Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus


    Lucius Poenius Caprarius


    Caprarius war jener Aedituus gewesen, den kurz zuvor Vigintivir Iulius Caesoninus mit der Absperrung des Tempels beauftragt hatte. Mittlerweile hatte er alle nötigen Männer und Gerätschaften beisammen, um das Werk auszuführen. Ein Mann hielt ein gewaltiges weißes Tuch unter seinem Arm, während mehrere andere kleine hölzerne Absperrungen mit sich führten, die zwischen den Säulen aufgestellt werden sollten.
    Jeder in der Truppe war noch ganz perplex von der Nachricht, die ihnen der Aedituus mitgeteilt hatte. Wer wagte es nur den Zorn der Götter so sehr herauszufordern? Dem Umstand geschuldet, dass sie alle Teil des Cultus Deorum waren, als Angestellte am Kapitol, traf sie das ganz besonders im Herzen.


    Eiligen Schrittes näherte sich die Truppe wieder dem geschändeten Heiligtum, doch was war das?! Zeugen! Zwei Frauen und ein Mann! Na das hatte ihnen gerade noch gefehlt! Caprarius beschleunigte seine Schritte und lief wild fuchtelnd auf sie zu, der Rest der Gruppe dicht hinter ihm. "He! Ihr da! Weg von dem Tempel! Das hier ist Sperrgebiet!" Sie erreichten den Tempel jetzt vollends und 3 - 4 Schritte vor der Frau stehend wies er die Männer an: "Hängt das Tuch vor das Portal und platziert die Absperrungen zwischen den Säulen!"
    Seine Männer machten sich gleich daran den Tempel fein säuberlich abzusperren, während sich der Aedituus wieder den Zivilisten zuwenden konnte. "Entschuldigt bitte, aber der Tempel ist Opfer einer Schändung geworden, wie ihr selbst bereits sehen konntet, und ist daher heute nicht mehr zugänglich für Besucher. Der Fall wird bereits untersucht, Vigintivir Iulius Caesoninus ist gerade erst vor wenigen Augenblicken von hier los, um dem Praetor Meldung zu machen."
    Caprarius beobachtete, wie diese scheußliche Schrift endlich abgedeckt wurde, na wenigstens konnte so niemand anderes sie mehr lesen und der -weltliche- Schaden hielt sich in Grenzen. Der spirituelle hingegen war natürlich ein ganz anderer Fall.
    Noch einmal wandte er sich an die drei und sprach: "Es versteht sich von selbst, wenn ich euch darum bitte, nicht von diesem Vorfall zu sprechen. Wir wollen ja den Tätern nicht auch noch dabei helfen diese fürchterliche Botschaft weiterzuverbreiten, oder?"



    Vom Kapitol her kommend, betrat Caesoninus die Basilica Ulpia und wartete, bis der Praetor Zeit für ihn hatte. Wie aufregend, das war das erste Mal, dass er im Zuge eines Kriminalfalls als Tresvir Capitales vor den Praetor trat!
    Als es an der Zeit war zu sprechen, meldete er:
    "Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass unbekannte Täter den Tempel des vergöttlichten Claudius geschändet haben. Am Portal ist eine große, rote Schmiererei zu lesen, die die Götter beleidigt. Ich habe den Tempel vorerst absperren und die Schrift verdecken lassen und erwarte nun weitere Anweisungen.
    Wie soll ich weiter vorgehen?
    "

    Vom Carcer Tullianus her führte der Mann Caesoninus über das ganze Forum Romanum und hinauf auf die Rampe des kapitolischen Hügels, auf dessen Spitze die heiligsten Tempel der Römer prangten.
    Unterwegs versuchte er mehr aus dem Mann herauszuquetschen: "Also, willst du mir jetzt sagen was so schlimm ist? Was ist passiert?" Doch da war nichts zu machen, der Kerl schüttelte nur mit dem Kopf und keuchte: "Gleich da." So gab Caesoninus es auf. Er würde das angebliche Maleur ja sowieso gleich mit eigenen Augen sehen.


    Oben angekommen steuerte sein Wegführer ihn am Tempel der kapitolischen Trias vorbei zu einem der kleineren Kultbauten. Allem Anschein nach war der Tempel des vergöttlichten Claudius das kommende Zentrum des Interesses. Jetzt konnte es auch Caesoninus schon erkennen. Was war das dort auf dem Portal zur Cella hin?
    Als sie direkt vor der Tür standen blieb der Mann -wieder einmal- nach Atem ringend stehen und wies auf die Tür. "Da. Da schau was sich diese Kerle angemaßt haben!"
    Caesoninus trat vor das Portal und las die darauf gepinselte Schmiererei.


