Beiträge von Tiberius Helvetius Faustus

    Wer Gutes sät, wird Gutes ernten können.
    Leise und mit einem Hauch Wehmut wiederholte ich die Worte des Senators.
    Genau diese Meinung hatte ich bisher auch vertreten. Rom der Nabel der Welt, lässt mich aber daran zweifeln. Sag ist es die Macht, die Menschen so kalt macht. Jeder will mehr und höher hinaus. Alte Werte zählen nicht mehr. Ich vermute die Korruption hat gerade Hochkonjunktur. Entschuldigung ich schweife ab, dies war nicht deine Frage.
    Ich überlegte kurz und fand heraus, ich wusste keine wirkliche Antwort und hatte nur eine Frage dazu.
    Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Was ich weiß, dass ich deinem Urteil vertraue und du erwähntest einen Livianus. Habe ich den Namen nicht schon einmal von dir gehört? Ist er nicht ein Decimer?
    Dann kam es mir und ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    Wo habe ich nur meinen Kopf. Er wurde zweimal zum Praefectus Urbi ernannt. Marcus Decimus Livianus ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLV A.U.C. und ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C
    Es tut mir wirklich Leid aber ich möchte jetzt nicht einfach aufs gerade Wohl eine Factio nennen, ich weiß es nicht welche ich werden würde.

    Mein Blick wanderte zu den Eihälften, die schmeckten wirklich gut. Dieses Mal griff ich weniger hastig zu.

    Mit gefurchter Stirn schaute ich Senator Purgitius Macer hinterher als er das Atrium verließ. Ich verstand es nicht, warum? So kam es das meine Antwort auch dementsprechend ausfiel.
    Nein, wird er nicht. Tut mir leid es so kurz zu sagen, doch ich bin mir sicher, du bist selber zu diesem Ergebnis gekommen. Einst ist klar, ich werde kein Politiker werden, denn ich werde es bestimmt nicht schaffen mit einer solchen Höflichkeit, ja sogar Hilfsbereitschaft einem anderen gegenüber zu treten. Was ist nur mit den Menschen in Rom los? Ich arbeite erst kurz für dich, erlebte wie
    man versuchte, dir Schwierigkeiten in der Zeit deiner Amtsführung als Prätor zu bereiten, der Kaiser erkennt deine Arbeit an, beschenkt dich, will aber nichts für dich tun. Ich vermute im Senat machte sich auch keiner die Mühe deine Arbeit während dieser Zeit an zu erkennen, vielleicht noch nicht einmal zu erwähnen. Andere lassen es schleifen, was ich selber feststellte bei der Sichtung von Akten und Chroniken oder machen erst gar nichts für ihre Ämter, werden gelobt und befördert.

    Ich war mehr als verärgert, ich steigerte mich allmählich in eine Wut hinein, riss mich aber zusammen und versuchte mich zu beruhigen.
    Vielleicht, weil sie deine Amtszeit als Consul fürchten, weil sie deinen Arbeitseifer und Einsatz in einem Amt kennen, halten sie sich zurück. Lehnen dich nicht ab weil es ungerecht wäre, bleiben deshalb neutral.
    Noch immer verärgert, schob ich mir eine Eihälfte in den Mund, so war ich gezwungen erst einmal ruhig zu bleiben.

    Zu welcher Göttin zu beten konnte passender für den Claudier sein. Für den, dem Familie, die Sicherheit Roms und des Reiches, wie auch die Götterwelt so wichtig waren, war es geradezu ein muss, die Opferzeremonie im Tempel der Concordiae, der Göttin der Eintracht, der Übereinstimmung und Harmonie dar zu bringen. Bei diesem Opfer heute, war ich im riesigen Gefolge des Senators und wieder einmal stellte ich fest was mir im Leben fehlte, womit der Senator reich gesegnet war, Familie. Auch wenn das Hauptanliegen heute, der Wahlkampf und die politischen Interessen des Senators waren, so würde die Göttin bestimmt auch ein offenes Ohr für die Ansinnen anderer haben.
    Jetzt aber warteten wir auf das Ergebnis der Eingeweideschau.

