Beiträge von Pitholaus Tachos

    Tachos hörte sich den Vorschlag an und nickte. "Falls der Weber uns seine Quelle verrät, wäre das Problem Seide geklärt. Wenn nicht, müssen wir uns noch einmal zusammensetzen. Ich schlage vor, wir treffen uns einmal pro Woche hier zu einer Geschäftsbesprechung. Heute müsstest du mich begleiten, weil wir Quittung und Vertrag in Auftrag geben und unterschreiben müssen. Ich kenne da einen Sekretär. Hast du im Anschluss Zeit?"
    Er überlegte, ob sie vorerst alles besprochen hatten. Es schien danach, also widmete er sich dem Genuss.


    "Wenn das heute kein erfolgreicher Tag war, dann weiß ich auch nicht. Lass uns darauf anstoßen und etwas Herzhaftes nehme ich gerne noch."

    Tachos verstand schnell, dass der Mann vor ihm selbst der Händler war, den er ankündigte und mit dem er in Geschäftsbeziehungen eintreten wollte. Vielleicht aber kannte er weitere Händler, denn Seide sollte Tachos ebenfalls organisieren. Die Zahl vier bei der Aufzählung der Betriebe ermöglichte außerdem die Umsetzung des Plans mit seinem überschüssigen Betrieb.


    "Freut mich, Vulpis Lupus." Tachos hegte Zweifel, ob er sich den Namen richtig merken konnte. Ein ungewollter Buchstabentausch bot sich förmlich an. Zusätzlich hatte das Wort etwas von einem Zungenbrecher. Wer allerdings oft genug übte, der meisterte auch das und wie es aussah, stand einer längerfristigen Kooperation nicht viel im Weg.


    "Eine Vergrößerung deiner Betriebe wäre auch für uns von Interesse", erklärte Tachos. Er bemerkte das Zeichen für die Essenseinladung und griff zu. Er winkte ab, als das Angebot für eine Neubestellung kam. Natürlich aß er Würste, insbesondere lukanische. Die Wurst klemmte in winzigen Teilen noch zwischen seinen Zähnen. Trotzdem sprach er weiter.
    "Ich schlage vor, wir fangen in kleinen Schritten an. Wir strecken Geld vor, du bietest uns und zwar erst einmal nur uns bzw. mir Edelholz, Malerfarbe und Wachs an. Der tatsächliche Bedarf regelt sich ein und über den Überschuss kannst du frei verfügen. Läuft es gut, erhöhen wir gemeinsam die Produktion. Alles wird vertraglich festgehalten und mein Geldgeber steigt bei dir als stiller Teilhaber mit ein."


    Tachos fragte sich, ob er an alles gedacht hatte. Dann fiel ihm noch etwas ein.
    "Die Verträge muss ich erst aufsetzen lassen, aber du bekommst heute schon einen Vorschuss. Gegen Quittung versteht sich. Sklaven schicken wir vorbei. Wohin übrigens?"


    Ganz ohne Vertrauensvorschuss ging es nicht. Tachos hoffte, der Geschäftspartner würde verlässlich sein. Ansonsten nahm er die Pleite auf seine Kappe.
    "Ich brauche noch Seide. Wie sieht es damit aus? Der Betrieb, den du pro Forma übernimmst, ist ein Gewürzhändler. Wir brauchen einen Teil der Waren. Auch hier kannst du das überzählige selbst anbieten. Sklaven besitzt der Betrieb und die Staatskosten sind bezahlt. Sind wir uns einig? Einen Vertrag gilt es auch hier zu unterschreiben, bevor die Schlüssel ausgehändigt werden."


    Er sprach zuletzt ohne Punkt und Komma, weil ihn die gefundene Lösung begeisterte. Er zwinkerte. Eigentlich ließ sich alles gut an. Es durfte sich nur nicht im Nachhinein in Luft auflösen.

    Die Reaktion sah vielversprechend aus. Darüber hinaus lud ihn der Mann auch noch ein. Obwohl Tachos das nicht nötig hatte, fand er die Geste nett und bestens geeignet, um in Verhandlungen einzutreten, denn dass Verhandlungen folgen würden stand inzwischen fest. Der Fremde kannte Händler und sogar die passenden.


    Tachos setzte und bedankte sich. "Gern, etwas gegen den Durst wäre nicht übel. Ein einfacher und verdünnter Wein. Ich heiße übrigens Tachos." Er klopfte zum Gruß auf die Tischplatte. In seiner Heimat fern von hier gab es diesen Brauch.


