Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

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    Locusta, Coqua


    In der Zwischenzeit in der Locusta nach dem Bohnen-Kichererbsensuppeneintopf sah und darin rührte, hörte sie Clarissa dabei zu, wie sie von einem lieben Mann sprach.
    Das erfreute ihr altes Herz, dass auch dieses junge Ding wenigstens einen liebenswerten Menschen auf dieser Welt kannte. Das war als Sklave ja nicht selbstverständlich, auch wenn es hier im Hause Iulia zumindest Locusta selbst immer gut ergangen war. Es waren sanftmütige und freundliche Herren. "Halte ihn fest, mein Kind, solche Männer sind rar auf der Welt und wir in unserer Position haben noch weniger Auswahl" war ihr Rat.
    Die Suppe verströmte bereits einen angenehmen Duft. Zugegeben, dieses fast schon eintopfartige Gemisch war eher ein Essen eines Gladiators, denn eines Senators würdig, doch mochte es Dominus Caesoninus überaus gerne und
    daher fand selbst dieses einfache Mahl seinen Weg auf die Tafel von Senator Centho.


    Das Essen war jetzt schon größenteils fertig und warmgestellt, es fehlten nur noch einige letzte Griffe. Locusta wäre dieses Mal dank Clarissa früher fertig, da die das Brotbacken und Zwiebelschneiden ja schon erledigt hatte. Gegen Ende überraschte sie die Alte noch einmal mit einem bisher ihr unbekannten Rezeptvorschlag. Locusta sah auf und zeigte ein nachdenkliches Gesicht. "So? Wir sollen Rosinen in den Honig geben? Diese Variante kannte ich bislang nicht." Sie blickte auf den Braten. Nunja, aus einem langjährigen Kochgefühl heraus dachte sie sich, dass das den Geschmack schon nicht allzu sehr ruinieren könnte. Sollte es der Herrschaft nicht schmecken würde sie sagen, es wäre ihre Idee gewesen. Die Ibererin vertraute darauf, dass sie sie nicht bestrafen würden und hätte es ihnen geschmeckt würde sie die Wahrheit sagen und preisgeben, dass es Clarissas Idee gewesen war, sollte sie jemand auf das heutige Hauptgericht ansprechen. Also nickte sie. "Versuchen wir es, Kind. Dort, in dieser Schublade findest du das Töpfchen mit den Rosinen. Tu damit was du für richtig hälst." sprach sie und begann näher zu kommen, weil sie Clarissa dabei zusehen wollte, was sie als nächstes tun würde.






    COQUA - DOMUS IULIA

    "Ich verstehe, was du mir erzählen möchtest und ich stimme dir zu. Außerdem finde ich es durchaus spannend, sollte ich einmal in die Lage kommen den Bau einer Brücke, oder Straße zu beaufsichtigen. Das Erschaffen neuer Dinge übt einen großen Reiz auf mich aus, seien diese materiell, oder inmateriell." nickte Caesoninus.

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    Locusta, Coqua


    Als die Coqua mit der Petersilie fertig war, streute sie sie in einen großen Topf in dem ein Stück Fleisch bruzelte. Dies sollte später einmal mit Honig überzogener Krustenbraten werden und einen Hauptgang des Mahles bilden. Während dem braten hörte sie, wie Clarissa von ihrer Heimat sprach. "Oh, Germanien? Wie schön. Ich kannte einmal einen germanischen Koch, der mir als junges Mädchen hier in dieser Küche einst das Kochen gelehrt hat. Ein lieber Mann, schade, dass er schon lange tot ist." Von selbst hätte Locusta niemals um eine Hilfe gebeten, doch jetzt war sie doch froh darüber Clarissa an ihrer Seite zu haben. Sie war gar oft etwas alleine gewesen während des Kochens und mit ihren jungen Händen war das Essen für die Herrschaft auch viel schneller fertig, als wenn sie alles alleine machen musste. Es war ein großes Haus und viele Menschen wollten unter dessen Dach bekocht werden.


    Als Clarissa meldete, dass der Brotteig fertig sei, schlurfte Locusta zu ihr und befühlte den Teig. "Das hast du sehr gut gemacht, Kind. Sei doch so gut und backe es fertig für mich. In der Zwischenzeit wäre ich dir sehr dafür dankbar, wenn du bitte ein paar Zwiebeln und etwas Knoblauch schneiden könntest, dem Essen fehlt es noch an etwas Würze." meinte sie und lächelte ein freundliches Omalächeln.






    COQUA - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Phocylides hatte mit Clarissa die Küche betreten und darauf gewartet, dass die alte Köchin ihrer gewahr wurde. Erst nach einem "Locusta?" aus seinem Munde bemerkte sie sie. Dann überließ er es Clarissa sich selbst vorzustellen, da die Alte sie direkt angesprochen hatte. Erst nachdem Clarissa ihren Namen und ihre Funktion genannt und danach wieder zu Phocylides aufgeblickt hatte, war wieder die Zeit für ihn sich einzumischen. Zuerst nickte er dem Mädchen freundlich zu als Bestätigung, dass sie alles richtig gemacht hatte, ehe er in Richtung der Coqua sprach: "Genau, Clarissa ist eine neue Sklavin von Dominus Caesoninus und wird dir fortan als Küchenhilfe zur Seite stehen. Ich nehme an du hast nichts dagegen?"