    Nieder mit den falschen Götzen! Nur der Herr kann euch beschützen wenn der Sturm kommt!


    Leise murmelnd wiederholte er die Worte. "Das ist ganz klar Gotteslästerung." Er wandte sich an den Mann und sagte: "Danke für deine Mühen mich darauf aufmerksam zu machen, die Staatsgewalt übernimmt von hier an. Nimm das hier für deine Mühen." Und damit reichte er ihm ein paar Sesterze. Dankend nahm sie der andere an und entfernte sich, während Caesoninus seine nächsten Schritte überlegte. Er musste unbedingt den Praetor darüber in Kenntnis setzen, soviel war klar. Bis das geschehen war, würde er die Schmiererei an Ort und Stelle belassen, damit sie als Beweis für die Schändung des Heiligtums fungieren konnte, doch bis dahin musste sie zumindest abgedeckt werden. Außerdem musste die Gens Claudia benachrichtigt werden, das ging ja auch sie irgendwie etwas an. Auch musste ein Sühneopfer vollzogen werden, um die Schändung des Tempels zu tilgen und den gestörten Frieden mit den Unsterblichen wieder sicher zu stellen. Vorzüglich von einem Claudier, falls sich keiner fand, der das bewerkstelligen könnte, musste Caesoninus es eben selbst tun. Die dahinter steckenden Täter mussten natürlich auch geschnappt und bestraft werden, das war das mindeste! Zeit, den Plänen Taten folgen zu lassen!


    Caesoninus lief los und suchte sich einen Aedituus des Tempelareals. "Der Tempel des vergöttlichten Claudius wurde geschändet! Sorge dafür, dass er für Besucher geschlossen und abgesperrt wird und hänge ein großes Tuch vor das Portal, um diese grässliche Schmierei zu verdecken!"
    Offenbar war der Aedituus heute morgen noch nicht lange im Dienst, denn von der Schmierei wusste er noch gar nichts. Umso bestürzter war er natürlich dann. "Sofort, Vigintivir!" und schon lief er los, um sich Hilfe zu holen beim Absperren des Tempels und dem Verdecken des Portals. Caesoninus seinerseits machte kehrt und eilte wieder den Kapitol hinunter, um den Praetor aufzusuchen.


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    Hatte sich Caesoninus sein erstes Amt als Tresvir Capitales noch aufregend und nervenzerreißend vorgestellt, so hatte ihn der Alltag schnell eines besseren belehrt. Denn der war nicht explosionsgeladen und abwechslungsreich, sondern grau... sehr sehr stumpfsinnig grau und öde. Hinrichtungen gab es kaum welche, bedingt durch die aktuellen Gesetze Roms und aufzuklärende Verbrechen schon gar nicht. Wo waren nur all die Verbrecher hin, wenn man sie einmal brauchte?!
    So also verbrachte Caesoninus seine bisherige Amtszeit damit, Woche für Woche über die Dienstpläne der Wachen des Tullianums zu brüten und selbst gelegentlich nach dem rechten zu sehen vor Ort. Aber ansonsten gab es nicht wirklich etwas erwähnenswertes.


    So also war er wieder einmal im Carcer und schlenderte nach einem kurzen Plausch mit einem wachhabenden Urbaner, den er mittlerweile ganz gut von der Baustelle her kannte, durch die Reihen der Gefängniszellen des römischen Staatsgefängnisses, schwer dabei seufzend. Als Aedituus hatte er mehr erlebt, soviel war klar. Aber nicht mehr lange, dann wäre er ja sein Amt los und hätte die erste Hürde des Cursus Honorum erfolgreich hinter sich gelassen. Dann konnte man sich auf die spannenderen Dinge in der Politik konzentrieren. In Gedanken gerade bei Aesara, wollte er gerade am Ende des Gangs wenden, um sich schön langsam auf den Heimweg zu machen, als da plötzlich eilige Schritte zu hören waren. Jemand rannte mit größtem Tempo durch die Haftanstalt! Es folgte ein hektischer Wortwechsel mit der Wache, ehe die Schritte ihren Weg weiter fortsetzten, genau in Caesoninus' Richtung.