    "Abnehmer für seine angekurbelte Produktion hat dieser Händler ab sofort und einen Geldgeber auch. Weißt du, wie viel der Mann benötigt? Und um welche Waren handelt es sich genau? Braucht er auch Sklaven?" Tachos besaß als Verwalter Vollmachten. Er konnte hier und heute Verträge schließen.


    "Ich muss außerdem noch einen vertrauenswürdigen Händler finden, der pro Forma einen Betrieb übernimmt. Freilich kann er damit produzieren, aber er darf ihn nicht veräußern und müsste ihn auf Verlangen zurückgeben. Kennst du da auch jemanden? Ist bisschen heikel, ich weiß. Birgt viel Risiko, deswegen wäre es gut, wenn ich jemand fänd, mit dem ich vielfältige Beziehungen knüpfen kann. Jeder soll dabei Vorteile haben. Eine Hand wäscht die andere. So kann ich das dann auch meinem Arbeitgeber erklären."

    Ebenfalls hungrig, aber vor allem ermattet und erfolglos kehrte Tachos Augenblicke später in die Taberna ein. Der Auftrag seines Arbeitgebers erwies sich als schwieriger umzusetzen als gedacht. Tachos hatte bereits etliche Gespräche auf dem Markt hinter sich, aber keins verlief zufriedenstellend. Zu allem Unglück sollte er heute gleich mehrere Aufträge erledigen und nicht nur den einen.


    Auf den ersten Blick entdeckte er keinen freien Tisch. Allerdings suchte er auch nicht die Einsamkeit, sondern im besten Fall jemand, der ihm einen Tipp geben konnte. Er fasste einen Mann ins Auge, der pfiffig wirkte und trat an ihn heran.


    "Salve, darf ich mich setzen?" Er rechnete eigentlich nicht mit einer Abfuhr, wartete trotzdem einen Augenblick, um die erste Reaktion zu beobachten. Bevor Vulpis Lupus ablehnen konnte, setzte er erneut zum Sprechen an, weil er so klären konnte, ob er an einem günstigen Tisch gefragt hatte oder sich doch lieber wo anders hinsetzen sollte.
    "Kennst du dich zufällig unter Händlern aus? Ich suche einen Lieferanten für Edelholz, Seide, Malerfarbe und Wachs. Dein Schaden soll es nicht sein." Für einen brauchbaren Tipp würde Tachos zahlen. Er wusste, sein Arbeitgeber wollte Erfolge am Tagesende sehen und sparen musste er wahrlich nicht.

    Ich weiß, dass ich mich wiederhole, komme aber heute mit einer anderen Idee um die Ecke. Mir fehlt wieder Edelholz für die Produktion (während sich mein Holz stapelt ;) ). Wäre es möglich, dass der Staat einmal einen Posten raushaut? =)
    Gegen einen kleinen Posten Marmor hätte ich auch nichts einzuwenden. :D

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Statistik sieht eigentlich gar nicht so nach einem üblen Missverhältnis aus, aber der Berg an Holz auf dem Markt ist tatsächlich nicht zu übersehen. Ich habe jetzt trotzdem mal nur moderat gedreht und das wöchentliche Verhältnis auf 215 Holz zu 34 Edelholz (statt vorher 220 zu 32) gestellt. Wir können in ein paar Wochen noch einmal drauf schauen, wie es dann aussieht.


    Das habe ich hier ganz übersehen. Deswegen im Nachhinein ein dickes Danke. :dafuer: Ich hätte auch nichts gegen noch mehr Korrektur.


    Ich habe ja seit kurzem ein eigenes Sägewerk und aktuell (mit Zukauf von Edelholz!) einen Bestand von 41 Edelholz zu 2414 Holz. Dazu muss ich sagen, ich habe für das Holz sogar 2 Abnehmer-Betriebe mit Stufe vier und häufe innerhalb kurzer Zeit trotzdem so viel Holz an.

    Zitat

    Original von Pitholaus Tachos
    (aus dem Februar)
    Seit längerem ist Edelholz knapp bis gar nicht vorrätig.
    Holz hingegen gibt es im Überfluss. Ich vermute, deswegen wird nicht ständig produziert.
    Wäre es denkbar, das Produktionsverhältnis etwas zu verschieben?


    Ich kann nicht beurteilen, ob es bereits eine kleine Korrektur gab.
    Der Engpass hält sich leider hartnäckig und obwohl gestern oder heute (?) noch einmal Edelholz nachgelegt wurde, reicht es für mich immer noch nicht. Holz gibt es wie immer im Überfluss.