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    Locusta, Coqua


    Die Coqua legte das Messer zur Seite und kam näher, damit sie Locusta besser in Augenschein nehmen konnte. Sie legte ihre rechte Hand auf Clarissas Wange und sah ihr tief in die Augen. Dann breitete sich ein gütiges Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Aber ja doch, gerne Kind, komm nur herein."
    Phocylides nickte. "Dann ist meine Arbeit hier ja getan." und so machte er am Absatz kehrt und ließ Clarissa alleine, während Locusta eine Frage an sie stellte. "So, Kindchen, kannst du Brot backen? Wir brauchen noch frisches. Alle Zutaten dafür findest du dort hinten auf dem Tisch, wenn ich dir helfen soll sag es mir, ich mache das gerne." und mit diesen Worten ergriff sie wieder das Messer und fuhr mit dem Hacken der Petersilie fort.

    Ich würde in diesem Thread gerne einmal die Anregung stellen, ob man nicht über einen Wohnortswechsel bei den Städten Mantua und Misenum nachdenken könnte.
    Also dass Mantua als möglicher Wohnort geschlossen und dafür Misenum wieder eröffnet wird.


    Dinge die dafür sprechen sind zweifellos, dass man mit Misenum als Hafenstadt einige Aspekte mehr an Spielmöglichkeiten hat, da das ganze Zeug mit dem Hafen und dem Meer auch noch hinzukommt im Gegensatz zur reinen Landstadt Mantua (wo es ja sowieso schon Mogontiacum und Rom gibt).
    Außerdem hat sie auch einheitentechnisch einen Mehrwert, da in Misenum ein Teilbereich der Flotte stationiert ist, während Mantua nur eine weitere Legion zu bieten hat, die in meinen Augen jedoch überflüssig ist, wo ja nicht einmal die germanischen Stammtruppen bespielt sind. Da würde Misenum mit der Flotte wenigstens Abwechslung schaffen und etwas bieten, was z.B. Mogontiacum, oder Rom mit deren Landtruppen nicht bieten können.


    Außerdem würde ich irgendwann einmal gerne die iulische Tradition fortführen in Misenum eine Magistratur zu bekleiden, wofür ein offener Wohnort ebenfalls von Nöten ist.


    Unterm Strich sind beide Städte natürlich bislang schon sehr lange tot, weshalb es für die meisten Spieler wohl keinen Unterschied macht, ob jetzt Mantua, oder Misenum als Wohnort offen ist, doch als Wiederbelebungskandidat finde ich Misenum wesentlich attraktiver mit der Flotte, dem Hafen und dem Meer, weshalb ich hoffe, dass über so einen Wechsel nachgedacht werden könnte.


    Natürlich können auch andere ihre Gedanken hierzu posten.


    Ich bin für einen Wechsel, für spätere evt. Spieler die dort vllt. wohnen wollen und für meine eigenen höchst eigennützigen Pläne. :D

    In der vierten Runde fand ein völliger Austausch der Spitze statt, während das hintere Feld unverändert blieb. In erster Linie betraff die Platzierungsänderungen nur die Factio Praesina,
    da Rianorix einem plötzlichen Wunderkind gleich es unverhofft schaffte Erster zu werden und sogar seinen Factiokollegen Syennesis hinter sich zu lassen.


    Die Reihenfolge nach Runde Vier:
    1) Rianorix
    2) Amasis
    3) Syennesis
    4) Hermippus
    5) Bagoas
    6) Tanco


    Hätte Caesoninus in dieser Wein getrunken, er hätte sich zweifellos verschluckt, als seinen Augen gewahr wurde, was sich dort unten auf der Rennbahn ereignete. Rianorix, das hoffnungslose Sorgenkind des Rennstalls war plötzlich Erstplatzierer! Wie hatte er das nur gemacht?! Offenbar gab es für ihn doch noch Hoffnung. Blieb jetzt nur noch abzuwarten, ob er diese Leistung auch in der restlichen Hälfte des Rennens erhalten konnte. Caesoninus jedenfalls konnte wieder hoffen.

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    Locusta, Coqua


    Locusta war alt geworden und die Sinne machen auch nicht mehr vollständig mit. Mit Ächzen und einem aktuell wieder schmerzenden Rücken stand sie in der Culina der Domus Iulia, als sie gerade am Schneiden von Petersilie war.
    So derart beschäftigt und mit einem nachlassenden Gehör, war es daher auch kein Wunder, dass sie nichts davon mitbekam, als der Maiordomus Phocylides zusammen mit Clarissa die Culina betrat und sich räusperte. Erst als er mit Namen ansprach, schreckte sie hoch und drehte sich um.
    "Nanu, wer bist denn du?" fragte sie, als sie Clarissa erblickte.






    COQUA - DOMUS IULIA

    "Das mag sein, ich hatte für beide Dinge noch keine Gelegenheit es auszuprobieren. Nur denke ich mir, wenn ich schon in der Armee bin, sollte ich diese Zeit auch in diesbezüglichen Belangen nutzen, denn Verwalten und Administrieren kann man auch als Zivilist. Ein Kommando führen jedoch nicht." war Caesoninus' Antwort.