    Neugierig ging Caesoninus schnelller auf die Quelle dieses Lärms zu, was war da wohl nur los? Da bog auch schon ein Mann um die Ecke und kam schlitternd vor ihm zum stehen. Unter heftigem keuchen versuchte der Kerl Atem zu holen und gleichzeitig auf Caesoninus einzureden: "Vigintivir! Oh, Vigintivir, den Göttern sei...puuh..den Göttern sei Dank, dass ich dich endlich gefunden habe." Der Mann stützte sich immer noch nach Luft ringend auf seine Knie.
    "Was ist denn los, Bürger? Ist etwas geschehen?" Jetzt konnte der Mann schon etwas besser mit der Sprache herausrücken: "Etwas furchtbares ist geschehen, oben am Kapitol!" Der Unbekannte hatte es geschafft Caesoninus neugierig zu machen. "Ja was ist denn?" Doch der Mann schüttelte nur den Kopf. "Besser du siehst es selbst, komm! Komm mit mir!" Und schon versucht er ihn mit sich zu zerren. Doch das ging Caesoninus eine Spur zu weit. Energisch entriss er ihm seine Hand wieder und antwortete kühl: "Danke, ich kann selbst laufen", ehe er sich dann auch gleich auf den Weg machte.
    Was war denn am Kapitol? Offenbar etwas so schlimmes, dass die Tresviri Capitales benötigt wurden. Hinter dem Mann herrennend begann Caesoninus breit zu grinsen, endlich einmal etwas Abwechslung!


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    Zeit, einmal wieder seine guten Verbindungen glänzen zu lassen!
    So lächelte Caesoninus die Claudia an, als er sprach: "Solltest du dich einmal dazu entscheiden, so lasse es mich wissen, denn zufällig ist ein guter Freund von mir Lanista, der sich bestimmt freuen würde, mit deinem Riesen zu arbeiten. Senator Claudius Menecrates wird in diesem Falle dann wissen, wie ich zu erreichen bin." Das hielt Caesoninus für höflicher und unaufdringlicher, als dass er ihr seine Adresse gleich ans Hirn tackerte. Es war ja auch gar nicht gesagt, ob sie überhaupt Interesse daran hatte. Da von seiner Seite vorerst alles gesagt war und beim Rätsel, was denn Creton in Unruhe versetzt hatte, auch keine Lösung in Sicht war, erlaubte es sich Caesoninus zur Abwechslung einmal wieder einen Blick hinunter zur Bühne zu werfen. Anscheinend war das Stück fast zu Ende. Gut für ihn jedenfalls!
    Anscheinend war es im Finale hoch hergegangen dem ganzen Blut nach zu schließen, es war schon fast zu schade, dass er nicht aufgepasst hatte. Aber was war andererseits auch schon eine olle Pantomine gegen ein Gespräch mit einer hübschen Frau.


    Nachdem er sich so also wieder auf den neuesten Stand gebracht hatte, was das Stück anging, konnte er sich wieder Agrippina zuwenden, die ihm gerade nach den weiteren Schritten seiner Karriere fragte. Noch so ein Thema, über das er gerne sprach, mindestens so gerne wie Frauen Komplimente zu machen. Mit stolzer Haltung antwortete er: "Ja, ich werde für das nächste Amt des Cursus Honorum kandidieren nach meinem Tribunat. Bislang gab es schon zwei iulische Senatoren im Senat, meine Vettern Iulius Centho und Iulius Dives und Senator werde auch ich einmal sein. Doch dem nicht genug, mein Ziel ist es der erste Consul meiner Familie zu werden! Mit etwas geringerem gebe ich mich nicht zufrieden und ich werde auch weiterhin hart dafür arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Ich nehme an der Beruf des Politikers ist in deiner Familie ebenfalls die Pflicht für alle männlichen Mitglieder?"

    Das Fest ging schon mehrere Stunden und dementsprechend sah auch das Buffet aus, wie Caesoninus feststellte. Die Sklaven hatten ganze Arbeit geleistet, es sah trotz der Menschenmassen, die sich ständig darauf gestürzt hatte immer noch einigermaßen in Ordnung aus, wenn auch schon deutlich leerer. Aber ansonsten achteten die zugeteilten Sklaven penibel darauf es immer wieder abzuwischen und apetittlich zu drapieren, falls es erforderlich war. Als einer der Sklaven mit einem neuen Teller Speisen kam, hielt ihn Caesoninus an und sagte ihm: "Sag in der Küche, dass jetzt Schluss ist. Es sollen keine Speisen mehr nachgereicht und alles was heute noch geht schon mal in der Culina in Ordnung gebracht werden. Das nicht mehr benötigte Personal kann schlafen gehen, sag das Locusta."


