Ob die Opferung zu einem positiven Abschluss kommen würde, musste sich bei der Litatio herausstellen. Da es sich um ein Staatsopfer handelte, nahm die Eingeweideschau ein religiöser Funktionsträger vor. Appius Curtius Lamia, so hieß der Mann, besah sich die Innereien. Er prüfte zuerst das Vorhandensein aller inneren Bestandteile eines organischen Körpers und im Anschluss daran die Beschaffenheit eines jeden Organs. Gab es krankhafte Veränderungen, an denen Hercules zum Ausdruck brachte, dass er das Opfer ablehnte?
Bisher verlief alles reibungslos. Es gab keinerlei Störung, kaum Unruhen bei den Tieren, alle Anwesenden traten gereinigt vor den Gott, die Menschen verhielten sich vorbildlich, sie gaben, bevor sie eine Bitte äußerten bzw. nahmen, der Opferstecher arbeitete präzise und es floss auch genügend Blut.
Stille lag über dem Tempelvorplatz. Unzählige Augenpaare verfolgten die Handlungen des Curtius Lamia, versuchten in seiner Mimik zu lesen und warteten auf das Ergebnis der Prüfung.