Da ich mich jetzt, auf die Frage des Praetors, nur an ein paar Namen erinnern musste, brauchte ich keinen Fixpunkt für meine Augen und konnte meinen Dienstherrn ansehen. So konnte ich jetzt zum ersten mal die Wirkung meiner Antworten auf seine Fragen beobachten. Für mich sehr interessant. Ich fragte mich, was er dachte und was er vermutete. Bestimmt würde er versuchen, was ich und bestimmt die meisten Menschen ebenso machen würden. Nein machen war der falsche Ausdruck, es würde einfach geschehen. Die Vorstellung des genannten wäre einfach da. Wenn er bekannt wäre, würde ein Bild von demjenigen erscheinen.
Die nächste Äußerung, "Terentius ist mir bekannt.“ und seine Reaktion darauf, bestätigte mir, er brachte das Bildnis und Erinnerung zusammen. So läuft es bestimmt bei jedem der eben genannten Namen ab dachte ich mir.
Aufmerksam hörte ich zu, und merkte mir meine neuen aufgaben.
Ich fasse noch einmal zusammen, ich soll nicht nur weitere Informationen über Marcus Iulius Proximus einholen. Ferner über Appius Terentius Cyprianus und Tiberius Prudentius Balbus. Diese sollen das Leben nach dem Amt des Praefectus Praetorio, abdecken. Wogegen es bei Quintus Marius Turbo auch darum geht zu erforschen wer diesen zu dem Amt brachte und natürlich auch um das Leben nach dem Amt. Habe ich das so richtig verstanden?
Was mich schon die ganze Zeit beschäftigte, wozu benötigte Claudius Menecrates all diese Informationen? Ich konnte mir nicht vorstellen, das diese der Befriedigung reiner privater Neugier dienten, das würde nicht zu dem Senator aus dem alten Patriziergeschlecht passen. Ich konnte nur vermuten, denn so gewissenhaft und gründlich wie er vor ging und dazu immer wieder die Betonung auf unauffällig natürlich, steckte etwas ganz anderes dahinter. Ich jedenfalls hätte nicht gedacht, das meine Arbeit so spannend sein würde.
Beiträge von Tiberius Helvetius Faustus
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Auf meiner geistigen Gedächtnistabula notierte ich mir, Eckpunkte des Lebenslaufes und mögliche Berührungspunkte mit Claudius Menecrates finden.
Es war nicht schwer zu bemerken, das der Praetor dieses Thema vorerst abgeschlossen hatte und bei dem nächsten Punkt angekommen war. Es handelte sich also um die Präfekten. Dachte ich es mir doch, der Prätorianer. Verstehend nickte ich und danach musste ich mich ein wenig sammeln, damit die richtige Namensliste vor meinem geistigen Auge trat. Für wenige Augenblicke schloss ich meine Augen um zu dem richtigen Punkt zu gelangen.
Praefectus Praetorio,
begann ich und wiederholte den erwähnten Namen.
Prudentius Balbus,
richtig bestätigte ich mir selber und begann die Aufzählung.
Tiberius Prudentius Balbus, es folgten ihm Quintus Marius Turbo, Appius Terentius Cyprianus, und schließlich, der wie von dir erwähnte mehrfach ernannte Faustus Decimus Serapio.
Jetzt hatte ich die aufsteigende Reihenfolge gewählt, vielleicht war es so einprägsamer oder sogar Claudius Menecrates bekannt. -
Nenne mich einfach Faustus, alle die mich kennen rufen mich so. Nun ja einen Hauslehrer hatten wir auch, doch als meine Eltern verstarben und danach noch meine Schwester, da musste ich mich um andere Dinge kümmern. Schließlich waren viele Menschen von unserem Gut abhängig. Da hieß es früh Verantwortung übernehmen. Aber erzähle du, von dem was dein Leben veränderte. Dich stört es hoffentlich nicht, wenn ich während du berichtest esse?
Ohne die Antwort von Sebastian abzuwarten, rührte ich meinen Puls um und begann ihn zu löffeln. Anerkennend nickte ich, gar nicht so schlecht, fast so wie der von meiner Mania zubereitete. Zwischendurch sah ich immer wieder Sebastian an. -
Aufmerksam hörte ich dem Praetor zu. Im Augenblick verstand ich ihn nicht und konnte seinem Gedankengang nicht wirklich folgen.
LUCIUS IULIUS CENTHO ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLX,
murmelte ich vor mich hin.
Gut zu dem zweiten, jenem Marcus Iulius Proximus, hole ich weitere unauffällige Informationen ein.
Formulierte ich die für mich die gestellte Aufgabe, halblaut vor mir her.
Ich griff zu der Wachstafel und fügte wie gewünscht den Namen Centho hinzu.
Außer, dass sie alle zurückgezogen lebten, sah ich keinen Zusammenhang, doch ich war Neuling und sammelte nur Informationen.
Ich setzte den dritten Namen auf meine Tabula.
Livianus/Serapio
Centhound betrachtete sie. Welcher Name gehörte nun hinter Centho? Diesen Gedanken konnte ich aber nicht weiter verfolgen, da Claudius Menecrates von einem wichtigen Folgeauftrag sprach.
Gut ich behalte es im Hinterkopf und kümmere mich zunächst um jenen Proximus. Nur welche Art von Informationen sollen es sein?
Ich fand diese Frage schon wichtig, denn danach musste ich meine Informationsquelle ausrichten, es half uns schließlich nicht weiter, wenn ich sinnlos in der Gegend herumlief. -
Danke für das Willkommen, mein Name ist Tiberius Helvetius Faustus.
Wie dir vielleicht bekannt ist, ist unser Familiensitz hier in Rom, nur kenne ich ihn nicht und will ihn deshalb gleich aufsuchen.
Während ich so daher redete, eben so allgemeinen Kram, wie bei Begegnungen dieser Art, sah ich wie die Hand von diesem Philippi einen Anhänger griff, maß der Handlung aber weiter keine Bedeutung bei.
Nun was führt uns nach Rom? Nicht uns, ich bin alleine nach Rom gekommen.
Ich erwähnte das uns nur, da seine Frage war, was führt euch nach Rom? Selbstverständlich spielte es bei der Beantwortung seiner Frage keine Rolle, dass meine Sklavin Mania mit kam, um mir den Haushalt zuführen.
Ich möchte mein Leben verändern und hier in Rom Fuß fassen. Als erstes werde ich Morgen auf Arbeitssuche gehen.
Zufrieden sah ich wie die Bedienung mit meinem Puls erschien.
Und was treibst du so? Ich meine arbeitest du? Oder kannst du es dir leisten einfach nur das leben zu genießen?
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Ich muss gestehen, so genau hatte ich mich nicht bei meinem eintreten in den privaten Arbeitsraum umgesehen, denn aus bekannten Gründen brannte ich darauf dieses Gespräch so gut wie möglich hinter mich zu bringen. Schließlich hing davon, möglicherweise, mein beruflicher Werdegang ab.
Als nach meinen Ausführungen zunächst Stille sich breit machte, sanken meine Hoffnungen in rapider Geschwindigkeit. Ich konnte ja schließlich nicht erahnen welchen Eindruck mein herunterrasseln von Namen, Daten und den dazugehörigen Ämtern auf den Praetor gemacht hatte.
Also doch,dachte ich enttäuscht, es war des Guten zu viel. Ich habe es übertrieben. Obwohl ich finde man muss die Entwicklung des Ganzen sehen, in diesem unserem wunderbaren römischen Kaiserreich. Es war wie es war, ich würde dazu stehen.
Warum aber wollte er mich noch quälen, sollte er es doch kurz und schmerzlos machen, einen klaren Schnitt und gut war es. Nicht erst nochmals die Wunde aufreißen und alles nochmals Schritt für Schritt durchgehen. Ja selbst mir ist der Salinator ein Begriff. Schlimmes verbinden etliche mit diesem Namen, doch warum sollten mich diese beiden Namen jetzt noch interessieren. Dann traf es mich wie ein Paukenschlag und befreite mich langsam, nachdem es wirklich bis zu meinem Gehirn vorgedrungen war, aus der einfallenden Lethargie. Ich habe die Probe bestanden, jubilierte es in mir. Ich bin eingestellt.
Was für ein Glück, dass ich mir eine Wachstafel holen sollte und ich mich dadurch abwenden konnte, sonst hätte der ehrwürdige Claudius Menecrates gesehen, das ich grinste wie ein Honigkuchenpferd. Fast wäre ich versucht gewesen wie ein Sklave zu antworten 'ja Dominus'.
Suchend schaute ich mich um und bewunderte das gut organisierte Officium, in dem alles vorhanden und an seinem Platz war. Oh ihr Götter ich bin angestellt, kam ein erneuter Jubel in mir auf.
Ich schrieb Livianus auf und bestätigte es.
Livianus, ich habe es notiert und Danke für die Einstellung.
Fest schaute ich dem Praetor Urbanus dabei in die Augen.
Musste ich jetzt nicht etwas wie, ich,werde versuchen, mich des Vertrauens würdig zu erweisen. Nein werde ich nicht, ich werde durch Taten sprechen, beantworte ich mir meine Frage, denn ich hatte mich erinnert, wie ich diesen Satz auf dem Landgut verabscheut hatte und ich würde ihn jetzt nicht selber benutzen. -
Salve Praetor Urbanus, ich hoffe meine Auskünfte helfen die weiter.
Nun ja es war ein Einstieg, kein besonders geglückter, aber an die städtischen Redeweisen musste ich mich nicht nur gewöhnen, nein sie mussten mir in Fleisch und Blut eingehen, wenn ich hier weiterkommen wollte.
Ich fange mit dem Praefectus Praetorio an. Abwärts vom jetzigen Zeitpunkt an in der Reihenfolge. Faustus Decimus Serapio, Faustus Decimus Serapio, Appius Terentius Cyprianus, Quintus Marius Turbo, Tiberius Prudentius Balbus, Lucius Artorius Avitus, Gaius Caecilius Crassus, Lucius Helvetius Falco, Marcus Vinicius Hungaricus, Marcellus Claudius Macrinius.
Bestimmt wunderte sich Claudius Menecrates über das herunter rasseln, der Namen. Hätte man die Tibetanischen Gebetsmühlen gekannt würde man es bestimmt damit vergleichen. Doch was sollte ich machen. Der Auftrag lautete keine Notizen, also musste ich die Listen auswendig lernen.
Ein Jahr vor dem PRIDIE KAL IAN DCCCLXII A.U.C. Wurde PRIDIE NON OCT DCCCLIX A.U.C. Tiberius Prudentius Balbus.
Faustus Decimus Serapio wurde zweimal erwähnt. allerdings vermute ich, dass es dort eine längere Pause aus politischen Gründen gab.
ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXII A.U.C. Wurde er zum ersten mal ernannt, nach dieser Pause, findet auf dem Marsfeld PRIDIE KAL MAR DCCCLXVI A.U.C., ein Kommando und Ämterwechsel statt, wodurch Faustus Decimus Serapio erneut zum Praefectus Praetorio ernannt werden kann.
Jetzt machte ich eine Pause und überlegte nochmals.
Ich hoffe ich habe dies alles richtig behalten und nun zum Tribunus Cohortis Praetoriae. Diese Reihenfolge geht jetzt aufwärts.
Schon spulte ich diese Liste ab. Nero Laetilius Blasio, Faustus Decimus Serapio, Lucius Artorius Avitus, Quintus Marius Turbo, Caius Iulius Seneca, Gaius Caecilius Crassus, Lucius Helvetius Falco, Lucius Artorius Avitus, Quintus Marius Turbo, Caius Iulius Seneca, Gaius Caecilius Crassus, Lucius Helvetius Falco.
Hierzu möchte ich anmerken habe ich die wenigste Einträge gefunden.
Bei den oftmals langen Zeiträumen bin ich mir nicht sicher ob da Einträge fehlen.
Zum Tribunus Cohortis Praetoriae wurde Lucius Artorius Avitus am ANTE DIEM V ID IUN DCCCLVIII A.U.C.
Faustus Decimus Serapio wurde am ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLXV A.U.C. zum Tribunus Cohortis Praetoriae.
Puh das nannte ich jetzt Halbzeit, ich brauchte ein paar Momente um mich zu sammeln bevor ich fortfuhr.
Nun zu den Tribunus Cohortis Urbanae
Zu letzt ernannt wurde Lucius Iulius Antoninus, von da an bitte abwärts, Aulus Iunius Avianus
,Marcus Iulius Dives, Marcus Iulius Proximus, Lucius Iulius Centho,Marcus Decimus Mattiacus, Marcus Decimus Flavus, Aulus Octavius Avitus, Manius Matinius Fuscus, Lucius Octavius Detritus, Lucius Sabbatius Sebastianus, Tiberius Octavius Dragonum, Gaius Vinicius Marcellus, Gaius Vinicius Marcellus, Lucius Sabbatius Sebastianus, Gaius Octavius Victor, Gaius Octavius Victor.
ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLX A.U.C. Wurde Lucius Iulius Centho zum Tribunus Cohortis Urbanae ernannt.
Marcus Iulius Proximus war im Ianuarius DCCCLXIV amtierender Tribunus Cohortis Urbanae.
Damit war das Thema fast abgehakt nun fehlt nur noch der Praefectus Urbi, stellte ich erleichtert fest und konzentrierte mich auf die chronologische aufwärts laufend Liste.
Nun zum Praefectus Urbi, wieder geht die Liste aufwärts. Titus Flavius Vespasianus, Marcus Vinicius Hungaricus, Marcus Decimus Livianus,Gaius Octavius Victor, Marcus Vinicius Hungaricus, Potitus Vescularius Salinator, Tiberius Prudentius Balbus,Potitus Vescularius Salinator, Marcus Decimus Livianus, Publius Stertinius Quartus
ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLIX A.U.C. wird Potitus Vescularius Salinator zum Praefektus Urbi ernannt.
Marcus Decimus Livianus wird ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C. zum Praefectus Urbi ernannt.
Erleichtert atmete ich auf. Ich hatte es geschafft, hoffentlich ohne Gedächtnislücken oder verhaspeln. Jetzt würde es sich zeigen ob ich das Amt des Liktor führen durfte. Es war schon möglich, dass ich ein wenig übereifrig wirkte, doch mein neuer Arbeitgeber sollte sehen ich würde keine Mühe scheuen eine mir gestellte Aufgabe zu verrichten. -
Vor dem von Claudius Menecrates als privates Arbeitszimmer bezeichneten Raum blieb ich stehen und klopfte an. Ich war schon ein wenig neugierig was ich hinter dieser Türe finden würde, aber weit aus mehr interessierte es mich wie zufrieden der Praetor Urbanus mit meiner Arbeit war und ob sich die Mühe gelohnt hatte.
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Praetor Claudius Menecrates ich bedanke mich dafür, dass du mir die Gelegenheit gibst mich zu beweisen und versuche die gestellte Aufgabe so schnell wie möglich und zu deiner Zufriedenheit zu lösen.
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und verließ den Raum.
Jetzt begann das Vorspiel erkunden wo das oder die Archive sich befanden. Danach kam das sondieren wo befanden sich die Unterlagen die für mich wichtig wären. Da gab es die Archive mit den Ernennungsurkunden, dort schien es mir Lücken zu geben. Duplicate fehlten, waren nicht ausgestellt worden, falsch abgelegt, entwendet oder gar nicht erstellt worden. Es musste noch einem anderen Ort geben. Was hatte der Praetor Urbanus noch gesagt? Richtig, die Chroniken, lange Zeit verbrachte ich auch in diesen Archiven und durchstöberte auch diese Berge von Akten. Es sah so aus als ob alles dort zu finden wäre. Die Vielfalt an Informationen, mit denen man hier eingedeckt wurde war schon überwältigend. Doch hier heraus zu filtern was für mich wichtig war erwies sich nicht nur wegen der Lesbarkeit der vielen Handschriften als schwierig, sondern zu leicht ging mir ein Hinweis bei der Flut verloren. Dies bedeutete nach dem Tabelarium suchen. Endlich zufrieden atmete ich auf, dass hier war für mich der richtige Ort. Knappe, präzise Daten chronologisch geordnet. Hier konnte ich mir gewünschtes raussuchen, und einfach merken.
An diesem Tag schaffte ich nicht mehr alles zu sichten und deshalb beeilte ich mich rechtzeitig zur Cena in meine Wohnung zu gelangen.
Am nächsten Morgen schlang ich schon fast meinen Puls hinunter und eilte so schnell wie möglich los.
Was ich mir bis dahin merkte, hatte ich immer wieder wiederholt und nun galt es sich den Rest zu merken.
Nach getaner Arbeit, wollte ich sofort in der Basilica Ulpia den Praetor auf suchen, entschied mich aber um, denn mit entsetzen hatte ich festgestellt, die Arbeit war doch recht staubig gewesen. Also hieß es zuerst etwas für das äußere Erscheinungsbild zu unternehmen.