    Der Sklave nickte und beeilte sich den Küchenschluss weiterzumelden. Auch waren schon die ersten Gäste am Gehen, da und dort sah man schon die eine, oder andere Dame, die sich fester in ihre Tücher wickelte, um es auf dem kurzen Weg vom Hortus hinüber auf die Straße, wo ihre Sänfte wartete, nicht allzu kalt zu haben. Noch einmal über das Fest hinwegblickend genehmigte Caesoninus sich ein paar Weintrauben, als Iulia Phoebe ihn ansprach. Er drehte sich zu ihr um und lächelte sie breit an. "Es ist phänomenal! Und hast du dich gut amüsiert?"

    Caesoninus hatte schon ungeduldig bei den anderen Rednern gewartet, als er aufgerufen wurde. Na endlich! Heute war wieder ein Tag, um der Gens Iulia Ehre zu machen, ganz in der Tradition seines wortgewandten Vetters Iulius Dives, der ihm bestimmt gerne heute zugesehen hätte, doch man konnte nicht alles haben. Dafür hatte er beim Rest der anwesenden Familie versucht so viele wie möglich mitkommen zu lassen, damit sie alle ihm zujubeln konnten.


    Jetzt schritt Caesoninus hoch auf die Rostra, so wie er es zuletzt schon einmal während seines Wahlkampfes getan hatte. Immer wieder ein erhebendes Gefühl hier hochzusteigen! Diese Bühne war wahrlich für ihn gemacht, hier fühlte er sich wohl und deshalb ließ er sein schmachtendes Publikum nicht lange auf sich warten, das sehnsüchtig seiner goldenen Worte harrte.
    So machte Caesoninus eine imposante Eröffnungsgeste und donnerte: "Civis! Wir stehen heute alle hier am Forum Romanum, um Lobeshymnen auf unsere Heimat zu singen! Rom ist groß! Rom ist siegreich, Roma ist das Haupt der Welt. Wir alle sind die Kinder dieser großartigen Stadt und die meisten anderen Völker beneiden uns um unser Bürgerrecht und unsere Art zu leben. Wenn ich euch in der Menge alle fragen würde, ich bin sicher jeder würde mir zur Antwort geben, dass er oder sie stolz ist Römer zu sein und das mit Recht!"


    Ein guter Einstieg wie er fand. Pack sie bei ihren Heimatgefühlen und der Vaterlandsliebe, das ist schon die halbe Miete!
    Er hatte sich zuvor nur ungefähr überlegt was er sagen wollte, da er die nötige Klarheit und Emotionalität der Rede aus dem Moment heraus entwickeln wollte. So wirkte die Rede seiner Meinung nach plastischer und nicht so gestelzt, als wenn man auswendig gelernte Sätze herunterleiern würde.


    "Es war ein langer Weg bis an die Spitze! Wo unsere Vorfahren einst mit Schlamm und Stroh begonnen hatten diese unsere Stadt zu erbauen, dort haben wir letztendlich das Werk mit Stein und Marmor vollendet. Viele Male schon hatten ausländische Könige und Feldherrn versucht uns in die Knie zu zwingen, unsere Männer zu töten, unsere Frauen zu rauben und die Mauern dieser Stadt zu Fall zu bringen. Vom Molosserkönig Pyrrhus, über Hannibal von Karthago bis hin zum König der Könige Mithridates II. und seiner in der Sonne funkelnde reitende Urgewalt, die Kataphrakten. Sie alle waren große und mutige Männer, die aus unterschiedlichen Gründen zum Kriege gegen Roma bliesen und doch schlugen wir am Ende jeden einzelnen von ihnen und warum? Weil wir Römer sind! Und Römer sein bedeutet diszipliniert zu sein, in jeder Lebenslage, überall und jederzeit. Das ist unser Geheimnis, welches unsere Väters Väter vor so langer Zeit entdeckten und das wir seither von Generation zu Generation weitergehegt und gepflegt haben; Disziplin! Mit ihr erbauten wir Weltwunder, mit ihr schufen wir unsere Dignitas und mit ihr eroberten wir die Welt."


    Caesoninus wanderte stets der aktuellen Tonalität angemessen von einem Ende der Rostra zur anderen und zurück, und arbeitete mit großen und ausladenden Gesten, um so viele Zuhörer wie möglich während seiner Rede mitzunehmen auf seinem rhetorischen Exkurs in die Vergangenheit, der immerhin am besten zeigte, wieso Roma so großartig geworden war, wie sie es alle heute kannten. Und was daran so schätzenswert war folgte jetzt stante pede.