    Es war kein Fehler gewesen, dass Caesoninus Aesara gekauft hatte. Nachdem der Maiordomus die Hispanierin in sein Cubiculum geschickt hatte, hatte er dabei eine erste Gelegenheit gehabt sich von ihren Qualitäten im Bette zu überzeugen und das Ergebnis war überaus befriedigend gewesen. So lag er danach noch eine Weile neben ihr, die eine Hand auf ihrer Brust ruhend und sprach mit ihr. "Du bist wirklich dein Geld wert, weißt du das?" war da z.B. einer der Sätze die da fielen. Doch als die niederen Triebe genug der Aufmerksamkeit erhalten hatten, wandten sich auch Caesoninus' Gesprächsthemen einer ruhigeren bzw. vernünftigeren Sachlage zu. So wollte er z.B. jetzt mehr über sie wissen. "Erzähl mir etwas über dich, Aesara. Wo kommst du her? Wie kamst du hierher?" etc.
    Als auch dies dann nach einer Weile sein Ende fand und Caesoninus ein wenig arbeiten wollte, meinte er zu ihr zwinkernd: "Ich will jetzt einige Briefe beantworten. Bleibe hier am Bett liegen und zieh dir nichts an. Du gefällst mir ohne Kleidung noch besser, als mit, hab ich dir das schon gesagt?"
    Dann begab er sich zu seinem Schreibtisch, der nicht weit weg vom Bett stand, um seine neueste Post durchzusehen. Während er an verschiedenen Papyri und Wachstafeln herumkratzte, oder andere las, wanderte sein Blick auch immer wieder zu der nackten Schönheit hinüber, die dort auf seinem Bett lag. Bald schon war alles beantwortet und bearbeitet, nur noch ein Brief fehlte. Er nahm ihn zur Hand und überflog ihn kurz. "Hmm, eine Nachricht von Decimus Casca", meinte er in Richtung Aesara. "Er fragt, ob er eine Begleiterin mitbringen kann" sprach er weiter und dann musste er doch etwas grinsen. "Noch einer der dank dieser Cena schon bald unter der Haube ist! Du musst nämlich wissen ich gebe zusammen mit meinem Neffen und einem Freund von mir bald schon ein großes Fest, das wir nur einzig und alleine dafür arrangieren, damit sich zwei bestimmte Leute näherkommen können. Ein Fest der Liebe quasi." Nun entdeckte Caesoninus einen weiteren angenehmen Vorteil an Aesara neben ihrem Körper. Mit ihr als Gesellschafterin hatte er jetzt immer jemanden der ihm zuhörte und mit dem er sprechen konnte, z.B. über Dinge die seine Arbeiten betrafen, oder er einfach mit jemanden plaudern wollte neben dem öden Bearbeiten und Beantworten von Schriftstücken und anderen Dokumenten.
    Ob die Schöne dann auch immer wusste von wem oder was Caesoninus da sprach war ihm egal, es reichte nur schon, wenn er selbst sprechen konnte, das klärte die Gedanken. Beim weiteren Überfliegen des Briefes wurden seine Augen groß. "Bei den Göttern, Marcus hat Casca zum Vicarius Magistris der Claudiana et Iuliana ernannt! So ein deutliches Lebenszeichen hätte ich doch nicht so bald von meinem lieben Vetter erwartet!" Das verunsicherte Caesoninus in seinen Plänen doch schon ein wenig, besser, wenn er sich da schleunigst mit Casca in Verbindung setzte.
    So nahm er eine neue Tabula und begann zu schreiben:


    Ad
    Cnaeus Decimus Casca
    Casa Decima Mercator
    Roma


    Salve mein Freund!
    Ich freue mich ehrlich für dich zu deiner Ernennung als ganz offizieller weiterer Vicarius Magistris der Societas Claudiana et Iuliana, meinen herzlichen Glückwunsch! Doch dieses plötzliche Lebenszeichen meines Vetters hat mich in unserer Absicht etwas ins Wanken gebracht. Wenn er plötzlich damit beginnt offizielle Ernennungen für den Verein aus der Ferne auszusprechen, dann könnte ja auch seine baldige Rückkehr uns bevorstehen? Dann würde unser ganzes Vorhaben obsolet werden eine neue provisorische Leitung wählen zu wollen. Außerdem ist sie ja jetzt wieder teilaktiv mit deiner Ernennung. Ob wir so jetzt überhaupt noch eine Wahl benötigen? Lass uns am besten auf der Cena darüber diskutieren!


    Natürlich spricht auch nichts dagegen, wenn du deine Bekannte Quintilia Valentina mitbringst, je mehr desto besser sage ich immer!


    So mögen die Götter dich schützen und auf bald bei der Feier.


    Vale Bene


    Gaius Iulius Caesoninus




    Nachdem die Botschaft fertig und versiegelt war, stand Caesoninus auf und ging zu Aesara hinüber. "Zieh dir etwas über und bringe diese Nachricht zu meinem neuen Cursor. Wie hieß er nochmal? Jedenfalls soll er diese Nachricht sobald wie möglich zur Casa Decima Mercator bringen, verstanden? Wenn das erledigt ist benötige ich dich für den Rest des Abends nicht mehr, du kannst dich anschließend zurückziehen, oder nochmal hinausgehen, wie du willst." sprach er und übergab ihr den Brief.

    Heute Abend war der große Tag bzw. Abend von Avianus', Florus' und Caesoninus' ausgeheckter Abendgesellschaft, auf der sich Annaeus Florus seinem Liebchen, Iulia Stella näher kommen konnte. Schon Tage zuvor waren die Vorbereitungen für dieses Ereignis angelaufen. Immerhin würden nicht wenige Personen anwesend sein und wollten sie Armors Liebespfeile treffsicher machen, musste alles perfekt sein. Essen, Trinken und Dekorationen wurden herangekarrt und die Sklaven machten sich vor der Feier unermüdlich ans Kochen, Putzen und Dekorieren. Auch die Weinvorräte wurden ordentlich aufgestockt, wenn es dabei auch den einen, oder anderen kleinen Zwischenfall während der Lieferung gegeben hatte, so durfte das keinerlei Auswirkungen auf den Hauptabend haben.


