Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    Er hatte solche Informationen erhofft. "Könnten die Behörden auch etwas tun, wenn es eben nur diesen Hinweis aber noch keine Beweise gibt? Und nehmen wir mal an, es würde sich um eine Person des politischen Lebens handeln, zum Beispiel auch des CHs, welche Behörde wäre dafür zuständig?" Noch wollte er nicht offenbaren, wer es war.

    "Wenn es Deine Zeit erlaubt, dann kann ich das nur empfehlen," schmunzelte er. "Dort ist die Luft vor Allem angenehmer als hier in der Stadt."
    Er bemerkte die veränderte Stimmung und erwiederte sanft und mitfühlend. "Ich bedauere Eurer beider Verlust. Doch vielleicht finden sich ja weitere Familienangehörige," meinte er dann und dachte einen Moment über das nach, was er noch unbedingt in einen Brief fassen musste. "Darf ich Dich um einen Rat bitten? Deinen Vater betreffend?"

    Er musste über den Scherz schmunzeln, meinte dann aber: "Nun wer weiss, vielleicht werde ich irgendwann auch die militärische Laufbahn wählen und dann kann man da ja noch mal drauf zurück kommen." Er nickte. "Ja, er sah auch noch sclecht aus, als ich ihn das erste Mal sah, aber sein Zustand hat sich, meiner Ansicht nach, stark verbessert. Ich denke die Luft in Germanien und vor Allem die Ruhe sind da auschlaggebend. Auch wenn er hin und wieder noch nach Mogontiacum muss, da er ja Beisitzer in der dortigen Curia Provincialis ist." Er nahm einen Schluck des Weines und fügte dann an. "Aber er gesteht selber, dass das Alter ihm manchmal zu schaffen macht. Und auch, dass er immer mehr aus der Familie zu überleben scheint macht es ihm nicht einfacher."

    Den Platz nahm er gerne an, auch wenn eine gewisse Unruhe in ihm steckte und es ihm deshalb schwer fiel still zu sitzen. "Nun, es geht um Folgendes: Ich erfuhr dieser Tage von jemandem, dem ich großes Vertrauen entgegen bringe und der mir ein Maß an Loyalität schuldet, durch das ich annehmen kann, dass er mir nicht einfach etwas erzählt, dass jemand ein Mitglied meiner Familie ausspionieren lässt oder lassen will. Diese Vertrauensperson, ich versprach zu ihrer Sicherheit keinen Namen preis zu geben, wurde direkt von besagter Person angesprochen. Dabei ging es darum, dass er meinen Bruder Agrippa, den Proconsul von Hispania ausspionieren soll. Als dieser sich weigerte, wurde ihm mit dem Tode gedroht." Er hielt einen Moment inne, weil er die Wut wieder in sich aufsteigen spürte. "Mir ist bekannt, welche Person meinen Bruder ausspionieren will, jedoch nicht seine Motive."

    Er hatte es gewusst. Irgendwie war es ihm sofort klar gewesen, denn da er bisher nichts mit dem Mann zu tun gehabt hatte, gab es nicht mehr so viele Möglichkeiten. "Ich danke Dir," sagte er freundlich und lächelte. Ein Sklave brachte für sie Beide etwas zu Trinken. "Ich muss gestehen, genau das habe ich erwartet, als mir der Sklave sagte, wer im Atrium auf mich warten würde. Verzeih, wenn ich Dich mit meiner Reaktion etwas überrumpelt haben mag," lächelte er entschuldigend. "Nun, ich weiss nicht, ob ich Dir viel Neues sagen kann über Deinen Vater, aber ich will es gerne versuchen. Als ich ihn das letzte Mal sah, aßen wir zusammen Mittag und hatten ein Gespräch über meine Zukunft und auch ein wenig über seine. Dabei war er wohlauf, soweit sein Alter dies erlaubt." Er winkte dem Sklaven ganz leicht, so das dieser Bescheid wusste und wenig später auch etwas Obst reichte.

    Er betrat das Officium und grüßte den Mann, der noch vor Kurzem in der Casa Matinia sein Gast gewesen war. "Salve Prudentius Balbus, schön Dich wieder zu sehen, auch wenn die Umstände besser sein könnten." Er trat näher und meinte nach der allgemeinen Begrüßung und ehe der PP fragen konnte. Ich bin hier, weil ich Dich um einen Rat in einer äusserst wichtigen und heiklen Angelegenheit bitten möchte."

    Er sah seinem Vater ähnlich, eindeutig. "Das ist korrekt. Was führt Dich zu mir?" fragte er ihn und bot ihm sogleich einen Platz und Wein an. "Ich darf raten? Du würdest gerne mehr über Deinen Vater hören? Neuigkeiten?"

    Sein Name sagte dem Ianitor zwar nichts, aber den von Fuscus ganz sicher. "Folge mir bitte ins Atrium, Herr. Ich werde den Herren gleich holen lassen." Und so führte er ihn ins Atrium und schickte nach Fuscus der einige Minuten später kam. "Prudentius Balbus," sagte er freundlich und ging auf ihn zu. "Ich grüße Dich!"

    "So sei es," meinte er und dachte eine Weile nach während sie ihren Weg fortführten. Plötzlich wurde er von den Fragen aus seinen Gedanken gerissen und musste einen Moment darüber nachdenken. "Ich kenn ihn kaum, hatte einmal mit ihm zu tun, als er noch in der Legio II in Mogontiacum diente. Ich muss gestehen, ich habe keinen Schimmer, was seine politische Richtung ist, weiss nur, dass er zum Volkstribun kandidierte und gewählt wurde. Vielleicht sucht er mit solchen pseudobrisanten Informationen einen guten Schnitt beim Kaiser zu machen. Ich weiss es nicht."
    Und plötzlich hatte er die Idee. Er würde zwei Leute aufsuchen. Der Erste war der Sohn seines Patrons, vielleicht konnte der ihm raten, der Zweite wäre Plautius. "Theodorus, Lust eine kleine Reise gen Norden zu machen? Nach Mantua. Sie wird nicht lange dauern, wenn alles glatt geht nur zwei Tage."

    Sim-Off:

    Die Geschichte kenn ich ;) Ich meinte meine Gedanken zum Thema Volkstribun und Antikaiserlich und Republikaner ;)


    "Gut," nickte er, eigentlich auch noch mit seinen Gedanken beschäftigt. "Nun, was gelüstet Dich als Nächstes zu sehen?"

    Sie kamen alle vier wieder in der Casa Matinia an und das erste was er tat war dem Mann die Fesseln abnehmen lassen. Dann sah er ihn eine Weile schweigend an und begann dann auf Germanisch: "Mein Germanisch ist nicht das Beste, eigentlich sogar sehr schlecht," meinte er mit sehr starkem Akzent. "Aber ich nehme an, dass Du Latein verstehst?" Er wartete einen Moment auf die Reaktion und nickte dann, fuhr das Weitere auf Latein fort. "Nun gut, mein Name ist Manius Matinius Fuscus und dies ist die Casa Matinia. Hier wirst Du in Zukunft leben. Deine Aufgaben werden nicht schwer, aber lebenswichtig sein." Seine Augen hielten die seines Gegenübers fest. "Ich werde Dir nachher jemanden vorstellen. Ich erwarte mir von Dir, dass Du sie beschützt und überall hin begleitest." Konnte er ihm wirklich vertrauen? "Wenn sie Deiner Hilfe nicht bedarf und ich ebenfalls nicht, dann steht Dir Deine Zeit zur freien Verfügung. Ansonsten wirst Du ihr Schatten werden."
    Er machte eine Geste, damit er ihm folgen konnte. "Aber zunächst werde ich Dir Deine Unterkunft zeigen und wo Du Dich waschen und frische Kleidung zulegen kannst. Wenn Du Fragen hast, frage. Ich werde sie, so ich die Antwort weiss, gerne beantworten. Wenn Du Hunger hast, werde ich dafür sorgen, dass Du im Anschluß an unser Gespräch etwas zu Essen bekommst."
    Er sah ihn wieder an. "Wie ist Dein Name und woher kommst Du?"

    Er kam an die Castra Praetoria. Nach den Enthüllungen musste er mit jemandem reden, von dem er sich Hilfe und vor Allem Rat erhoffte. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob das wirklich die richtige Stelle war. Dennoch wollte er es versuchen. "Salve, Comes Matinius Fuscus, ich möchte bitte zu Tiberius Prudentius Balbus."

    Antikaiserliche Umtriebe? Was sollte denn der Mist? Gut, sein Bruder neigte hin und wieder zu republikanischen Ansichten, war aber sonst dem Kaiser treu ergeben. "Ja, das sollte ich wohl," grübelte er laut und dann kam ihm ein wahnwitziger Gedanke. "Und ich glaube, ich sollte noch etwas tun. Theodorus, ich danke Dir, für Deine Ehrlichkeit und Deine Treue. Sei unbesorgt, Du wirst Schutz bekommen, so Du ihn benötigst und niemand wird erfahren, dass Du mir dies alles eben erzähltest. Ich werde noch heute Abend mit meinem Bruder sprechen und ihn warnen." Er legte dem Mann dankbar und freundschaftlich die Hand auf die Schulter und drückte leicht zu. In seinen Augen stand etwas, was man nicht genau sagen konnte, aber eben auch der Dank.