    "Wir haben saubere Straßen aus hartem Stein, eine funktionierende Kanalisation und jeder, selbst die Armen, haben genug zu essen dank der regelmäßigen kostenlosen Getreidespenden an den Plebs. Können das die Germanen auch von sich behaupten, wie sie dort oben in ihren Wäldern im Dreck hocken? Oder die Parther in ihren staubtrockenen Wüsten, während ihrer Kinderopfer? Nein! Nur Rom genießt diese Priviliegien und daher ist es auch unsere Aufgabe diese Errungenschaften zu den anderen Völkern in die Welt hinauszutragen. Roma ist die Fackel, die das Dunkel des Barbarentums erhellt und Zivilisation und Fortschritt mit sich bringt. So sehr wir auch das Verderben unserer Feinde sein mögen, so sind wir ein umso großzügigerer Freund für unsere Verbündeten und jenen, die zu uns gehören wollen. Wir haben so vieles zu geben, lasst es uns mit den anderen teilen auf dass auch sie abschließend erkennen mögen, was jeder von euch schon mit der Muttermilch eingesogen hat; Rom ist groß! Rom ist siegreich, Roma ist das Haupt der Welt!"


    Zum Abschluss noch einmal die Wiederholung der formelhaften Lobpreisung Roms vom Anfang, das hielt er für ein besonders gelungenes rhetorisches Mittel. Ob das Publikum und die Richter derselben Auffassung waren, würde sich erst zeigen müssen. Jedenfalls war Caesoninus ans Ende angelangt und so nickte er noch einmal hulfvoll und lächelnd in Richtung Zuhörer und zu den Richtern und verließ anschließend die Rostra, um dem nächsten Redner Platz zu machen.

    Da die Werbeseite nicht mehr ganz aktuell ist, ist es vielleicht ein besserer Weg sich hier einmal die Namen aller aktiven Spieler anzusehen, so hast du eine Garantie dafür, dass die von dir ausgesuchte Familie nicht tot ist -trotz dass sie auf der Werbeseite steht-.


    Schau dir die Namen der Rubriken "Senator", "Ritter" und "Bürger" an und such dir dort am besten einen Familiennamen aus der dir gefällt! Hast du einen ausgewählt nenne ihn hier, dann wird die Stadtwache den Sim-Off Verwalter dieser Familie aufrufen und ihr könnt weitermachen.

    Caesoninus kontrollierte wann immer er konnte die Unterlagen der Baustelle. Diese war in letzter Zeit schon fast sowas wie seine zweite Heimat geworden. Wenn er nicht gerade seinem Amt als Vigintivir nachging, oder andere wichtige Pflichten zu erfüllen hatte, war er hier und das war nur gut für den zügigen Fortgang der Bauarbeiten. Ständig gab es Irritationen bei den Unterlagen, stagnierende Lieferungen, oder Ungereimtheiten bzw. Fehler bei den Abrechnungen. Besonders, wenn sie von Gnaeus dem Schreiber fabriziert worden waren. Caesoninus fragte sich öfters, wie der Kerl nur an diese Stelle gekommen war. Er erledigte wirklich so gut wie fast nichts richtig, aber bestimmt mochte es gute Gründe für seine Anwesenheit auf der Baustelle geben.


    Der Bau schritt gut voran, ja man konnte sogar sagen, dass sie im Zeitplan lagen. Eine Seltenheit in der Baubranche. Die Offiziere der Urbaner lieferten wertvolle Arbeit für Caesoninus bei der Koordination der Baustelle. Er konnte ja nicht überall gleichzeitig sein, wenn es ein Problem gab. Fehlte z.B. etwas wie Baumaterial, oder gewisse Werkzeuge, dann war es für gewöhnlich an Caesoninus die Lieferung, bzw. die Verfügbarkeit der betroffenen Dinge zu organisieren und das so schnell wie möglich, denn die nächste Verzögerung lauerte für gewöhnlich schon hinterm nächsten Busch.


    Immer das gleiche mit diesen stupiden Leibwächtern. Da war man gerade so schön und gemütlich am bezirzen und -von-sich-beeindrucken- und schon wurde man unterbrochen. Etwas ungehalten blickte Caesoninus auf den Riesen. „Na was hast du denn, mein Dicker?“ fragte er rhetorisch in Richtung Creton mit ironischem Unterton. Die Zuckungen des Kerls hatte ihm jetzt bestimmt die Tour bei der Dame vermasselt. Dafür sollte er mindestens ausgepeitscht werden...