    Der Hortus, in dem alles stattfinden sollte, war am Tag des großen Ereignisses nicht mehr wiederzuerkennen. Überall waren große Feuerkelche aufgestellt, damit die Festgesellschaft auch nach Einbruch der Nacht noch genügend Wärme und Licht hätten, um draußen bleiben zu können. In einer Ecke waren Klinen und Tische und Stühle für das Abendmahl aufgestellt, während auf der anderen weitere Sitzgruppen aus bequemeren Möbeln aufgestellt worden waren, für eine gemütliche spätabendliche Konversation nach der Cena. Mittig an der Kopfseite des Gartens waren Musiker mit Blickrichtung zum Venusbrunnen platziert worden, die für die richtige Atmossphäre sorgen sollten. Der Rest des Gartens war mit kleinen Figuren, großen Pflanzen und Blumengirlanden geschmückt. Über dem Hortus war eine Stoffplane gespannt worden, wodurch alles noch einmal eine etwas geborgenere Atmossphäre gewann. Auch der kleine runde Apolloschrein auf der rechten Seite des Gartens war mit Blumen und Girlanden geschmückt. In dessen Nähe war das Buffet aufgebaut worden, damit auch der Gott nicht fern des spaßigen Treibens bleiben musste. So war alles also hergerichtet, als sich Caesoninus, nachdem er sich fein herausgeputzt hatte zur restlichen Festgesellschaft begab.




    Sim-Off:

    Diese Cena spielt 2 Tage vor Florus Minors Abschied.
    Alle geladenen Gäste können die Porta überspringen und direkt gleich hier schreiben. ;)
    Einzelne Gespräche und Szenen zwischen bestimmten IDs empfehle ich mit einer eigenen Überschrift zu kennzeichnen, damit jede Szene übersichtlich neben den anderen stehen kann.

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    Phocylides, Maiordomus


    Nach seiner Unterredung mit Caesoninus kehrte Phocylides wieder in das Untergeschoss zurück. Doch er ging nicht direkt hinüber zu den Unterkünften der Sklaven, da er sich zuvor noch kurz an seinen Schreibtisch im Officium des Maiordomus setzte, um die kürzlich erworbenen Erkenntnisse in seiner Personalplanung einzukalkulieren, damit die Sklaven morgen schon einen ersten, grob geregelten Arbeitstag haben könnten. Die neuen waren doch nicht ganz so eng an ihren Herrn gebunden, wie Phocylides zuerst gedacht hatte, als er hörte, dass sie keine Haussklaven seien. Er hatte damit gerechnet, dass es sich um Posten wie Cubicularia, Tonsor, Ornatrix, oder Scriba Personals oder dergleichen handeln würde, doch nein, es waren ein Bote, eine Küchenmagd und eine..."Gesellschafterin" was immer das auch heißen mochte. Doch es war nun einmal so wie es war. Nachdem er also alles geplant und in seinen Unterlagen eingetragen hatte, stand Phocylides auf und lenkte seine Schritte nach dem Servitriciuum.
    Dort angekommen fand er Maahes mitten im Raum stehend vor. Ohne ein Wort an ihn zu richten ging er an ihm vorbei, bis er zwischen allen dreien stand und klatschte dann zwei Mal in die Hände, um Aufmerksamkeit zu erhalten, während er rief: "So ihr drei, dann kommt einmal her." Nachdem das geschehen war sprach er: "Ich hatte jetzt meine kleine Unterredung mit eurem Dominus und verkünde euch hiermit eure zukünftigen Tätigkeiten in diesem Haus und auch für heute Abend." An Clarissa gewandt gab er ihr bekannt: "Du wirst als Küchenmagd in der Culina arbeiten und unserer Coqua Locusta so gut du kannst helfen. Du wirst jetzt dann gleich mit mir mit hoch gehen und ihr bei der Zubereitung des Abendessens behilflich sein." Dann kam Aesara an die Reihe. "Für dich hat der Dominus bestimmt, dass du seine Gesellschafterin sein sollst. Du wirst daher sogleich zu ihm gehen und damit beginnen bei ihm zu sein, wenn er dies denn wünscht. Hat er im Moment keine Verwendung für dich, so komme in die Culina und hilf ebenfalls bei der Bereitung des Essens." Dann wandte sich Phocylides Maahes zu. Einen kurzen Moment schwieg er und sah ihn einfach nur an. "Dich wollte der Herr verkaufen, Maahes. Doch ich habe mich für dich eingesetzt und konnte dein bleiben erwirken. Du bist der neue Cursor des Iulius Caesoninus. Heute Abend wirst du jedoch Servierdienst haben, sollte dein Herr keine Botschaften mehr haben, die dringend weggeschickt werden müssen. Das wäre alles. Aesara, Clarissa, ihr folgt mir jetzt, ich zeige euch wo die Culina und das Cubiculum des Dominus sind. Maahes, du kannst noch etwas hier bleiben, doch eine Stunde vor der Cena suche und melde dich bitte bei Breda, sie wird dich darin einweisen was du dann während des Essens zu tun hast." Nach diesen Worten drehte sich Phocylides um und verließ wieder den Raum.
    "Kommt ihr beiden! Nicht herumtrödeln."