    Ich selber schloss mich voller Überzeugung der Gebete an und Dankbarkeit an. Ja ich war den Göttern dankbar, dass es mir so gut ging, dass ich solch einen Arbeitgeber hatte, der nicht nur für seine familie, Bedienstete und seine Arbeiter und Klienten da war. Für jeden gab er vollen Einsatz und diesen würde er er für das Amt des Consuls geben.
    Aufmerksam beobachtete ich die Helfer bei den Aufräumungsarbeiten und nickte, es schien alles in Ordnung zu sein. Jetzt kam der Teil für den sie alle gekommen waren. Feierlich mutete sich der Auszug der Priester und Helfer an. Nachdem die Verkündigung, dass das Rennen eröffnet wäre verklungen war, der Jubel aufbrandete um sich gleich darauf ein wenig zu dämpfen, kam schon die nächste Ankündigung. Es gab für jeden die Chance etwas zu Gewinnen, nicht nur für die Teilnehmer beim rennen. Jetzt applaudierte und jubelte die Zuschauer noch heftiger und lauter.
    Wie zu Unterstreichung setzte gleich die Musik ein, um den Auszug der Parade zu begleiten. Was für ein Erlebnis, für Römer bestimmt etwas gewohntes bekanntes, für mich, so zu sagen an vorderster Front etwas besonderes. Ich spürte wie sich mein Gesicht vor Freude zu röten begann. Dann geschah etwas völlig unerwartetes, etwas stieß gegen meinen Fuß. Zuerst dachte ich es wäre ein Stein, wenn ich in Mitten der dichten Volksmenge gestanden, hätte ich mir vielleicht nichts dabei gedacht, doch hier war ich doch ein wenig neugierig. Nicht möglich, eine der kleinen Kugel lag vor meiner dicken Zehe. Schnell bückte ich mich und hob sie auf. Verschämt schaute ich mich nach allen Seiten um, doch niemand achtete auf mich, alle waren mit dem Geschehen beschäftigt. Ich konnte doch nicht. Trotzdem, ich wollte wenigstens wissen was ich gewonnen hätte und öffnete meine Kugel. Auf dem entrollten Papyrusröllchen stand. Ein Buch, ich hatte wirklich ein Buch gewonnen. Kaum zu glauben aber gut zu wissen. Wenn ich es schaffte dieses Buch ab zu holen würde ich es wieder zurückgeben. Die Preise waren schließlich nicht für uns, sondern für alle anderen Römer.

    Es war ein prachtvoller weißer Stier der da geschmückt stand und von den Opferhelfern gehalten wurde. Nach der rituellen Waschung und dem Gebet des Opferherrn Claudius Menecrates an Iuppiter, dem ich mich im Geiste anschloss.
    Nach einer gebührlichen Wartezeit stellte ich an den Senator gewandt, die Frage,
    Agene?
    Seine Antwort war wie erwartet "Age!"
    Danach trat ich zum dem Stier. Ich hatte mich dazu durchgerungen, nicht den Hammer zum Einsatz zu bringen und stieß das Opfermesser mit einem kraftvollen Stoß zielsicher in die Halsschlagader, welche vorher ertastet hatte. Der Stier war dank der guten Opferhelfer ruhig geblieben. Decimus Rubrius Lucanus, der mir auch bei dieser Opferung zur Seite stand, fing mit seinen Schalen das reichlich fließende Blut auf.
    Wir warteten bis der Stier ausgeblutete war. Die Helfer konnten dann Ketten und Seile lösen und dafür sorgen, dass er auf seinem Rücken zu liegen kam, um nach einem Bauchschnitt das Tier zu zerteilen.