    Schon in Ordnung“, versicherte er der Claudia, als sie sich für ihren Sklaven entschuldigte. Daraufhin erfuhr er näheres über den Hünen, aber es interessierte ihn nicht. Natürlich behielt er für Claudia auch weiterhin eine interessierte Miene aufrecht, er wollte ja nicht noch mehr Punkte verlieren. „Alle Achtung, da hast du dir einen ordentlichen Wachhund zugelegt.“ Und was der erst im Bett für eine Maschine sein mochte! Die Claudia würde ihren Lebtag nur noch mit wundem Schritt unterwegs sein, denn gewiss mochten junge Frauen die Situation auszunutzen, wenn ihnen gut gebaute große und starke Männer bei ihrem Leben zu Willen sein mussten. Logisch, dass er darüber aber kein Wort verlor, aber wozu auch so etwas alltägliches aussprechen? Zumindest in der Domus Iulia mochte das nicht vorkommen solange Servilia Gemina im Hause weilte. Heißblütig und Drachen, der sie war, wäre der erwischte Sklave gewiss mehr als übel dran und Iulia Phoebe, oder Iulia Stella hätten auch allergrößte Schwierigkeiten. Wie Phoebes Mutter jedoch auf ein häusliches Abenteuer von Iulia Graecina, oder Iulia Triaria mit der Dienerschaft reagieren würde, das konnte er jedoch nicht sagen, geschweige dem, ob sie überhaupt darauf reagieren würde. Zumindest hatte er noch keinen der drei groß in besonderem Kontakt mit den anderen beiden gesehen.


    Ja, in der Tat. Das erinnert mich an diese Seefahrervölker von der anderen Seite des Meeres nördlich von Germanien. Es heißt diese würden ihren Met aus den Schädeln ihrer getöteten Feinde genießen, ebenfalls eine schaurige Vorstellung, nicht? Aber Creton eignet sich wohl für eine derartig fragile Feinarbeit nicht.“ sprach Caesoninus halb im Scherz. Aber das mit der Arenasache klang schon einleuchtend angesichts der Statur Cretons. „Hast du darüber nachgedacht ihn wieder in die Arena zu schicken? Ich bin sicher er würde dir dort viel gutes Geld einbringen mit seiner Kraft. Leibwächter findest du am Markt wie Sand am Meer, aber gute Gladiatoren sind ihr Gewicht in Gold wert. Vor allem während der Wahlkampfzeiten.“ Und schon waren Caesoninus’ Gedanken wieder bei seiner Karriere. Mit etwas Glück gab sein Budget beim nächsten Wahlkampf in zwei Jahren auch Gladiatorenspiele her, ob Claudia Agrippina ihm Creton wohl dann ausleihen mochte?

    Also doch verwandt!
    Der Onkel! Das dachte ich mir gleich beim Klange deines Namens und den anmutigen Zügen deines hehren Antlitzes. Ein edler Geist pflegt sich zu vererben und ich erkenne beim Blick in deine Augen ohne Zweifel das stolze Wesen der claudischen Sippe. Bestimmt liegen dir viele Freier zu Füßen, die um deine Gunst bulen, um mittels einer Verbindung mit dir wenigstens annähernd dem Genuss des Nektars der Götter gleichzukommen, nicht?“, machte Caesoninus ganz seinem Naturell entsprechend der Dame schöne Augen, ohne die geringste Ahnung zu haben in welche Richtung sich das entwickeln sollte. Sollte es ein einzelnes nettes Gespräch voller Komplimente sein, wo dem jungen Ding ja anzusehen war, dass sie ihr gefielen? Oder sollte er auf etwas dauerhafteres hinarbeiten? Oder doch nur eine rein platonische Bekanntschaft? Denn sein Gefühl sagte ihm, dass er Claudia Agrippina nicht das letzte Mal gesehen hatte, wenn sie eine Nichte des Menecrates war, wo er doch laufend mit dem Senator zu tun hatte. Doch von seiner politischen Karriere oder anderen öffentlichen Funktionen einmal abgesehen war Caesoninus nicht so sehr der Planer, sondern eher der spontane Typ, der lieber im Hier und Jetzt verweilte, als sich den Kopf über die nicht existierende Zukunft zu zerbrechen.
    Ich bin stolz mit deinem Onkel zusammen zu arbeiten, weißt du, denn zumindest von meiner Warte aus betrachte ich uns nach all der gemeinsamen Arbeit und Zeit in der Factio Praesina und beim Stationsprojekt in der Subura als Freunde. Wie der Senator das alles sieht kann ich natürlich nicht sagen. Doch ich bin stolz auf meinen Teil beim Gelingen des Projekts, denn es mehrt nicht nur meine Reputation, sondern steigert vor allem auch die Sicherheit der Bevölkerung in den Armenvierteln. Ein wichtiges Ziel wie ich finde“, schloss Caesoninus seinen kurzen Exkurs über seine Arbeit mit Agrippinas Onkel. Gewiss mochte sich diese Bekanntschaft positiv auf seine neue mit der Nichte auswirken.
    Als die Claudia jedoch die Vermutung fallen ließ, dass er, Caesoninus, bestimmt dann auch öfters in der claudischen Villa anzutreffen wäre, geriet er doch ein wenig ins Grübeln, was wohl der Claudia ihrerseits Beweggründe für diese Aussage sein mochte. Eine harmlose Äußerung? Eine unauffällige Andeutung, sie wäre an einer körperlichen Affäre interessiert? Oder waren doch Gefühle von romantischer Natur im Spiel? Es schien so, als ob beide gerade im dunklen stocherten und so gab er sicherheitshalber eine charmante, aber doch unverfängliche Antwort. Bei Römerinnen aus mächtigen und wohlhabenden Familien konnte man ja schnell in ein Wespennest stechen, wenn man auf das falsche Pferd setzte.
    Ich gebe zu, ich habe die Villa Claudia bislang nur ein einziges Mal von innen gesehen, als ich Senator Claudius Menecrates im Zuge meines Wahlkampfs zum Vigintivir besucht hatte, ansonsten hatten wir uns bis jetzt ausschließlich am Factiogelände, der Rennbahn, oder auf der Baustelle getroffen. Doch jetzt wo ich weiß, dass diese, von den Göttern gesegnete Behausung eine so reizende Schwester der göttlichen Nymphen wie dich, hochverehrte Claudia, beherbergt, will ich gerne öfters auf Besuch kommen, stets dabei hoffend, deiner lieblichen Gestalt ansichtig zu werden.

