es klar. Silana konnte die Frau endgültig einordnen. Ihre gespaltene Erinnerung fügte sich zusammen und gab ein fragmentiertes Bild ab, welches doch eine klare Erkenntnis vermitteln konnte. Es war diese Iulia von damals! Irgendwie verging die Zeit doch schneller als erhofft. Silana lächelte breit, zögerte nicht mit ihren Worten und sprach sie direkt an: "Iulia!" Die junge Claudia präsentierte stolz den Namen der Frau. Sie wollte beweisen, dass sie sich wirklich erinnerte. Nun musste sie doch über die Worte der Iulia nachdenken.
Nahm Silana sich selbst als nett war? War sie wirklich so tapfer? Sie wäre es gerne und tat überzeugt, obwohl ihre versteckte Unsicherheit eine klare Antwort verweigerte. Silana war sich stets unsicher, ob sie passte, angenehm war oder wirklich positiv zu beschreiben war. Es waren diese verdammten Selbstzweifel und umschlagenden Sorgen, die eine junge Frau heimsuchen konnten. Silana in ihren jungen Jahren konnte noch nicht mit ihren Gedanken so frei umgehen, wie andere. Es fiel ihr schwer, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Nicht ganz so schlimm, wie vielleicht bei anderen, da ihre natürliche Lebensfreude Schlimmeres verhinderte aber auch sie war nicht frei von so gelagerten Gedanken. "Ob es tapfer war...," sagte sie beschwichtigend, da sie das Lob annehmen aber nicht übermäßig betonen wollte. Schließlich sagte die Iulia etwas über ihre Begleiterinnen und Silana ließ ihr Lächeln fallen. Nein, sie wurde nicht traurig aber legte ein deutlich neutraleres Gesicht auf. "Sie sind oft etwas...," suchte sie nach einer passenden Beschreibung, wischte sich mit der flachen Hand Wassertropfen aus dem Gesicht, bevor sie antwortete. "Sie sind etwas selbstgerecht und nicht leicht zu handhaben," versuchte sie sich an einer scherzhaften Bemerkung und grinste überspitzt, obwohl ihr eigentlich klar war, dass diese Mädels nicht immer sehr sanft im Ton waren.
Sie waren oft selbstgerecht und arrogant, somit sicherlich auch grob im Umgang mit anderen. Silana war von Stand und hatte deshalb einen gewissen Schutz aber auch Silana erntete oft Spott, den sie zwar verarbeiten aber nicht immer erdulden wollte. Diese Claudia war halt anders als andere Kinder ihres Standes, wenn auch gebunden durch Umstände und ihren wertvollen Namen. "Es sind meine Freundinnen," schob sie unbestimmt nach, um eine sachliche Erklärung für einen Umgang zu geben. Diese Iulia war mehr als höflich, sogar sehr nett, so dass es Silana etwas peinlich war. Wie sollte sie erklären, dass sie mit diesen Hühnern auskam?
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Die Zeit verzog sich nur langsam. Silana wollte nicht weichen, da er dieser Moment in den unruhigen Zeiten Sicherheit verhieß. Diese Claudia war vielleicht doch noch nicht so erwachsen, wie sie gerne glaubte zu sein. Ihr Verstand war immer noch umfangen von wüsten und wilden Phantasmen von Abenteuern, Märchen und Geschichten. Mitunter würde sie dies niemals vollens ablegen. Silana war eben anders. Vielleicht auch einfach verrückt. Doch diese Verrücktheit erlaubte es ihr, Brücken zu bauen und zwar zwischen Wunsch und Hoffnung. Echte Brücken zwischen Menschen. Sie konnte nicht wissen, woran ihr Opa dachte. "So still, Großvater?" - fragte sie stattdessen betont harmlos, weil sie nun wissen wollte, warum ihr geliebter Opa nun so still war, da er ansonsten immer ein tadelndes Wort hatte. Oder eine kluge Lebensweisheit.