    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Nachdem Caesoninus seine drei Neuerwerbungen der kundigen Obhut des Maiordomus Phocylides überlassen hatte, war er zuerst in die Küche gegangen, um sich ein wenig was zu Essen zu holen und hatte anschließend sein Cubiculum aufgesucht. Es galt ein wenig Papierkram zu erledigen für die Factio Praesina, außerdem wollte Caesoninus einige persönliche Abrechnungen durchgehen. Auch musste er sich noch um das Zustandekommen der nächsten Mitgliederversammlung der Societas Claudiana et Iuliana kümmern. So hatte er für die nächste Zeit genug zu tun und merkte beim arbeiten gar nicht, wie selbige unaufhörlich verging, während zwei Etagen unter ihm Phocylides den Sklaven Maahes, Aesara und Clarissa ihr neues Zuhause zeigte und sie mit den ersten Grundregeln vertraut machte. Und natürlich auch den Zwischenfall im Weinkeller nicht zu vergessen, bei dem Phocylides mit Alexander leicht aneinandergeraten war. Doch nach diesen Ereignissen hatte der Maiordomus die drei neuen Sklaven zurück in das Servitriciuum gebracht, um heraufzukommen und mit Caesoninus zu sprechen. Doch da er wusste, dass der Herr gerade mit wichtigen Arbeiten beschäftigt war, ging er nicht sofort in das Cubiculum, sondern erledigte zuvor noch ein paar Kleinigkeiten in seinem eigenen Officium. Erst als eine geraume Zeit vorüber war, stand er auf und stieg in den ersten Stock, um dort an Caesoninus' Tür zu klopfen. Dieser sah von einer Papyrusrolle auf.
    "Herein" Darauf betrat der Maiordomus das Zimmer. "Ah, Phocylides! Komm her und setz dich. Erzähl mir etwas über meine neuen Sklaven. Welchen Eindruck hast du von ihnen?" Phocylides tat wie ihm geheißen. Nachdem er sich auf einem Stuhl niedergelassen hatte, faltete er die Hände über dem Bauch und begann zu erzählen:


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    Phocylides, Maiordomus


    "Nun, Dominus, dieser Maahes scheint ein ganz ordentlicher Bursche zu sein."
    "Wer?"
    "Maahes, der ägyptische junge Mann von den Dreien"
    "Achso, nun gut. Weiter im Text" den Mann hatte Caesoninus schon wieder völlig vergessen. Doch jetzt kannte er wenigstens schon einmal seinen Namen und wusste, dass er anscheinend Ägypter war. Phocylides hatte gesagt er wäre ordentlich, Caesoninus war schon gespannt darauf, wenn er das weiter ausführen würde. Doch jetzt einmal hieß es sich einen ersten Gesamtüberblick zu verschaffen.
    So berichtete Phocylides weiter: "Ja, also Maahes ist ein nützlicher Mann. Auch scheint er eine Art Beschützer für eine der beiden Mädchen zu sein, die eine mit Namen Clarissa. Die andere heißt Aesara und ist das völlige Gegenteil zur Ersteren. Die beiden sind wie Sonne und Mond."
    "Ich weiß ich erinnere mich an sie. Die eine hatte unangebrachte Worte in der Öffentlichkeit geäußert, während die andere in Tränen ausgebrochen ist, bloß weil ich sie nach ihrem Namen fragte."
    "Genau, dominus. Aesara hat auch im Untergeschoss ein vorlautes Mundwerk bewiesen, während Clarissa kaum bemerkbar gewesen war. Keine Angst, ich werde Aesara schon beibringen, wie man sich im Hause deines Vetters richtig benimmt."
    Caesoninus nickte. "Das wäre wohl nicht so schlecht. Weiter."
    Einen Moment schwieg Phocylides kurz, um seine Gedanken zu sammeln. "Ich habe ihnen im Untergeschoss alles gezeigt und ihnen die wichtigsten Regeln der Hausordnung aufgezeigt. Auch mit dem Tagesablauf sind sie schon vertraut."
    Wieder ein zufriedenes Nicken des Dominus. "Sehr gute Arbeit Phocylides, genauso soll es sein."
    "Danke Dominus. Ich hatte sie natürlich auch gefragt für welche Funktionen sie zukünftig vorgesehen seien, doch konnte mir niemand von ihnen diese Frage beantworten. Darf ich dich darum bitten mich hierbei näher aufzuklären?"
    "Natürlich doch Phocylides, gerne! Clarissa sagte mir sie könne gut kochen, weshalb ich mir gedacht hatte, dass sie Locusta in der Culina helfen könne. Aesara soll mir als Gesellschafterin dienen." Dass er sie vor allem für sein Bett gekauft hatte ging den Unfreien ja nichts an.
    Doch Phocylides interessierte das auch nicht. Er notierte sich geistig nur die vorgesehenen Rollen für die Neuen, um sie baldmöglichst in seinen Personal- und Arbeitsplanungen integrieren konnte. "Was ist mit Maahes?"
    Caesoninus winkte ab. "Der wird bei nächster Gelegenheit wieder verkauft. Ich brauche ihn nicht, er musste nur mit, weil mir der Händler ansonsten Aesara nicht verkauft hätte und an ihr bin ich vorrangig interessiert."
    Dass sein Herr das war glaubte ihm Phocylides nur allzu gerne. Doch was den Fall Maahes anging musste er doch noch inmal versuchen zu intervenieren. Immerhin war Maahes ein ägyptischer Landsmann! (Wenn auch nicht hellenischer Abstammung) "Dominus, darf ich offen sprechen?"
    "Bitte sehr, was willst du loswerden?"
    "Ich bitte dich, dass du dir das mit dem Verkauf noch einmal überlegst. Der Mann hat viele Talente, von der Medizin bis zur Verwaltung, ja sogar ein Maiordomus war er einmal, wie er mir sagte."
    Caesoninus schnaubte. "Behaupten kann man viel, wenn man seine Lage verbessern will und das hat er mit seinem Loskommen vom Sklavenmarkt zweifellos getan. Er weiß, dass ich ihn nicht brauche, er wird verkauft. Ich würde wohl auch das blaue vom Himmel herunterlügen, wenn ich so dem Sklavenmarkt entgehen könnte."
    "Bitte Dominus, erlaubst du mir ein weiteres freies Wort?"
    Caesoninus nickte ihm zu als Zeichen seines Einverständnisses.
    "Unten in den Gewölben konnte ich Maahes zusammen mit den beiden anderen ein wenig beobachten, wenn sie untereinander gesprochen haben. Er erscheint mir als das Zentrum der Gruppe, der alles zusammenhält. Er gibt Clarissa Halt und zumindest etwas Selbstsicherheit und er schien mir auch als jemand, der Aesara etwas zügeln könnte, wenn ich ausnahmsweise einmal nicht hinschaue. Die Dame verspricht Probleme zu machen mit ihrem Temperament, da ist jede zusätzliche Hand die sie unter Kontrolle hält nur zu begrüßen." war Phocylides noch einmal so kühn, sich diese letzten Bemerkungen und diesen Ratschlag herauszunehmen. Immerhin hatte Caesoninus ihm ja ein offenes Wort gestattet. Dieser grübelte jetzt darüber nach. Es kümmerte ihn wenig was Aesara außerhalb seiner Nähe trieb, doch sollte sie natürlich die Familie nicht in Misskredit bringen und dass ihr Mundwerk lose war, hatte er ja auch selbst schon erlebt. Genauso wie den Tränensack Clarissa, der wohl nur von dem Kerl emotional stabil gehalten werden konnte. Es schien also zwangsläufig darauf hinauszulaufen, dass er Maahes vorerst behalten musste, wenn er wollte, dass die beiden Sklavinnen ordnungsgemäß funktionieren würden. Natürlich könnte er Clarissa ebenso einfach verkaufen, womit sich schon mal eine große Hälfte dieses Problems erübrigt hätte, doch er war ehrlich gesagt zu faul für diese Sache. Er hatte ja immerhin schon eine Küchenhilfe für Locusta gefunden und wenn dieser Maahes im Haus war, würde sie ja arbeiten können, wozu also nach jemand neuen suchen?
    Caesoninus musste ihn wohl oder übel behalten. Er seufzte. "Nun gut, dann soll er von mir aus bleiben. Er kann Botendienst für mich machen."
    Phocylides freute sich erfolgreich für seinen Landsmann gekämpft zu haben. Auch wenn er ihn erst heute kennengelernt hatte, war der Mann ihm sympathisch. Doch natürlich hatte er nicht nur aus reiner Herzensgüte im Sinne von Iunius Senecas ehemaligen Maiordomus gehandelt. Weitsichtig wie er war, wollte er ihn vor allem als Präventivschutz gegen Aesaras zukünftige Fehlaktionen einsetzen, eine Aufgabe die er unmöglich selbst übernehmen konnte bei all seinen Pflichten im Haus. Nein das sollte ruhig Maahes übernehmen, anscheinend war er ja auch schon vertraut damit. Wäre er nämlich nicht hier, würde diese Aufgabe zweifellos auf ihn übertragen werden und das wollte Phocylides mit allen Mitteln vermeiden.
    Der Maiordomus lächelte. "Danke Dominus."
    "Das wäre alles, du darfst dich zurückziehen." Caesoninus hatte plötzlich dieses große Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung.
    So rutschte Phocylides von seinem Sitzplatz und verabschiedete sich von seinem Herrn, ehe er dann den Raum verließ.

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    Phocylides, Maiordomus


    Phocylides gefiel es weniger, dass er sich vor den Augen der Neuen mit dem Cellarius herumstreiten musste, bloß wegen einer fehlerhaften Lieferung. Alexander war missgelaunt darüber und dass dann auch noch Phocylides und Fremde(!) in seinen geheiligten Weinkeller eingetreten waren, hatte seinen freien Tag "perfekt" gemacht. Würden Maahes und die Mädchen erst länger in der Domus Iulia wohnen, würden sie bald schon früher oder später erfahren, dass das Verhältnis zwischen dem Maiordomus und dem Cellarius ohnehin nicht das beste war, da Alexander Phocylides seine Position neidete. Also verstieg er sich darauf, was er am besten konnte; alle Belange was Wein anging und dieses Territorium verteidigte er mit seinem Leben!
    Es würde ihm gerade noch fehlen, dass z.B. Phocylides hier hereinspazieren und verkünden würde, dass dieser neue dort, dieser Maahes der neue Cellarius des Hauses sei! Wäre doch gut möglich, dass dieser alte Hund von Ägypter ihn entgültig absägen und durch einen Landsmann von ihm ersetzen wolle, doch Alexander würde sich bis aufs Blut wehren, sollte das tatsächlich eines Tages der Fall sein!
    Jetzt jedoch hatte er andere Aufgaben. Es galt den Maiordomus und die Fremden aus seinem Refugium zu vertreiben und anschließend den Schlamassel mit dem Wein in Ordnung zu bringen. Immerhin rückte doch die große Cena von Iulius Caesoninus immer näher! Da mussten Fehler ausgeschlossen sein. So faste sich Alexander wieder etwas und sagte:



    Alexander, Cellarius


    "Nun gut Phocylides. Doch sei jetzt so gut und entferne diese Leute hier aus dem Weinkeller und gehe bitte selbst gefälligst auch. Ich muss die restlichen Fässer der Lieferung prüfen, ob die von diesem unvermögenden Hornochsen von Winzer, oder Lieferant nicht auch runiert wurden. Und ich will den Namen desjenigen der..." Wieder unterbrach ihn Phocylides. Das war zwar nicht ganz höflich, doch die schnellste Art Alexander still zu bekommen, ohne dass der sich wieder in Rage redete. "Gut gut, ich werde mich um diese Angelegenheit kümmern. Dann verlassen wir dich also wieder. Wenn du fertig bist mit deiner Inspektion, halte alles schriftlich fest und dann raus mit dir aus diesen Gewölben. Du hast heute eigentlich deinen freien Tag, geh raus und lass dir die Sonne etwas auf die Nase scheinen, du wirst ja noch blasser, wenn du länger hier unten hockst. Morgen dann kannst du mir den Bericht hierüber ins Officium legen. Bis später." Und mit diesen Worten drehte Phocylides sich um und bugsierte die Neuen hinaus aus dem Weinkeller, während Alexander, mit den Augen fest auf die Tabula blickend, wieder ins hintere des Kellers verschwand. Nachdem alle durch die Tür waren schloss Phocylides sie und seufzte. "Naja, jetzt habt ihr Alexander auch kennengelernt. An dieser Stelle ist die Führung beendet. Ihr könnt zurück ins Servitriciuum gehen, ich werde euch später wieder aufsuchen. Richtet euch solange dort ein, ihr werdet dafür jetzt ein wenig Zeit haben, während ich mit Dominus Caesoninus sprechen werde."

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    Phocylides, Maiordomus


    Phocylides führte sie in den großen Weinkeller der Domus Iulia. Ein steinernes Gewölbe, das beinahe die gesamte vordere rechte Hälfte des Hauses einnahm. Fässer über Fässer stapelten sich hier, alle beschriftet mit dem Wein und dem Jahrgang, der darin zu finden war. Der Boden bestand aus gestampftem Lehm. Die beste Art Boden für so einen Raum, wo ständig schwere Weinfässer aus Holz und Eisen bewegt wurden. "Dies hier ist der Weinkeller. Hier lagert die Familie alle ihre Weine. Wie ihr seht ist..." Phocylides wurde durch eine plötzlich erklingende, laut schnarende Stimme unterbrochen.



    Alexander, Cellarius


    "Was geht hier vor?!" Eilige Schritte ertönten und nicht viel später erschien aus dem hinteren Bereich des Weinkellers ein Mann mittleren Alters, mit verkniffenem Mundwinkel und einer Tabula, in der Hand. Als er direkt vor ihnen zum stehen kam, betrachtete er mit abschätzigen Blick die Fremden und den Maiordomus und wiederholte seine Frage: "Ah, Phocylides. Du kommst nicht oft hierher. Doch wer sind die da und was wollt ihr in meinem Weinkeller?"
    "Alexander, ich wusste nicht, dass du hier bist. Hast du heute nicht deinen freien Tag?" Dann wandte sich Phocylides an Maahes und die Mädchen und wies dabei auf Alexander. "Darf ich euch vorstellen, das ist Alexander, der Cellarius Senator Centhos. Alexander, das sind Maahes, Aesara und Clarissa, drei neue Sklaven des Dominus Caesoninus." Alexanders missgelaunter Gesichtsausdruck hatte sich keineswegs gebessert, als er ihnen vorgestellt worden war. "Schön! Das beantwortet jedoch immer noch nicht die Frage, was sie hier zu suchen haben! Wenn der Dominus Wein will, soll er es mir sagen, ich werde ihm gerne einen Becher bringen, doch die haben im Weinkeller nichts zu suchen!"
    Mit einem entschuldigendem Schulterzucken sagte Phocylides zu den Dreien: "Alexander wacht über die Weinvorräte wie die Schlange, die den Baum mit den goldenen Äpfeln im Garten der Hesperiden hütet."
    "In der Tat! Also hoffe ich, dass ich keinen von euch hier jemals erwische! Und im übrigen..."
    "Schon gut, schon gut Alexander, sie haben es ja verstanden! Was bist du denn heute so missgelaunt?" würgte ihn Phocylides ab.
    Es war ja normal, dass der Cellarius mit einer Miene herumlief, als hätte man ihm den Geldbeutel gestohlen, doch heute fühlte sich das ganze noch eine Ecke härter an. Alexander indes wedelte mit der Tabula vor Phocylides' Augen herum.
    "Ich habe die gestrige Lieferung gerade in Augenschein genommen! Gestern konnte ich ja nicht, aber weißt du was? Zwei Fässer Falernerwein fehlen und ein Fass Massiker schmeckt nach Essig! So ein Zeug kann ich unmöglich dem Dominus servieren! Das kommt davon, wenn nicht ich es bin, der die Lieferung annimmt! Ich will wissen welcher sordes die Lieferung gestern entgegengenommen hat!" Phocylides hob abwehrend die Hände. "Nun beruhige dich einmal wieder, es wird sich alles klären. Wir haben ja noch genug Falerner, soviel ich weiß und das eine Fass Massiker wird erst für die kommende Cena des Herren Caesoninus gebraucht. Bis dahin ist noch genug Zeit."