    Auch wenn ich jetzt ein eigenes Sägewerk anmelde (bitte hiermit um Freischaltung), werde wohl auch ich Holz anhäufen, um Edelholz halbwegs zur Verfügung zu haben.


    Edelholz gesucht


    Der Altarbau Pitholaus in Ostia und die Schreinerei Pitholaus in Roma kaufen große und kleine Posten von Edelholz an.


    Ob kleine Erbschaft, ein Restposten, einzel Hölzer oder größere Menge sowie ein dauerhafter Liefervertrag, alles ist willkommen.



    Seit längerem ist Edelholz knapp bis gar nicht vorrätig.
    Holz hingegen gibt es im Überfluss. Ich vermute, deswegen wird nicht ständig produziert.
    Wäre es denkbar, das Produktionsverhältnis etwas zu verschieben?

    Zwei Gestalten näherten sich für das Publikum gut sichtbar der Tür. Rufe der Vorahnung wurden laut. Die einen sorgten sich, die anderen frohlockten.
    Zuerst trat ein neuer Schauspieler ein, gefolgt von Julius alias Magrus. Beide hielten Öllampen und Kerzen in den Händen, die sie demonstrativ vorzeigten. Zwei Öllampen brannten bereits und erhellten den Raum.


    "Wir bringen Licht! Die Lampen und Kerzen haben wir in Helenas Cubiculum gefunden."

    Das neue Jahr wollte begrüßt sein, so zumindest fasste Tachos die heutige Aufgabe auf. Der Consul sah das ein wenig anders, wie seine Instruktionen in der Villa Claudia erkennen ließen. Für den Claudier ging es heute zwar auch nicht um die Bitte nach einem guten Gelingen der Amtszeit, denn das beinhaltete die Opferung bei seiner Amtseinführung vor vielen Wochen. Heute ging es dem Consul um die Vota pro Salute Principis.
    Ging es vor Wochen noch darum, ausschließlich Iuppiter, Iuno und Minerva zu opfern, so erhielten heuten auch das personifizierte öffentliche Wohl, salus publica, sowie der Quellengott Fons und die vergöttlichten Mitglieder der Kaiserfamilie Opfergaben.


    Alles in allem ein umfangreicher Staatsakt, zu dem Menecrates nicht nur die Priesterschaft bat, sondern auch seine eigenen Helfer hinzuzog. Diese versahen ihren Dienst bei den Opferungen inzwischen routinemäßig, spätestens seit dem Hercules-Opfer der letzten Amtszeit.
    Der ruhigen Ausstrahlung wegen kam Tachos auch heute wieder der Part des Opfertierhaltens zu. Die Tiere wurden über den Tempel bestellt und standen auch bereits unter Beruhigungsdrogen als Tachos eintraf, der dem Zug nur die letzten zwanzig Doppelschritte vorausgeeilt war. Er wusch sich geschwind die Hände, dann trat er an den Kopf des weißen Stiers. Seine Stimme klang ruhig, als er murmelnd belanglose Dinge erzählte, die das Tier von der nahenden Menschenschlange ablenken sollten.
    Sein Blick wanderte über die Wollbinden an der Stirn bis hin zur Decke auf dem Rücken. Neben ihm stand ein weiterer Stier für die Laren und Genien des Kaisers und des römischen Volkes. Iuno und Minerva wurden weibliche Rinder zugedacht.


    Lauter werdende Musik kündete vom Eintreffen der Prozession. Die Tibicines spielten auf Doppelpfeifen und gleichzeitig die Fidicines auf Lauten.

    Ein geladenes Mitglied aus der Priesterschaft übernahm die Geweideschau und Zerteilung des Stiers. Die wertvollen Stücke wurden Iuppiter zugedacht, weitere erhielten interessierte Zuschauer und Helfer kostenlos nach dem Wettkampf.


    Tachos führte wenig später einen zweiten Stier auf die Sandbahn und pflockte ihn an. Auf klirrende Ketten wurde bei ihm verzichtet. Er wirkte entspannt und sollte auch nicht durch Klirren beunruhigt werden, zumal er sicherlich das Blut seines Stallgefährten witterte. Taue und Stricke fixierten ihn auf sichere und doch erträgliche Weise. Wie bereits beim Staatsopfer strahlte Tachos dabei Ruhe aus, was sich auf das Tier übertrug. Die Zuschauer kooperierten, indem sie nur tuschelten oder im Stillen ebenfalls Gebete entsandten.


    Der rituelle Ablauf blieb der gleiche wie beim ersten Opfertier. Nachdem auch dieser Stier beschaut und zerteilt wurde, bekamen die weiteren Gottheiten einen Opferanteil, wobei die einen zusätzlich Weizen oder Wein und andere Kekse und Blumen erhielten. Das überfällige Fleisch wurde ebenfalls für das anwesende Volk zur späteren Abnahme zu den Ausgängen gebracht.


    Nach den beiden Stieren wurden noch ein Widder und zwei Hennen geopfert, bis schließlich die Opferszenerie beendet war. Offen blieb die Frage, ob die Opfergaben angenommen wurden.

    Nicht nur die Sklaven, sondern auch Tachos befand sich vor Ort, um bei der Verteilung der Spenden behilflich zu sein. Das Ausschenken von leichtem Landwein überließ er den Frauen, er befasste sich mit der Austeilung der Brotlaiber. Dazu wählte er einen strategisch günstigen Platz, an dem viele vorbeikamen. Sein Part bestand in der Begrüßung mit sinngemäß immer denselben Worten:
    "Eine Wahlkampfspende von Claudius Menecrates. Er bedankt sich für eure Interesse und eure Unterstützung."
    Ein Brotlaib nach dem anderen wechselte den Besitzer. Schmolz der Vorrat, schafften claudische Sklaven neue Ware heran.


    Wenige Schritte entfernt verteilte eine eigens für diesen Zweck engagierte Brünette süße Trauben an das Volk. "Senator Claudius kandidiert für das Amt zum Consul. Er will Rom sicherer machen."


    Auf der anderen Seite des Platzes verfügte einer der Helfer über ein außerordentliches Organ, das weit über das Forum hallte. Möglicherweise ging er ansonsten einem Gewerbe auf dem Markt nach und besaß deswegen eine Marktschreierstimme. "Brot und Wein, so soll es sein! Gebt eure Stimme her und ihr bekommt mehr! Tragt den Jubel fort an jeden X-beliebigen Ort! "
    Naja, ein Poet schien er nicht zu sein. Tachos hörte nicht weiter zu, sondern widmete sich der Brotverteilung und den eigenen Aussagen.

    :D :D Das liegt an deiner Konkurrenz. Werkzeug gab es bis vor kurzem zum Marktpreis und sogar darunter. Das hat mich verwöhnt. 8)


    Wegen dem Marmor habe ich jetzt einen Kollegen von mir genötigt, ein Konto zu beantragen und einen Marmorbruch zu kaufen. Damit ich hier nicht ständig auffalle. :)

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    Valentinus stand natürlich nicht wunschgemäß an der Tür, sondern hielt sich im der weitläufigen Parkanlage der Villa auf. Der Bote rannte den Hang mehrmals hinauf und wieder hinab, jeweils immer an verschiedenen Stellen und mitunter diagonal, bis er schließlich den Bienenkundigen fand.
    "Valentinus", rief er außer Atem. Er musste mehrfach in gekrümmter Haltung durchatmen, während er sich die stechende Seite hielt. "Die Domina." Wieder japste er nach Luft. "Die Bienen." Es half alles nichts, er musste erst Luft schöpfen, und sich sammeln, bevor er einen weiteren Anlauf unternahm.


    Valentinus setzte derweil in ruhigen Bewegungen seinen Kopfschutz ab. Im Umgang mit Bienen rächte sie Hektik immer. "Ganz ruhig. Was ist denn passiert?" Er setzte voraus, dass etwas passiert sen musste, denn der Bote Sisennas ähnelte einem Nachrichtenübermittler in Kriegszeiten.

    "Die Domina befindet sich in der Markthalle und mit ihr ein Schwarm Bienen. Frei fliegend!"
    Fast wollten ihm die Augen aus den Höhlen treten. Er holte zweimal Luft, dann fügte er an: "Du sollst kommen , so schnell du kannst."


    "Oje", entfuhr Valentinus, der den Ernst der Lage erkannte. "Du musst tragen helfen. Ich muss den Wasserzerstäuber mitnehmen, einen zweiten Umhang und eine zweite Haube, eine Leiter, einen Besen und einen großen Auffangkorb. Außerdem eine Transportröhre. Los! Ich schätze, wir müssen uns beeilen."
    Der Bote verdrehte bei der letzten Bemerkung die Augen. Sein Limit war eigentlich erreicht.

    Verdammt, warten führt nicht zum Ziel. :D Deswegen muss ich noch mal rufen: Ich habe Interesse an Marmor und auch an Werkzeug zu moderaten Preisen. :) Und ja, das aktuell angebotene Werkzeug ist mir zu teuer. Ich bin sparsam veranlagt. 8)