    | Vibilius


    Vibilius' rechte Augenbraue zog sich skeptisch höher und höher. Doch keine Bettlerin. Besser noch, eine fremde Unfreie, die hier im Haus leben wollte und sich auf ein "Familienmitglied" berief, von dem er noch nie im Leben gehört hatte. "Tut mir leid, es wohnt hier kein Marcus Iulius Casca und auch sonst ist mir niemand dieses Namens bekannt. Du musst dich im Haus geirrt haben. Oder meinst du vielleicht einen Decimus Casca? Die Casa Decima Mercator liegt direkt an der Westseite des Caelius Mons, du kannst es nicht verfehlen. Viel Glück. Vale." Decimus Casca, ein Freund von Dominus Caesoninus, war jedenfalls der einzige Vibilius bekannte Römer mit diesem Cognomen.


    Damit war die Sache für Vibilius erledigt. Nach Aufklärung des Missverständnisses, dass es hier keinen Iulius Casca gab und -gesetzt dem Falle, das Frauenzimmer hatte sich tatsächlich im Gensnamen geirrt- seiner freundlichen Wegbeschreibung zur Casa Decima Mercator, schloss Vibilius wieder die Tür und begab sich in Richtung Culina, um sich eine Kleinigkeit zu Essen zu holen. Wieviele Familien mit dem Gensnamen "Iulia" es wohl im Imperium geben mochte? Bestimmt mehrere Hundert angesichts der extrem hohen Zahl an Bürgerrechtsverleihungen damals unter dem göttlichen Caesar. So hatte ja auch seine Familie ihren Namen erhalten. Gut möglich, dass es da schon mal zu Verwechslungen kommen konnte. Am Weg durch das Atrium lächelte er angesichts dieses Gedankens.






    IANITOR - DOMUS IULIA

    | Vibilius


    Vibilius öffnete die Tür. Vor ihm stand eine schlanke, jugendliche Frau mit keltischen Gesichtszügen, wenn ihn nicht alles täuschte. Mehr als einfach gekleidet und mit einem Sack in der Hand. Der iulische Torsklave vermutete sofort in ihr eine der zahllosen Bettlerinnen der Ewigen Stadt, die an dieses Tor getreten war, um Almosen zu erflehen. Es gab Familien und Torsklaven, die bei so einem Fall jetzt sofort gleich wieder die Tür geschlossen hätten, doch die Iulier galten als sehr volksnahes Geschlecht, die sich den Einsatz für den Plebs auf die Fahnen geschrieben hatten. So also beäugte sie Vibilius einmal von oben nach unten, ehe er fragte: „Salve, wie kann ich dir weiterhelfen?






    IANITOR - DOMUS IULIA

    Eine Claudia war die Schwester der Venus also! Was es nicht für Zufälle gab. Die Wege der Parzen waren wirklich unergründlich. „Oh die Freude ist ganz meinerseits, immerhin war es mir von Fortuna vergönnt worden dich zu treffen und meinem Tag so einen Höhepunkt hinzuzufügen“, meinte er galant.