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Ich glaube, dass wir doch versteigern müssen, da die fiesen Claudia Schwestern auch Interesse haben!
(Oder besser Silana brauchte eine fähige Cubicularia! :D)
In diesem Sinne: Wir bieten eine aktive Gens, mit Opa Menecrates als Patriarchen! Dazu noch verrückte Miniplots um die Fehltritte einer Silana und die Intrigen einer Sassia. Zudem haben wir bereits zwei bespielte Sklaven-IDs, die dir eine Ankunft erleichtern können. Auch würde Silana sich sehr über eine Dauer-Freundin freuen, die ihr aus tollpatschigen Nestern hilft!
Liebe Grüße
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Silana hatte urplötzlich eine seltene Melodie, die sie einst als Kind gehört hatte, im Kopf und schloss für einen Moment die Augen, um diese alte Melodie zu genießen, die mitunter Schlaflied oder auch Trostspender war. Manchmal war Silana durchaus seltsam, verwirrt und dieser Welt entrückt. Mit zunehmenden Alter nahmen ihre seltsamen Verhaltensweisen zu, obwohl sie nicht derartig verrückt war, dass sie eine Gefahr darstellte. Sie war nur anders als andere Frauen in ihrem Alter. Vielleicht war sie selbst auch einfach nur ein Garten für Neurosen, die sie selbst durch ihr Verhalten hegte und pflegte. Silana wollte nicht normal sein, obwohl sie niemals ihrer Rolle entkommen konnte und sicherlich wusste, dass sie eines Tages Ehre für die Familie bringen musste. Eine bedeutsame Heirat war ihr bestimmt aber bis dahin war noch Zeit, da sie noch in ihrer Blüte stand. Ihre Freundinnen bemerkte, dass Silana wieder abdriftete und lachten gehässig über sie. Natürlich hielten sich die Sklavinnen zurück, da man sich nicht in die Sachen der Herrschaften einmischte. Silana brauchte einen Moment, um über das Lachen in die Realität zurück zu finden. Mürrisch grummelte sie aber stimmte dann mit ins Lachen ein, um ihnen die Macht der Gehässigkeit zu nehmen. Wenn sie lachte, würde das Lachen der anderen an Kraft verlieren, denn Silana besaß deutlich mehr Widerstandskraft als ihre zierliche Erscheinung vermuten ließ. Sie übertönte ohne Geschrei oder Gegacker die Tonlage der anwesenden Frauen, die sofort verstummt waren als sie bemerkten, dass sie Silana nicht treffen konnten. Als sie ihre Verrücktheiten beendete, bemerkte sie eine junge Frau unweit in einem Becken, welche sie ganz zermartert fixierte. War es nicht die Frau vom Brunnen, die ihr geholfen hatte, mit dem blöden Burschen fertig zu werden. Genau, endlich wurde der jungen Claudia von ihrem Gedächtnis geholfen. Es war die Cousine von diesem Iulius. Also eine Iulia, deren genauen Namen sie leider vergessen hatte. Silana wurde klar, dass sie sich noch immer nicht richtig bedankt hatte. "Geht ruhig schon vor," schickte sie ihren Tross von sich und entfernte sich mit weiten Schritten von der Gruppe, die perplex ihren Weg fortsetzte. Silana machte sich unter Freunden nicht viel aus falscher Höflichkeit. Doch in ihrer eiligen Bewegung rutschte sie aus und fiel kopfüber in das Becken, wo sie erst einmal abtauchte. Ein paar Blubberblasen stiegen aus dem Wasser auf, bevor Silana ihr Geschicht nach Luft ringend anhob. Eine Welle traf dabei Iulia Phoebe. "Verzeihung," versuchte Silana ein Wort zu formen, obwohl noch Wasser ihren Mund umspülte. Sie hatte Glück, dass sie nicht auf den Beckenboden geschlagen war. Mit einer Hand wischte sie die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, um die Iulia anzublicken. "Wir kennen uns doch," grinste Silana breit, obwohl ihr Fuß leicht schmerzte, den sie leicht verdreht hatte. Aber Schmerz war nun weniger wichtig. Es ging um ein Gespräch, welches ihre Neugierde stillen sollte.