    Fausti? Hörte sich lustig, verniedlichend an.
    Fausti freut sich das Sisenni gefallen an Schnecken findet, obwohl sie zur Plage werden können.
    Lächelnd kam der erste Teil meiner Antwort, ehe ich ernst fortfuhr
    Faustus hingegen hat ein Problem und würde gerne mit Sisenna darüber sprechen. Es ist etwas eher geschäftliches, ob sie dafür Zeit findet?
    Während ich die kleine Claudia beobachtet hatte war mir tatsächlich eine Idee gekommen. Mir war aber auch Aufmerksamkeit des Sklaven nicht entgangen. Als was sah er seine Herrin, als beschützentswertes oder als leicht zu steuerndes Objekt?

    Alles lief in den letzten entscheidenden Tagen Schlag auf Schlag. Manchmal wusste ich nicht mehr wo vorne oder hinten war. Ich sah mich nur noch mit meiner Tabula in der Hand umher rennen, welche mit Stichwörter zu Merkpunkten bespickt war. Erleichtert konnte ich dann und wann etwas abhaken , musste aber immer noch etwas hinzufügen. Jetzt kam „Opferhilfe“ hinzu.
    Natürlich alles war geordnet gelistet und von mir aufgeschrieben, denn ich wusste wie wichtig der gut koordinierte reibungslose Ablauf war.
    Ich kam nicht mehr zu einer Antwort, denn Jubel brauste auf. Für Claudius Menecrates freute es mich sehr.
    Wenn ich nicht in der Nähe des Senators aufhalten hätte müssen, wäre ich gerne in der Zuschauermenge versunken, denn mein Ding war es nicht so in der Öffentlichkeit zu stehen.

    Nickend bestätigte ich, dass ich die Vorschläge des Iulier verstanden hatte. Für mich hörte es sich gut an. Ich hatte dem Senator schon im Vorfeld zu verstehen gegeben, dass Wagenrennen nicht mein Gebiet war. Die Senatorensöhne kannte sich da besser aus.
    Götter einbinden, war danach mein nächstes Stichwort auf der Tabula. Natürlich dachte ich, ein Hauptpunkt des Claudiers bei der Ausführung seines Consulats wenn er bei der Wahl gewinnen würde. Innere Sicherheit und die Götter waren seine Eckpunkte.
    Iuppiter, der Schutzgott des Staates und der Gesetze, welche Gottheit wäre besser für dein Mandat als er?
    Verlegen senkte ich den Kopf, meine Meinung hatte ich bestimmt zu spontan oder vorlaut geäußert, aber sie war jedenfalls ehrlich.
    Zum Thema kleine Wahlgeschenke in die Menge werfen kam von meiner Seite,
    wie wäre es mit Würfel, Kreisel, Nüsse. Tierfiguren und Puppen aus, Stoff oder Leder? Ton, Gipps oder Wachs wäre zu zerbrechlich. Münzen sind auch immer willkommen.
    Schon waren wir bei dem Götteropfer,
    um den weißen Stier kann ich mich wenn gewünscht kümmern.

    Natürlich hatte ich immer noch Zeit um mich um persönliche Belange zu kümmern und so machte ich mich auf um vor den Toren Roms meinen Landbesitz in Augenschein zu nehmen. Fast war ich an der bezeichneten Stelle, als ich innehielt um mich zu vergewissern, dass sich meine Augen nicht täuschten. Nein es war kein Irrtum, ein Stück von mir entfernt sah ich die kleine Claudia, welche ebenfalls Land von ihrem Onkel, dem Senator Claudius Menecrates geschenkt bekam.
    Schmunzelnd betrachtete ich den Eifer mit dem sie zugange war. Einzelne Wortfetzen drangen zu mir. Ich war mir nicht sicher ob sich das ganze mir richtig erschloss und ging langsam auf sie zu.
    Salve Claudia Sisenna,
    grüßte ich sie aus geringer Entfernung, damit ich sie nicht erschrak wenn ich sie plötzlich in unmittelbarer Nähe ansprach.