    Doch das mit der Familienzugehörigkeit wollte er nochmal genau wissen. „Als Claudia bist du da zufällig mit Senator Claudius Menecrates verwandt? Ich bin mit ihm sehr gut über die Factio Praesina bekannt und zudem arbeite ich auf seinen persönlichen Wunsch in jener Baukommission mit, die für die Errichtung des neuen Urbaner-Stützpunkts in der Subura zuständig ist.“ Angesichts der traditionellen Namensverteilung unter den gesellschaftlichen Schichten war die Chance jedoch groß, dass sie aus derselben Familie wären. Doch einmal sehen was die Antwort war. Das dargebotene Stück hatte nun auch den letzten Rest von geheucheltem Interesse für Caesoninus verloren.

    Hallo!
    Falls die Stadtwache mich lässt misch ich mich kurz ein.


    Beachte bitte, dass dein Name unbrauchbar ist und nicht den Regeln für die Namensgebung entspricht.
    Es gibt für Praenomen, Gensnomen und Cognomen klare Regeln und Namenslisten unter denen du wählen kannst.


    Wenn „Vibius“ dein Familienname sein sollte, muss es an zweiter Stelle stehen (-> Gensnomen).
    Bitte beachte weiterhin, dass die Gens Vibia derzeit nicht bespielt wird. Um sie reaktivieren zu dürfen, brauchst du zuvor die Genehmigung der Spielleitung (die erhalten aber nur bereits erfahrene Spieler).
    Als Spieleinsteiger wähle bitte daher eine der bespielten Familien aus.


    Tipp: Um herauszufinden welche Familie grade bespielt wird und welche nicht sieh dir die Cognomen der aktiven Spieler in dieser Liste an. Wenn du einen Namen gefunden hast der dir gefällt, kannst du ja im Tabularium näheres über die betreffende Gens in Erfahrung bringen.

    Zitat

    Original von Claudia Agrippina
    [...]
    „Du hast Recht, dich zu beschweren,“ meinte ich zum Vetter meiner Sitznachbarin. „Ich für meinen Teil sehne eigentlich nur dem Ende entgegen. Ich bin heute nicht in Stimmung für solch schwere Kost. Vielleicht sollte ich einen Schwächeanfall vortäuschen, um das Ganze zu beschleunigen.“


    Titus sollte am dies mercurii Dienst schieben und Gnaeus am besten am dies veneris. Doch Halt! Hatte er nicht bei der letzten Besprechung gesagt, dass sein vorgesetzter Kommandant ihn für diesen Tag nicht schon anderweitig eingeplant hatte? Hm, frei aus dem Kopf konnte er das jetzt nicht sicher sagen. Na gut, dann sollte er eben am dies saturni dafür sorgen, dass niemand von den Gefangenen türmte. So war Caesoninus mitten in seinen vigintivirischen Planungen bzgl. der Gefangenenaufsicht für den Carcer Tullianus, während sein Blick glasig dem Geschehen auf der Bühne folgte. Dem Schein der Aufmerksamkeit ehrenhalber. So mit sich selbst beschäftigt bekam er erst ab dem zweiten Satz überhaupt mit, dass jemand gerade mit ihm sprach. Als er es dann jedoch endlich registriert hatte, wandte er den Kopf und erblickte eine sehr vornehm wirkende junge Dame mit güldenem Haar und engelsgleichem Antlitz. Sie beugte sich um Iulia Phoebe herum und sprach gerade etwas davon, dass auch sie das Ende dieses Firlefanz herbeisehnte. Offenbar war er mit dieser Meinung nicht alleine.


    Die fremde Schönheit wirkte sympathisch. Und schön, hatte er schon schön erwähnt? Caesoninus wäre nicht Caesoninus gewesen, wenn er seine Gübeleien über den Dienstplan einer Unterhaltung mit deiner adretten Dame vorgezogen hätte, weshalb er jetzt ein gewinnendes Lächeln aufsetzte und sich ebenfalls um Iulia Phoebe zu der Anderen herumdrehte, um ihr zu antworten: „Ich wünschte ich hätte dieselbe Option, doch ich fürchte bei einem Mann würde das komisch wirken“, scherzte er. Dann streckte er über Iulias Schoß hinweg der Dame seine Hand entgegen: „Ich bin Gaius Iulius Caesoninus, Tresvir Capitales, und du, oh Schwester der lieblichen Venus?


    Sim-Off:

    Dies Mercurii = Mittwoch
    Dies Veneris = Freitag
    Dies Saturni = Samstag