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Silana konnte die Erfahrungen nicht ganz abschütteln und verschwand gelegentlich an einen dunklen Ort ihrer Gedanken, der von Furcht und Ängsten von böser Hexenkraft getragen wurde. Es dauerte einen Moment, bevor sie ihrem Bruder antwortete. Ihre Gedanken waren mit Erinnerungen vermischt, die sie sprachlos machten. Das sprachlose Böse, welches sie gesehen hatte, ließ sie auch hier nicht ganz los. Es war die frostigen Hände der verdammten Erfahrung. "Aufstände, Sklaven morden und eine Rebellion scheint sich zu erheben," fasste Silana leicht gestammelt zusammen, obwohl ihre Worte zwischen den langen Pausen recht deutlich war. Sie wählte sie bewusst. "Ich bin fast bei einem Sturz in eine Müllgrube umgekommen," erklärte sie sachlich und kalt. Die Erinnerung erlaubte ihr nicht mehr, da sofort wieder die Bilder aufkamen; mit ihnen sogar der Geruch, der intensiv in ihre Nase drang. Schnell roch sie heimlich, nur erkennbar an ihren Nasenflügeln, die sich flüchtig bewegten. "Etwas ist verloren gegangen," meinte sie und blickte dann mit ihren großen Augen zum Szenenbild am Himmel, so dass sie fast staunend und gleichsam verstört an das Schicksal der Stadt dachte.
Schließlich platzte die Aurelia in den Moment, obwohl sie ähnlich sprachlos anwesend gewesen war. Ihre Worte erschienen Silana überzogen, zu hektisch und zu reißerisch, so dass die junge Claudia nicht sofort reagierte und weiter in den Himmel starrte. Erst als die Aurelia sie herzte und ihre Hände ergriff, kehrte Silana vom Bild des Himmels ab, der in einem Grau und Orange schimmerte. "Öh," machte Silana und versuchte sich im Moment zurecht zu finden. Silana fehlten erneut Worte und somit verweilte sie etwas entrückt. "Danke," sagte die Claudia zur Anmerkung, dass sie gut roch und verlor sich wieder in jenem Abgrund, der wie ein Schatten diesem Tag folgte. Silana war überfordert und gleichsam schockiert, so dass die sonst so eloquente Frau ihre süßen und schnellen Worte verlor. Die Welt brannte, mit ihr auch die Welten der Menschen.
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Die Umarmung schien beide zu erlösen. Silana fühlte eine Entspannung und die Hand ihres Großvaters gab ihr das Gefühl, wirklich zuhause zu sein. Die junge Frau atmete erleichtert aus, lächelte aber nicht, sondern zeigte eine entspannte Gesichtszeichnung, bevor sie antwortete. "Wir alle machen Fehler. Ich denke, dass wir lernen müssen demütig zu sein. Mit uns und anderen," erklärte sie etwas altklug, wie sie eben war. Silana verbarg selten ihre Gedanken und sprach offen aus, was sie dachte. Nicht immer waren ihre Gedanken wirr oder unklar, oft sogar klug. "Ich mache noch viele Fehler," scherzte sie mit einem leichten Grinsen, welches ihr Großvater nicht sehen konnte, da die Position jenes unterband. Doch die Stimme verriet ihren wohlgemeinten Scherz, der nicht unwahr war. "Und auch du, Opa, wirst noch viele Fehler machen aber verändert hast du dich nicht...," meinte sie und wollte noch etwas anderes sagen, welches ihr jedoch in der gedachten Sekunde entfallen war. Natürlich hatte er sich verändert aber nicht in dem Umfang, wie sie eine Beobachtung handfest nachweisen konnte. Jeder Mensch veränderte sich regelmäßig in speziellen Parametern seiner Charakterstruktur. Der Mensch war eben eine ständige Entwicklung eines Bewusstseins. Silana hatte darüber oft nachgedacht aber war noch nicht in der Lage, konkrete Veränderungen sofort zu bemerken. Hingegen genoss sie die vertraute Familie und dieses Zuhause, welches sich gerade zeigte. Nein, sie wollte die schützende Umarmung ihres Großvaters nicht verlassen, der sicherlich ähnlich ergriffen war sie. Nun füllten sich auch ihre Augen mit der Erinnerung an die schönen aber auch traurigen Zeiten im Hause Claudia, welche die Pupillen mit sanftem Glanz umspielten. Silana verstand etwas Wichtiges.
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Wie sollte sie nun reagieren? Silana war sich recht unsicher und versuchte die Antwort durch ein Mimenspiel hinaus zu zögern. Doch schließlich gab sie eine ehrliche Antwort: "Seitdem ich weiß, wie die Welt wirklich ist. Ich kann mich nicht mehr davor verstecken oder den Eitelkeiten folgen." Die Claudia war überzeugt, dass es nun mehr geben musste als Schmuck, Schminke und hübsche Kleider. Auch, weil Silana immer schon anders und interessierter als andere in ihrem Alter war. "Ja, ich sehe es ein," gab sie kleinlaut zu und wischte sich nervös mit der Linken durch die Haare. Die Worte zur Familie nahm sie verstehend zur Kenntnis und nickte aufrichtig ab, wobei ihre Augen groß waren und die Pupillen weit. "Deswegen spreche ich auch mit dir...," ergänzte die bedrückte Claudia, die eigentlich flüchten wollte aber durch fremde Macht an diesem Ort gehalten wurde. Es war ihr Gewissen, welches nur wirkmächtig war. Besorgt streckte sie ihre Hand aus, um eine Brücke durch den Raum zu schlagen, obwohl ihre Hand ihren geliebten Opa nicht erreichen konnte. Es war eine symbolische Geste der Fürsorge und Liebe. "Nein, ich möchte dich nicht an den Styx bringen," erklärte sie mit fester Stimme, welche jedoch auch im bedrückten Tonfall versiegte. "Ich werde alles mit dir besprechen. Alles," war ein ängstliches Versprechen, das sie als Antwort gab. Silana wusste, dass dies nicht immer eingehalten werden konnte aber eine Absicht war schon viel wert. Sein Seufzen und die Frage, was er falsch machte, trafen die junge Claudia, die sich mit einem hektischen Schritt auf ihren Großvater zu bewegte, um diesen fest zu drücken. Eine überraschende Umarmung. Diese Geste wirkte etwas seltsam, da sich Silana etwas bücken musste, um ihre dünnen Arme um den sitzenden Herren legen zu können. "Du machts nichts falsch," versuchte sie liebevoll zu wirken und für ihren fürsorglichen Opa eine gute Enkelin zu sein. Wenigstens etwas, so hoffte sie, nachdem sie ein wenig versagt hatte.
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Also geschah es gleich und Silanas Flucht musste scheitern. Ihr Opa kam auf sie zu und Silana erstarrte zu einer Säule, da sie überrascht und verwirrt gleichermaßen war. Eigentlich wollte sie garnichts mehr beichten, denn in Wahrheit erahnte sie bereits, dass dem alten Herren ihr Abenteuer missfallen würde. Aber nun hatte sie das Feuer entzündet und musste zudem stehen, was sie aus Ehrlichkeit bereits angeboten hatte. "Ich...Ich... bin...," begann sie Worte zu finden und fügte dann einen ganzen Satz zusammen: "Ich bin außerhalb des Hauses gewesen, als die Unruhen noch im Gange waren, um Bürgern zu helfen. Ich habe mich aus dem Haus geschlichen." Ja, jetzt war es raus und Silana immer noch erstarrt in Ehrfurcht vor ihrem Großvater. Warum wollte sie unbedingt die Wahrheit vermitteln? Vielleicht - weil ihre Familie ihr alles bedeutete und diese stets im Bilde sein sollte. "Ich wollte nicht tatenlos zusehen und habe verkleidet als einfache Frau an einer Tiberbrücke verwundeten Römern geholfen," erklärte sie nun überzeugt, obwohl sich ihre Anspannung nicht wirklich löste und ihre Augen flehend bei ihrem Opa lagen. Sie erhoffte sich Absolution aber würde diese Erfahrung nicht verleugnen. Dort hatte sie etwas Wichtiges gelernt: Mitgefühl.
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Silana suchte nach Worten, denn sie war wirklich überrascht einen gutaussehenden Mann in der Arbeitsstube ihres Großpapas zu finden. Kurz huschten ihre Augen über den Fremdling. Ein Klient oder Angestellter des Hauses? Silana überlegte aber fand keine Antwort. Immerhin kannte sie diesen Mann nicht in negativer Natur. In letzter Zeit hatte sie erheblich Pech mit ihren Kontakten, so dass sie schon froh, wenn jemand nicht in schlechter Erinnerung war. Die Claudia gab mehrere Vokale von sich, bevor sie einen Satz formen konnte: "Ich verfolge niemanden...," wehrte sie den schmunzelnden Vorwurf ihres Opas ab. Sie hatte die lustige Intention zwar verstanden aber wollte Gerüchte dieser Natur gleich zerschlagen. "Großpapa," versuchte sie wieder in den Gedanken zu finden, warum sie hier war. "Ich muss dir etwas beichten," sagte sie schließlich und blickte auf den Boden vor sich. Wie begann man dies nun am Besten? Vielleicht sollte sie es vertagen, denn es lauschte jemand, den sie nicht kannte. Nicht alles sollte in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. "So schlimm ist es nicht," ruderte sie angestrengt zurück und hob beide Arme in seltsamer Pose, um das Problem auch mit Geste von sich zu schieben. Ihre Augen erhoben sich und suchten wieder die Anwesenden. "Wir können es auch später besprechen," deutete sie an, dass dies privater Natur war. Ein Lächeln verriet sie unschuldig.
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Eine gewisse Zeit nach dem kleinen Streitfall zwischen Octavia Flora und Iulia Phoebe, tauchte eine kleine Traube an jungen Frauen auf, die sich um eine laucht lachende Frau scharten, die nicht einmal wesentlich älter war. Silana ging mit einigen Sklavinnen und Freundinnen ins Bad, um sich einen schönen Tag zu machen. Und auch endlich jenen erfahrenen Gestank zu vergessen, der ihr zu folgen schien. Silana unterhielt sich lautstark und lachte bei jedem zweiten Satz. Die Claudia war glücklich und abgelenkt, von ihren derzeit trüben Gedanken. Sie strahlte freundlich zwischen ihren Freundinnen, die sich ebenfalls rege am Gespräch beteiligten. Es war eine gelöste Atmosphäre, die zwangslos und frei atmete.
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Etwas verpeilt und noch nicht ganz wach nach ihrem Schläfchen wankte Silana mit zerzausten Haaren durch die Flure des Hauses und wollte zu Großpapa, um diesen um etwas zu bitten. Weil sie es gewohnt war, trat sie einfach durch die Tür und stellte erschreckt fest, dass bereits jemand bei ihrem Opa war. "Ehm," stammelte Silana, während sie sich nervös die Haare zwirbelte und mit tapsenden Schritten näherkam. Verdammt! Warum musste jetzt auch jemand dort sitzen? Es würde ihre Bitte vollkommen seltsam erscheinen lassen! Silana überlegte schnell und versuchte Ausweichstrategien zu entwickeln. Eine davon war, dass sie einfach breit grinste.