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    Phocylides, Maiordomus


    Es war zwar keineswegs erforderlich, oder entscheidend für die Arbeit, jedoch fand Phocylides es immer mehr als nützlich und durchaus auch interessant bei jedem neuen Gesicht seiner Sklavenbrigade nach dem früheren Leben zu fragen. So konnten möglicherweise Talente entdeckt werden, die dem Haus zugute kommen könnten. So war er mehr als erstaunt, als der Ägypter eine durchaus hohe Bildung für sich behauptete, ja sogar, dass er selbst einmal Maiordomus gewesen war! "Alle Achtung, dann darf ich dich wohl Kollege nennen. Ich bin sicher, dass der Dominus großes mit dir vor hat bei deinen Talenten." Kaum dass Phocylides geendet hatte, kam Clarissa wieder angestiefelt. "Sehr schön, da bist du ja. Dann können wir unseren Rundgang ja fortsetzen."


    Das Gesicht des Maiordomus war den Dreien zugewandt, mit Blickrichtung zu ihrem bisherigen Weg, als er nach rechts auf die Wand wies. "Hinter dieser Wand findet ihr die Vorratskammer. Der Zugang zu ihr liegt gegenüber der Treppe von der wir gekommen sind." Dann betrat er die linke der beiden Türen zu ihrer Linken. Ein großer offener Saal mit siebzehn abgetrennten Nischen. Im baugleichen Saal hinter der anderen Tür das gleiche. "Das hier ist euer Allerheiligstes, einer von zwei Schlafsälen der Sklavenbelegschaft. Hier werdet ihr schlafen und könnt eure Freizeit verbringen. Ich denke ganz hinten rechts sind noch drei Nischen frei, die könnt ihr unter euch aufteilen. Jede Nische besteht aus einem Bett, einer Truhe und einem Nachttopf. Sie sind euer kleines Reich, ihr dürft sie ausschmücken wie ihr wollt. Doch ihr könnt sie später genauer in Augenschein nehmen, kommt weiter."


    Phocylides führte Maahes, Aesara und Clarissa aus den Sklavenschlafsaal wieder hinaus und zeigte ihnen im weiteren kurz auch noch die Latrinen der iulischen Herrschaft und das Balneum der Domus Iulia. Dann war nur noch ein letzter Gang übrig. Als sie diesen entlanggingen, kamen sie an zwei Türen vorbei. Direkt vor ihnen war noch eine zu sehen. Im vorbeigehen wies Phocylides jeweils auf die Türen und erzählte: "Dies sind drei gesonderte Cubicularia, die besonderen und verdienten Mitgliedern des Haushalts gehören. Das erste Zimmer hier ist das von der alten Locusta, der Coqua. Das zweite ist das von Alexander, dem Cellarius meines Dominus." Dann wies er auf die Tür vor ihnen mit den Worten: "Und das da vor uns ist mein eigenes Cubiculum. Solltet ihr mich einmal also suchen und ich bin nicht im Officium, dann seht hier nach." Jetzt blieb nur noch eine letzte Tür übrig, die rechts von ihnen am Ende des Korridors lag, direkt zwischen Alexanders und Phocylides' Cubicularien an der Ecke gelegen; Phocylides öffnete diese Tür und trat mit ihnen ein.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Jetzt, nachdem sie eine Überschwemmung des Untergeschosses durch Clarissa gerade noch so verhindern hatten können, hatte Phocylides die Zeit sich Aesara zu widmen. Als Aesara den Beruf ihrer Mutter erwähnte nickte er nur. "Wir können nichts für unsere Eltern, jedoch falls dich jemand von der Herrschaft einmal nach deinen Wurzeln fragen sollte, bitte ich dich das in gewählteren Worten auszudrücken die diesem Haus angemessen sind. Unter unseresgleichen stört es mich nicht, jedoch dass es dir gesagt wurde." riet er ihr in neutralem Ton. Besser er stutzte sie jetzt noch so gut es ging zusammen, damit ihr erster Auftritt vor der Familie nicht allzu peinlich ausfallen würde. Weiters erfuhr er, dass sie Cubicularia gewesen war. Nun gut, vielleicht wäre das ja auch ihre Aufgabe bei Dominus' Caesoninus, sein Cubiculum konnte auf jeden Fall jemanden gebrauchen, der es in Ordnung hielt, nach Phocylides' Erfahrung nach.
    Am weiteren gesagten fand Phocylides im Gegensatz zu Maahes jedoch keinen Anstoß. Was der Dominus ihr gesagt hatte, oder von ihr hielt ging ihn nichts an. "Sicher wirst du das", war sein einziges Kommentar. Das war vorerst genug der Biographie der Prostituiertentochter.


    Stattdessen wandte sich Phocylides jetzt wieder an Maahes, dessen vorigen Einwurf in Bezug auf Aesara dabei ignorierend: "Und was waren deine Aufgaben bei deinen früheren Herren?" Clarissa würde er später befragen, wenn sie wieder da war.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA