Da die Villa Flavia Felix die zweite patrizische Villa war auf Caesoninus' Werbetour in eigener Sache, so war er dieses Mal weniger überwältigt von der prachtvollen Architektur des flavischen Familienwohnsitzes, jedoch kam er trotzdem nicht umhin, auch dieses Gebäude über die Maßen zu bewundern auf seinem Weg hinein und dann in den Hortus. Dieser beeindruckte ihn dann noch einmal umso mehr, denn dieser Hortus war wirklich wunderschön gepflegt und schmeichelte dem iulischen Auge sehr. Ja, das eine oder andere Detail gefiel ihm sogar so gut, dass er sich vornahm, ähnliches im iulischen Hortus umsetzen zu wollen, doch natürlich nicht als billige Kopie des flavischen Originals. Viel mehr aus der Inspiration dieses Anblicks heraus.
Als Caesoninus sich dem flavischen Hausherrn näherte, wurde er von diesem freundlich begrüßt. Caesoninus grüßte ebenso ruhig und freundlich zurück: "Salve, Konsular Flavius Gracchus, ich hoffe ich störe nicht unangemessenerweise deine Ruhe, ich komme mit Geschenken im Zuge meines Wahlkampfes, außerdem hatte ich darauf gehoff vielleicht einige Worte mit dir wechseln zu können an diesem herrlichen Tage in diesem wunderschönen Garten.", sagte er und wies auf jenen Sklaven, der hinter ihm hergetrottet war, wie zuvor schon im Hause der Claudier. Wieder hielt er eine Amphore im Arm, jedoch dieses Mal auch noch einen schön gearbeiteten Buchkasten zur Aufbewahrung von Papyrusrollen. Caesoninus nahm dem Sklaven die Amphore hoch, um sie kurz hochzuhalten, "Das ist bester Falerner aus unserem familieneigenen Weingut aus Misenum, und das..." er gab sem Sklaven die Weinamphore wieder zurück und hob jetzt den Papyruskasten in die Höhe, "...ist eine hundert Jahre alte Abschrift aller Bücher der Theogonie Hesiods, ich hoffe du hast sie noch nicht? Es geht zwar darin um die griechischen Götter und nicht um unsere heimischen, jedoch weisen die beiden Pantheons ja zweifellos durchaus die eine, oder andere Parallelle auf, seit Rom und Griechenland sich angenähert haben. Ich liebte als Kind die griechischen Sagen von Göttern und Heroen und ich hoffe, dass sie dir ebenfalls zusagen, ich wäre sehr erfreut darüber."