Auf dem Weg zur nächsten Therme, kaufte ich mir eine neue Tunika um diese nach einem säubernden, erfrischendem Bad mit der verschmutzten auszutauschen. Für eine Rasur und Haarschnitt blieb mir auch noch Zeit und dann hieß es mit meinen Nachforschungsergebnissen zum Praetor Urbanus zu gehen. -
Doch, doch sicher, ich habe alles verstanden.
Beschämt merkte ich, meine Gedanken waren sofort zu der Aufgabe geeilt und ich hatte den Aufgabensteller, Claudius Menecrates, für ein paar Augenblicke vergessen.
Verzeih meine Gedanken waren gerade schon ein wenig vorausgeeilt. Eine Frage habe ich noch, ich kann überall wo es mir notwendig erscheint Akten einsehen, ohne das es Probleme für mich gibt? Schließlich bin ich hier noch unbekannt und auch in Rom.
Man kennt es doch, es gibt überall nicht nur faule Mitarbeiter aber auch übereifrige und ich wollte nicht gleich bei meiner ersten Aufgabe durch solch einen eifrigen aufgehalten werden. -
Das hörte sich wie ich fand sehr gut an, weit aus besser als ich erhofft hatte. Nicht nur Gehilfe nein sogar Liktor und das auch noch mit zusätzlichen Aufgaben. Also nicht nur hinter dem Schreibpult stehen. So richtig nach meinem Geschmack.
Sehr gerne, ich bin zu allem bereit.
Nun galt es nur noch die gestellte Aufgabe gut zu lösen. Ich war schon richtig gespannt. -
Mein Name ist Tiberius Helvetius Faustus, ich bin der Enkel des Titus Helvetius Geminus und versuche jetzt in Rom Fuß zu fassen.
Das mit dem Enkel hatte ich mir überlegt, könnte vielleicht eine Hilfe sein, denn vom Alter her war es schon möglich, das Großvater und der Praetor Urbanus sich kannten.
Da du erst kurz in deinem Amt bist, vermute ich, dass du noch nicht alle Stellen besetzt hast, denn oft sieht man erst mit der Arbeit was einem fehlt. Ich will ehrlich sein, außer in der Verwaltung unseres Landgutes habe ich keine große Erfahrung, aber ich bin sehr lernfähig und hartnäckig wenn es heißt einer Sache auf den Grund zu gehen.
Ich überlegte kurz, was konnte ich noch zu meiner Fürsprache anbringen? Schließlich hatte ich zur Zeit keinen Verwandten hier in Rom, der mein Fürsprecher sein konnte, noch war ich bisher ein Klient. Also bedeutete dies für mich, 'selbst ist der Mann'. -
| Areus
Es ist keiner da. der Dominus ist auf Reisen.
Und wer ist dein Herr?
Marcus Helvetius Severus
Der Sklave geriet ins schwanken und klammerte sich an die Eingangstüre.
Wohnten hier nicht noch andere Helvetier?
Ja Marcus Helvetius Commodus und Tiberius Helvetius Varus, die sind auf ihren Gütern.
Was ist denn das hier für ein Laden? Alle abwesend, die Sklaven waren alleine und ließen es sich gut gehen.
Kannst du mir wenigstens sagen ob es in Rom noch einen Helvetier gibt.
Cohortes Urbanae
Ja und? Kerl wie lautete sein Name?
Quintus Helvetius Scaeva
Vale
Rums, die Türe knallte mir vor der Nase zu und von drinnen hörte ich ein poltern.
Was habe ich für ein Glück einen guten, zuverlässigen Verwalter für mein Gut eingestellt zu haben. Nicht auszudenken dort ging es so zu wie hier, dachte ich und wandte mich ab. Für heute reichte es mir. Bestimmt hatte Mania mir etwas gutes zur Cena vorbereitet. -
| Areus
Nach einer mir endlos erscheinenden Wartezeit kam ein Sklave herbei.
Salve! Wer bist du und was möchtest du?
Kaum hatte der den Mund aufgemacht wedelte ich mir mit der Hand vor der Nase. Ein starker Weingeruch stieß mir mit jedem Wort entgegen.
Mein Name ist Tiberius Helvetius Faustus und würde gerne mit dem Hausherrn spechen.
Nur mit wem? Dies hatte ich schon die ganze Zeit überlegt. Ich meinte mich zu erinnern, die Familienverhältnisse wären hier in Rom recht verwirrend. -
Ich der es gewohnt war, einen Betrieb zu führen, mit Sklaven und sonstigen Personal um zugehen, sah mich plötzlich in der Rolle eines Untergebenen. Jetzt wo mich nur noch wenige Schritte von einem möglichen Arbeitgeber trennten, trat ich zögerlich ein.