    Mein Mienenspiel war bestimmt beeindruckend seit dem Titus Pompeius Atticus, der Vertreter der Factio Albata mit samt seinem Hund in Villa Claudia eingetreten war. Es mussten innerhalb von Sekunden, Fragezeichen, verdutzt, verwirrt, erstaunt, empört, belustigt sein, sogar Sprachlosigkeit darin wieder spiegeln.
    Nun ja dachte ich mir, dieser Pompeius ist noch jung vielleicht liegt das Problem an seinem Auftreten daran. Ich war doch um ein paar Jährchen älter, doch wusste auch ich nicht, wie ich mich bei einem Besuch in einem Patrizier Haus verhalten würde. Doch wenn der Begrüßende schon meinem Namen kennen würde und mir seinen Sekretär vorstellte, wäre dann nicht eine bessere Begrüßung angebracht? Ein zu hoch gegriffene Anrede, schien mir jedenfalls besser als diese. Ein in der Begrüßung enthaltenes höfliches Nachfragen wäre eine Möglichkeit. Wie etwa, Salve Senator Claudius Menecrates?
    Ein gutes hatte das hier, aus Fehlern kann mann lernen, auch aus denen von anderen. Zu gerne setzte ich mich mit meiner Tabula versehen dazu und dies nicht nur um mir Notizen zu machen. Ich wollte mitbekommen was hier sonst noch geschah, bisher war es, wie ich fand, recht unterhaltsam und daher war ich doch verblüfft, dass seine Fragen sachlich und klar rüber kamen. Für mich klärte sich dadurch einiges was ich selber an Fragen zu einem Wagenrennen hatte.
    Ob dieser Titus, wie Claudius Menecrates ihn eben genannt hatte, auch selber ein Fahrer war? Zu gerne hätte ich das gefragt, vielleicht ergab es sich noch.

    Wie ein wandelnder Schatten folgte ich den beiden Senatoren und bemühte mich jedes wichtige Detail ihres Gespräches zu notieren. Ja genauso wird es kommen, bestätigte ich für mich die Amtsvorsätze des Claudier. So wie ich ihn kennen und schätzen gelernt hatte, waren das bestimmt nicht nur Wahlkampffloskeln, denn er war ein Mann der Tat. Während die Beiden vor den kulinarischen Kleinigkeiten in inne hielten, dachte ich, er will nur das Beste für die Bevölkerung von Rom. Die innere Sicherheit und was für ihn genauso wichtig war, die Einbindung der Götter. Claudius Menecrates würde Wege finden, dies zu verwirklichen. Wie ich ihn mitbekommen hatte, war er an dem Geschehen in Rom interessiert und würde bei sich selber und bei allen anderen keine Nachlässigkeit durchgehen lassen.

    Zufrieden betrachtete ich, wie interessierte Bürger Roms die angebotenen Handzettel auf dem Forum Romanum lasen. Nicht nur das, sie freuten sich anscheinend über das in Aussicht gestellte Rennen.
    Ich versorgte die Helfer mit Nachschub, ehe ich zu meiner nächsten Aufgabe eilte.

    Selbstverständlich werde ich Notizen machen, Wie du schon sagtest mein Gedächtnis ist nicht schlecht, doch meine wirklichen Merkfähigkeiten liegen darin, dass ich mir wirklich gut und schnell einpräge, was ich einmal gelesen habe.
    Mein Gefühl sagte mir, während wir mit den Unterlagen zum Atrium gingen, dass ich dies einmal betonen sollte. Vielleicht hätte ich es aber auch lassen sollen, denn der Senator war im Geiste bestimmt schon bei dem zu erwartenden Gast.


    Aufmerksam verfolgte ich das Gespräch und schrieb alles möglichst genau mit. Bei dem Gespräch merkte ich wie so oft, Claudius Menecrates war höflich und kam im Rahmen der Höflichkeit meist schnell zum eigentlichen Anliegen. So versicherte er sich gerade schon, ob er mit der Teilnahme der Factio des Senators Spurius Purgitius Macer rechnen könne.
    Mir wurde bei dem Gespräch der beiden klar, wie wenig ich noch immer von Rom kannte. Bisher hatte ich noch keine Rennbahn in Rom gesehen, eigentlich hatte ich noch nie eine Rennbahn gesehen. Es gab noch so vieles was ich nicht kannte. Ich war echt im Nachteil zu den Männern in meinem Alter, die in Rom aufgewachsen waren. Schnell schüttelte ich diese Gedanken ab, jetzt gab es wirklich wichtigeres, die Wahl zum Consul, meines Arbeitgebers.

    Selbstverständlich war ich während der Wahlrede des Senator Claudius Menecrates anwesend. Nicht nur um die Sklaven während den Spenden zu beaufsichtigen, sondern auch als Scriba. Ich hatte mir nämlich vorgenommen, die Rede schriftlich fest zu halten, man konnte nie wissen zu was dies gut war. Die Erfahrung hatte mich gelehrt man konnte nie vorsichtig genug sein. So stand ich ein wenig abseits und notierte alles. Zwischendurch beobachtete ich immer wieder kurz das Publikum, um die Reaktionen auf den Inhalt der Rede festzustellen.
    Die Spendenverteilung würde einige Zeit dauern. Dreihundert Brote, Einhundert Einheiten Landwein, natürlich mit Wasser verdünnt sowie einhundert Trauben waren für die heutige Wahlrede bereitgestellt. Die Sklaven würden so lange vor Ort bleiben bis alles verteilt war und anschließend noch Ordnung machen.

    Während der Senator mir zu erklär versuchte wie wichtig das Consulat für ihn wäre und es nun galt Zeit aufzuholen, nickte ich, ergriff mir eine Wachstafel mit Griffel, um bereit zu sein.
    Hierauf würde ich mir eine Art Merktafel einrichten damit mir nichts verloren ging.



    Werbesprüche und auserwählte Plätze
    Helfer für Volksspeisen, Brot, Trauben, leichter Wein etc.
    Wagenrennen- Terminabsprache.




    Ich betrachtete meine Notizen, kratzte mir dabei mit dem Stilus hinter meinem Ohr.
    Zuerst einmal hoffe ich, ich werde deinen Wünschen gerecht, denn ich habe noch nie gewählt, geschweige denn die Vorbereitung zu einer Wahl erlebt, geschweige denn einem Kandidaten geholfen.
    Für mich war es wichtig, dass ich dies erwähnte, denn bestimmt kam von Zeit zu Zeit eine Frage, über die manch einer den Kopfschütteln würde.
    Nun komme ich zu Punkt eins, Wahlsprüche.
    Was möchtest du den Wählern mitteilen?
    Was möchtest du in deinem Amt erreichen.
    Warum denkst du, dass du der richtige Mann dafür bist.
    Ich finde dass ist wichtig, vielleicht hast du aber andere Vorstellungen oder Ergänzungen
    .
    Fragend schaute ich den Claudier an, ehe ich auf die Tabula schaute.
    Was die Helfer für Punkt zwei betrifft, dies bekommen wir bestimmt nicht mit den Haussklaven hin, deshalb müsstes du bestimmt Leute einstellen oder? An wie vielen Stellen sollen denn die Spenden verteilt werden und hast du Erfahrungswerte von wie vielen Einheiten, Portionen, Stücken oder wie immer man es nennt wir gerade sprechen?
    Nachdenklich schaute ich auf mein geschriebenes.
    Ich hoffe, dass ich dir bei dem Wagenrennen eine Hilfe sein werde, denn ich habe keine Vorstellung wie ich dir da helfen kann.
    So für erste wären das meine Fragen und ich denke für mich sind als erstes die Wahlsprüche vordergründig.

