Original von Sisenna Iunius Scato
Die Milites machten ihrem Vorgesetzten respektvoll Platz, aber es ging in der Arena noch drunter und drüber. Tarpa und Ramnus lagen inzwischen am Boden und waren zu sehr miteinander beschäftigt, um den Optio zu bemerken. Das lag daran, dass Ramnus inzwischen auf Tarpas Brust saß und versuchte, ihm das Gesicht zu demolieren, aber Tarpa hatte seine Arme befreien können, griff nach oben und zerrte Ramnus an den Haaren nach unten, so dass er nicht mehr zuschlagen konnte. Plötzlich schrie er auf. Ramnus grub sein Gebiss in Tarpas Brust, so dass Tarpa mit der Faust auf Ramnus´ Schläfe eindrosch, damit er los ließ.
Scato schaute Perplex den Optio an. Cerretanus sprach in fremden Zungen zu ihnen! Dazu zeigte er mit dem Finger von hier nach da. Scato verstand diesen Dialekt nicht oder war das sogar eine fremde Sprache? Das Wort 'festnehmen' war klar und deutlich gewesen, aber wen? Ramnus und Tarpa - oder die Zuschauer? Hilflos schaute er zu Lurco hinüber. Im Hintergrund rappelte sich Stilo auf und rieb seine Kniekehle. Irgendwer musste ihn versehentlich dorthin getreten haben. Die anfeuernden Rufe waren verstummt.
Plötzlich sackte Ramnus auf seinem Gegner zusammen. Tarpa wurde unter ihm begraben. Mit einiger Mühe kroch er unter ihm hervor. Sein Gesicht und seine Tunika waren voller Blutflecken, Schweiß und Dreck. Verwirrt betrachtete er seinen Gegner, der noch irgendwie die Hände bewegte, ansonsten aber nichts mehr. Einen Moment herrschte Stille. Es wurde offensichtlich, dass Ramnus nicht mehr kämpfen konnte. "Ich hab gewonnen!?", rief Tarpa. Es war eine Mischung aus Feststellung und ungläubiger Frage.
"Und ich bin reich!", rief Scato genau so fassungslos. Er war der Einzige, der mehr aus Mitleid auf Tarpa gesetzt hatte.
Erst jetzt bemerkte Tarpa den Optio. "AH", rief er erschrocken und wich einen Schritt zurück, nur um gleich wieder vorzutreten und Haltung anzunehmen. "Optio", keuchte er in Erwartung eines Donnerwetters.