Salve Praetor Claudius Menecrates, wenn auch verspätet möchte ich dir zu deinem neuen Amt gratulieren.
Hoffentlich war das jetzt nicht zu übertrieben, denn einschleimen möchte ich mich auch nicht, dies ist nicht meine Art, überlegte ich kurz und wartete die Reaktion des praetors ab. -
Salve ich hätte gerne einen Gesprächstermin mit dem Praetor Urbanus Claudius Menecrates,
antwortete ich dem Sklaven. Ob ich ihm den Grund für den Gesprächswunsch nennen soll, überlegte ich. Ich kam zu dem Ergebnis, nein es ist besser zuerst dem Praetor Urbanus gegenüber zustehen. Ein persönliches Bild sollte er sich schon von mir machen. Ablehnen kann er dann noch immer. -
Unsicher stand ich vor der Türe des Amtszimmers des neuen Amtsinhabers. Ich hatte gehört ein neuer Praetor Urbanus habe sein Amt angetreten und ich rechnete mir eine Chance aus, dass dieser ein Stellenangebot für mich habe. Gerade in der Anfangsphase brauchten diese Herren doch Hilfe, zumindest schien dies für mich logisch zu sein.
Da ich nicht wusste, ob dieser Amtsraum noch einen Neben- oder Hinterausgang hatte, befürchtete ich umsonst hier zu warten. Einfach ein zu treten hielt ich aber auch für unangebracht, da ich von drinnen mehrere Stimmen hörte. Noch hatte ich die Hoffnung, dass ein Gehilfe, Scriba oder dergleichen auftauchte, den ich um einen Termin beim Praetor Urbanus bitten konnte. Was für mich noch interessant war, der Amtsinhaber war
Herius Claudius Menecrates. Selbst für einen Landbewohner war dieser Name ein Begriff. -
Salve, ich werde nur meinen morgendlichen Puls essen und dann nicht weiter stören.
Leicht irritiert schaute ich meinen Tischnachbarn an. Unterschied sich meine Aussprache wirklich so von denen der Römer? Mir war es bisher nicht aufgefallen. Gut auf dem Land gab es vielleicht ein paar ländlich geprägte Ausdrücke, doch soviel hatte ich noch gar nicht gesprochen.
Nun ich wohnte bisher auf unserem Landgut, etwa anderthalb Tagereise von hier, doch denke so gravierende Unterschiede gibt es da nicht. Und du selber bist Römer?
Diese Gegenfrage konnte ich mir nicht verkneifen, denn so hatte mich noch nie jemand angesprochen.
Schon stand die Bedienung da und ich bestellte Puls mit Honig und Nüsse. -
Meine Verwandtschaft hatte sich nie um mich gekümmert. Trotzdem hielt ich es für angebracht als erstes den Familiensitz auf zu suchen. Vielleicht fand ich hier einen Fürsprecher, der mir zu einem Arbeitsplatz verhalf. Ungeduldig wartete ich darauf, dass mir jemand die Türe öffnete.
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In der ersten Nacht in eigenen Räumen hatte ich nicht besonders gut geschlafen. Schlecht gelaunt wachte ich zum xten Mal in den frühen Morgenstunden auf und beschloss einfach auf zu stehen und die noch ruhigeren Morgenstunden zu nutzen um mich in der Stadt um zusehen.
Plötzlich war es da, das laute unruhige hektische Rom und mir verging die Lust, die stadt weiter zu erforschen.
Da Mania, meine Sklavin, noch genug mit Wohnung wohnlich gestalten und einkaufen zu tun hatte, beschloss ich in der Taverna Apicia ein zu kehren und dort meinen morgentlichen Puls zu mir zu nehmen.
Verwundert stellte ich fest wie voll besetzt diese schon in den noch verhältnismäßig frühen Morgenstunden schon war. Es war nur ein einziger Tisch der mit einer Person besetzt war. An allen anderen Tischen saßen meist mindestens drei Gäste. Ohne zu zögern ging ich auf diesen Tisch zu und setzte mich ohne erst die Antwort auf meine Frage,
Salve, hier ist doch bestimmt noch ein Platz fei?
abzuwarten zu dem Gast.