    Salve Claudius Menecrates.
    Während meiner Begrüßung musterte ich meinen Arbeitgeber, er wirkte nach meinem Dafürhalten ein wenig aufgekratzt, seine gewohnte innere Ruhe war heute Morgen nicht zu erkennen.
    Du meintest es gäbe viel zu tun. Ich bin bereit.
    Ich war gespannt was auf mich zu kam. Da ich bei dem Gespräch mit dem Kaiser anwesend war, wusste ich schon, es galt die Wahl zum Consul vor zu bereiten.

    Ich hatte gerade das Gefühl von Ereignissen überrollt zu werden. Mein Dienstherr, der noch amtierende Prätor, schenkte mir nicht nur ein Grunstück, nein er fragte mich auch noch, ob ich Verwendung für ein Weingut in Neapolis hätte. Neapolis die Stadt am Meer zu der immer schon reisen wollte. Jeden anderem hätte er geantwortet du willst mich veralbern oder du machst Witze, aber Claudius Menecrates würde nie mit solchen Fragen Witze machen, wenn ich eins wusste so war es das. So stand ich bestimmt mit einem nicht gerade geistrechen Gesichtsausdruck vor ihm, nahm nur noch am Rande wahr was Sienns sagte, ehe sie davon stürmte.
    Ähm … ja doch, aber sicher. Ich meine, das ist kein Problem. Aber wieso denn das jetzt?
    Das mit dem Personal war kein Problem. Doch von Weinanbau hatte ich keine Ahnung. Doch dafür gab es bestimmt auch einen fachkundigen Mann. Verstehen konnte ich es aber noch immer nicht. Hatte Fortuna gerade ihr Füllhorn über mich ausgeschüttet?
    Ich versuchte mich zu beruhigen und mich zusammen zu reißen.
    Danke, doch ich verstehe noch immer nicht womit ich es verdient habe, denn so besonderes habe ich nun wirklich nicht geleistet.
    Hoffentlich nahm ich jetzt keinem etwas weg, schließlich hatte der Claudier eine große Familie.

    Das Pergament in der Hand, denn ich hatte es gleich nach der kleinen Claudia von Claudius Menecrates genommen, schließlich wollte ich ihn nicht damit stehen lassen, beobachtete ich aber genauso wie er die Reaktion von Sisenna. Es war schon interessant das wechselnde Mienenspiel der Kleinen zu beobachten. Eine Schatzkarte, war wie ich fand eine gute Idee. Noch ehe sich ein Lächeln bei mir zeigen konnte, sah ich ihre erneute Enttäuschung. Hastig öffnete ich mein Schriftstück, nach meiner Meinung musste ja das Gleiche auf ihm stehen. Um ihr weiter zu helfen, überflog ich erst den Inhalt. Dabei spürte ich wie sich meine Augen weiteten und mein erstaunter Blick darauf haften blieb.
    Ein was?
    Ungläubig kam es von meinen Lippen. Ich konnte es nicht fassen und las gleich noch einmal.
    Das ist ja eine Schenkungsurkunde.
    Du hast mir ein Grundstück geschenkt?!

    Jetzt erinnerte ich mich an die kleine Claudia.
    Ich denke dein Onkel hat dir, genauso wie mir ein Grundstück geschenkt.
    Immer noch fassungslos schaute ich zwischen Claudius Menecrates und dem Schriftstück hin und her.
    Womit habe ich das denn verdient? Ich und ein Grundstück in Rom?!
    Noch nie im Leben hatte ich solch eine Freude empfunden.
    DANKE! Ich danke dir von Herzen.
    Eine Erinnerung blitzte in mir auf, ich hatte einmal ein Mädchen beobachtet, das einen Brief bekam. Es schaute ihn an, strahlte, küsste ihn und hüpfte damit herum. Wenn ich jetzt alleine gewesen wäre, hätte ich mich bestimmt auch dazu hinreißen lassen. Mein Strahlen erhellte bestimmt meine Umgebung.