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Vielleicht war diese Welt wirklich nur ein Abenteuer; eine seltsame Geschichte, die man sich selbst erträumte und am Ende nichts anderes als ein Licht im Dunkeln war. Silana wunderte sich über den Zustand ihrer selbst und über die Iulia, die so anders agierte, als ihr Cousin. Die junge Claudia überlegte still, wie sie antworten sollte. Die Frau fühlte sich getragen von eleganten Schwingen, die sie leichtfüßig agieren ließen. Es war ein Triumph und ein Sieg über eine selbstgerechte Grausamkeit, die sie einst selbst besessen hatte aber genau in diesem Gedanken schrie etwas lautlos auf. Erneut erkannte sie, dass sie nicht minder selbstgerecht war. Sie genoss es über den Iulius zu siegen und ihn in eine unbekannte Situation zu zwingen. Silana musste erkennen, dass selbst in guter Tat niedere Beweggründe liegen konnten. Selbst ein Schatten verbarg Schönheit, so dass Silana sich in einem traumlosen Zustand einer Erwachten befand. Sie schlief nicht mehr und sah das Schattenspiel, welches für sie plastisch existierte. Die Iulia sprach über Patrizier, über Mitgefühl und nannte sogar Silanas eigene Familie als Ursache eines Übels. Entsetzt entglitten ihr kurz die Gesichtszüge, die sie aber schnell unter Kontrolle brachte. Silana hatte Übung darin, eine Maske zu tragen und legte schnell eine entsprechende Maske auf, die sie beherrschte: die Arrogante. Nicht unbedingt stellte sie eine konkrete Arroganz dar, sondern ließ das Gesicht einfrieren und die Augen öffneten sich weit, so dass ein Betrachter unweigerlich in die großen Augen blicken musste, während ihre Lippen schmal verweilten. "Weißt du es wirklich?" - fragte sie nachdenklich und wollte nicht widersprechen. Silana machte dies klar, indem sie ihre Hand freundschaftlich ausstreckte und den Unterarm der Iulia mit ihren Fingerspitzen berührte. Eine Vertrauensgeste unter Freundinnen. Silana wollte sich nicht verraten und konnte nur geschickt ausweichen, denn sie wollte sich nicht als reiche Patrizierin offenbaren, die bis dato nicht wirklich zum Wohle des Volkes gelebt hatte. Eher würde nun lügen und verbergen, dass sie selbst ignorant war. Für einen Moment wollte sie einfaches Leben kosten und erleben, was es hieß, wirklich mit Sinn im Leben zu stehen. Auch wenn sie oft genug am Sinn des Lebens zweifelte. "Ja," antwortete Silana schließlich und ließ sich mit einer hingebungsvollen Dankesgeste in die Sänfte helfen. In der Sänfte blickte sie durch die kleine Sichtöffnung und schickte Caesionus zwar keinen giftigen Blick aber einen gehässigen und selbstgerechten Blick, der durch ein böses Zwinkern unterstützt wurde. "Vielen Dank," sagte sie dann noch zu Iulia, um ihr wenigstens eine echte Vergeltung zu erwidern. Denn diese Iulia schien aufrichtiger und wahrhaftiger als der Iulius. Wie weit doch Verwandte auseinander fallen konnten, musste Silana in Gedanken anmerken, bevor sie den Stoff der Sichtöffnung geübt fallen ließ, um den Anblick des Gescheiterten zu verhüllen.
Sim-Off: Es müsste die Pons Fabricius sein, wenn ich nach Caesionus gehe, der mir freundlich eine PN geschickt hatte.
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Zitat
Original von Iulia Phoebe
Falls noch ein paar Mädels mitspielen wollen ist das ohne weiteres möglich, weil hier Iulia vor Schreck ein paar andere Badegäste anspritzt, als sie von Octavia Flora erschreckt wird.Freiwillige vor bitteschön.
Soll ich oder soll ich nicht?